Vorderer Drachenkopf (2302 m) - im Wohnzimmer der Riesen


Publiziert von 83_Stefan , 29. Mai 2012 um 17:16.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Wetterstein-Gebirge und Mieminger Kette
Tour Datum:25 Mai 2012
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auf der Straße Fernpass-Ehrwald nach Biberwier. Dort am östlichen Ortsrand parken. Parkgelegenheiten an der kleinen Straße.
Unterkunftmöglichkeiten:Coburger Hütte (1917 m, DAV Sektion Coburg).
Kartennummer:AV-Karte 4/2 - Wetterstein- und Mieminger Gebirge Mitte.

Wer die Coburger Hütte kennt, der kennt auch den Vorderen Drachenkopf. Die Hütte liegt direkt am Fuß dieses Ecksteins des vom mächtigen Grünstein nach Nordosten ziehenden Zweigkamms, der das Schwärzkar vom Drachenkar trennt. Der Vordere Drachenkopf ist der Hüttenberg der Coburger Hütte, auch wenn man bei seiner Besteigung ab und zu mal Hand anlegen muss. Der Tiefblick vom Gipfelkreuz auf die Hüttenterasse ist einfach spitze, ebenso der Rundumblick auf die Mieminger Riesen.

Start in Biberwier. Auf dem Knappensteig zunächst durch Wald, dann durch Latschen- und Schrofengelände zur Biberwierer Scharte - mit einem Mal tut sich eine neue Welt auf und das Innere der Mieminger Kette liegt vor einem. Man tut gut daran, vor der Gipfelbesteigung eine Nacht auf der Coburger Hütte zu verbringen, also folgt man dem Weg - das untere Schwärzkar leicht absteigend querend - nördlich um den Vorderen Drachenkopf herum zur (leider meist chronisch überfüllten) Coburger Hütte. Dort kann man abends den vom Licht der untergehenden Sonne rot gefärbten Zugspitzstock genießen. Schon allein deswegen lohnt die Übernachtung.

Auf dem Weg vom Vortag ein Stück zurück, bis nach links der Steig zum Vorderen Drachenkopf abzweigt. Man folgt ihm ins Schwärzkar hinein, bis er scharf nach links steil hinauf zur Vorderen Drachenscharte zieht. Die Markierungen leiten nach links immer in Gratnähe durch unschwieriges Felsgelände (bis I) hinauf, bis der höchste Punkt erreicht ist. Das Kreuz ist etwas nach Nordosten vorgerückt, damit man es von der Hütte aus sehen kann. Der markierte Abstecher zum Kreuz lohnt, denn dann kann man das geschäftige Treiben auf der Hütte aus der Vogelperspektive beobachten und sich außerdem im Gipfelbuch eintragen. Die Blicke auf die umliegenden Mieminger Felsberge sind hervorragend, aber Fernblicke gibt's nur nach Norden zum Wettersteingebirge - dafür sind die umliegenden Mieminger Berge einfach zu hoch. Eigentlich könnte man - gutes Wetter vorausgesetzt - stundenlang hier oben sitzen und die Aussicht genießen, aber irgendwann wird einen entweder der Durst oder der Hunger wieder runter zur Hütte treiben... und zwar auf dem Anstiegsweg.

Schwierigkeiten:
Über Biberwierer Scharte zur Coburger Hütte: T3.
Gipfelanstieg zum Vorderen Drachenkopf: T3+, I (etwas ausgesetzt, nicht versichert, aber gut markiert; der unschwierigste Berg um die Coburger Hütte).

Fazit:
Schöner Hausberg der Coburger Hütte mit tollem Blick auf das umgebende Felsenrund und schönem Tiefblick. Eine lohnende 3*-Tour, die erst in Kombination mit einer Übernachtung auf der Coburger Hütte richtig lohnend wird.

Mit auf Tour: Uwe.

Anmerkung:
Kombinierbar mit der Tour auf den Wampeten Schrofen und mit der Tour auf die Marienbergspitzen, sofern die Bedingungen in der Rinne zur Westlichen Marienbergscharte passen.

Kategorien: Mieminger Kette, Mehrtagestour, 3*-Tour, 2300er, T3.

Tourengänger: 83_Stefan


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Kommentare (7)


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Chris90 hat gesagt:
Gesendet am 29. Mai 2012 um 20:03
Da hast es aber sauber krachen lassen!! Ein toller Gipfel nach dem anderen! Wusste gar nicht dass es in den Miemingern so viele Gipfel gibt auf die "man" raufkommt..Und wie immer tolle Berichte.

Lg Christian

83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 29. Mai 2012 um 20:10
Ich danke dir!
Man kommt auf jeden Gipfel rauf, man muss es nur sorgfältig planen ;-) .

Chris90 hat gesagt: RE:
Gesendet am 29. Mai 2012 um 20:18
Vielleicht habe ich mich etwas komisch ausgedrückt ;-)

Habe mich bisher mit dem Gebirge nicht allzu viel beschäftigt, weil ich dachte dass es da eh (fast) nix gibt wo ich rauf komme...aber es gibt wohl doch dein ein oder anderen für mich :-)...


Tef hat gesagt:
Gesendet am 29. Mai 2012 um 20:23
Servus Stefan,
Gratulation, da habt ihr ja super Touren gemacht in diesem Eck! Das ging ja Schlag auf Schlag, man könnte ja fast meinen, du hast dich geklont ;-)
wie viel Hm waren das denn dann in Summe?
beste Berggrüße Tef

83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 29. Mai 2012 um 21:58
Hallo Tef, danke dir!
Wir sind am Freitag auf die Hütte und haben am Samstag Marienbergspitzen, Wampeten Schrofen und Vorderen Drachenkopf gemacht. Am Sonntag dann die Grünstein-Überschreitung. Dadurch ist natürlich immer der Aufstieg zur Hütte ausgefallen. Aber ich denke, es ist sinnvoller, die Gipfel als Einzeltouren zu beschreiben ;-) .
Beste Grüße zurück!

Gemse hat gesagt: Vorderer Drachenkopf
Gesendet am 29. Mai 2012 um 23:30
Hallo Stefan,

da stand ich auch schon oben vor 47 Jahren. Ist scheinbar immernoch der gleiche Schuttberg. Damals fehlte das Gipfelbuch und auch das Gipfelkreuz. Ich bin dann 2 Tage später nochmals hoch und hab ein neues Buch hochgetragen. Der Aufstieg war recht brüchig und luftig, aber eine tolle und schnelle Tour ab Coburger Hütte.
Tolles Tourenwochenende habt ihr gemacht, alle Achtung. Den Hinteren Tajakopf als Abfallprodukt habt ihr ausgelassen,

Weiterhin weiter so schöne Touren

lg Karl

83_Stefan hat gesagt: RE:Vorderer Drachenkopf
Gesendet am 30. Mai 2012 um 07:02
Hallo Karl, danke für deinen Kommentar!
Schön, dass der Bruchhaufen zwischenzeitlich nicht zusammengebrochen ist, sonst hätte ich nicht mehr hochsteigen können.
Aber im Ernst: Es ist ja ein ganz netter Aussichtsberg, also sehr lohnend.
Auf dem Hinteren Tajakopf war ich auch schon ein paar Mal, er hat mich nicht so sehr gereizt.
Beste Grüße vom Kochelsee!


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