Heimgarten und Herzogstand - fast noch Winterbegehung


Publiziert von steinziege , 16. Mai 2012 um 17:14.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Bayrische Voralpen
Tour Datum:28 April 2012
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Aufstieg: 1430 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Über Kochel- und Walchensee zum Ort Walchensee zum südwestlichen Ortsausgang von Walchensee
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Talstation der Herzogstandbahn
Unterkunftmöglichkeiten:Um die Jahreszeit genug Platz auf den vielen See-Parkplätzen (Schlafen im Auto) Wer es bequemer mag: Die Herzogstandhäuser hatten gerade aufgemacht - und waren ausgebucht, vorwiegend von Familien, die in der näheren Umgebung ein bisschen spazieren gingen.
Kartennummer:DAV By 9 (1:25:000)

Der Ausschilderung folgend am südwestlichen Ortsrand von Walchensee zunächst auf sanft steigendem Fahrweg nordwärts in den Wald. Am Weißen Schrofen wendet sich der Weg nach Westen und zieht einen Rücken hinauf (Vorsicht, kurz vorher zweigt einer in den Wandgraben ab, das ist der falsche). Ab ca. 1100m Höhe begannen die Schneefelder, die je nach Exposition immer dichter wurden bzw. wieder mehr apere Passagen zwischendurch hatten. Es gab eine deutliche Spur, was uns viel Mühe ersparte. Auf dem Vorgipfel des Rotwandkopfes wendet der Weg sich wieder nach Norden (wenig Schnee) und quert dann den Osthang des Rotwandkopfes. Dieser hatte noch eine geschlossene Schneedecke, und bei den für April extrem warmen Temperaturen (28 Grad!) hätten wir uns da so ab mittags nicht mehr hinübergetraut, da der Schnee schon eher weich (öfter mal knietief oder tiefer...) war. Schneemäuler o.ä. haben wir nirgends gesehen.
Nach der Querung wieder ein Stück aper und mit anfangs deutlich weniger Schnee immer in nördlicher Richtung zum noch geschlossenen Heimgartenhaus (Pause) und weiter zum verschneiten Gipfel (Föhnsturm).

Nach gebührender Bewunderung der Aussicht ostwärts immer durch Schnee zum Verbindungsgrat hinunter. Unterm Gipfeln zog einer, der andersherum gegangen war, gerade die Steigeisen aus... man kann es auch übertreiben! (Wir kamen mit Stöcken aus, die Gamaschen hatte ich leider im Auto vergessen...) Der Grat hatte bis über die Mitte eine feste Schneeauflage, herrlich, so ein Hauch von Firngratfeeling. Insgesamt wenig Leute (ohne Schnee muss es da zugehen wie am Stachus).
Der Grat zieht sich ganz schön mit etlichen Gegenanstiegen (ich nahm noch das Schlehdorfer Kreuz mit) bis zum Herzogstandpavillon. Auch der Martinskopf-Nordhang war noch ganz verschneit, aber die Querung zu den Herzogstandhäusern war autobahnmäßig gespurt.

Runter zur Talstation (zu Fuß, die letzte Bahn war längst weg). Der Weg auf den Heimgarten ist deutlich der schönere, vor allem aussichtsreichere!

Abend und Morgen am See hatten was, auch wenn ein Auto für nicht mehr so ganz taufrische Knochen nicht das ideale Nachtquartier ist - aber so schön unabhängig.

Tourengänger: steinziege


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