Schafreiter, Überschreitung NO-Grat - NW-Grat
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Der Schafreiter dürfte zu den bekanntesten Bergen im Karwendel zählen, Winters wie Sommers gut und gern besucht. Bei meinen zahlreichen Besuchen fiel mir dabei immer der schöne lange Grat Richtung NO Sylvensteinstausee ins Auge, der nicht allzuschwer ausah.
Grund genug die „Sommersaison“ mit einem Versuch dieses Grates zu beginnen.
Start war in Fall am Parkplatz zur Bächental-Forststrasse. Die erste Strecke empfiehlt sich mit dem Radl zu fahren, denn gut 6,5km Forstrasse, bei 200hm sind zu bewältigen, mit dem Radl in gut 1h auf relativ bequemer Strecke leicht zu erfahren.Kurz die geteerte Strasse Richtung Bächental, dann ab zur Tölzer Hütte entlang des Krottenbachs. Am Ende der Forststrasse Radldepot, nun geht’s zu Fuß weiter. Bereits nach wenigen Schritten bei der Einmündung des Moosbaches zweigt rechter Hand ein kleiner Steig vom Wanderweg zur Tölzer Hütte ab, direkt vor der Überquerung des Baches. Diesem bequemen Steiglein folgt man nun dem sehr romantischen Tälchen hinauf. Weiter oben quert man den Bach und steigt nun linker Hand des Baches steilere Hänge hinauf zum Ablauf des Moosbodens. Hier begannen dann die Schneefelder unter denen der Steig verschwand. Ich bin daher nun im lichten Wald einer deutlichen Schneise folgenden, die man auch gut auf den Karten und in Google Earth sieht, links steil hinauf Richtung unteres Lichteck, der ersten Schulter am NO-Grat. Mit Schneeschuhen ging das ganz gut, der Schnee war gut gesetzt und tragfähig, die Durchfeuchtung hielt sich in Grenzen. So erreichte ich ein quer zum Hang verlaufendes Tälchen, das in mässiger Steigung direkt hinauf zum unteren Lichteck (1709m) führte, zuletzt über weite offene Schneehänge. Gut 2,30 vom Radldepot.
Der weitere Weg war nun klar vorgezeichnet, immer am Grat entlang aufs obere Lichteck (1992m). Ich vermied dabei die direkte stark überwechtete Gratkante und hielt mich immer etwas rechts zwischen den Latschen im Hang. Auch hier war der Schnee bis auf wenige Ausnahmen gut tragfähig und die berüchtigten „Latschenlöcher“ fielen diesmal aus.
Im Sommer sieht die Sache sicher anders aus, da ist eher ein Latschek(r)ampf zu vermuten.
Nach einer weiter Stunde ereichte ich so, zuletzt über steile Grasschroffen, den hübschen kleinen Gipfel des Oberen Lichtecks, der von einem kleinen feinen Kreuz mit nagelneuem Gipfelbuch (vom Juli 2011) geziert wird (mit überraschend vielen Einträgen für diesen abgelegenen Zipfel, 2012 war ich aber der Erste).
Es folgte nun die spannende Frage des Weiterweges, denn das obere Lichteck und der darauffolgenden Buckel brechen jeweils mit einer kurzen Steilstufe ab, deren Begehbarkeit von der Ferne nicht genau ersichtlich war.
Der Abbruch des oberen Lichtecks stellte sich aber als relativ harmlos heraus, da man direkt an der Gratkante entlang an guten breiten Griffen und Tritten abklettern kann, nicht schwerer als I. Dann folgte ein kurzes teilweise plattiges Gratstück (Gehgelände) bis ich auf den folgenden Kopf gelangte. Dieser wiederum bricht in zwei kurzen Steilstufen ab, die erste –obere – wurde leicht durch einen Spalt bezwungen, die untere erfordert als einzige Stelle etwas Kletterei im II Grad, ein ca. 3-4m hohes Wändchen, wieder gute Griffe und Tritte, fester Fels. (kann man wohl auch in der N-Flanke weiträumig umgehen).
Der Rest war dann einfaches Gehgelände, teilweise über Schnee, meist jedoch in nicht steilen Grasschroffen. Nach knapp 45min war der Gipfel des Schafreiter erreicht, wie immer mit phänomenaler Aussicht, auch wenn das Wetter von Westen sich jetzt etwas eintrübte.
Der Abstieg erfolgte dann über den NW Rücken (Normalweg) – oben eine steile Wechte – dann weite Schneefelder zum Kälbereck (1757) und hinab zur Moosenalm – teilweise war der Steig schon aper. Von der Moosenalm folgte ich den weiten Böden hinab Richtung Moosbach, den ich über einen kurzen extrem steilen Schneehang, schließlich bei seinem schönen Quellboden erreichte. Kurz darauf war auch die Diensthütte bei der Klause und der Beginn des Steiges, allerdings noch unter Massen von Schnee (hier liegt noch ein guter Meter Schnee) erreicht. Über den Steig dann zurück zum Radldepot (gut 3h vom Gipfel) und talauswärts nach Fall, wobei auch hier eine Gegensteigung von gut 60hm (1km) noch mal für ein paar Schweißtropfen zu Ende der Tour sorgt.
Fazit:
Schöne Tour in sehr romantischer Landschaft (viele Wasserfälle), nicht allzuschwer und steil.
Radlstrecke – 6,5km, leicht
Steig zum Moosboden – (950 – 1400) – 1h leicht
Unteres Lichteck (1709m) – 1,30 teilweise steil, weglos
Oberes Lichteck (1992m) – 1h mässig steil, Latschen
Grat zum Schafreiter (2109m) – 45min, leicht, Eine Stelle I, eine II, sonst viel Gehgelände.
Abstieg NW-Grat – Steig-leicht 1h
Moosenalm – Radldepot – leicht, teilweise weglos. 2h
Grund genug die „Sommersaison“ mit einem Versuch dieses Grates zu beginnen.
Start war in Fall am Parkplatz zur Bächental-Forststrasse. Die erste Strecke empfiehlt sich mit dem Radl zu fahren, denn gut 6,5km Forstrasse, bei 200hm sind zu bewältigen, mit dem Radl in gut 1h auf relativ bequemer Strecke leicht zu erfahren.Kurz die geteerte Strasse Richtung Bächental, dann ab zur Tölzer Hütte entlang des Krottenbachs. Am Ende der Forststrasse Radldepot, nun geht’s zu Fuß weiter. Bereits nach wenigen Schritten bei der Einmündung des Moosbaches zweigt rechter Hand ein kleiner Steig vom Wanderweg zur Tölzer Hütte ab, direkt vor der Überquerung des Baches. Diesem bequemen Steiglein folgt man nun dem sehr romantischen Tälchen hinauf. Weiter oben quert man den Bach und steigt nun linker Hand des Baches steilere Hänge hinauf zum Ablauf des Moosbodens. Hier begannen dann die Schneefelder unter denen der Steig verschwand. Ich bin daher nun im lichten Wald einer deutlichen Schneise folgenden, die man auch gut auf den Karten und in Google Earth sieht, links steil hinauf Richtung unteres Lichteck, der ersten Schulter am NO-Grat. Mit Schneeschuhen ging das ganz gut, der Schnee war gut gesetzt und tragfähig, die Durchfeuchtung hielt sich in Grenzen. So erreichte ich ein quer zum Hang verlaufendes Tälchen, das in mässiger Steigung direkt hinauf zum unteren Lichteck (1709m) führte, zuletzt über weite offene Schneehänge. Gut 2,30 vom Radldepot.
Der weitere Weg war nun klar vorgezeichnet, immer am Grat entlang aufs obere Lichteck (1992m). Ich vermied dabei die direkte stark überwechtete Gratkante und hielt mich immer etwas rechts zwischen den Latschen im Hang. Auch hier war der Schnee bis auf wenige Ausnahmen gut tragfähig und die berüchtigten „Latschenlöcher“ fielen diesmal aus.
Im Sommer sieht die Sache sicher anders aus, da ist eher ein Latschek(r)ampf zu vermuten.
Nach einer weiter Stunde ereichte ich so, zuletzt über steile Grasschroffen, den hübschen kleinen Gipfel des Oberen Lichtecks, der von einem kleinen feinen Kreuz mit nagelneuem Gipfelbuch (vom Juli 2011) geziert wird (mit überraschend vielen Einträgen für diesen abgelegenen Zipfel, 2012 war ich aber der Erste).
Es folgte nun die spannende Frage des Weiterweges, denn das obere Lichteck und der darauffolgenden Buckel brechen jeweils mit einer kurzen Steilstufe ab, deren Begehbarkeit von der Ferne nicht genau ersichtlich war.
Der Abbruch des oberen Lichtecks stellte sich aber als relativ harmlos heraus, da man direkt an der Gratkante entlang an guten breiten Griffen und Tritten abklettern kann, nicht schwerer als I. Dann folgte ein kurzes teilweise plattiges Gratstück (Gehgelände) bis ich auf den folgenden Kopf gelangte. Dieser wiederum bricht in zwei kurzen Steilstufen ab, die erste –obere – wurde leicht durch einen Spalt bezwungen, die untere erfordert als einzige Stelle etwas Kletterei im II Grad, ein ca. 3-4m hohes Wändchen, wieder gute Griffe und Tritte, fester Fels. (kann man wohl auch in der N-Flanke weiträumig umgehen).
Der Rest war dann einfaches Gehgelände, teilweise über Schnee, meist jedoch in nicht steilen Grasschroffen. Nach knapp 45min war der Gipfel des Schafreiter erreicht, wie immer mit phänomenaler Aussicht, auch wenn das Wetter von Westen sich jetzt etwas eintrübte.
Der Abstieg erfolgte dann über den NW Rücken (Normalweg) – oben eine steile Wechte – dann weite Schneefelder zum Kälbereck (1757) und hinab zur Moosenalm – teilweise war der Steig schon aper. Von der Moosenalm folgte ich den weiten Böden hinab Richtung Moosbach, den ich über einen kurzen extrem steilen Schneehang, schließlich bei seinem schönen Quellboden erreichte. Kurz darauf war auch die Diensthütte bei der Klause und der Beginn des Steiges, allerdings noch unter Massen von Schnee (hier liegt noch ein guter Meter Schnee) erreicht. Über den Steig dann zurück zum Radldepot (gut 3h vom Gipfel) und talauswärts nach Fall, wobei auch hier eine Gegensteigung von gut 60hm (1km) noch mal für ein paar Schweißtropfen zu Ende der Tour sorgt.
Fazit:
Schöne Tour in sehr romantischer Landschaft (viele Wasserfälle), nicht allzuschwer und steil.
Radlstrecke – 6,5km, leicht
Steig zum Moosboden – (950 – 1400) – 1h leicht
Unteres Lichteck (1709m) – 1,30 teilweise steil, weglos
Oberes Lichteck (1992m) – 1h mässig steil, Latschen
Grat zum Schafreiter (2109m) – 45min, leicht, Eine Stelle I, eine II, sonst viel Gehgelände.
Abstieg NW-Grat – Steig-leicht 1h
Moosenalm – Radldepot – leicht, teilweise weglos. 2h
Tourengänger:
kardirk
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