Wetterhorn 3692 m
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Um 3 Uhr war Tagwache im Rosenlauibiwak. Die Stirnlämpli gingen an, Wasser musste gekocht werden für Kaffee und Müesli. Die vielen Decken legten wir zusammen und die Rucksäcke wurden auf die bevorstehende Tour vorbereitet. Da wir im Abstieg wieder hier vorbei kamen, konnten wir nur mit Tagesausrüstung losziehen.
Um 4:15 Uhr marschierten wir mit Stirnlampen in die Nacht hinaus. Die Sterne glitzerten und wir folgten der tollen Spur, welche unser Bergführer Hansueli Klossner am Vortag angelegt hatte, VIELEN DANK HANSUELI!! Langsam stiegen wir gleichmässig zum Rosenlauigletscher hoch. Nach einer Stunde neigte sich der Gletscher und wurde flächer und langsam erwachte der Tag. Die Farben des Himmels wechselten von blau-orange-rosa-gelb bis die Berge zu leuchten begannen. Wir stiegen wieder wenig steiler der Wellhornostwand an.
Als die ersten Sonnenstrahlen kamen, waren wir bereits uf einer Höhe von 3000 m, vor uns das Rosenhorn. Was sich dann abspielte, habe ich noch nie erlebt: die Berge in einem rosa und die Schatten so blau wie der Himmel!!!! Einfach wahnsinnig!!! Das Rosenhorn wurde von mir kurzerhand in 'RosAhorn' umgetauft und wir konnten uns nicht satt sehen an diesem Naturschauspiel.
Bald erreichten wir den Wellhornsattel und gleiteten wenige Höhenmeter hinunter zum Gletscher des Wetterhorns. Dort machten wir eine Rast.
Für die letzten Höhenmeter zum Wettersattel musste ich noch die warmen Handschuhe überziehen, es war ziemlich frisch. Sanft und gleichmässig zogen wir unsere Spur zum Skidepot hoch. Um 8:00 Uhr wechselten wir von Skis zu Steigeisen und seilten uns an.
Nun wurde es abrupt steiler, wir schauten an eine bis zu 45 Grad steile Rinne hoch. Langsam gings am kurzen Seil und in gleichmässig, ruhigem Schritt zuerst in gutem Trittschnee Richtung Wetterhorn. Es waren einige Sicherungsstangen montiert, welche heikle Stellen entschärften. Wir waren gut unterwegs, überwindeten wenige Felsstellen um dann eigentlich direttissima dem höchsten Punkt näher zu kommen. Und so habe ich noch nie einen Gipfel erreicht.... Steil stiegen wir über eine Wechte hoch und flupp standen wir auf 3692 m.ü.M., auf dem berühmten Wetterhorn! Was für ein überweltigender Moment... Liebe Menschen dabei und ein Wahnsinnsausblick!!! Tiefblick nach Grindelwald, hinüber zu Eiger und Mönch, über das Schreckhorn und das Gauligebiet, weiter zum Galenstock, Titlis und Pilatus. Alles war in morgendliches Licht getaucht. Bütsch sül piz auf oberländisch!!! Windstill und bei srahlendem Sonnenschein genossen wir um 8:45 Uhr den Gipfel ausgiebig.
Langsam und wiederwillig stiegen wir die steile Rinne wieder hinunter. Ohne Probleme und dank den Stangen und einigen Abseilstellen kamen wir hinunter zum Wettersattel. Hansueli und
zwilling wollten dort noch zum Mittelhorn hochsteigen. Ich entschied mich für eine längere Rast in der Sonne und der wunderschönen Aussicht. Und jemand musste ja auch ihre Besteigung dokumentieren... :)! Es war ein friedlicher Ort zum Träumen.

Sie machten sich bereit und montierten die Skis zum Aufsieg auf den gegenüberliegenden Gipfel. Kurze Zeit später und nach einer erneuten Kraxelei standen die Beiden auf dem 3704 m hohen Mittelhorn!! Herzliche Gratulation!!!
Um 10:50 Uhr nahmen wir wieder gemeinsam die Abfahrt unter die Skis. In tragender Schneedecke genossen wir die Abfahrt zu unserem Rastplatz um nochmal zum Wellhornsattel aufzufellen. Was dann folgte war einfach nur zum Geniessen.... Harte Unterlage und feiner Sulz, Gletscherspalten und sanfte Buckel und das ständige Bewusstsein in einer spektakulären Landschaft unterwegs zu sein liess uns juchzen und strahlen.
Beim Rosenlauibiwak machten wir dann kurz halt um unser restliches Material einzupacken und die Hütte wieder fertig auf Vordermann zu bringen. Bald darauf machten wir uns mit langsam müden Beinen an die Abfahrt ins Rosenlauital. Wir hatten Glück so früh unterwegs zu sein, der Schnee war bis zum Ausziehen der Skis auf ca. 2330 m immernoch gut fahrbar.
Bei der selben Stelle wo wir am Vortag die Skis vom Rucksack nahmen befestigten wir diese wieder daran. Der Abstieg wurde von Gesprächen und persönlichen Eindrücken der vergangenen Stunden verkürzt. Um 13:00 Uhr, nach rund 9 Stunden wunderschöne Einsamkeit, waren wir zurück in der Zivilisation.
Ich möchte mich bei
zwilling und Hansueli für die sagenhaften zwei Tage bedanken! Mit euch darf ich immer wieder spannende Bergtouren und eine schöne Gemeinschaft erleben!
Ich möchte mich bei

Tourengänger:
chamuotsch,
zwilling


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