Rot Stock 3183m via Südgrat
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Ausbildungskurs Fels und Eis
Rot Stock 3183m via Südgrat, Tag 4 |
Kaum zu glauben eine Hikr-Erstbegehung. Mal was anderes die erste Tourenbeschreibung zu veröffentlichen.
Der Tag beginnt wie üblich noch vor dem Morgengrauen mit dem 3183m hohen Rot Stock als Ziel, der südlich der Tierberglihütte liegt. Die Tour könnte man in drei Worten zusammenfassen, die da wären: Gletscher, Fels Gletscher.
Aufstieg |
Von der Tierberglihütte erstmal Südostwärts bis zum Sustenlimi.
Über das erst Gletscherplateau zur Steilstufe, die sich etwa auf halbem Weg befindet und ca. bei 2800m beginnt. Nach dem man diese überwunden hat, wird der Gletscher wieder flacher. Auf diesem zweiten Plateau steigen wir den Spalten ausweichend zum Sustenlimi P.3129 hoch, welches wir zügig erreichen.
Eine kleine Felsstufe führt uns auf den Brunnenfirn hinunter. Auf dessen Westseite, steigen wir in südlicher Richtung abwärts, bis wir nach Süden, zum unserem eigentlichen Ziel der Südgrat des Rot Stocks hinüber queren können.
Zwischen P.2595 Beginn des Grates und P.2841 können wir auf den Grat hochsteigen. Die beste Aufstiegspassage zum Grat muss etwas gesucht werden. Mit guter Übersicht ist diese aber schnell gefunden. Der Felsteil unserer Tour beginnt.
Wann immer möglich überklettern wir den Grat direkt. Ein, zwei mal weichen wir in die doch recht brüchige Westflanke aus.
Flacher Elemente wechseln sich mit kleinen Türmen ab. Auf der ganzen Route kann gut mit Schlingen über Zacken gesichert werden.
Die Kletterei bewegt sich meist im dritten Schwierigkeitsgrad. Die mit etwas Übung gut bewältigbaren Schwierigkeiten ermöglichen uns ein zügiges vorankommen und wir stehen schon bald auf dem Rot Stock P.3183 und können über die senkrecht abfallende Nordwand des Rot Stock auf den Steigletscher runter schauen.
Das Gipfelplateau bietet nicht allzu viel Platz. Bei grossen Seilschaften entsteht schnell ein Gedränge.
Nach einer kurzen Pause machen wir uns auf den Abstieg.
Abstieg |
Über den Grat zurück wäre uns zu eintönig und vorallem zu lange. Deshalb seilen wir über die Nordwand ab. Nach dem Standbau werden zwei 50m Seile zusammen geknüpft. Diese reichen gerade so über die Felsen bis kurz vor den Bergschrund. Damit wir diesen ohne grössere Probleme überwinden können, lassen uns die Kursleiter ab. Alles in allem benötigt man ca. 80m Seil damit es über die Randspalte reicht. Das heisst den Knoten der Beiden Seilenden muss immer wieder durch den Karabiner gewurstelt werden, was mit jedem Ablassen schneller geht. Übung macht halt eben doch den Meister. So muss schliesslich nur einer Person abklettern und über den Bergschrund springen.
Nun beginnt das dritte Drittel unserer Tour was wieder Eis bedeutet. Unterhalb des Gipfel gehen wir erst etwas nordostwärts bevor wir nach Nordwesten abdrehen um in die spaltenarmere Zone des Gletschers zu gelangen. Hier Treffen wir auf die Abstiegsspur vom Vortag als wir das Gwächtenhorn überschritten haben.
Die Hauptrichtung heisst nun Nordwesten, denn dort liegt die Tierberglihütte. Schnell überqueren wir das obere Gletscherplateau, die Steilstufe unterhalb der Gwächthorn Nordostwand und das untere Gletscherplateau über das wir zur Hütte gelangen.
Heute geniessen wir noch einen gemütlichen rest vom Nachmittag, anschliessend das Übliche Spiel. Nachtessen, Rückblick und Vorschau auf den nächsten Tag den Kursabschluss.
Startpunkt |
Tierberglihütte 2795m
Ziel |
Rot Stock 3183m
Anforderungen |
Auf dem Gletscher sind keine grössere Schwierigkeiten. Spalten können gut umgangen werden.
Kletterschwierigkeiten bewegen sich durchwegs im 3. Grat. Teilweise vielleicht etwas höher.
Beim Klettern möglichst auf der Gratkante bleiben. Die Falnken sind sehr brüchig. Griffiger guter Fels. Grat ermöglicht reichlich Zackenschlingen zu legen. Der schnelle Weg abwärts ist abseilen. Hierbei Vorsicht vor der Randspalte.
Material |
Gletscherausrüstung, Fels- bzw. Kletterausrüstung
3-4 Zackenschlingen, 3-4 Express. Zum Abseilen benötigt man mindestens zwei 50m Seile. Auf dem Grat reicht ein 30m Tau.
Zusätzliche Info |
Hüttentelefon: 033 971 27 82
Fazit |
- Sehr abwechslungsreiche Tour mit einem super schönen Klettergrat.
- Gratkletterei in recht gutem und Griffigem Fels. (Falnken brüchig)
- Teilweise ausgesetzter Grat
- Gletscherpassagen nimmt mehrheitlich Gletschertrekking Charakter an.
- Gastfreundschaft der Hütte muss noch optimiert werden.
- Selten begangene Tour im Schatten des Susten- und Gwächtenhorns
Genaue Route |
Tierberglihütte P.2795, Steigletscher, Sustenlimi P.3129, Brunnenfirn, Rot Stock Südgrat, P.3005, Rot Stock 3183, Steigletscher, Tierberglihütte P.2795
(Der Kursabschluss erfolgt am nächsten Tag. Wir steigen über den Tierbergliklettersteig ab, versammeln uns nochmal im Restaurant und verabschieden uns schiesslich.)
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