Bahnlehrpfad Bergün-Preda und Lai Palpuogna


Publiziert von lainari , 29. April 2012 um 22:38.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Albulatal
Tour Datum:18 Mai 1999
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 545 m
Abstieg: 135 m
Strecke:11 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto oder Zug der RhB nach Bergün
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Zug der RhB Preda-Bergün
Unterkunftmöglichkeiten:Hotel Grischuna Filisur
Kartennummer:1:50.000, Blatt 258T Bergün

Für Touristen gesperrt?
 
Im Jahr 1999 machte ich mich erstmals allein auf den Weg in Berge. Mein Kumpel hatte andere Verpflichtungen, so dass sich keine Möglichkeit für gemeinsame Bergtouren ergab. Meine Knipse hatte ich gegen einen Fotoapparat eingetauscht. Dieser wollte nun eingeweiht werden. Bewusst hatte ich die Zeit Ende Mai ausgesucht, um in mittlerer Höhenlage der Bündner Berge den Wandel vom Winter zum Frühling zu erleben.
 
Meine erste Tour führte mich bei bestem Wetter nach Bergün/Bravuogn. Von der Station aus lief ich durch den Ort. Ich überquerte die Albula an der Sägerei und folgte nach links dem Bahnlehrpfad. Hinter dem Ort traf ich im Wald auf Spuren von Murgängen die teils im Wald zum Stillstand gekommen waren, teils aber auch den Weg erreicht und beschädigt hatten. Stärker ansteigend arbeitete ich mich später hinauf. In Sichtweite des Albula I-Viadukts der RhB-Bahnstrecke hörte ich einen Zug nahen. Schon erschien er hoch am Hang über meinem Kopf. Die Streckenführung verwirrte mich zunächst, so dass mich sein Erscheinen auf der Brücke überraschte und die ersten Bilder bestenfalls dokumentarischen Wert haben. Zudem war ich im Umgang mit dem Fotoapparat noch nicht so vertraut, musste also noch üben. Danach traf ich einen Einheimischen. Er hatte mich sofort als Urlauber entlarvt und fragte schlitzohrig, ob ich denn nicht wisse, dass der Wanderpfad um diese Jahreszeit für Touristen geschlossen sei. Ich gab zurück, dass ich wohl die entsprechende Hinweistafel übersehen hätte und dass es ohne Trubel hier eh am Schönsten sei. Er pflichtete mir bei und packte sein Picknick aus, zu dem er sich eine Flasche Calanda gönnte. Zur Verabschiedung wies er noch darauf hin, dass jetzt gleich ein Güterzug vorbeikommen werde. Das hatte ich dem dort aufgestellten graphischen Fahrplan auch schon entnommen, lief jedoch auf der Suche nach einem anderen Motiv schon weiter. Da sich nichts Besseres ergab, hastete ich zurück und fotografierte erneut überstürzt. Dann stieg ich weiter bergan. Aus einem Seitental war im Winter eine Lawine heruntergekommen, deren Reste jetzt auf der Wiese dahin schmolzen. Ab dem Weiler Naz wurde der Weg flacher und ich hielt mich nun wieder links der Albula. Kurz vor Preda bog ich in Sichtweite des Wasserfalls der Albula nach rechts ab. Nach einer Steilstufe ging ich durch Bergwald, der von Lawinenkegeln durchsetzt war. Der Schnee war betonhart gepresst und ich konnte ihn gut überqueren. Nun erreichte ich den Lai da Palpuogna. Ich umrundete den malerischen Bergsee. Auf der Hangseite ragten die Lawinenkegel teilweise bis ins Wasser hinein und Reste von Eisschollen hatten sich vor dem Abfluss gesammelt. Über allem lag eine himmlische Ruhe. Auf Grund der noch geschlossenen Passstraße war ich der einzige Mensch weit und breit. Nun wusste ich, warum der Einheimische die Region zu dieser Zeit lieber für sich haben wollte. Ich ließ mich im Sonnenschein zu einer ausgiebigen Pause nieder und kehrte über einen Weg, der rechts der Straße durch die Talmulde hinunter führte, nach Preda zurück. Nach kurzer Wartezeit stieg ich in den Zug nach Bergün.
 
Die Zeitangabe 4 h 30 min enthält eine Pause und die Zeit für die Zugbeobachtungen.

Tourengänger: lainari


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