Watzmann Mittelspitze (2713 m) über die Wiederroute
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Ich will Euch ja nicht über die Maßen mit alten Kamellen langweilen aber das Eine oder Andere Highlight vom letzten Jahr wollte ich doch noch hier einstellen. Besonders wenn die Tour bei Hikr noch nicht beschrieben ist (so wie in diesem Falle).
Der Sommer 2011 war ja insgesamt doch eher verregnet aber Mitte August kündigte sich endlich eine stabile Hochdruck - Lage an und so konnten wir diese lang ersehnte Tour angehen.
Morgens um 7:00 starten wir am Parkplatz Hammerstiel und schwingen uns auf unsere Räder. Die noch müden Beine müssen erst noch aufwachen. Es ist ordentlich steil - gleich zu Beginn - der Puls geht von Null auf Hundert und ich quäle mich mehr schlecht als recht die ersten Höhenmeter bergan. Doch irgendwann findet jeder seinen Rhythmus und es wird auch zwischendurch wieder etwas flacher. Es geht vorbei an der Schapbachalm zur sogenannten "Benzinkurve" (Bankerl). Dort machen wir Bikedepot. Die ersten 500 hm sind nun geschafft. Ich wäre zwischendurch fast lieber zu Fuss gegangen aber beim Abstieg sind wir doch alle sehr sehr froh um die Räder. Doch dazu später...
Wir verlassen hier die Forststraße und folgen einem Weg der direkt südwestlich Richtung Watzmannkar hinaufzieht. Nach ca. 30 min treffen wir auf den Weg der von der Kühroint Alm zum Watzmannhaus hinüberführt. Wir biegen rechts ab, folgen diesem ein kurzes Stück bis deutlich sichtbar (aber nicht markiert) links der Steig ins Watzmannkar abzweigt. Die letzten Bäume bleiben zurück, der Boden wird felsiger und die Kulisse zwischen Großem und Kleinen Watzmann immer beeindruckender. Schließlich bewegt man sich nur noch auf Geröll und Felsbrocken und der Weg verschwindet zusehends. Aber Steinmanndln weisen die Richtung. An der markanten Jungfrau (3. Kind) geht es Rechts vorbei und bald stehen wir vor den kümmerlichen Resten des Watzmanngletschers. Hier machen wir Brotzeit und studieren schon mal die Route. Weiter geht es quer über den "Gletscher" und dann geröllig und steil Richtung Einstieg der sich am Ende des spitz zulaufenden Geröllfeldes befindet (siehe Foto). Wir haben aber bald die Nase voll vom Geröll und weichen links in plattigen Fels aus. Das funktioniert ganz gut und ist sicher spannender als der Kampf durch den Schotter. Bis zum Einstieg haben wir 4 h gebraucht mit allen Pausen.
Die Route an sich ist nicht schwierig zu finden aber etwas Gespür für's Gelände schadet nicht. An wichtigen Stellen sind Steinmanndl vorhanden. Auch ein Paar verblasste rote Punkte hat's.
Ich versuche mal eine kurze Beschreibung/Gliederung:
Einstiegsrinne - Querung nach Rechts bis Wiederband - Wiederband folgen bis Bandwächter (Wandbuch) - kurze steile Rinne hinter Bandwächter hinauf - rechts haltend auf schmalen Bändern - es kommen zwei breite Bänder die nach links ziehen in Sicht - man nimmt das untere und folgt diesem bis es sehr schmal werdend ums Eck geht - rechts eine Wandstufe hinauf - dann wieder links haltend um den darüberliegenden Gipfel herum queren - Gipfelanstieg in festem Fels rechts vor einer schottrigen Rinne.
Die Rinne kann alternativ auch für den Gipfelaufstieg genutzt werden ist aber meines Erachtens unangenehmer und sicherlich objektiv gefährlicher wegen Steinschlag. Die Durchsteigung der Wand dauert ca. 2 h. Um 13 Uhr sind wir oben auf der Mittelspitze und sind positiv überrascht dass wir den Gipfel für uns alleine haben. Die Leute die die Überschreitung machen sind anscheinend schon alle durch. Sie tummeln sich alle auf der Südspitze wie wir feststellen. Der Blick in die berühmte Ostwand und hinunter zum Königssee ist phantastisch.
Was nun folgt ist der lange Abstieg über Hocheck zum Watzmannhaus. Ich gehe nicht groß drauf ein weil schon mehrfach gut beschrieben. Der Gegenverkehr am Grat hält sich zu so "später" Stunde in Grenzen und so kommen wir zügig voran. Ab Hocheck dann zum ersten mal auf der Tour richtig viel Betrieb. Am Watzmannhaus sowieso. Aber das ist uns Wurscht! Mit einer wohlverdienten Radlermass stoßen wir auf die tolle Tour an uns lüften die Füsse aus. Allgemeine Schläfrigkeit macht sich breit aber irgendwann raffen wir uns dann doch wieder auf. An der Falzalm biegen wir rechts ab Richtung Kühroint. Hier sind noch mal einige Steilstufen zu überwinden bis der Weg endlich flacher wird und die Beine etwas Ruhe bekommen. Die Höhenmeter des Tages machen sich nun doch langsam bemerkbar. An der von heute Morgen bekannten Abzweigung biegen wir links ab und bald darauf stehen wir glücklich an unseren Rädern. Dass wir uns morgens so quälen mussten ist nun vergessen. Die Bikes sind ein Segen! Mühelos und schnell bringen sie uns zurück zum Ausgangspunkt. Es ist 18 Uhr. Wir waren 11 Stunden unterwegs. Ein spannender und erlebnisreicher Tag geht zu Ende.
Anmerkungen: Die Anfahrt mit dem Rad mach Sinn. Man spart sich mindestens 1 h und 500 hm Abstieg.
Schuhwerk: Normale Bergschuhe oder Zustiegsschuhe. Mit Kletterfinken ist man hier fehl am Platz.
Helm ist Pflicht!
Schwierigkeit: Offiziell Stellen III-, meistens I-II und Gehgelände
Sicherung: Einzelne Stellen könnten gesichert werden. Durchgehende Seilsicherung sicher nicht sinnvoll weil zu zeitintesiv.
Wer die Tour auf Zwei Tage machen will kann auf der Kührointhütte übernachten.
Der Sommer 2011 war ja insgesamt doch eher verregnet aber Mitte August kündigte sich endlich eine stabile Hochdruck - Lage an und so konnten wir diese lang ersehnte Tour angehen.
Morgens um 7:00 starten wir am Parkplatz Hammerstiel und schwingen uns auf unsere Räder. Die noch müden Beine müssen erst noch aufwachen. Es ist ordentlich steil - gleich zu Beginn - der Puls geht von Null auf Hundert und ich quäle mich mehr schlecht als recht die ersten Höhenmeter bergan. Doch irgendwann findet jeder seinen Rhythmus und es wird auch zwischendurch wieder etwas flacher. Es geht vorbei an der Schapbachalm zur sogenannten "Benzinkurve" (Bankerl). Dort machen wir Bikedepot. Die ersten 500 hm sind nun geschafft. Ich wäre zwischendurch fast lieber zu Fuss gegangen aber beim Abstieg sind wir doch alle sehr sehr froh um die Räder. Doch dazu später...
Wir verlassen hier die Forststraße und folgen einem Weg der direkt südwestlich Richtung Watzmannkar hinaufzieht. Nach ca. 30 min treffen wir auf den Weg der von der Kühroint Alm zum Watzmannhaus hinüberführt. Wir biegen rechts ab, folgen diesem ein kurzes Stück bis deutlich sichtbar (aber nicht markiert) links der Steig ins Watzmannkar abzweigt. Die letzten Bäume bleiben zurück, der Boden wird felsiger und die Kulisse zwischen Großem und Kleinen Watzmann immer beeindruckender. Schließlich bewegt man sich nur noch auf Geröll und Felsbrocken und der Weg verschwindet zusehends. Aber Steinmanndln weisen die Richtung. An der markanten Jungfrau (3. Kind) geht es Rechts vorbei und bald stehen wir vor den kümmerlichen Resten des Watzmanngletschers. Hier machen wir Brotzeit und studieren schon mal die Route. Weiter geht es quer über den "Gletscher" und dann geröllig und steil Richtung Einstieg der sich am Ende des spitz zulaufenden Geröllfeldes befindet (siehe Foto). Wir haben aber bald die Nase voll vom Geröll und weichen links in plattigen Fels aus. Das funktioniert ganz gut und ist sicher spannender als der Kampf durch den Schotter. Bis zum Einstieg haben wir 4 h gebraucht mit allen Pausen.
Die Route an sich ist nicht schwierig zu finden aber etwas Gespür für's Gelände schadet nicht. An wichtigen Stellen sind Steinmanndl vorhanden. Auch ein Paar verblasste rote Punkte hat's.
Ich versuche mal eine kurze Beschreibung/Gliederung:
Einstiegsrinne - Querung nach Rechts bis Wiederband - Wiederband folgen bis Bandwächter (Wandbuch) - kurze steile Rinne hinter Bandwächter hinauf - rechts haltend auf schmalen Bändern - es kommen zwei breite Bänder die nach links ziehen in Sicht - man nimmt das untere und folgt diesem bis es sehr schmal werdend ums Eck geht - rechts eine Wandstufe hinauf - dann wieder links haltend um den darüberliegenden Gipfel herum queren - Gipfelanstieg in festem Fels rechts vor einer schottrigen Rinne.
Die Rinne kann alternativ auch für den Gipfelaufstieg genutzt werden ist aber meines Erachtens unangenehmer und sicherlich objektiv gefährlicher wegen Steinschlag. Die Durchsteigung der Wand dauert ca. 2 h. Um 13 Uhr sind wir oben auf der Mittelspitze und sind positiv überrascht dass wir den Gipfel für uns alleine haben. Die Leute die die Überschreitung machen sind anscheinend schon alle durch. Sie tummeln sich alle auf der Südspitze wie wir feststellen. Der Blick in die berühmte Ostwand und hinunter zum Königssee ist phantastisch.
Was nun folgt ist der lange Abstieg über Hocheck zum Watzmannhaus. Ich gehe nicht groß drauf ein weil schon mehrfach gut beschrieben. Der Gegenverkehr am Grat hält sich zu so "später" Stunde in Grenzen und so kommen wir zügig voran. Ab Hocheck dann zum ersten mal auf der Tour richtig viel Betrieb. Am Watzmannhaus sowieso. Aber das ist uns Wurscht! Mit einer wohlverdienten Radlermass stoßen wir auf die tolle Tour an uns lüften die Füsse aus. Allgemeine Schläfrigkeit macht sich breit aber irgendwann raffen wir uns dann doch wieder auf. An der Falzalm biegen wir rechts ab Richtung Kühroint. Hier sind noch mal einige Steilstufen zu überwinden bis der Weg endlich flacher wird und die Beine etwas Ruhe bekommen. Die Höhenmeter des Tages machen sich nun doch langsam bemerkbar. An der von heute Morgen bekannten Abzweigung biegen wir links ab und bald darauf stehen wir glücklich an unseren Rädern. Dass wir uns morgens so quälen mussten ist nun vergessen. Die Bikes sind ein Segen! Mühelos und schnell bringen sie uns zurück zum Ausgangspunkt. Es ist 18 Uhr. Wir waren 11 Stunden unterwegs. Ein spannender und erlebnisreicher Tag geht zu Ende.
Anmerkungen: Die Anfahrt mit dem Rad mach Sinn. Man spart sich mindestens 1 h und 500 hm Abstieg.
Schuhwerk: Normale Bergschuhe oder Zustiegsschuhe. Mit Kletterfinken ist man hier fehl am Platz.
Helm ist Pflicht!
Schwierigkeit: Offiziell Stellen III-, meistens I-II und Gehgelände
Sicherung: Einzelne Stellen könnten gesichert werden. Durchgehende Seilsicherung sicher nicht sinnvoll weil zu zeitintesiv.
Wer die Tour auf Zwei Tage machen will kann auf der Kührointhütte übernachten.
Tourengänger:
RossiS

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Kommentare (8)