Strahlhorn 4190m
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Strahlhorn 4190m erster 4er in diesem Jahr
Zum Gipfel:
Das Strahlhorn rangiert auf der Liste der 4000er auf Platz 35. Es befindet sich auf halbem Weg zwischen der Mischabelgruppe und dem Monte Rosa in mitten des Findel- und Allalingletscher.
Es wurde am 15. August 1854 von Christopher Smyth, Ulrich Lauener, Edmund J. Grenville und Franz-Josef Andenmatten.
Die Wetterkarten zeigten im Wallis bestes Tourenwetter. Da dies für die Zentralschweiz nicht der Fall war, beschlossen wir das Strahlhorn in Form einer Tagestour zu besteigen. Frühmorgens, alles liegt noch unter den warmen Decken, fahren wir schon dem Wallis entgegen. Fahren, Verladen, Fahren und schon parkieren wir in Saas Fee.
Vom Parkhaus am Dorfeingang, laufen wir durch das bereits lebendige Saas Fee nach Süden zur Luftseilbahn Alpin Express.
Diese bringt uns hoch zur Station Felskinn. Hier besteigen wir die Metro Alpin, die höchstgelegen Standseilbahn der Welt die unter den Gletschern nach Mittel Allalin hoch fährt.
Wir allerdings steigen an der Zwischenstation aus. Die erste Bahn hält nach Voranmeldung an der Zwischenstation. Steigt man dort aus, muss man ein Infoblatt unterzeichnen, dass man auf eigen Verantwortung dort aussteigt.
Aufstieg |
Durch den eingeschneiten Stollen steigen wir nach draussen ans Tageslicht und die Sonne, diese bereits die Südostfelsen des Hinter Allalingrates wärmt.
Aus dem Stollen kann man auf zwei Arten aussteigen. Man quetscht sich direkt durch das enge Schneeloch des Stollens oder man steigt über eine Leiter die links am Stollenausgang hochführt, was wesentlich einfacher ist.
Draussen montieren wir die Ski. Eine kurze etwas steiler Passage bringt uns auf den Hohlaubgletscher hinunter. In der Mitte des Gletschers fahren wir in östlicher Richtung abwärts und biegen auf ca. 3000m nach rechts ab und in die Spuren ein, die von der Britanniahütte herkommen. Am südlichen ende ist dann Schluss mit lockerem abfahren und wir montieren die Felle.
Am Fuss der Felsen des Hohlaubgrat P.3144 (südlich der Britanniahütte) wechseln wir vom Hohlaubgletscher auf den Allalingletscher den wir erst wieder am späten Nachmittag verlassen werden.
Der Allanlingletscher wird anfänglich auf der linken Seite von den Felsen des Allalinhorns begrenzt. Nicht zu nahe folgen wir diesen Felsen. Über den noch einigermassen gut eingeschneiten Gletscher fellen wir so im spaltenarmen Teil des Gletschers bis in die Senke am Fuss der Südwand P.3837 des Allalinhorns. Die Senke überqueren wir in Süd südwestlicher Richtung, der Abbruchzone unter der Rimpfischhorn-Ostwand entgegen. Diese Abbruchzone umgehen wir ohne Probleme links davon. Über die weiten Hänge ansteigend erreichen wir bald den Adlerpass P.3789.
Auf Grund der guten Verhältnisse können wir mit den Ski weiter dem Gipfel entgegen steigen. Vom Pass halten wir uns links und steigen den steilen Hang, leicht über 30°, weiter hoch P.3954 entgegen. Für dieses Teilstück montierten wir zur Sicherheit die Harscheisen. Heute wäre ein aufstieg auch ohne Metallzähne an der Bindung möglich gewesen. Diese Dinger haben aber eben eine beruhigende Wirkung.
Ab P.3954 nimmt die Hangneigung schnell ab und man kann die letzten Hänge bis zum Gipfle unproblematisch hochsteigen.
Ca. 20m unter dem Gipfel deponieren wir die Ski und steigen die letzten Meter zu Fuss zum Gipfel des Strahlhorns P.4190.
Steigeisen benötigten wir heute nicht. Es ist allerdings empfehlenswert welche dabei zu haben. Schon heute schimmerten ein vereinzelten Stellen das Eis hervor.
Abfahrt |
Auf der selben Route fahren wir zurück. Obwohl es bereits 14:00 Uhr war, also recht spät, hatten wir auf Grund der konstant kühlen Temperaturen sensationelle Abfahrtsverhältnisse. Kurze Zeit später befinden wir uns bereits wieder beim Übergang vom Allalingletscher zum Hohlaubgletscher.
Hier heisst es nochmal die Felle montieren. Der Gegenanstieg zur Britanniahütte steht an. Wir überqueren den Hohlaubgletscher und steigen dem Sommerweg folgend den kurzen Anstieg zur Britanniahütte P.3030 hoch.
Nun queren wir am Fuss der Nordostwand des Hinter Allalin den Chessjengletscher, auch hier dem Sommerweg folgend, hinüber zum Egginerjoch P.2989.
Von hier im Skipistenrummel hinunter nach Saas Fee.
Startpunkt |
Saas Fee 1800m, Hohlaubgletscher, Allalingletscher, Adlerpass P.3789, P. Strahlhorn P.4190
Ziel |
Strahlhorn 4190m
Anforderungen |
Alpine Skitour. Schwierigkeiten sind sehr von den Verhältnissen abhängig. Einige Stellen sind oft vereist und es werden Steigeisen benötigt.
In der Steilstufe nach dem Adlerpass ist eine sichere Skitechnik im Aufstieg wie auch in der Abfahrt erforderlich. Im Zweifel mit Steigeisen über den Fringrat hoch steigen.
Gletscher sind nicht zu unterschätzen. (Verdeckte Spalten)
Hangrichtung |
Nordost
Lawinengefahr |
Auf dem Grat Vorsicht vor Wechten und Triebschneeansammlungen. Letzteres auch in der Steilstufen beim Skiaufstieg.
Material |
Übliche Skitourenausrüstung
Steigeisen, Eispickel, Seil
Zusätzliche Info |
http://www.saas-fee.ch/de/page.cfm/skigebiet/tarife-bergbahnen-winter/winterfahrplan-bergbahnen
Fazit |
- Tolle nicht all zu schwere Alpine Tour auf einen Traum in weiss
- Häufig begangen und daher meist gespurt
- Gewaltiges Panorama
- Vorsicht auf den Gletschern, viele verdeckte Spalten
- Langer zustieg dafür um so längere Abfahrt sofern man bis nach Saas Fee fahren kann
- Als Ausgangspunkt eignet sich sehr gut die Britanniahütte
- Bei wärmeren Verhältnissen frühzeitig Starten da Schneeverhältnisse nicht besser werden
Genaue Route |
Mittelstation (Stollen) Standseilbahn Mittel Allalin, Adlerpass P.3789, P.3954, Strahlhorn P.4190, Adlerpass P.3789, Allalingletscher, Hohlaubgletscher queren, Britanniahütte P.3030, Egginerjoch P.2989, Saas Fee P.1800
Alternativ:
- Rimpfischhorn
- Fluchthorn
- Überschreitung Fluchthorn-Strahlhorn
- Überquerung Adlerpass nach Zermatt
- Von der Britanniahütte aus: Allalinhorn, Alphubel
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