Pyrenäen - von Frankreich nach Spanien und wieder zurück
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Die Pyrenäen sind den Alpen was Höhe und Ausdehnung angeht den Alpen durchaus ebenbürtig. Bislang spiegelt sich das nicht in der Anzahl von Berichten auf hikr.org wieder. Deswegen möchte ich eine Tour ausgraben, die ich vor einiger Zeit dort gemacht habe.
Vor einigen Jahren unterhielt eine Low-Cost-Airline auf einem kleinen Regiolnalflughafen in meiner Wohnortnähe eine Flugverbindung nach Nordspanien. Da ich damals im Sommer eine Woche Urlaub ohne konkrete Ziele hatte und ich auch bis dahin keinen meiner Angehörigen und Freunde von einem Pyrenäentrip überzeugen konnte, nutzte ich diese Gelegenheit meinen Wunsch in die Tat umzusetzten. Dazu muss ich sagen, dass ich vor ca. 20 Jahren schon einmal in den östlichen Pyrenäen war und damals schon sehr begeistert war von dieser Gebirgslandschaft, die zum Teil völlig anders ist als die teilweise überlaufenen Alpen. Dieses mal habe ich mir als Ziel den zentralen Teil der Pyrenäen ausgewählt.
So bin ich dann mit dem Flugzeug nach Nordspanien gedüst, Mietwagen geordert und nach etlichen Autobahnkilometern über Südfrankreich an meinem Startpunkt einem Parkplatz in ca. 2000m Höhe angelangt. Neben diesem Parkplatz könnte man auch diskret campen, außer das dort kein Trinkwasser verfügbar ist. Wasser ist im Hochsommer in den Pyrenäen grundsätzlich nicht überall verfügbar, weshalb man sich besser vor dem Start zu einer Tour reichlich mit Getränken eindecken sollte.
Nach dem Start führt der Weg vom Parkplatz am Col de Tentes (2208m) über eine nicht mehr unterhaltene Asphaltstrasse bis zum Pass Puerto de Bujaruelo an der Grenze nach Spanien. Von dort geht ein gut sichtbarer Wanderweg aufwärts zum Refuge des Sarradets. Zwischendurch gibt es noch eine Querung eines größeren Wasserlaufes, der bei viel Wasser nicht ganz trivial sein dürfte. Ab der Hütte ist der Weg der zur Brèche de Roland hinaufführt keinesfalls zu verfehlen. Diese sehr eindrucksvolle ca. 100m tiefe Scharte in einer durchgehenden Felsmauer erblickt man schon vor dem Refuge des Sarradets.
Bis hierher war der Weg gut auszumachen. Ab jetzt muss man sich gut an Landmarken orientieren können, denn entgegen der Alpen kann ich mich an keinerlei Wegmarkierung erinnern. Auch war meine spanische Wanderkarte lediglich zur groben Orientierung gut. Der nachfolgende Teile meiner Tour waren zudem nahezu weglos. Meine Orientierung bestand deshalb lediglich aus Landmarken bzw. teilweise bin ich auch anderen einfach Tourengängern hinterher gelaufen.
Doch zuerst ging es für mich nach der Brèche noch auf gut sichtbaren Pfad hoch zum Gipfel Le Taillon. Auf dem Weg dorthin hatte ich schon den ersten Verhauer, aber ein netter Mensch pfiff mich sogleich zurück. Der Gipfel selber ist ein recht unspektakulärer Schutthaufen. Dafür ist die Aussicht in alle Himmelrichtungen beeindruckend. Man sieht nach Norden die Wasserfälle im Cirque de Gavarnie, im Westen das Vignemale-Massiv mit seinem Gletscher, nach Süden das Valle de Ordesa und im Osten den höchsten Gipfel weit und breit, den Monte Perdido (3355m).
Dann bin ich wieder zurück zur Brèche de Roland. Dort haben sich inzwischen etliche grenzüberschreitende Wanderer aus ganz Europa eingefunden. Nach einem informativen Schwatz mit Leuten aus dem Baltikum führt mein Weg nun mehr weglos bergab nach Süden Richtung Ordesa-Nationalpark. Ich hangele mich über die verschiedenen Etagen des Llanos de Millaris. Dabei müssen einige einfache Felsstufen bergab überwunden werden und ich versuche die Richtung Oberkante des Valle de Ordesa einzuhalten. Der heutige Tourentag läuft dabei zu einem klassichem Hochsommertag in den Pyrenäen auf, am morgen Sonne satt, dann Eintrübung um die Mittagszeit und wahrscheinlich am frühen Nachmittag ein kurzes aber heftiges Gewitter. Doch noch ist es nicht soweit und nach einigen Zickzackläufen gelingt es mir den Weg Richtung Faja de las Flores einzuschlagen. Dieser Horizontalweg oberhalb dem Valle de Ordesa ist schon sehr beeindruckend einmal wegen seiner exponierten Lage hoch über dem Talgrund und andererseits wegen der hiesigen Flora..
Mein Vorhaben ist es nach dem Ende dieses aussichtsreichen Weges zurück zum Puerto de Bujaruelo zu gelangen. Leider ist der Weg auf der Karte eingezeichnet, aber in Wirklichkeit kann ich diesen nicht finden und entschließe mich doch wieder zurück über die Brèche de Roland auf Nummer sicher zu gehen. Vorerst hat der Himmel sich verdüstert und die ersten Tropfen fallen. Glücklicherweise findet man in den Pyrenäen hin und wieder Höhlen und Grotten, so dass ich den stärksten Guss in so einem Unterstand eine Stunde aussitze.
Nachdem das Unwetter vorbei ist, schlage ich den Weg wieder Richtung Brèche de Roland ein, wobei ich den Weg kräfig verfehle. Nach gründlichem Kartenstudium finde ich eine Wegspur die mir geeignet erscheint und tatsächlich wieder zur Brèche de Roland führt. Dort angekommen ist der Tag schon recht fortgeschritten und ich kann die abendliche Lichtverhältnisse bei wieder schönem Wetter erleben.
Kurz vor dem Dunkelwerden schaffe ich es dann doch noch zum Parkplatz und die grenzüberschreitende Rundtour in dem beeindruckenden Ambiente der zentralen Pyrenäen ist nach einem langen Tag zu Ende.
Vor einigen Jahren unterhielt eine Low-Cost-Airline auf einem kleinen Regiolnalflughafen in meiner Wohnortnähe eine Flugverbindung nach Nordspanien. Da ich damals im Sommer eine Woche Urlaub ohne konkrete Ziele hatte und ich auch bis dahin keinen meiner Angehörigen und Freunde von einem Pyrenäentrip überzeugen konnte, nutzte ich diese Gelegenheit meinen Wunsch in die Tat umzusetzten. Dazu muss ich sagen, dass ich vor ca. 20 Jahren schon einmal in den östlichen Pyrenäen war und damals schon sehr begeistert war von dieser Gebirgslandschaft, die zum Teil völlig anders ist als die teilweise überlaufenen Alpen. Dieses mal habe ich mir als Ziel den zentralen Teil der Pyrenäen ausgewählt.
So bin ich dann mit dem Flugzeug nach Nordspanien gedüst, Mietwagen geordert und nach etlichen Autobahnkilometern über Südfrankreich an meinem Startpunkt einem Parkplatz in ca. 2000m Höhe angelangt. Neben diesem Parkplatz könnte man auch diskret campen, außer das dort kein Trinkwasser verfügbar ist. Wasser ist im Hochsommer in den Pyrenäen grundsätzlich nicht überall verfügbar, weshalb man sich besser vor dem Start zu einer Tour reichlich mit Getränken eindecken sollte.
Nach dem Start führt der Weg vom Parkplatz am Col de Tentes (2208m) über eine nicht mehr unterhaltene Asphaltstrasse bis zum Pass Puerto de Bujaruelo an der Grenze nach Spanien. Von dort geht ein gut sichtbarer Wanderweg aufwärts zum Refuge des Sarradets. Zwischendurch gibt es noch eine Querung eines größeren Wasserlaufes, der bei viel Wasser nicht ganz trivial sein dürfte. Ab der Hütte ist der Weg der zur Brèche de Roland hinaufführt keinesfalls zu verfehlen. Diese sehr eindrucksvolle ca. 100m tiefe Scharte in einer durchgehenden Felsmauer erblickt man schon vor dem Refuge des Sarradets.
Bis hierher war der Weg gut auszumachen. Ab jetzt muss man sich gut an Landmarken orientieren können, denn entgegen der Alpen kann ich mich an keinerlei Wegmarkierung erinnern. Auch war meine spanische Wanderkarte lediglich zur groben Orientierung gut. Der nachfolgende Teile meiner Tour waren zudem nahezu weglos. Meine Orientierung bestand deshalb lediglich aus Landmarken bzw. teilweise bin ich auch anderen einfach Tourengängern hinterher gelaufen.
Doch zuerst ging es für mich nach der Brèche noch auf gut sichtbaren Pfad hoch zum Gipfel Le Taillon. Auf dem Weg dorthin hatte ich schon den ersten Verhauer, aber ein netter Mensch pfiff mich sogleich zurück. Der Gipfel selber ist ein recht unspektakulärer Schutthaufen. Dafür ist die Aussicht in alle Himmelrichtungen beeindruckend. Man sieht nach Norden die Wasserfälle im Cirque de Gavarnie, im Westen das Vignemale-Massiv mit seinem Gletscher, nach Süden das Valle de Ordesa und im Osten den höchsten Gipfel weit und breit, den Monte Perdido (3355m).
Dann bin ich wieder zurück zur Brèche de Roland. Dort haben sich inzwischen etliche grenzüberschreitende Wanderer aus ganz Europa eingefunden. Nach einem informativen Schwatz mit Leuten aus dem Baltikum führt mein Weg nun mehr weglos bergab nach Süden Richtung Ordesa-Nationalpark. Ich hangele mich über die verschiedenen Etagen des Llanos de Millaris. Dabei müssen einige einfache Felsstufen bergab überwunden werden und ich versuche die Richtung Oberkante des Valle de Ordesa einzuhalten. Der heutige Tourentag läuft dabei zu einem klassichem Hochsommertag in den Pyrenäen auf, am morgen Sonne satt, dann Eintrübung um die Mittagszeit und wahrscheinlich am frühen Nachmittag ein kurzes aber heftiges Gewitter. Doch noch ist es nicht soweit und nach einigen Zickzackläufen gelingt es mir den Weg Richtung Faja de las Flores einzuschlagen. Dieser Horizontalweg oberhalb dem Valle de Ordesa ist schon sehr beeindruckend einmal wegen seiner exponierten Lage hoch über dem Talgrund und andererseits wegen der hiesigen Flora..
Mein Vorhaben ist es nach dem Ende dieses aussichtsreichen Weges zurück zum Puerto de Bujaruelo zu gelangen. Leider ist der Weg auf der Karte eingezeichnet, aber in Wirklichkeit kann ich diesen nicht finden und entschließe mich doch wieder zurück über die Brèche de Roland auf Nummer sicher zu gehen. Vorerst hat der Himmel sich verdüstert und die ersten Tropfen fallen. Glücklicherweise findet man in den Pyrenäen hin und wieder Höhlen und Grotten, so dass ich den stärksten Guss in so einem Unterstand eine Stunde aussitze.
Nachdem das Unwetter vorbei ist, schlage ich den Weg wieder Richtung Brèche de Roland ein, wobei ich den Weg kräfig verfehle. Nach gründlichem Kartenstudium finde ich eine Wegspur die mir geeignet erscheint und tatsächlich wieder zur Brèche de Roland führt. Dort angekommen ist der Tag schon recht fortgeschritten und ich kann die abendliche Lichtverhältnisse bei wieder schönem Wetter erleben.
Kurz vor dem Dunkelwerden schaffe ich es dann doch noch zum Parkplatz und die grenzüberschreitende Rundtour in dem beeindruckenden Ambiente der zentralen Pyrenäen ist nach einem langen Tag zu Ende.
Tourengänger:
his
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