Monte Generoso (1701 m)
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Nachdem wir mehr oder weniger ausgeschlafen hatten, suchten wir eine Möglichkeit zum Frühstücken. Gegenüber von unserer Unterkunft fanden wir eine Bar, wo wir ein original italienisches Frühstück (Espresso und Croissant) erhielten. Die Gassen der Stadt waren wegen Fronleichnam mit einigen Blumen(teppichen) und Altären dekoriert. Danach fuhren wir nach Rovio, einer kleinen Ortschaft, die oberhalb vom Luganer See liegt und Ausgangspunkt unserer M. Genoroso-Besteigung war. Der Monte Genoroso (1701 m) ist der höchste Berg im südlichen Tessin und bekannt für seine Fernsicht - an sonnigen Herbsttagen hat man eine Sicht vom Matterhorn im Norden über die Poebene bis zum Appenin und den Seealpen im Süden. Außerdem ist dieses Bergmassiv bekannt für seinen Reichtum an seltenen Pflanzen - so findet man am Generoso südeuropäische und alpine Arten. Nähere Informationen zu diesem Berg findest Du unter http://www.montegeneroso.ch.
Vom Dorfplatz in Rovio (498 m) liefen wir anfangs durch den Ortskern und später durch Weinberge. Bei Soldino (593 m) kamen wir am Waldrand an. Hier führte uns der Weg recht steil durch steinigen und schattigen Buchenwald. Obwohl der Wanderweg die meiste Zeit im Schatten verlief, kamen wir durch das schwüle Wetter ganz schön ins Schwitzen. Nach einigen Hundert Höhenmetern erreichten wir die Alpe de Melano (917 m). Hier hatten wir eine Sicht auf den Luganer See und hoch zu den Steilwänden des Generoso-Massivs. Von der Alm liefen wir weiter durch dichten Wald bis zur Mittelstation der Generoso-Zahnradbahn (1160 m). Nun wurde de Wald lichter und uns begegneten zum ersten Mal wieder Menschen. Der Weg war jetzt reicht breit und problemlos zu begehen. Am Wegesrand standen Tafeln, die uns die Natur dieses Bergmassivs erklärten. Bald verließen wir komplett den Wald und schon nach kurzer Zeit sahen wir zwei botanische Kostbarkeiten: die Wilde Pfingstrose und die Langensee-Narzisse, die nach dem Lago Maggiore benannt ist. Ein breiter "Promenade-Wanderweg" führte über Wiesen und Weiden leicht ansteigend Richtung Gipfel. Leider war uns aufgrund der dunstigen Witterung eine Fernsicht vergönnt. Bald erreichten wir die Bergstation der Bahn (1601). Plötzlich waren recht viele Menschen unterwegs. Die meisten Leute liefen allerdings nur bis zur nahe gelegenen Aussichtsplattform. Schon einige Meter oberhalb der Bergstation herrschte wieder relative Ruhe. Dort machten wir unsere größere Rast. Danach liefen wir bis zum Gipfel (1701 m). Auch hier war die Fernsicht recht bescheiden - man sah jedoch die Ortschaft Rovio aus der Vogelperspektive.
Drei von uns zogen den "Abstieg" mit der Zahnradbahn ins Tal vor. Lediglich Jochen machte sich alleine auf dem Abstieg zu Fuß Richtung Rovio. Der Weg führte unterhalb vom Gipfel auf dem Kamm Richtung Norden. Dabei sah ich einige Alpenpflanzen wie das Aurikel, den Clusius-Enzian oder das Alpenglöckchen. Bei der Crocette (1598 m) verließ ich den Kammweg und der Bergpfad führte von nun an steil bergab. Anfangs lief ich auf einen schmalen Höhenrücken, immer die Steilwände des Berges in greifbarer Nähe. Bald erreichte ich die Baumgrenze, wo anfangs die Grünerlen bestandsbildend waren. Als botanische Seltenheit entdeckte ich das Südalpen-Lungenkraut. Wieder ein Beleg dafür, wie sich am Monte Generoso alpine und mediterrane Florenelemente miteinander verschmelzen. Der Weg wurde zunehmend steiler und führte durch Bergwald. Während dem ganzen Abstieg traf ich keine Menschenseele. Eine Gemse, war wohl wegen dem menschlichen Kontakt total irritiert. An einer baumfreien Böschung fand ich den Affodill - eine weitere Rarität in dieser Gegend. Nach einiger Zeit kam ich an eine große Lichtung an. Hinter mir sah ich die imposante Steilwand des Monte Generoso. Das schlimmste Stück vom Abstieg war nun geschafft- auf breiten Waldweg kam ich bald wieder bei der Weggabelung von Soldino (593 m) an. Nun ging es nicht mehr lange bis zur Ortsmitte von Rovio. Für den Abstieg brauchte ich gute zwei Stunden. Von den anderen drei Wanderkollegen fehlte bisher jede Spur. So konnte ich noch in Ruhe ein kühles Radler genießen. Nach ca. 45 Minuten kamen sie dann auch an - aufgrund des Feiertages waren die Busverbindungen sehr schlecht. Glücklicherweise konnten Sie mit einem Ehepaar aus der Deutschschweiz mitfahren. Nach einem gemeinsamen Abschiedstrunk machten wir uns an die Heimfahrt. Wie auch bei der Hinfahrt hatten wir strahlenden Sonnenschein und konnten die schöne Bergwelt der Schweiz und die Abendsonne bewundern. Nach knapp 4 Stunden fahrt kamen wir wieder in Wolfenweiler an.
Fazit: Zwei sehr schöne Wandertage. Diese Art von Zweitagestouren werden wir in Zukunft wohl noch öfters anbieten. Ein ganz großes Kompliment an einen der Mitwanderer, der noch keine 13 Jahre alt ist, und beide Tage mit Bravour durchhielt.
Die Bilder findest Du unter http://straussenclique.com/bilder/generoso
Die Tour vom ersten Tag: www.hikr.org/tour/post4691.html
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