unerwartet abwechslungsreiche kleine Runde ob Eptingen: Walten - Eichelbergflue


Publiziert von Felix , 15. Februar 2012 um 19:47. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Basel Land
Tour Datum:14 Februar 2012
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BL 
Aufstieg: 420 m
Abstieg: 420 m
Strecke:Eptingen - P. 568 - Bächlen - P. 776 - Walten - Refugium | Eichelbergflue - Eptingen
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Langenthal, Autobahn Niederbipp bis Eptingen
Kartennummer:1088

Echt überraschend, wie sich unsere kurze Wanderung um die Hügel um Eptingen lohnenswert, da erstaunlich abwechslungsreich, präsentiert - bei schönem Wetter bestimmt noch empfehlenswerter, da gewiss weiter in die Gegend geschaut werden könnte …

 

Unmittelbar am nördlichen Tunnelende weist die (einzige) Abfahrt; Zufahrten gibt’s eh nicht, zum kleinen Dörfchen mit dem gleichnamigen Mineralwasser: Eptingen, ein kleines „Milchhüsli“ stellt die Grundversorgung der Einwohner sicher, liegt eingebettet in die zahlreichen es umgebenden Jura-Gipfel – und wirkt etwas verschlafen, doch mit wohl an Zahl zunehmenden EFH.

Wir wandern unter bedeckten Himmel und sanftem Schneefall durchs Dorf an der Verbindungsstrasse nach Läufelfingen hoch bis zur Abzweigung bei Bächlen. Hier nehmen wir für ein kurzes Stück Weg die verschneite Fahrstrasse, bevor wir aufs offene Gelände nordwestlich abbiegen und dem völlig zugeschneiten Fahrweg zum Waldrand folgen. Dieser ist zu Beginn im Wald völlig von Stechpalmen überwachsen – später, bis zum P. 776 – ist die Weganlage jedoch deutlich.

 

Hier, auf dem bis knapp zum Gipfel führenden Grat, folgen wir nur kurz dem offiziellen Wanderweg – bleiben jedoch, wo er links und rechts davon abzeigt, weiter auf dem Rücken. Weglos steigen wir weiter hoch und erkennen bald einmal die ersten der zahlreichen Schützengräben der Fortifikation (Hauenstein).

Kurz vor dem Gipfel selbst erreichen wir ein Fahrsträsschen, welches wir kurz in nordöstlicher Richtung benutzen und zuletzt auf einem deutlichen Fahrweg, bis wir zu, für uns nicht erklärbaren, Überresten aus früheren Befestigungszeiten stossen. Nachdem wir von hier aus zum kaum erkennbaren „Gipfel“ des Walten vorgedrungen sind, kehren wir zurück zu diesem für eine Mittagsrast passenden Unterstand.

 

Weglos den flachen Gipfel auf der Westseite umrundend gelangen wir zu einem begehbaren kleinen Bunker; weiter kurz durch den Wald marschierend, erreichen wir den Fahrweg und Wanderweg, dieser biegt bald ab und führt knapp an die Abbrüche des Walten auf dessen Westseite heran. Eindrücklich, wie sich der verschneite Tannenwald recht weit unten dartut.

Den Wanderweg verlassen wir bei einer Weggabelung auf ungefähr 800 Metern Höhe und folgen einer einzelnen Spur unterhalb der Flühe in nordnordwestlicher Richtung; sie führt uns durch ein Felssturzgebiet zum Naturschutzgebiet hinab, welches sich auf der sanften Anhöhe vor unserem nächsten Gipfelziel ausbreitet.

 

Zu diesem gelangen wir, indem wir erst zum nordwestlichen, in den Wald hineinreichenden, Zipfel der offenen Fläche sanft ansteigen und anschliessend weglos den Nordgrat anvisieren, welcher uns dann sehr abwechslungsreich zum Refugium führt: wenige kurze Fels-Grasstufen, heute schwieriger als bei trockenen Verhältnissen zu begehen, leiten uns – wieder einmal „anregend“ - zum höchsten Punkt der Eichelbergflue.

Das auf der LK eingetragene „Refugium“ könnte sowohl im Weltkrieg eine gewisse Funktion ausgeübt haben; wahrscheinlicher erscheint uns eine Nutzung bereits viel früher. Auf jeden Fall geniessen wir den lauschigen Aufstieg auf die verschiedenen kleinen Terrassen mit dem schönen Föhren- und weiteren Baumbestand – und dem doch beachtlichen Tiefblick gegen die Autobahn, die Gewerbezone um den Feldbach und erste weitere Jura-Gipfel.

Nachdem wir auf dem höchsten Punkt angekommen sind, erspähen wir unter uns auch Eptingen – und schalten wenig unterhalb eine weitere kurze Rast ein; für einen Augenblick erscheint am Himmel sogar zaghaftes Blau.

 

Auf einer nur schwachen Wegspur wenden wir uns noch innerhalb des lichten Waldes wieder westwärts und erleben eine weiter Überraschung: noch nie haben wir eine so ausgeprägte Buchsbaum-Ansammlung gesichtet – deren Duft begleitet uns bis zu den eigentlichen Flühen des Eichelberges. Oberhalb dieser queren wir zurück in die offene Schneise, welche uns rasch zum kleinen Aussenquartier von Eptingen zurückführt.

Im gediegenen Hotel Landgasthof Seminarhotel Bad Eptingen genehmigen wir unsere „Abschluss-Getränke“ …

 

Wir werden wieder in diese Gegend finden, so lohnenswert sie ist! 


Tourengänger: Ursula, Felix


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Kommentare (7)


Kommentar hinzufügen

silberhorn hat gesagt: Eichelbergflue....Nutzung bereits früher...
Gesendet am 15. Februar 2012 um 21:19

Auf Swiss Map online sind zwei Burgruinen eingezeichnet.

Auf der Schülerkarte "Basel-Stadt, Basel-Landschaft sind sie benannt.

Beim "Refugium" steht die "Ruine Schanz" und nordwestlich am selben Hügel die "RuineWitwald".
Was letztere betrifft hattest Du eine gute Nase.

deano hat gesagt: Ruinen Eptingen
Gesendet am 16. Februar 2012 um 06:56
Toller Bericht! Hier sind all die Ruinen von Eptingen auch gelistet; sehr empfehlenswert ist auch ein Besuch der 'versteckten' Ruine Riedfluh/Haselburg gegenüber - nicht weit von der Mineralwasserfabrik gelegen. http://www.burgenseite.ch/basel-land.htm

Felix hat gesagt: RE: Ruinen Eptingen
Gesendet am 16. Februar 2012 um 07:40
Vielen Dank!
Den link habe ich auch schon gesehen - nun habe ich ihn gespeichert: sehr informativ.
lg Felix

CarpeDiem hat gesagt:
Gesendet am 16. Februar 2012 um 09:46
Deinem Knie scheint es recht gut zu gehen ???????????

Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 16. Februar 2012 um 10:23
es könnte besser sein ...
drum lass ich "wildere" Sachen erst mal bleiben ...
lg

CarpeDiem hat gesagt: RE: Dein Knie
Gesendet am 16. Februar 2012 um 16:37
Autsch, das tönt nicht gut....

kopfsalat hat gesagt:
Gesendet am 16. Februar 2012 um 15:30
> Das auf der LK eingetragene „Refugium“ könnte sowohl im Weltkrieg eine gewisse Funktion ausgeübt haben

im 1. WK eher nicht, denn die front-linie verlief vom walten über dessen südwestsporn - bächlen - schiessstand - waldrand stammberg - walten südlich am dorf eptingen vorbei.

im 2. WK auch eher nicht, da befand sich die sperre bei oberburg, mit einem noch gut sichtbaren tankhindernis aus beton-tetraedern beim hundesportverein unter der autobahnbrücke. weitere objekte befinden sich im kleinen seitentälchen östlich des diegterbachs. eine aus dem fels geschlagene treppe führt auf das plateau bei witwald.


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