Rund um die Leglerhütte inkl. Gross Kärpf
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Was ist bloss in folgendem Fall zu tun? Eine Kombination aus dem Schweiz-Besuch eines Freundes aus den Staaten, der uns zeitweise auf unserem Ski-Trip durch Patagonien begleitete und einer wenig versprechenden Wetterprognose. Etwas voralpines, schnell erreichbares inkl. gemütlicher Hütte, auf der man viel Zeit mit spielen und diskutieren verbringen kann, schien uns Gastgebern die adäquate Lösung zu sein. Also nichts wie hoch auf die Leglerhütte! Allerdings gab es dann doch die eine oder andere Überraschung...
Samstagmittag, gemütlich gondelten wir vom Chis hoch zum Garichtistausee und bewunderten die unglaublichen Schneemassen. Unser Gast aus dem fernen Kalifornien traute seinen Augen kaum, leiden doch seine home-mountains, die Sierras, aktuell an aussergewöhnlichem Schneemangel. In dampfendem Nebel, durchbrochen von einzelnen Sonnenstrahlen gelangten wir zur Leglerhütte, bzw. -hotel. Obwohl wir alles selber mitbrachten, bot uns der äusserst zuvorkommende Hüttenwart an, in der Hütte zu übernachten und zu essen. Zu unserem Erstaunen stellte er gleich selber einen Tisch hinter der Hütte auf, damit wir darauf kochen konnten. Chapeau sagen wir da nur!!!
Freeriden rund um die Leglerhütte
Mit grosser Spannung blinzelten wir am nächsten Morgen aus den sehr bequemen Betten durchs Fenster zum gegenüberliegenden Glärnisch und mussten uns erst einmal die Augen reiben: Blauer Himmel über einem unendlichen Nebelmeer und die Berge mit einem dicken Zuckerguss überzogen! Der grosse Chärpf wurde kurzerhand vom Programm gestrichen, denn heute wollten wir von den perfekten Powderverhältnissen profitieren und möglichst viele lines in die unberührte Landschaft zeichnen! Zuerst zogen wir in steilen Spitzkehren einen weiten Hang etwas westlich des Kärpftors hoch und erklommen gleich noch einen unbenannten Felszahn der Chärpfkette. Ich liess meinen zwei Begleitern den Vortritt bei der Abfahrt über den perfekten Nordhang. Als ich an die Reihe kam, war der Hang schon ziemlich "entladen". Der sehr lockere Schnee kam gleich in Bewegung, aber wir waren jeweils genug schnell um ihm zu entkommen. Wieder in der Sonne zogen wir die Felle auf und legten eine Spur zum benachtbarten Hanenstock. Kaum oben, lockte die nächste Abfahrt zur Alp Chüetal 1974m. Wieder Erwarten fanden wir interessantes Gelände und einen Schnee, den man nicht alle Tage antrifft. Bei diesen Schneemassen verschwinden selbst grössere Alphütten unter Metern von Schnee... Richtung Milchspüler lockten weitere perfekte NW-Hänge, die in der tiefstehenden Sonne glänzten. Das konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und legten gleich eine Spur, die uns diese "Desserts" zugänglich machte. Wenn die Schatten nicht immer länger geworden wären, hätten wir wohl noch so manche Runden gedreht. Nach reichhaltigen 7 Stunden, in denen wir nur uns selber begegnet sind, fanden wir uns wieder vor der Hütte ein. Von unserer improvisierten outdoorküche bewunderten wir das ins Mondlicht getauchte Nebelmeer und einen Sternenhimmel der nur so funkelte.
Gross Chärpf
Neuer Tag, gleiches Glück? Und ob! Oben blau, unten grau bestätigte sich auch an jenem Montag. Der Heimweg nach Elm lässt einem die Wahl zwischen verschiedenen Varianten. Wir entschieden uns für die Route via Chärpfscharte - Gross Chärpf - Skihaus Erbs. Schnell erreichen wir im Schatten die Chärpfscharte, wo wir uns erst einmal sonnen und über die vielen Spuren hoch und runter vom Chli Chärpf wundern. Nach einer schon arg beackerten Abfahrt bis ca. 2440m biegen wir Richtung Gross Chärpf ab und, oh Wunder, keine Seele hat sich hierher verirrt! Wir lieben es, Spuren zu legen, wo nur der weisse, unberührte Schnee liegt! Schnell gewannen wir Höhe bis hoch zum Skidepot auf 2720m. Auch hier keinerlei Anzeichen einer kürzlichen Besteigung. Die Sonne brannte schon intensiv vom Himmel und trieb uns zur Eile. Das Lawinenunglück, das hier im Gipfelbereich vor fast genau einem Jahr ein Todesopfer und 2 Verletzte forderte, mahnte im Hinterkopf. Tatsächlich ist der Fussaufstieg recht exponiert und es empfieht sich, den Gipfelaufbau nicht zu sehr östlich in Angriff zu nehmen. Oben genossen wir bei Windstille Aussichten in alle Richtungen und natürlich auf das bis ca. 1800m hoch reichenden Nebelmeer, das uns auch bald wieder verschlucken würde. Verglichen mit dem schönen Bericht von Ossi http://www.hikr.org/tour/post20160.html kann man sich etwa ein Bild machen, welche überdurchschnittlichen Schneemengen auch hier momentan liegen. Entgegen seiner lohnenderen Abfahrtsroute via Wichlenmatt-Fruttplanggen fuhren wir entlang der Aufstiegsspur zum Skihaus Erbs. Der Schnee konnte qualitativ an diesen eher südlich exponierten Hängen nicht mehr ganz mit jenem vom Vortag konkurrieren, war aber immer noch sehr genussvoll. Symptomatisch für diesen aussergewöhnlichen Winter sind die unzähligen Gleitschneerutsche. Unterhalb des Rotstock ist einer mit mir bisher unbekannten Ausmassen abgegangen. Die Anrisshöhe dürfte sich um 3m bewegt haben... Eindrücklich! Oberhalb des Skihauses Erbs wurden wir endgültig vom Nebel verschluckt. Auf schneebedeckter Strasse rutschten wir bequem bis zur Talstation der Sportbahnen Elm.
Fazit: a stoked skibuddy from the US und zwei ebenfalls nicht weniger euphorische Gastgeber, die in ihrem Heimatland ein bisher unbekanntes Gebiet lieben gelernt haben...
Samstagmittag, gemütlich gondelten wir vom Chis hoch zum Garichtistausee und bewunderten die unglaublichen Schneemassen. Unser Gast aus dem fernen Kalifornien traute seinen Augen kaum, leiden doch seine home-mountains, die Sierras, aktuell an aussergewöhnlichem Schneemangel. In dampfendem Nebel, durchbrochen von einzelnen Sonnenstrahlen gelangten wir zur Leglerhütte, bzw. -hotel. Obwohl wir alles selber mitbrachten, bot uns der äusserst zuvorkommende Hüttenwart an, in der Hütte zu übernachten und zu essen. Zu unserem Erstaunen stellte er gleich selber einen Tisch hinter der Hütte auf, damit wir darauf kochen konnten. Chapeau sagen wir da nur!!!
Freeriden rund um die Leglerhütte
Mit grosser Spannung blinzelten wir am nächsten Morgen aus den sehr bequemen Betten durchs Fenster zum gegenüberliegenden Glärnisch und mussten uns erst einmal die Augen reiben: Blauer Himmel über einem unendlichen Nebelmeer und die Berge mit einem dicken Zuckerguss überzogen! Der grosse Chärpf wurde kurzerhand vom Programm gestrichen, denn heute wollten wir von den perfekten Powderverhältnissen profitieren und möglichst viele lines in die unberührte Landschaft zeichnen! Zuerst zogen wir in steilen Spitzkehren einen weiten Hang etwas westlich des Kärpftors hoch und erklommen gleich noch einen unbenannten Felszahn der Chärpfkette. Ich liess meinen zwei Begleitern den Vortritt bei der Abfahrt über den perfekten Nordhang. Als ich an die Reihe kam, war der Hang schon ziemlich "entladen". Der sehr lockere Schnee kam gleich in Bewegung, aber wir waren jeweils genug schnell um ihm zu entkommen. Wieder in der Sonne zogen wir die Felle auf und legten eine Spur zum benachtbarten Hanenstock. Kaum oben, lockte die nächste Abfahrt zur Alp Chüetal 1974m. Wieder Erwarten fanden wir interessantes Gelände und einen Schnee, den man nicht alle Tage antrifft. Bei diesen Schneemassen verschwinden selbst grössere Alphütten unter Metern von Schnee... Richtung Milchspüler lockten weitere perfekte NW-Hänge, die in der tiefstehenden Sonne glänzten. Das konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und legten gleich eine Spur, die uns diese "Desserts" zugänglich machte. Wenn die Schatten nicht immer länger geworden wären, hätten wir wohl noch so manche Runden gedreht. Nach reichhaltigen 7 Stunden, in denen wir nur uns selber begegnet sind, fanden wir uns wieder vor der Hütte ein. Von unserer improvisierten outdoorküche bewunderten wir das ins Mondlicht getauchte Nebelmeer und einen Sternenhimmel der nur so funkelte.
Gross Chärpf
Neuer Tag, gleiches Glück? Und ob! Oben blau, unten grau bestätigte sich auch an jenem Montag. Der Heimweg nach Elm lässt einem die Wahl zwischen verschiedenen Varianten. Wir entschieden uns für die Route via Chärpfscharte - Gross Chärpf - Skihaus Erbs. Schnell erreichen wir im Schatten die Chärpfscharte, wo wir uns erst einmal sonnen und über die vielen Spuren hoch und runter vom Chli Chärpf wundern. Nach einer schon arg beackerten Abfahrt bis ca. 2440m biegen wir Richtung Gross Chärpf ab und, oh Wunder, keine Seele hat sich hierher verirrt! Wir lieben es, Spuren zu legen, wo nur der weisse, unberührte Schnee liegt! Schnell gewannen wir Höhe bis hoch zum Skidepot auf 2720m. Auch hier keinerlei Anzeichen einer kürzlichen Besteigung. Die Sonne brannte schon intensiv vom Himmel und trieb uns zur Eile. Das Lawinenunglück, das hier im Gipfelbereich vor fast genau einem Jahr ein Todesopfer und 2 Verletzte forderte, mahnte im Hinterkopf. Tatsächlich ist der Fussaufstieg recht exponiert und es empfieht sich, den Gipfelaufbau nicht zu sehr östlich in Angriff zu nehmen. Oben genossen wir bei Windstille Aussichten in alle Richtungen und natürlich auf das bis ca. 1800m hoch reichenden Nebelmeer, das uns auch bald wieder verschlucken würde. Verglichen mit dem schönen Bericht von Ossi http://www.hikr.org/tour/post20160.html kann man sich etwa ein Bild machen, welche überdurchschnittlichen Schneemengen auch hier momentan liegen. Entgegen seiner lohnenderen Abfahrtsroute via Wichlenmatt-Fruttplanggen fuhren wir entlang der Aufstiegsspur zum Skihaus Erbs. Der Schnee konnte qualitativ an diesen eher südlich exponierten Hängen nicht mehr ganz mit jenem vom Vortag konkurrieren, war aber immer noch sehr genussvoll. Symptomatisch für diesen aussergewöhnlichen Winter sind die unzähligen Gleitschneerutsche. Unterhalb des Rotstock ist einer mit mir bisher unbekannten Ausmassen abgegangen. Die Anrisshöhe dürfte sich um 3m bewegt haben... Eindrücklich! Oberhalb des Skihauses Erbs wurden wir endgültig vom Nebel verschluckt. Auf schneebedeckter Strasse rutschten wir bequem bis zur Talstation der Sportbahnen Elm.
Fazit: a stoked skibuddy from the US und zwei ebenfalls nicht weniger euphorische Gastgeber, die in ihrem Heimatland ein bisher unbekanntes Gebiet lieben gelernt haben...
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