Nach der äusserst schönen Skitour auf den Glatten am Samstag landete ich sonntags im Flachland. Das resultierende Beinahe-Trauma kurierte ich daher heute mit einer kurzen, aber bissigen Tour auf die Rigi aus.
Bei eisigen -8 Grad startete ich auf der Seebodenalp. Am Wochenende schien auf dem Bänderenweg einiges los gewesen zu sein, jedenfalls fand sich so manche Spur im Schnee, was mir den Aufstieg etwas erleichterte. Ab dem Ronenboden wurde die Temperatur langsam angenehmer und meine Hände erwachten aus dem Winterschlaf. Bei der Abzweigung unterhalb der Füdlibagge montierte ich Steigeisen. Die Füdlibagge selbst war allerdings nur am Rand etwas vereist und wäre ohne Steigeisen problemlos zu erkraxeln gewesen.
Nach dem obligaten Eintrag ins Bänderenbuch ging's über die abgeblasene Wiese bergauf weiter. Von angenehmen Bedingungen konnte man fortan nicht mehr sprechen. Eine starke, eisige Bise wehte. Während mancherorts der Hang beinahe aper war, hatte sich an anderen Stellen reichlich Triebschnee angesammelt. Von den Spuren der Wochenend-Bänderenweg-Begehern war daher oft nichts mehr zu sehen. Gut also, wenn man sich auskennt.
Nach dem Wasserhahn bzw. der Leiter, wo fertig ist mit Bäumen, welche hin und wieder etwas vor dem Wind geschützt hatten, war der Hang stark abgeblasen. Im Couloir unterhalb des Gipfels lag die übliche Menge an Triebschnee. Mit Steigeisen und Pickel war die Querung ins Couloir hinein kein Problem, aber ohne diese Ausrüstung wär's wohl happig geworden. Am Ende wählte ich wie immer die Variante rechts, d.h. zweigte unter dem letzten Felsband nach rechts ab, statt dem „Weg“ nach links zu folgen. Für den sehr steilen Ausstieg zur Gipfelplattform taten Steigeisen und Pickel dann wieder gute Dienste. Eineinhalb Stunden nach Abmarsch auf der Seebodenalp strahlte mir die Sonne ins Gesicht und ich traf auf dem Rigi Kulm ein.
Leider war der Wind deutlich stärker als die Wärmestrahlen. Bald trat ich deshalb den Heimweg an. Runter ging's via Staffel über den Grüeziweg, welcher wie immer die grösste Sturzgefahr darstellte. Das übliche Übel, sozusagen. An vielen Stellen war der Weg vereist und oft verdeckte etwas Schnee das Eis auf tückische Weise. Ich begegnete sogar Leuten, die mit Steigeisen den Grüeziweg hochstapften.
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