Anstatt Versinken im Schnee: Rundtour ums Valle Molinera
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Die Wetterprognosen zusammen mit erheblicher und zum Teil sogar grosser Lawinengefahr sprachen deutliche Worte und liessen mir für meine heutige Tour eigentlich nur eine Option: Genitalien (Sprich: Gen-Italien zu gehen :-). Obwohl die Alpen zum Teil in Schnee versinken, hatte ich keine Lust irgend eine lawinensichere Ski- oder Schneeschuhtour zusammenzukramen, denn auf das Rumlaufen/fahren in dichtem Schneetreiben mit Null Sicht hatte ich Null Bock. In der Schweiz wurden einzig für den südwestlichsten Teil der schweizerischen Seite des Lago Maggiore ein paar Sonnenstrahlen versprochen. Dies veranlasste mich die Karte dieser Gegend etwas genauer zu studieren und eine "kleine" (20km und fast 2000Hm) Rundtour ums Valle Molinera zu planen.
Ich starte bei der italienischen Grenze in
Dirinella, Confine und überschreite den Zoll. Nach ca. 300m zweigt links ein markierter Wanderweg Richtung Bersona und Monti di Pino ab. Dieser Weg entpuppt sich als steiles, breites, steiniges Strässchen. Ab ca. 750m liegt ein wenig Schnee, welcher aber nicht weiter stört und bei Monti di Pino ist dieser etwa knöcheltief. Auch weiter oben halten sich die Schneemengen auf der ganzen Tour in Grenzen. Die Gamaschen leisten gute Dienste, mehr als das brauche ich aber nicht (hätte ich auch nicht dabei gehabt :-).

Von Monti di Pino folge ich weiter dem Weg Richtung Forcora, vorbei an der Alpe Curtiggia bis zum kleinen Rinnsal, welches vom "d" der Pinano della Rogna herunterzieht. Hier nun verlasse ich den Weg und steige im lichten Wald bis zur Krete hoch und folge dieser zum Sasso Toricello und weiter über die Westflanke zum Gipfel des Covreto, dem höchsten Punkt meiner Tour heute. Dieser bietet erstaunlich gute Rund- und Tiefblicke und hier macht sich nun auch die Sonne wie versprochen etwas breit. Da auch der Monte Paglione in Griffnähe ist, statte ich auch diesem noch einen kurzen Besuch ab. Insbesondere der nördliche "Balkon" mit Panoramatafel lohnt einen Besuch, denn er bietet einen wunderbaren Blick auf das Maggiadelta und das Locarnese. Da sich dieser Gipfel etwas zügig-kalt anfühlt, mache ich meine Mittagsrast nicht hier, sondern in der windgeschützten Südflanke des Covreto beim Sasso Corbaro.
Als nächster Gipfel winkt nun der Monte Corbaro mit seinem Gipfelkreuz (nicht zu verwechseln mit dem Sasso Corbaro, welcher eigentlich mehr die südliche Schulter des Covreto auf der CH/I-Grenze, als ein eigentlicher Gipfel ist). Der direkte Aufsteig über den Nordgrat zum Monte Corbaro ist etwas felsig, bietet aber keine nennenswerten Schwierigekeiten. Dessen Gipfelkreuz wurde erst in diesem Jahr vom Alpenclub Luino aufgestellt. Ich folge nun weiter dem Weg und gelange zur Gratschneide der Costa del Faietto, wieter zur Forcoletta, wieder hoch zum Monte Sirti und steil hinunter zur La Forcora.
Für den Aufstieg zum Monte Cadrigna benutze ich die direkte Linie auf der braunen "Skipiste". Auch dieser Hügel bietet eine hübsche Aussicht auf den Lago Maggiore und insbesondere hinunter nach Luino. Weiter gehe ich nun querfeldein in ziemlich genau westlicher Richtung, hart links and den felsigen Abbrüchen vorbei, hinunter zur Staumauer des Lago Delio. Da eingezäunt ist die Staumauer selbst nicht begehbar, und ich finde deshalb meinen eigenen Weg auf die andere Seite des Sees links der Staumauer (es gäbe weiter südlich wohl auch einen offiziellen Weg). Auf der anderen Seite angelangt, gehe ich dann zum (Tontauben)-Schiessstand, dem Südgrat des Monte Borgna und entlang diesem hoch zum Gipfel (rote Markierungen). Auch dieser Hügel verzückt mit einem hübschen Tiefblick, hier nun vor allem auf Cannobio.
Da heute bekanntlich der kürzeste Tag im Jahr ist, bleibt mir bis zum Eindunkeln nicht mehr allzu viel Zeit und ich trödle beim Abstieg hinunter nach Pino nicht allzu viel herum. Bis nach Monti di Bassano und Bassano folge ich dem sehr gut markierten und ausgebauten Weg. In Bassano habe ich dann aber keine Lust den Umweg via La Costa auf dem markierten Weg zu machen und schlage deshalb die Diretissima nach Pino durch den steilen Wald ein. Dort treffe ich zu meiner Überraschung nicht nur auf die Ruinen von unzähligen alten Häusern, sondern auch sehr viele alte Trockensteinmauern, welche terassenartig angelegt wurden. So gelange ich im Nu nach Pino und folge nun der Strasse entlang zurück in die Schweiz, wo ich beim Eindunkeln ankomme, den Bus kurze Zeit darauf besteige und meine lange Rückfahrt in den Norden antrete.
Tourengänger:
360

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