Bitte 2 X Nebel einfach ...
|
||||||||||||||||||||||||||
.... eigentlich hätte es der ICE sein sollen, es wurde ein Ersatzzug auf Gleis vier bereitgestellt, da zwischen Liestal und Olten an den Geleisen gebaut wird. Dieser Gemischtwarenhändler fuhr dazu noch auf einem andern Trassee – auf dem des „Läufelfingerli“. Gerne hätte ich gewusst, ob ein ICE dort überhaupt zugelassen wäre, vom Prinzip her oder von der Technik? Die Abfahrtszeit wurde deshalb auch angepasst – um ein paar Minuten mehr: 07.24! Was für ein Erlebnis, eine IR/IC-Komposition auf dieser einspurigen Strecke mit ihren Kleinstbahnhöfen aus Holz...Zudem war es noch neblig...ich wechselte wie ein kleiner Bub von links nach rechts und zurück, um jede Bewegung des Zuges draussen einzusehen, von meinem Sitzplatz aus – der Waggon war lediglich besetzt mit vier Passagieren...Pünktlich 07.55 schob sich der Zug auf Gleiss 8 heran. In Olten sämtliche Perrons leer und kein einziger Zug weit und breit, der da parat stünde – dies sind die seltenen Momente in Olten, wo dessen Bedeutung als Drehscheibe kaum vorzustellen ist.
.... wir verabredeten uns auf Gleis 8 um 8 (also keine 11.11). Meine Begleiterin reiste aus Zürich an. Mit dem IR fuhren wir zuerst nach Langenthal, die drei Minuten sind für unsereins noch kein Problem, nahmen Platz im „roten Bähnli“ nach Huttwil. Anzeichen von Sonne – Fehlanzeige, sicher mal die nächsten Stunden, die vor uns lagen. In Huttwil verflogen die Warteminuten mit einer Ovo im Restaurant Bahnhof, wo schon Biergläser klirrten und Karten gemischt wurden.. im Bus nach Weier i. Emmental wenige Passagiere unterwegs – obwohl eine digitale Anzeige im Bus vorhanden war, bat ich den Chauffeur des Poschti, uns die Haltestelle auszurufen. Ich war auch überrascht, dass keine Bahn mehr dort fährt – und das seit Jahren. Ein Hinweis, dass mir Veränderungen doch nicht so bewusst sind oder anders gesagt, ich kenne die CH gut, aber nicht bestens! Es war saukalt, als wir den Bus verliessen. Der Nebel kroch nicht nur ins Gesicht, er zog durch die Kleider bis an den Hals, der Jackenkragen aufgerollt, die Kamera hervorgezupft, ein Blick auf die Karte und die Wegweiser: kurz vor zehn Uhr zottelten wir los. Zuerst noch auf Tarmac, später im Wald bereits auf Mergel und dies blieb die folgenden Km so. Der Nebel setzte an Dichte zu... die Faserpelzjacke wurde leicht weiss durch die Kondensationstropfen. Die grossen Wohnbauten mit ihren ausladenden Walmdächern beeindruckten auch im Nebel – Hunde blieben uns fern: Underi Tanne, Oberi Tanne, Underhorn und Oberhorn. Beim Flecken Guggli guckte tatsächlich die Sonne hervor, das heisst auf knapp 900 m die Nebelgrenze – meine Begleiterin freute sich enorm, ein Strahlen ging ihr übers Gesicht. Wir verblieben auf dem WW, beim Hof Schaber die ersten Gipfel des Emmentals einsehend. Beim Wegkreuz Bärhegenchübeli bellten uns Hunde an, giftig, zum Glück eingezäunt – ab hier fehlten bis zur Freudigenegg auch die Markierungen, doch so schnell kann sich einer ja im Emmental nicht verirren...Kurz vor der Freudigenegg dann ein begehbares Hügeli, das meine Begleiterin nutzte, um die Alpen auf den Chip zu bringen...von hier aus waren in der Tat die EMJ-Allianzen zu sehen, nicht messerscharf, aber kapital genug... der Nebel schob und hob sich wie ein leise gehender Lift, manchmal zottelig zerfasernd, manchmal ein Schnitt und weg die Szene. Der WW führt vor der nächsten Erhebung durch tobelartiges Gelände, die Zeichen schwersten Forstgerätes sind nicht nur gerade erbaulich, allerdings notwendig. Auf der Hornbachegg empfängt den Wanderer eine stattliche Buche – kaum noch Blätter im Geäst. Und vor hier sehen wir auch erstmals den Jura aufsteigen aus dem Nebelmeer des Mittellandes. Nach 1 ½ km stehen wir an der Fritzenflue...
....die Passage hinunter zur Fritzenflue hat ein paar Aufpasserli nötig – ich war heute mit meinen Finken unterwegs...Laub hats und feucht wars auch e weneli... Erstaunlich war dann doch, dass ab hier ziemlich viel Volk anzutreffen war. Einige überholten uns auch und andere zögerten. Die Sonne liess sich immer häufiger blicken, die Wärme umfloss uns regelrecht, ein Hain mit hochgewachsenem Farn liess mich glauben, hier würden wir vielleicht Dinos antreffen...Dann öffnete sich der Wald, wir standen auf einer breiten Lichtung, eine Erhebung oberhalb des Hofes Gunter nutzten wir wie andere zu einer kleinen „Gipfelrast“. Die Berner Riesen war jetzt nicht mehr zu sehen, dafür die AKW-Fahnen von Gösgen und Leibstadt. Auch der langgezogene Jurarücken mit dem Weissenstein sowie die Stallflue/Hasenmatt. Den Ahorn liess ich absichtlich aus – mir graute vor den Massen, ich lag recht damit, denn kaum befanden wir uns auf der Strasse, schob sich eine Blechlawine diesem entgegen.. Beim Pt. 993 (Geisshof) kreuzen sich Strasse und WW...nur ein paar Schritte später waren wir wieder alleine unterwegs. Die Innerschweizer Riesen bäumten sich auf, der Pilatus reckte sich empor und hinter der Rigi die Urner Giganten. Kaum verloren wir diese aus dem Blickfeld, zog der Nebel heran... diese Klette! Die Temperatur stürzte förmlich in die Tiefe. Beim Punkt 903 Dürschwändiwald war ich mir plötzlich nicht mehr sicher, ob wir uns auf dem rechten Weg befanden... ich bin nun ja kein Novize unterwegs...die Sicht betrug keine zehn Meter und uns kamen Autos entgegen.... Doch da war die Rhombe wieder, auf einem Grenzstein. Am Hof Grüenholz vorbei, dann am Reservoir, später ein „Chüechnubel“ und ein Hitzberg (mit solchen Namen muss man ja zuerst zurecht kommen). Wir befanden uns mehr oder weniger dauernd auf gefestigtem Wege, selten mal eine Passage mit Mergel. Wohl der Landwirtschaft wegen. Beim Hof Nyffenegg bezauberte uns die Bauweise des Emmentaler Wirtschaftsgebäudes, das alles umfasste: Wohnen und Stall unter einem Dach.
.... beim Nyffel glaubten wir der Beschilderung nicht, die uns noch 25 Minuten bis zum Bahnhof verhiessen – ich habe nachgerechnet: es stimmt! Irgendwie zog sich das dann doch noch hin. Je mehr wir ins Zentrum von Huttwil gelangten, desto mehr hob sich der Nebel und verzog sich in die umliegenden Hügelzüge. Ein Zug näherte sich dem Ort von Luzern her, ein Blick auf die Uhr besagte dann aber auch, dass wir diesen nicht erreichen würden... Die Häuserzeile entlang der Hauptstrasse wollte nicht enden. Schliesslich trafen wir am Bahnhof ein, da zuckelte die Bahn gerade ab, die Schlusslichter entfernten sich wie in Zeitlupe. Meine Begleiterin hatte noch das Rückreiseticket zu kaufen, wir setzten uns erneut ins Bahnhofbuffet, denn nur alle Stunden fährt die BLS nach Langenthal. Immer noch klirrten Biergläser und immer noch mischten Einheimische an verschiedenen Tischen Karten: Jassen am Sonntagspätnachmittag. Das Lokal war aber zu dieser Stunde immerhin doch recht gut belegt.
.... Um 16.14 fuhr die rote Bahn nach Langenthal zurück, dann im IR nach Olten und schliesslich entschied ich mich, meine Begleiterin noch nach Zürich zu begleiten.
.... als ich in Basel wieder eintraf, torkelten Herbstmäss-Besucher angetrunken durch die Schalterhalle. Diese Auswüchse sind zum Glück nur 14 Tage im Jahr anzutreffen.
.... eigentlich war der Napf geplant...am Sonntag! Vielleicht holen wir das mal nach unter der Woche – Danke für den Tag zwischen Sonne und Nebel.
Wanderung mit Jo-Anne
.... wir verabredeten uns auf Gleis 8 um 8 (also keine 11.11). Meine Begleiterin reiste aus Zürich an. Mit dem IR fuhren wir zuerst nach Langenthal, die drei Minuten sind für unsereins noch kein Problem, nahmen Platz im „roten Bähnli“ nach Huttwil. Anzeichen von Sonne – Fehlanzeige, sicher mal die nächsten Stunden, die vor uns lagen. In Huttwil verflogen die Warteminuten mit einer Ovo im Restaurant Bahnhof, wo schon Biergläser klirrten und Karten gemischt wurden.. im Bus nach Weier i. Emmental wenige Passagiere unterwegs – obwohl eine digitale Anzeige im Bus vorhanden war, bat ich den Chauffeur des Poschti, uns die Haltestelle auszurufen. Ich war auch überrascht, dass keine Bahn mehr dort fährt – und das seit Jahren. Ein Hinweis, dass mir Veränderungen doch nicht so bewusst sind oder anders gesagt, ich kenne die CH gut, aber nicht bestens! Es war saukalt, als wir den Bus verliessen. Der Nebel kroch nicht nur ins Gesicht, er zog durch die Kleider bis an den Hals, der Jackenkragen aufgerollt, die Kamera hervorgezupft, ein Blick auf die Karte und die Wegweiser: kurz vor zehn Uhr zottelten wir los. Zuerst noch auf Tarmac, später im Wald bereits auf Mergel und dies blieb die folgenden Km so. Der Nebel setzte an Dichte zu... die Faserpelzjacke wurde leicht weiss durch die Kondensationstropfen. Die grossen Wohnbauten mit ihren ausladenden Walmdächern beeindruckten auch im Nebel – Hunde blieben uns fern: Underi Tanne, Oberi Tanne, Underhorn und Oberhorn. Beim Flecken Guggli guckte tatsächlich die Sonne hervor, das heisst auf knapp 900 m die Nebelgrenze – meine Begleiterin freute sich enorm, ein Strahlen ging ihr übers Gesicht. Wir verblieben auf dem WW, beim Hof Schaber die ersten Gipfel des Emmentals einsehend. Beim Wegkreuz Bärhegenchübeli bellten uns Hunde an, giftig, zum Glück eingezäunt – ab hier fehlten bis zur Freudigenegg auch die Markierungen, doch so schnell kann sich einer ja im Emmental nicht verirren...Kurz vor der Freudigenegg dann ein begehbares Hügeli, das meine Begleiterin nutzte, um die Alpen auf den Chip zu bringen...von hier aus waren in der Tat die EMJ-Allianzen zu sehen, nicht messerscharf, aber kapital genug... der Nebel schob und hob sich wie ein leise gehender Lift, manchmal zottelig zerfasernd, manchmal ein Schnitt und weg die Szene. Der WW führt vor der nächsten Erhebung durch tobelartiges Gelände, die Zeichen schwersten Forstgerätes sind nicht nur gerade erbaulich, allerdings notwendig. Auf der Hornbachegg empfängt den Wanderer eine stattliche Buche – kaum noch Blätter im Geäst. Und vor hier sehen wir auch erstmals den Jura aufsteigen aus dem Nebelmeer des Mittellandes. Nach 1 ½ km stehen wir an der Fritzenflue...
....die Passage hinunter zur Fritzenflue hat ein paar Aufpasserli nötig – ich war heute mit meinen Finken unterwegs...Laub hats und feucht wars auch e weneli... Erstaunlich war dann doch, dass ab hier ziemlich viel Volk anzutreffen war. Einige überholten uns auch und andere zögerten. Die Sonne liess sich immer häufiger blicken, die Wärme umfloss uns regelrecht, ein Hain mit hochgewachsenem Farn liess mich glauben, hier würden wir vielleicht Dinos antreffen...Dann öffnete sich der Wald, wir standen auf einer breiten Lichtung, eine Erhebung oberhalb des Hofes Gunter nutzten wir wie andere zu einer kleinen „Gipfelrast“. Die Berner Riesen war jetzt nicht mehr zu sehen, dafür die AKW-Fahnen von Gösgen und Leibstadt. Auch der langgezogene Jurarücken mit dem Weissenstein sowie die Stallflue/Hasenmatt. Den Ahorn liess ich absichtlich aus – mir graute vor den Massen, ich lag recht damit, denn kaum befanden wir uns auf der Strasse, schob sich eine Blechlawine diesem entgegen.. Beim Pt. 993 (Geisshof) kreuzen sich Strasse und WW...nur ein paar Schritte später waren wir wieder alleine unterwegs. Die Innerschweizer Riesen bäumten sich auf, der Pilatus reckte sich empor und hinter der Rigi die Urner Giganten. Kaum verloren wir diese aus dem Blickfeld, zog der Nebel heran... diese Klette! Die Temperatur stürzte förmlich in die Tiefe. Beim Punkt 903 Dürschwändiwald war ich mir plötzlich nicht mehr sicher, ob wir uns auf dem rechten Weg befanden... ich bin nun ja kein Novize unterwegs...die Sicht betrug keine zehn Meter und uns kamen Autos entgegen.... Doch da war die Rhombe wieder, auf einem Grenzstein. Am Hof Grüenholz vorbei, dann am Reservoir, später ein „Chüechnubel“ und ein Hitzberg (mit solchen Namen muss man ja zuerst zurecht kommen). Wir befanden uns mehr oder weniger dauernd auf gefestigtem Wege, selten mal eine Passage mit Mergel. Wohl der Landwirtschaft wegen. Beim Hof Nyffenegg bezauberte uns die Bauweise des Emmentaler Wirtschaftsgebäudes, das alles umfasste: Wohnen und Stall unter einem Dach.
.... beim Nyffel glaubten wir der Beschilderung nicht, die uns noch 25 Minuten bis zum Bahnhof verhiessen – ich habe nachgerechnet: es stimmt! Irgendwie zog sich das dann doch noch hin. Je mehr wir ins Zentrum von Huttwil gelangten, desto mehr hob sich der Nebel und verzog sich in die umliegenden Hügelzüge. Ein Zug näherte sich dem Ort von Luzern her, ein Blick auf die Uhr besagte dann aber auch, dass wir diesen nicht erreichen würden... Die Häuserzeile entlang der Hauptstrasse wollte nicht enden. Schliesslich trafen wir am Bahnhof ein, da zuckelte die Bahn gerade ab, die Schlusslichter entfernten sich wie in Zeitlupe. Meine Begleiterin hatte noch das Rückreiseticket zu kaufen, wir setzten uns erneut ins Bahnhofbuffet, denn nur alle Stunden fährt die BLS nach Langenthal. Immer noch klirrten Biergläser und immer noch mischten Einheimische an verschiedenen Tischen Karten: Jassen am Sonntagspätnachmittag. Das Lokal war aber zu dieser Stunde immerhin doch recht gut belegt.
.... Um 16.14 fuhr die rote Bahn nach Langenthal zurück, dann im IR nach Olten und schliesslich entschied ich mich, meine Begleiterin noch nach Zürich zu begleiten.
.... als ich in Basel wieder eintraf, torkelten Herbstmäss-Besucher angetrunken durch die Schalterhalle. Diese Auswüchse sind zum Glück nur 14 Tage im Jahr anzutreffen.
.... eigentlich war der Napf geplant...am Sonntag! Vielleicht holen wir das mal nach unter der Woche – Danke für den Tag zwischen Sonne und Nebel.
Wanderung mit Jo-Anne
Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare (2)