Winkelkarumrundung: Jovenspitze(1892m) - Pyramidenspitze (1997m) - Kesselschneid (2002m) - Roßkaiser
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Vor kurzem erst hat geballte hikr-Prominienz DIE Überschreitung im Zahmen Kaiser gemacht, eine Runde, die bei uns schon lange auf dem Tourenplan stand.
Aus zwei Gründen wollten wir sie aber anders rum (also von West nach Ost) gehen:
zuerst hatte es so im Aufstieg zur Jovenspitze im hintersten Winkelkar noch Sonne, zum anderen wollten wir gewappnet sein, falls uns als Frühaufstehermuffel nun im November die Dunkelheit überascht. Da schien uns der Abstieg vom Jöchl angenehmer und zudem kennen wir den schon von zwei Heuberg Besuchen.
Gleich vorweg: die Überschreitung ist wirklich eine klasse 5* Tour und zumindest bis zum Kleinen Roßkaiser ein reiner Genuß.
Der Übergang zum Jöchl kann jedoch recht schnell zur Tortur werden, vor allem gegen Ende bei den brüchigen Felszacken, die irgendwie überwunden werden müssen. Das Gelände ist in diesem Bereich sehr unübersichtlich, das Gestein sehr brüchig, Rinnen sehr bröselig. Wir haben uns irgendwie durchgekämpft, waren aber bestimmt nicht immer auf der einfachsten Route. So empfanden wir diesen Teil als den in Summe am anspruchvollsten (T6-).
Vorher ist die Orientierung recht einfach und die in anderer Richtung im Abstieg als Schlüsselstelle empfundene Westseite des Roßkaisers ging im Aufstieg recht problemlos (T5).
Los geht es beim P in Durchholzen auf der kleinen Teerstraße hinein ins Winkelkar. Es ist einiges los..hat sich wohl herumgesprochen, daß der Schnee wieder geschmolzen ist. Sehr schön sieht man nach einem kurzen Waldstreifen die ganze Winkelkarumrahmung, auf der wir später von West nach Ost queren werden. Doch zuvor geht es hinein ins hinterste Kar. Bei der Großpointneralm (928m) steigen wir auf einem lehmigen Pfad weiter. Über Geröllhalden geht es höher und bald darauf muß man sich entscheiden, wie rum man geht, denn links geht's zum Jöchl bzw. Heuberg weg.
Wir steigen weiter gerade aufwärts ins schöne Winkelkar hinein. Nach der Winkelalm dreht der Weg mehr nach Westen und über einen Geländerücken kommen wir an die Felswände. Teilweise versichert geht es nun kurzweilig bergwärts, besonders schwer ist der Weg nicht.
Wir wollen natürlich auf die Jovenspitze und kommt man aus dem Winkelkar, muß man nicht soweit hoch gehen, bis der kaum sichtbare Pfad abgeht. Wir sind, sobald wir das Gipfelkreuz gesehen haben, geradewegs über den steilen Schrofenhang hochgstiegen. Es sollte aber alles trocken sein, denn a bissal steil ist es schon. Irgendwann trifft man dann auf die dürftige Pfadspur und Steinmandl und folgt dieser nach rechts zur einsamen Jovenspitze mit wunderbaren Ausblicken. Wenn man nur kurz Zeit hat, ist dieser Gipfel durchaus auch alleine eine Wanderung wert.
Nach unserer Pause folgten wir nun den Steinmandln quer rüber Richtung Pyramidenspitze. Eine unangenehme Schrofensteilstufe gilt es zuletzt abzusteigen, dann ist man nach einer kurzen Geröllquerung wieder auf dem Wanderweg. Von hier ist es nur noch ne Viertel Stunde bis zur Pyramidenspitze, wo erwartungsgemäß einige Wanderkollegen dem Föhnsturm trotzen. Apropos Föhn: der kostete uns am Grat ab und an einige Nerven, denn er versuchte uns ständig ins Winkelkar hinabzublasen.
Wanderer sollte wir nun für den Rest es Tages nicht mehr treffen, Einsamkeit ist auf dem Weiterweg garantiert. Wir folgen noch kurz dem Wanderweg nach Süden in die Senke und verlassen ihn dann schräg nach links hoch auf dürftigen Spuren zum einzigen 2000er des Zahmen Kaisers, der Vorderen Kesselschneid (2002m).
Bei unserer Pause überblicken wir nun den Grat, auf dem es weitergeht. Ein traumhaftes Gratvergnügen wartet nun auf uns. Links geht es oft senkrecht ins Winkelkar hinab, nach rechts in steilen Schrofen in den Großen Kessel. Man bleibt eigentlich immer am Grat, auch die Felsgipfel, die oft wild ausschauen, entpuppen sich beim näher kommen als gangbar (je nach Routenwahl Stellen I-II). So wandern wir kurzweilig dahin, bis nach rechts ein Rücken nach Süden zieht, der in der Hinteren Kesselschneid kumuliert (1995m, Gipfelbuch). Ein sehr schöner Rastplatz, denn nun sieht man auch den Weiterweg zum Roßkaiser.
Wieder zurück am Grat, geht es zunächst ähnlich weiter, Gehgelände wechselt mit einzelenen leichten Kletterstellen. Erst zuletzt vorm Sattel vorm Großen Roßkaiser muß man etwas mehr klettern und einmal weicht man durch eine Latschengasse nach rechts (Süd) aus. Dann geht es auf die wild ausschauende Westseite des Großen Roßkaisers zu. Wir bleiben zunächst direkt am Grat und nehmen dann in etwa die Linie eines gut sichtbaren Rißes, der bis nach oben führt. Zuletzt muß noch eine kurze Felsstufe überklettert werden (I+), dann hat man die Steilstufe überwunden. Nun geht es, einen Felsen rechts umgehend, kurz abwärts und danach hoch zum Gipfelkreuz.
Nach kurzer Rast folgen wir den Pfadspuren nach Osten. Bald zweigt nach rechts ein markierter Weg (Pfeil) zur Hochalm ab (Variante für Latschenhasser, denn die sollten hier aussteigen und unten rum zum Jöchl gehen), wir gehen jedoch gerade weiter (auch hier Markierungen). Es geht durch einen Felsspalt abwärts und dann über Wiesenhänge zu einem Sattel. Von hier ist man in wenigen Minuten oben auf dem Kleinen Roßkaiser (1923m), ebenfalls mit Kreuz und Buch.
Wir sind nun einge Meter nach Süden abgestiegen, dann über eine Rinne nach links und wieder zurück zum Grat. Das folgende Stück ist etwas unübersichtlich: man folgt einer frisch, aber nur halbherzig ausgeschnittenen Latchengasse hinab in eine Rinne und hinaus auf Wiesenhänge. Diese quert man dann schräg fallend wieder zurück zum Grat.
Nun beginnt der eigentliche Latschengrat mit mehr Erhebungen, als es den Anschein hat. Generell sollte man zunächst immer am Grat bleiben, denn dort geht es am besten und es ist auch eine Gasse ausgeschnitten (Faustregel: länger als 5 Min. nicht am Grat = falsch).
Irgendwann kommt man so auf einen namenlosen Gipfelchen mit kleinem Holzkreuz. Ab hier wird das Gestein langsam brüchiger. Nochmal geht es runter und rauf auf einen Hügel mit auffällig viel abgestorbenen Latschen.
Und ab hier wurde es richtig unübersichtlich und der folgende beschriebene Weg (Weg ist es ja eh nicht) ist nicht zwingend der beste bzw. einfachste. Wir sind am Grat weiter und über sehr brüchiges Gestein (II) in die nächste Scharte abgeklettert. Danach haben wir uns nach einigen Versuchen, die entweder an Abstürzen oder im Latschengestrüpp endeten, dafür entscheiden, eine übel bröselige Rinne nach links (NW) abzusteigen und dann über Steilschrofen und weiteren bröseligen Rinnen langsam um die bröseligen Felsgestalten zu queren und möglichst bald wieder zum Grat zugelangen.
Nun ging es direkt am Grat weiter. Latschen (obwohl ausgeschnitten) und bröseliges Gestein weiterhin garantiert. Mehrere Steilstufen gilt es äußerst vorsichtig abzuklettern (immer wieder bröselige Ier).
Dann kommt man tatsächlich wieder auf Gras und von links kommt eine weitere ausgeschnittene Gasse hinzu...kann man diesen Bröselgrat evtl auch umgehen?
Egal, wir haben es nun auch so hinter uns, denn über eine nun breite Latschengasse geht es über Grashänge hinab in den Wald. Auch hier ist die Gratschneide noch recht ausgeprägt, doch führt der Pfad meist links davon abwärts zum Jöchl.
Das letzte Stück hat uns doch einiges an Zeit gekostet, so daß es nun bereits dämmert. Den Heuberg hatten wir eh nicht auf dem Programm, auf dem waren wir schon zweimal, das muß reichen.
Also abwärts auf gutem Pfad und bei Mondlicht zurück zum Pakplatz.
Aus zwei Gründen wollten wir sie aber anders rum (also von West nach Ost) gehen:
zuerst hatte es so im Aufstieg zur Jovenspitze im hintersten Winkelkar noch Sonne, zum anderen wollten wir gewappnet sein, falls uns als Frühaufstehermuffel nun im November die Dunkelheit überascht. Da schien uns der Abstieg vom Jöchl angenehmer und zudem kennen wir den schon von zwei Heuberg Besuchen.
Gleich vorweg: die Überschreitung ist wirklich eine klasse 5* Tour und zumindest bis zum Kleinen Roßkaiser ein reiner Genuß.
Der Übergang zum Jöchl kann jedoch recht schnell zur Tortur werden, vor allem gegen Ende bei den brüchigen Felszacken, die irgendwie überwunden werden müssen. Das Gelände ist in diesem Bereich sehr unübersichtlich, das Gestein sehr brüchig, Rinnen sehr bröselig. Wir haben uns irgendwie durchgekämpft, waren aber bestimmt nicht immer auf der einfachsten Route. So empfanden wir diesen Teil als den in Summe am anspruchvollsten (T6-).
Vorher ist die Orientierung recht einfach und die in anderer Richtung im Abstieg als Schlüsselstelle empfundene Westseite des Roßkaisers ging im Aufstieg recht problemlos (T5).
Los geht es beim P in Durchholzen auf der kleinen Teerstraße hinein ins Winkelkar. Es ist einiges los..hat sich wohl herumgesprochen, daß der Schnee wieder geschmolzen ist. Sehr schön sieht man nach einem kurzen Waldstreifen die ganze Winkelkarumrahmung, auf der wir später von West nach Ost queren werden. Doch zuvor geht es hinein ins hinterste Kar. Bei der Großpointneralm (928m) steigen wir auf einem lehmigen Pfad weiter. Über Geröllhalden geht es höher und bald darauf muß man sich entscheiden, wie rum man geht, denn links geht's zum Jöchl bzw. Heuberg weg.
Wir steigen weiter gerade aufwärts ins schöne Winkelkar hinein. Nach der Winkelalm dreht der Weg mehr nach Westen und über einen Geländerücken kommen wir an die Felswände. Teilweise versichert geht es nun kurzweilig bergwärts, besonders schwer ist der Weg nicht.
Wir wollen natürlich auf die Jovenspitze und kommt man aus dem Winkelkar, muß man nicht soweit hoch gehen, bis der kaum sichtbare Pfad abgeht. Wir sind, sobald wir das Gipfelkreuz gesehen haben, geradewegs über den steilen Schrofenhang hochgstiegen. Es sollte aber alles trocken sein, denn a bissal steil ist es schon. Irgendwann trifft man dann auf die dürftige Pfadspur und Steinmandl und folgt dieser nach rechts zur einsamen Jovenspitze mit wunderbaren Ausblicken. Wenn man nur kurz Zeit hat, ist dieser Gipfel durchaus auch alleine eine Wanderung wert.
Nach unserer Pause folgten wir nun den Steinmandln quer rüber Richtung Pyramidenspitze. Eine unangenehme Schrofensteilstufe gilt es zuletzt abzusteigen, dann ist man nach einer kurzen Geröllquerung wieder auf dem Wanderweg. Von hier ist es nur noch ne Viertel Stunde bis zur Pyramidenspitze, wo erwartungsgemäß einige Wanderkollegen dem Föhnsturm trotzen. Apropos Föhn: der kostete uns am Grat ab und an einige Nerven, denn er versuchte uns ständig ins Winkelkar hinabzublasen.
Wanderer sollte wir nun für den Rest es Tages nicht mehr treffen, Einsamkeit ist auf dem Weiterweg garantiert. Wir folgen noch kurz dem Wanderweg nach Süden in die Senke und verlassen ihn dann schräg nach links hoch auf dürftigen Spuren zum einzigen 2000er des Zahmen Kaisers, der Vorderen Kesselschneid (2002m).
Bei unserer Pause überblicken wir nun den Grat, auf dem es weitergeht. Ein traumhaftes Gratvergnügen wartet nun auf uns. Links geht es oft senkrecht ins Winkelkar hinab, nach rechts in steilen Schrofen in den Großen Kessel. Man bleibt eigentlich immer am Grat, auch die Felsgipfel, die oft wild ausschauen, entpuppen sich beim näher kommen als gangbar (je nach Routenwahl Stellen I-II). So wandern wir kurzweilig dahin, bis nach rechts ein Rücken nach Süden zieht, der in der Hinteren Kesselschneid kumuliert (1995m, Gipfelbuch). Ein sehr schöner Rastplatz, denn nun sieht man auch den Weiterweg zum Roßkaiser.
Wieder zurück am Grat, geht es zunächst ähnlich weiter, Gehgelände wechselt mit einzelenen leichten Kletterstellen. Erst zuletzt vorm Sattel vorm Großen Roßkaiser muß man etwas mehr klettern und einmal weicht man durch eine Latschengasse nach rechts (Süd) aus. Dann geht es auf die wild ausschauende Westseite des Großen Roßkaisers zu. Wir bleiben zunächst direkt am Grat und nehmen dann in etwa die Linie eines gut sichtbaren Rißes, der bis nach oben führt. Zuletzt muß noch eine kurze Felsstufe überklettert werden (I+), dann hat man die Steilstufe überwunden. Nun geht es, einen Felsen rechts umgehend, kurz abwärts und danach hoch zum Gipfelkreuz.
Nach kurzer Rast folgen wir den Pfadspuren nach Osten. Bald zweigt nach rechts ein markierter Weg (Pfeil) zur Hochalm ab (Variante für Latschenhasser, denn die sollten hier aussteigen und unten rum zum Jöchl gehen), wir gehen jedoch gerade weiter (auch hier Markierungen). Es geht durch einen Felsspalt abwärts und dann über Wiesenhänge zu einem Sattel. Von hier ist man in wenigen Minuten oben auf dem Kleinen Roßkaiser (1923m), ebenfalls mit Kreuz und Buch.
Wir sind nun einge Meter nach Süden abgestiegen, dann über eine Rinne nach links und wieder zurück zum Grat. Das folgende Stück ist etwas unübersichtlich: man folgt einer frisch, aber nur halbherzig ausgeschnittenen Latchengasse hinab in eine Rinne und hinaus auf Wiesenhänge. Diese quert man dann schräg fallend wieder zurück zum Grat.
Nun beginnt der eigentliche Latschengrat mit mehr Erhebungen, als es den Anschein hat. Generell sollte man zunächst immer am Grat bleiben, denn dort geht es am besten und es ist auch eine Gasse ausgeschnitten (Faustregel: länger als 5 Min. nicht am Grat = falsch).
Irgendwann kommt man so auf einen namenlosen Gipfelchen mit kleinem Holzkreuz. Ab hier wird das Gestein langsam brüchiger. Nochmal geht es runter und rauf auf einen Hügel mit auffällig viel abgestorbenen Latschen.
Und ab hier wurde es richtig unübersichtlich und der folgende beschriebene Weg (Weg ist es ja eh nicht) ist nicht zwingend der beste bzw. einfachste. Wir sind am Grat weiter und über sehr brüchiges Gestein (II) in die nächste Scharte abgeklettert. Danach haben wir uns nach einigen Versuchen, die entweder an Abstürzen oder im Latschengestrüpp endeten, dafür entscheiden, eine übel bröselige Rinne nach links (NW) abzusteigen und dann über Steilschrofen und weiteren bröseligen Rinnen langsam um die bröseligen Felsgestalten zu queren und möglichst bald wieder zum Grat zugelangen.
Nun ging es direkt am Grat weiter. Latschen (obwohl ausgeschnitten) und bröseliges Gestein weiterhin garantiert. Mehrere Steilstufen gilt es äußerst vorsichtig abzuklettern (immer wieder bröselige Ier).
Dann kommt man tatsächlich wieder auf Gras und von links kommt eine weitere ausgeschnittene Gasse hinzu...kann man diesen Bröselgrat evtl auch umgehen?
Egal, wir haben es nun auch so hinter uns, denn über eine nun breite Latschengasse geht es über Grashänge hinab in den Wald. Auch hier ist die Gratschneide noch recht ausgeprägt, doch führt der Pfad meist links davon abwärts zum Jöchl.
Das letzte Stück hat uns doch einiges an Zeit gekostet, so daß es nun bereits dämmert. Den Heuberg hatten wir eh nicht auf dem Programm, auf dem waren wir schon zweimal, das muß reichen.
Also abwärts auf gutem Pfad und bei Mondlicht zurück zum Pakplatz.
Tourengänger:
Tef

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