Der Hinterreintalschrofen (2674m) - ein großer Einsamer.
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Obwohl er nicht zu übersehen ist - ein gewaltiges breites Bergmassiv - fristet der Hinterreintalschrofen, ähnlich wie die Wettersteinwand ein Mauerblümchendasein. Während die Berge östl. ein Eldorado der Kletterer sind und der westl. gelegene Hochwanner aufgrund seiner Höhe doch gerne bestiegen wird, verirrt sich kaum ein Bergsteiger mal auf diesen großen Berg, dessen gewaltige Nordabstürze sich über dem Reintal erheben. Von Norden nur sehr schwer und mühsam (Klettern ab III) ist dieser Berg doch von Süden relativ einfach zu ersteigen. Seine beiden langen Grate verbinden Ihn mit dem Hochwanner und dem Gr.Hundstallkopf und sind unter dem Namen Teufelsgrat in Klettererkreisen durchaus bekannt . Mittlerweile gibt es einen sehr schönen Bericht von ALGI hier bei HIKR.ORG aus diesem Jahr. Die Tour ist sehr lang 5-7 Std. und erfordert Kletterei bis III auf längere Strecken.
Nachdem der Gipfel schon lange auf meiner Liste steht und dieser grandiose Bergherbst einfach nicht enden will wurde es höchste Zeit für eine weiter "letzte" Bergtour dieses Jahres.
Mein Ziel galt aber dem Anstieg von Süden, von dem es im AV-Führer nur eine kurze Beschreibung als Abstieg gibt.
Ausgangspunkt ist der Parkplatz P5 im Gaistal/Leutasch.
Von dort über den bez. Wanderweg zur Rotmoosalm (1850m) bequem in 1,30h.
Weiter über den Südwandsteig Richtung Schönbergsattel. Laut AV soll direkt am Anschlusspunkt des Rückens an die steilen Felsen dort über eine Rinne der Zustieg erfolgen. Trotz diversen Recherchen über Fotos und Google Earth war mir der Zustieg nicht wirklich klar und nun in Natura sah die Sache auch nicht besser aus. Ich verließ mich da lieber auf meinen Instinkt - weiter westl. sah die Sache viel freundlicher aus, dort gehen mehrere Rinnen und Rampen durch den steilen Wandgürtel, mit dem die Schrofenflanke gegen Süden abstürzt.
Einige Gemsen wiesen mir den Weg - über schmale Grasbänder in eine Rinne, durch diese kurz hoch, an Ihrem Ende nach links über ein kleines Wandl (II). Dann eine weitere Rinne gegen rechts hoch in eine kleine Scharte - wie ich später vom Schönberg aus sah, gibts hierher auch die Möglichkeit durch eine breite Rinne direkt vom Rasenhang aufzusteigen, Einstieg etwas östl. und höher als mein Zustieg.
Nun den steilen Schrofenrücken mehr oder weniger direkt hoch bis zu einem grasigen Sattel. Ein Steinmann hier zeigte mir, dass ich nicht so falsch sein konnte. Es folgte über steilen Schutt eine Querung nach rechts, wo man bereits die Hänge bis zum Grat übersehen konnte. Hier bin ich dann ziemlich direkt über gut gangbare Schrofenrippen zum Grat aufgestiegen (ca. 2h vom Abzweig vom Weg).
Nun über den schönen, einfachen, aber besonders nach Norden ausgesetzten Grat - eine kurze Stelle II (brüchiges Riss, gleich zu Beginn) in knapp 40min (zieht sich doch etwas - dadurch erhält man schon mal einen kurzen Eindruck von der Länge (allerdings nicht der Schwierigkeiten) des gesamten Teufelsgrates) zum Gipfel.
Dort hab ich das Gipfelzeichen wieder etwas hergerichtet - Grenzstein begradigt und aus Holzresten eine Art Gipfelstange gebaut - leider kein Gipfelbuch vorhanden, echte Schande für diesen schönen Gipfel mit einer Klasse Aussicht.
Gut 1h genoss ich das einsame Panorama. Ein leichter kalter Nordwind trübte leider ein bischen das Gipfelglück.
Zurück über den gleichen Weg - eigentlich gibts keine Orientierungsprobleme, trotzdem hatte ich beim Aufstieg vorsichtshalber mal ein paar Dauben gelegt. Das Gelände ist trotz des lockeren Schutts gut gangbar und deutlich leichter als vor 2 Wochen an der Rotplattenspitze.
Bin dann noch über den Sattel auf den schönen Aussichtspunkt des Schönbergs gewandert, dann über die Grashänge in den wunderschönen Talanger darunter, wo ich auf den neu hergerichteten Wanderweg Richtung Hämmermoosalm traf, über den es bequem und landschaftlich sehr schön zum Parkplatz zurückgeht - ist auch als Zustiegsalternative ins Auge zufassen, sicherlich schöner, als über die Almstrasse zur alten Rotmoosalm.
Fazit:
Klasse Tour, relativ einfach, bei meiner Routenführung zwei kurze Stellen II, sonst I, vielfach aber Gehgelände, relativ gut zu gehendes Steilschrofengelände. Der Fels ist recht fest und mit gebotener Vorsicht ganz gut zu klettern. Orientierungvermögen und Trittsicherheit von nöten. Vorsicht auf leicht auszulösenden Steinschlag, wenn mehrer Partien unterwegs sein sollten.
Die Route des AV-Führer scheint mir deutlich schwerer sein, zumal mir die Linienführung trotz Augenscheinnahme vor Ort immer noch nicht ganz klar ist.
Zeiten:
Parkplatz - untere (alte) Rotmoosalm - 1,30h
Zum Einstieg an den Felsen - 45min
bis zum Grat - 1,45h
Grat bis zum Gipfel - 45min
Abstieg bis zum Schönberg - 2,20h
zum Parkplatz 1,30h
Wetter: traumhaft - ideal für diesen sehr sonnigen Anstieg. Am Grat leichter kalter Nordwind.
Nachdem der Gipfel schon lange auf meiner Liste steht und dieser grandiose Bergherbst einfach nicht enden will wurde es höchste Zeit für eine weiter "letzte" Bergtour dieses Jahres.
Mein Ziel galt aber dem Anstieg von Süden, von dem es im AV-Führer nur eine kurze Beschreibung als Abstieg gibt.
Ausgangspunkt ist der Parkplatz P5 im Gaistal/Leutasch.
Von dort über den bez. Wanderweg zur Rotmoosalm (1850m) bequem in 1,30h.
Weiter über den Südwandsteig Richtung Schönbergsattel. Laut AV soll direkt am Anschlusspunkt des Rückens an die steilen Felsen dort über eine Rinne der Zustieg erfolgen. Trotz diversen Recherchen über Fotos und Google Earth war mir der Zustieg nicht wirklich klar und nun in Natura sah die Sache auch nicht besser aus. Ich verließ mich da lieber auf meinen Instinkt - weiter westl. sah die Sache viel freundlicher aus, dort gehen mehrere Rinnen und Rampen durch den steilen Wandgürtel, mit dem die Schrofenflanke gegen Süden abstürzt.
Einige Gemsen wiesen mir den Weg - über schmale Grasbänder in eine Rinne, durch diese kurz hoch, an Ihrem Ende nach links über ein kleines Wandl (II). Dann eine weitere Rinne gegen rechts hoch in eine kleine Scharte - wie ich später vom Schönberg aus sah, gibts hierher auch die Möglichkeit durch eine breite Rinne direkt vom Rasenhang aufzusteigen, Einstieg etwas östl. und höher als mein Zustieg.
Nun den steilen Schrofenrücken mehr oder weniger direkt hoch bis zu einem grasigen Sattel. Ein Steinmann hier zeigte mir, dass ich nicht so falsch sein konnte. Es folgte über steilen Schutt eine Querung nach rechts, wo man bereits die Hänge bis zum Grat übersehen konnte. Hier bin ich dann ziemlich direkt über gut gangbare Schrofenrippen zum Grat aufgestiegen (ca. 2h vom Abzweig vom Weg).
Nun über den schönen, einfachen, aber besonders nach Norden ausgesetzten Grat - eine kurze Stelle II (brüchiges Riss, gleich zu Beginn) in knapp 40min (zieht sich doch etwas - dadurch erhält man schon mal einen kurzen Eindruck von der Länge (allerdings nicht der Schwierigkeiten) des gesamten Teufelsgrates) zum Gipfel.
Dort hab ich das Gipfelzeichen wieder etwas hergerichtet - Grenzstein begradigt und aus Holzresten eine Art Gipfelstange gebaut - leider kein Gipfelbuch vorhanden, echte Schande für diesen schönen Gipfel mit einer Klasse Aussicht.
Gut 1h genoss ich das einsame Panorama. Ein leichter kalter Nordwind trübte leider ein bischen das Gipfelglück.
Zurück über den gleichen Weg - eigentlich gibts keine Orientierungsprobleme, trotzdem hatte ich beim Aufstieg vorsichtshalber mal ein paar Dauben gelegt. Das Gelände ist trotz des lockeren Schutts gut gangbar und deutlich leichter als vor 2 Wochen an der Rotplattenspitze.
Bin dann noch über den Sattel auf den schönen Aussichtspunkt des Schönbergs gewandert, dann über die Grashänge in den wunderschönen Talanger darunter, wo ich auf den neu hergerichteten Wanderweg Richtung Hämmermoosalm traf, über den es bequem und landschaftlich sehr schön zum Parkplatz zurückgeht - ist auch als Zustiegsalternative ins Auge zufassen, sicherlich schöner, als über die Almstrasse zur alten Rotmoosalm.
Fazit:
Klasse Tour, relativ einfach, bei meiner Routenführung zwei kurze Stellen II, sonst I, vielfach aber Gehgelände, relativ gut zu gehendes Steilschrofengelände. Der Fels ist recht fest und mit gebotener Vorsicht ganz gut zu klettern. Orientierungvermögen und Trittsicherheit von nöten. Vorsicht auf leicht auszulösenden Steinschlag, wenn mehrer Partien unterwegs sein sollten.
Die Route des AV-Führer scheint mir deutlich schwerer sein, zumal mir die Linienführung trotz Augenscheinnahme vor Ort immer noch nicht ganz klar ist.
Zeiten:
Parkplatz - untere (alte) Rotmoosalm - 1,30h
Zum Einstieg an den Felsen - 45min
bis zum Grat - 1,45h
Grat bis zum Gipfel - 45min
Abstieg bis zum Schönberg - 2,20h
zum Parkplatz 1,30h
Wetter: traumhaft - ideal für diesen sehr sonnigen Anstieg. Am Grat leichter kalter Nordwind.
Tourengänger:
kardirk

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Kommentare (8)