Piz Terri (3149m)


Publiziert von أجنبي , 5. Oktober 2011 um 18:06.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Bellinzonese
Tour Datum: 3 Oktober 2011
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   CH-TI   Gruppo Piz Terri   Gruppo Pizzo Corói   Gruppo Scopi   Gruppo Pizzo di Cassimoi   Gruppo Piz Medel 
Aufstieg: 2250 m
Abstieg: 2250 m
Strecke:Aquilesco – Scalveid – P. 1609 – P. 1623 – P. 1633 – Garzott – P. 1607 – P. 1637 – Rafüsc – P. 1779 – P. 1911 – P. 1937 – Capanna Motterascio – P. 2745 – Piz Terri – P. 2745 – Glatscher dil Terri – Canal – P. 2293 – P. 2237 – P. 2230 – P. 2346 – P. 2344 – Pass Crap – P. 2379 – P. 2229 – P. 1976 – P. 1852 – P. 1784 – P. 1746 – P. 1645 – Vacarescio – Daigra – Foppa – P. 1285 – Cozzera – Basèlga - Aquilesco
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ÖV bis Ghirone, Aquilesco
Zufahrt zum Ankunftspunkt:ÖV ab Ghirone, Aquilesco
Unterkunftmöglichkeiten:Capanna Motterascio
Kartennummer:LK 1:25.000: 1233 Greina, 1253 Olivone

Unser Entscheid für eine zweitägige Tour auf den Piz Terri fiel kurz vor Mitternacht. Wenige Stunden später sassen wir bereits im Zug ins Tessin und schliesslich im Postauto, welches uns in die hinterste Ecke des Valle di Blenio fuhr. Bei der Endstation in Aquilesco ging's los. In einer Dreiviertelstunde bewältigten wir den kurzen Aufstieg zur Staumauer des Lago di Luzzone. Am fernen Horizont zeigte sich nun auch unser 3149 Meter hohes Ziel.

Nach der Staumauer führte der Weg (leider) durch einen ewig langen Tunnel auf der rechten Seite des Stausees. Bei der Alp Garzott war dann fertig mit Strässchen, der Weg wurde schmaler und wand sich durch die lange Schlucht am Ende des Lago di Luzzone. Nach der Brücke bei P. 1637 begann der eigentliche Aufstieg. Unerbittlich – und das Anfang Oktober! – brannte die Sonne vom wolkenlosen Himmel und der Schweiss floss förmlich aus unseren Poren. Bei P. 1911 rückte die Motterascio-Hütte wieder ins Blickfeld, nachdem wir sie am Ende der Staumauer ein erstes Mal gesehen hatten. Bei einem kurzen Halt entdeckten wir auf der Karte einen kleinen See hinter der Capanna Motterascio, welcher neben dem sehnlichst erwarteten kühlen Bier einen zusätzlichen Ansporn für einen Schlussspurt bot...

Nach 2h 50min (ab Aquilesco, inkl. Pausen) kamen wir bei der Hütte an. Etwas gewöhnungsbedürftig schaute die Hütte und insbesondere deren Aussenhülle aus Kupfer ja schon aus. Im Innern ist sie mit viel Holz ausgestattet und der Gemeinschafts- bzw. Essraum hat riesige Fenster auf der Sonnenseite. Die Hütte erinnerte mehr an ein Hotel. Das Nachtessen schmeckte bestens und mit Freude erinnere ich mich an meine erste Nacht in einer SAC-Hütte, in welcher kein Schnarchen den Schlaf störte. Auch das gibt's!

Am nächsten Morgen brachen wir um 7.30 Uhr in Richtung Piz Terri auf. Gleich bei der Hütte beginnt der Bergweg, welcher erst durch grasiges Gelände ins Valle di Güida führt. Im Kessel am Talende beobachteten Gemsen jeden unserer Schritte. Gut markiert ging's auf schuttigem Weg steil hoch in den Sattel bei P. 2745. Dort führte der Weg kurz durch die Nordflanke des Piz Terri, wo teils noch etwas harter Schnee lag. Danach galt es einen kleinen Kamin (mit guten Griffen und Tritten) hochzukraxeln, um auf den Westgrat zu gelangen. Der Rest des Aufstiegs erfolgte meist etwas unterhalb des Grates in etwas rutschigem, relativ steilem Gelände. Nach 1h 45min standen wir auf dem Gipfel. Che bella vista...!

Eine satte Stunde lang genossen wir das traumhafte Panorama, welches sich uns auf dem Piz Terri bot. Danach stiegen wir zu P. 2745 ab. Von dort ging's über Geröll und Schnee auf dem (Ex-)Glatscher dil Terri weglos hinunter bis kurz vor den See. Dort wo das Gelände wieder steiler wurde, tauchten Steimandli und ein Trampelpfad auf, welche den Abstieg erleichterten. Danach liefen wir dem linken Seeufer entlang und stiegen – es fühlte sich wie eine Ewigkeit an – durch das Val Canal auf die Greina-Ebene ab.

Nachdem uns bei P. 2230 ein Wegweiser erzählte, nach Campo Blenio seien's nun noch 2h 45min, legten wir bei P. 2346 eine ausgiebige Rast ein. Auf dem Weg Richtung Scaletta-Hütte dann aber eine Überraschung nach der anderen. Ein erster Wegweiser bezifferte den Abstieg mit 3h und etwa auf der Passhöhe waren's dann glaub's sogar 3h 10min... Man fühlte sich, als sei man rückwärts gelaufen. Auf das Bier bei der Hütte verzichteten wir also und stiegen direkt ins Val Camadra ab. Auf dem Wanderweg liefen wir bis zur Alpe di Fontana San Martino, wo nun definitiv Asphalt angesagt war. Wir waren ausgerüstet und ersetzten die schweren Schuhe durch geländetaugliche Sandalen. Irgendwann kamen wir schliesslich etwas ausgelaugt in Aquilesco an. Für den gesamten Abstieg vom Piz Terri nach Aquilesco benötigten wir rund fünf Stunden.


Tourengänger: أجنبي


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen

T4- WS- I
T4 I
T4 L I
9 Jul 16
Piz Terri · Giaco
L II
T2
T3
19 Aug 20
Anello della Greina · mattia
T5+ I
14 Nov 15
Sosto + Piz Terri · Stijn

Kommentar hinzufügen»