Großer Wilder - Nordgrat und Wilder Grat
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Der Wilde Grat ist ein langer, vom großen Wilden nach NO Richtung Hochvogel über den Vorderen Wilden zum Kreuzkopf verlaufender Grat, der selten begangen wird. Zusammen mit dem Aufstieg über den Nordgrat ergibt sich eine wunderschöne Rundtour, die bei einigermaßen vorhandener Kondition gut als Tagestour durchgeführt werden kann.
Zur Schwierigkeit:
Bis zum Himmeleck leichte Wanderung, Großer Wilder Nordgrat T 5+ sowie stellenweise II+ und II, Wilder Grat T 6 und II, Weittalkopf-Überschreitung II (weiterer Gratverlauf IV+)
Zur Ausrüstung:
Helm ist ausreichend. Ich hatte noch den Pickel dabei, der bei nassem Gras im unteren Drittel des Nordgrates hilfreich ist, dieses Mal aber entbehrlich war.
Ich begann die Tour wie so oft dieses Jahr nach Ausstieg aus dem ersten Bus um kurz nach halb 8 am Giebelhaus (1068m). Über die Pointhütte (1319m) und die Schönberghütte (1688m) in lockerer, bestens ausgeschilderter Wanderung zum Himmelecksattel (2007m) am Fuß des Nordgrates Großer Wilder.
Zeitbedarf bis hierher: 1 Std 55 min
Jetzt fängt der ganze Spaß erst richtig an: Über einen vorgelagerten Graskopf drüber (ab hier Trittspuren) und die ersten Zacken rechts in der Flanke in steilem Gras umgehen. Hier war es letztes Jahr feucht, deswegen war der Pickel im Gepäck dabei. Dieses Mal herrschten jedoch optimale Verhältnisse.
Bald kommt eine erste anspruchsvollere Stelle, ein kleiner wandartiger Aufschwung von 5 Metern, II+. An dieser Stelle kehrte ein Sologänger, der mir folgte, um. Ich dagegen wusste, dass es oben nicht mehr schwieriger werden würde.
Dann in leichter Kletterei und Gehgelände zügig auf einen kleinen Turm. Auf der anderen Seite kurz abklettern (II+, rote Markierungen, eine etwas blöde Stelle, da abdrängend, ist aber gut machbar) und an den Gipfelaufschwung.
In steilen Platten aufwärts (II; rote Markierungen) und oben noch über leicht brüchige Felsen zum Gipfelkreuz des Großen Wilden Nordgipfels (2370m).
Zeitbedarf vom Himmelecksattel: gut 50 min
Vom Nordgipfel in leichter Kletterei (I-II; immer noch rot markiert) in die Scharte und über einen Geröllhang auf Wegspuren zum Hauptgipfel (2380m; gut 10 min vom Nordgipfel).
Von hier dem sehr breiten Rücken nach Nordosten hinab (Wegspuren und gelegentliche Steinmännchen), bis der Grat sukzessive schmaler wird. Zunächst noch im Gras, später dann im Fels werden die ersten einfachen Kletterpassagen überwunden, bis man vor einem kleinen auffälligen Turm zum Ausweichen in die Nordflanke gezwungen wird.
Ich fand den besten Weg, indem ich sofort wieder auf den Grat kletterte. Dann diesem ohne Ausweichen in die brüchigen Flanken bis vor den Vorderen Wilden folgen (Stellen II, häufig leichter, zwischendurch auch mal Gehgelände auf dem schmalen Grat).
In die sehr brüchige Nordflanke queren (2 Steinmännchen weisen den Weg) und noch weiter auf einen vom Gipfel nach Norden abzweigenden, schrofigen Seitengrat hinübersteigen. Dann wieder angenehm hoch zum Gipfel des Vorderen Wilden (2240m).
Im weiteren Verlauf über die noch teilweise exponierte Schneide, zunehmend einfacher bis vor einen senkrechten Abbruch, der rechts ausholend in Schrofen (II) überwunden wird. So erreicht man den tiefsten Sattel.
Aus dem Sattel dann einfach, zunächst noch im steilen Gehgelände, später über sanfter geneigte Hänge (super für eine ausgedehnte Rast) zum Kreuzkopf (2289m).
Zeitbedarf für den Wilden Grat: 2 Std 10 min
Am Kreuzkopf ist die Überschreitung eigentlich beendet. Da ich aber noch etwas Zeit zur Verfügung hatte, machte ich mich auf den weiteren Weg Richtung Kreuzspitze.
Unschwierig geht's in den nordöstlich gelegenen Sattel, dann in leichter Kletterei (II) steil hinauf auf den wenig bekannten Weittalkopf (2289m; gut 15 min vom Kreuzkopf) und jenseits wiederum leicht (I) in die nächste Scharte.
Anschließend wird ein erster Aufschwung zur Kreuzspitze links umgangen (II), bevor ein schwierig zu erkletternder Turm (IV+ laut Hüttenführer Luitpold-Haus, IV und III laut altem AVF), genauer gesagt ein 20 Meter hohes, breites und massiges Bollwerk den Weg versperrt.
Diesen "Turm" versuchte ich wie beschrieben nordseitig zu umgehen (angeblich nur I-II). Ich fand jedoch Schwierigkeiten bis III mit zunehmender Tendenz vor, sodass ich mein Vorhaben bald darauf abbrach.
Die äußerst brüchige Flanke, direkt darunter der stark frequentierte Weg, die enorme Steinschlaggefahr und die schwierige Kletterei, dazu noch ein senkrechter glatter Abbruch des Bollwerks auf der anderen Seite - das konnte ich nicht mehr verantworten!
Also zurück in die Scharte zwischen Weittalkopf und Kreuzspitze und auf lechtalähnlichem Schutt auf den Nordgrat des Weittalkopfes hinübersteigen.
In sehr schönem Abstieg (teilweise I und Gras) 150 Höhenmeter hinunter, dann nach rechts auf den Weg, den man ab einer Höhe von ca. 2050m nach links zum Prinz Luitpold-Haus (1846m; 1 Std für die gesamte Aktion) hinabwandert.
Nach Auffüllen der Kohlenhydratspeicher und entsprechend hoher Flüssigkeitsaufnahme nahm ich die letzten 1 Std 15 min hinunter zum letzten Bus am Giebelhaus unter die Füße.
Resumée: Eine einsame lange Gratwanderung, bei der man den Alltag weit hinter sich lässt.
Zur Schwierigkeit:
Bis zum Himmeleck leichte Wanderung, Großer Wilder Nordgrat T 5+ sowie stellenweise II+ und II, Wilder Grat T 6 und II, Weittalkopf-Überschreitung II (weiterer Gratverlauf IV+)
Zur Ausrüstung:
Helm ist ausreichend. Ich hatte noch den Pickel dabei, der bei nassem Gras im unteren Drittel des Nordgrates hilfreich ist, dieses Mal aber entbehrlich war.
Ich begann die Tour wie so oft dieses Jahr nach Ausstieg aus dem ersten Bus um kurz nach halb 8 am Giebelhaus (1068m). Über die Pointhütte (1319m) und die Schönberghütte (1688m) in lockerer, bestens ausgeschilderter Wanderung zum Himmelecksattel (2007m) am Fuß des Nordgrates Großer Wilder.
Zeitbedarf bis hierher: 1 Std 55 min
Jetzt fängt der ganze Spaß erst richtig an: Über einen vorgelagerten Graskopf drüber (ab hier Trittspuren) und die ersten Zacken rechts in der Flanke in steilem Gras umgehen. Hier war es letztes Jahr feucht, deswegen war der Pickel im Gepäck dabei. Dieses Mal herrschten jedoch optimale Verhältnisse.
Bald kommt eine erste anspruchsvollere Stelle, ein kleiner wandartiger Aufschwung von 5 Metern, II+. An dieser Stelle kehrte ein Sologänger, der mir folgte, um. Ich dagegen wusste, dass es oben nicht mehr schwieriger werden würde.
Dann in leichter Kletterei und Gehgelände zügig auf einen kleinen Turm. Auf der anderen Seite kurz abklettern (II+, rote Markierungen, eine etwas blöde Stelle, da abdrängend, ist aber gut machbar) und an den Gipfelaufschwung.
In steilen Platten aufwärts (II; rote Markierungen) und oben noch über leicht brüchige Felsen zum Gipfelkreuz des Großen Wilden Nordgipfels (2370m).
Zeitbedarf vom Himmelecksattel: gut 50 min
Vom Nordgipfel in leichter Kletterei (I-II; immer noch rot markiert) in die Scharte und über einen Geröllhang auf Wegspuren zum Hauptgipfel (2380m; gut 10 min vom Nordgipfel).
Von hier dem sehr breiten Rücken nach Nordosten hinab (Wegspuren und gelegentliche Steinmännchen), bis der Grat sukzessive schmaler wird. Zunächst noch im Gras, später dann im Fels werden die ersten einfachen Kletterpassagen überwunden, bis man vor einem kleinen auffälligen Turm zum Ausweichen in die Nordflanke gezwungen wird.
Ich fand den besten Weg, indem ich sofort wieder auf den Grat kletterte. Dann diesem ohne Ausweichen in die brüchigen Flanken bis vor den Vorderen Wilden folgen (Stellen II, häufig leichter, zwischendurch auch mal Gehgelände auf dem schmalen Grat).
In die sehr brüchige Nordflanke queren (2 Steinmännchen weisen den Weg) und noch weiter auf einen vom Gipfel nach Norden abzweigenden, schrofigen Seitengrat hinübersteigen. Dann wieder angenehm hoch zum Gipfel des Vorderen Wilden (2240m).
Im weiteren Verlauf über die noch teilweise exponierte Schneide, zunehmend einfacher bis vor einen senkrechten Abbruch, der rechts ausholend in Schrofen (II) überwunden wird. So erreicht man den tiefsten Sattel.
Aus dem Sattel dann einfach, zunächst noch im steilen Gehgelände, später über sanfter geneigte Hänge (super für eine ausgedehnte Rast) zum Kreuzkopf (2289m).
Zeitbedarf für den Wilden Grat: 2 Std 10 min
Am Kreuzkopf ist die Überschreitung eigentlich beendet. Da ich aber noch etwas Zeit zur Verfügung hatte, machte ich mich auf den weiteren Weg Richtung Kreuzspitze.
Unschwierig geht's in den nordöstlich gelegenen Sattel, dann in leichter Kletterei (II) steil hinauf auf den wenig bekannten Weittalkopf (2289m; gut 15 min vom Kreuzkopf) und jenseits wiederum leicht (I) in die nächste Scharte.
Anschließend wird ein erster Aufschwung zur Kreuzspitze links umgangen (II), bevor ein schwierig zu erkletternder Turm (IV+ laut Hüttenführer Luitpold-Haus, IV und III laut altem AVF), genauer gesagt ein 20 Meter hohes, breites und massiges Bollwerk den Weg versperrt.
Diesen "Turm" versuchte ich wie beschrieben nordseitig zu umgehen (angeblich nur I-II). Ich fand jedoch Schwierigkeiten bis III mit zunehmender Tendenz vor, sodass ich mein Vorhaben bald darauf abbrach.
Die äußerst brüchige Flanke, direkt darunter der stark frequentierte Weg, die enorme Steinschlaggefahr und die schwierige Kletterei, dazu noch ein senkrechter glatter Abbruch des Bollwerks auf der anderen Seite - das konnte ich nicht mehr verantworten!
Also zurück in die Scharte zwischen Weittalkopf und Kreuzspitze und auf lechtalähnlichem Schutt auf den Nordgrat des Weittalkopfes hinübersteigen.
In sehr schönem Abstieg (teilweise I und Gras) 150 Höhenmeter hinunter, dann nach rechts auf den Weg, den man ab einer Höhe von ca. 2050m nach links zum Prinz Luitpold-Haus (1846m; 1 Std für die gesamte Aktion) hinabwandert.
Nach Auffüllen der Kohlenhydratspeicher und entsprechend hoher Flüssigkeitsaufnahme nahm ich die letzten 1 Std 15 min hinunter zum letzten Bus am Giebelhaus unter die Füße.
Resumée: Eine einsame lange Gratwanderung, bei der man den Alltag weit hinter sich lässt.
Tourengänger:
quacamozza
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