Rimfischhorn
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Rimfischhorn, der nächste 4000-er
. . . . auf dem Weg zum Matterhorn!
Um 06:00 Uhr starten wir vom Berghaus Flue.
Hier sind wir gestern nach der Breithornbesteigung angekommen und sehr nett aufgenommen worden. Quartier und Verpflegung sind prima und der Tip von Angelika lautet:
"Rimfischhorn, da müsst Ihr früh los, spätestens um 04:00 Uhr solltet ihr auf dem Weg sein!"
Wie in der Eingansgzeile schon zu lesen, wir ignorieren ihren Tipp, starten erst um 06:00 Uhr und werden später bestraft!
Noch eine Stunde wandern wir in der Dunkelheit Richtung Pfluwe hinauf und genießen den Sonnenaufgang. Um 07:30 passieren wir den gleichnamigen Sattel und besteigen die Pfluwe. Hier verlassen wir den, in den Führern zu lesenden Weg. Mit der Überschreitung der Pfluwe (der Abstieg ist durch Fixseile gesichert) ersparen wir uns die nordseitige Umgehung, die in Firn und Fels aufwendiger sein soll. Den Tip haben wir von einem einheimischen Bergführer, der schon um 03:30 Uhr mit seinem Kunden aufgebrochen war.
Nach der Überschreitung der Pfluwe meiden wir den Firn und halten uns immer auf den Felspartien, die uns hinauf in Richtung Punkt 3465, zum Oberen Längfluegletscher leiten. Hier betreten wir dann um 09:45 Uhr erstmals den Gletscher, steigen in die Stiegeisen und binden uns ins Seil ein!
Der weitere Aufstieg zur Felsrippe, die uns hinauf zu Punkt 4009 bringt ist mühsam, da steil! Zudem macht sich nun die Sonne bemerkbar, sie brennt unerläßlich auf uns nieder.
Schwer atmend erreichen wir die Felsrippe bei einer Höhe von ca. 3820 Metern gegen 10:15 Uhr. Hier treffen wir auf den bereits absteigenden Bergführer mit seinem Kunden. Dieser macht einen deutlich gehetzten Eindruck und bringt kaum ein Wort heraus. Unsere Frage nach dem kritischen Couloir zum Gipfel wird vom Bergführer mürrisch mit "geht schon" beantwortet.
Unser Vergleich mit der Führerliteratur zur Zeitangabe läßt uns zweifeln: 5 - 6 Stunden bis zum Gipfel, und wir sind hier schon über vier Stunden unterwegs und haben noch einen gehörigen Weg vor uns!
Wir machen weiter, es geht hinauf über die Felsrippe, dem Punkt 4001und 4009 entgegen! Anregende Kletterei wechselt sich mit Ackern in losem Geröll ab. Endlich erreichen wir den Ausstieg aus der Rippe und befinden uns wieder im Firn. Der Punkt 4001 ist erreicht und schnell geht es hinauf zum Pkt 4009 und wieder hinab zum Rimfischsattel 3985 m. Um 11:30 Uhr starten wir ins steile Couloir und arbeiten uns die ca. 70 Meter hinauf, bis nach links der Einstieg in den Westgrat erreicht ist. Außer den Spuren unserer beiden Vorgänger ist das Couloir unbegangen. Nach dem Wintereinbruch des letzten Wochenendes war scheinbar keiner mehr hier oben!
Wir kommen gut voran -da wieder seilfrei unterwegs- und erreichen um 12:05 Uhr den Westgipfel. Hier balancieren wir dann über den feinen Grat hinüber zum Hauptgipfel und legen um 12:15 Uhr unsere Hand an das kleine Gipfelkreuz.
Ein paar Bilder und Videos, ein Schokoriegel und die herzliche Umarmung - und schon befinden wir uns wieder auf dem Abstieg. Das steile (45 - 50 Grad) Couloir seilen wir zweimal ab und rennen dann über den oberen Gletscher zu Punkt 4001, zum Einstieg in die Felsrippe.
Diese geht es dann zügig abwärts, wieder auf den Längsfluegletscher.
Die Steigeisen bleiben an den Stiefeln, da der Gletscher fast aper ist und somit zur bösen Rutschpartie werden könnte.
Jetzt rächt sich unser später Aufbruch; die Sonne zehrt uns aus! Mein Trinkbeutel ist leer und Dirk hat auch nur noch einen Schluck!
Ich steige immer langsamer, da ich den Kräfteverschleiß spüre. Es ist 15:15 Uhr als wir endlich den Aufschwung hinauf zur Pfluwe erreichen. Hier rinnt ein kleines Bächlein und ich kann meinen Trinkbeutel wieder füllen. Ein Energie-Gel hilft nun auch ganz gut und so komme ich mit der kleinen Pause wieder zu Kräften.
Frischen Mutes geht es die Fixseile hinauf zur Pfluwe und auf der anderen Seite zum Sattel wieder hinunter.
Nach einer weiteren Stunde Wanderzeit erreichen wir gegen 17:00 Uhr das herrliche Berghaus Flue.
Müde sinken wir auf der Terasse in die Liegestühle, entledigen uns der stinken Stiefel und Socken und versorgen uns mit einer kühle Coca-Cola und einem starken Espresso!
Tolle Tour, die wirklich anstrengend war und von ihrer Länge und den Höhenmetern nicht zu unterschätzen ist.
Wir übernachten wieder im Berghaus Flue, frühstücken am nächsten Morgen in Ruhe und wechseln dann über die JuHe in Zermatt, via Schwarzsee zur Hörnlihütte, um am Samstag unserem großen Traum, dem Matterhorn auf`s Haupt zu steigen!
Ich kann allen Matterhornaspiranten das Rimfischhorn als Testtour wirklich empfehlen.
Die Kletterei, das Couloir und die Länge der Tour sorgen für eine guten Einstimmung - und wer sich hier nicht wirklich wohl fühlt, der sollte sich das mit dem Horu nochmal überlegen!
Hans-Gerd
. . . . auf dem Weg zum Matterhorn!
Um 06:00 Uhr starten wir vom Berghaus Flue.
Hier sind wir gestern nach der Breithornbesteigung angekommen und sehr nett aufgenommen worden. Quartier und Verpflegung sind prima und der Tip von Angelika lautet:
"Rimfischhorn, da müsst Ihr früh los, spätestens um 04:00 Uhr solltet ihr auf dem Weg sein!"
Wie in der Eingansgzeile schon zu lesen, wir ignorieren ihren Tipp, starten erst um 06:00 Uhr und werden später bestraft!
Noch eine Stunde wandern wir in der Dunkelheit Richtung Pfluwe hinauf und genießen den Sonnenaufgang. Um 07:30 passieren wir den gleichnamigen Sattel und besteigen die Pfluwe. Hier verlassen wir den, in den Führern zu lesenden Weg. Mit der Überschreitung der Pfluwe (der Abstieg ist durch Fixseile gesichert) ersparen wir uns die nordseitige Umgehung, die in Firn und Fels aufwendiger sein soll. Den Tip haben wir von einem einheimischen Bergführer, der schon um 03:30 Uhr mit seinem Kunden aufgebrochen war.
Nach der Überschreitung der Pfluwe meiden wir den Firn und halten uns immer auf den Felspartien, die uns hinauf in Richtung Punkt 3465, zum Oberen Längfluegletscher leiten. Hier betreten wir dann um 09:45 Uhr erstmals den Gletscher, steigen in die Stiegeisen und binden uns ins Seil ein!
Der weitere Aufstieg zur Felsrippe, die uns hinauf zu Punkt 4009 bringt ist mühsam, da steil! Zudem macht sich nun die Sonne bemerkbar, sie brennt unerläßlich auf uns nieder.
Schwer atmend erreichen wir die Felsrippe bei einer Höhe von ca. 3820 Metern gegen 10:15 Uhr. Hier treffen wir auf den bereits absteigenden Bergführer mit seinem Kunden. Dieser macht einen deutlich gehetzten Eindruck und bringt kaum ein Wort heraus. Unsere Frage nach dem kritischen Couloir zum Gipfel wird vom Bergführer mürrisch mit "geht schon" beantwortet.
Unser Vergleich mit der Führerliteratur zur Zeitangabe läßt uns zweifeln: 5 - 6 Stunden bis zum Gipfel, und wir sind hier schon über vier Stunden unterwegs und haben noch einen gehörigen Weg vor uns!
Wir machen weiter, es geht hinauf über die Felsrippe, dem Punkt 4001und 4009 entgegen! Anregende Kletterei wechselt sich mit Ackern in losem Geröll ab. Endlich erreichen wir den Ausstieg aus der Rippe und befinden uns wieder im Firn. Der Punkt 4001 ist erreicht und schnell geht es hinauf zum Pkt 4009 und wieder hinab zum Rimfischsattel 3985 m. Um 11:30 Uhr starten wir ins steile Couloir und arbeiten uns die ca. 70 Meter hinauf, bis nach links der Einstieg in den Westgrat erreicht ist. Außer den Spuren unserer beiden Vorgänger ist das Couloir unbegangen. Nach dem Wintereinbruch des letzten Wochenendes war scheinbar keiner mehr hier oben!
Wir kommen gut voran -da wieder seilfrei unterwegs- und erreichen um 12:05 Uhr den Westgipfel. Hier balancieren wir dann über den feinen Grat hinüber zum Hauptgipfel und legen um 12:15 Uhr unsere Hand an das kleine Gipfelkreuz.
Ein paar Bilder und Videos, ein Schokoriegel und die herzliche Umarmung - und schon befinden wir uns wieder auf dem Abstieg. Das steile (45 - 50 Grad) Couloir seilen wir zweimal ab und rennen dann über den oberen Gletscher zu Punkt 4001, zum Einstieg in die Felsrippe.
Diese geht es dann zügig abwärts, wieder auf den Längsfluegletscher.
Die Steigeisen bleiben an den Stiefeln, da der Gletscher fast aper ist und somit zur bösen Rutschpartie werden könnte.
Jetzt rächt sich unser später Aufbruch; die Sonne zehrt uns aus! Mein Trinkbeutel ist leer und Dirk hat auch nur noch einen Schluck!
Ich steige immer langsamer, da ich den Kräfteverschleiß spüre. Es ist 15:15 Uhr als wir endlich den Aufschwung hinauf zur Pfluwe erreichen. Hier rinnt ein kleines Bächlein und ich kann meinen Trinkbeutel wieder füllen. Ein Energie-Gel hilft nun auch ganz gut und so komme ich mit der kleinen Pause wieder zu Kräften.
Frischen Mutes geht es die Fixseile hinauf zur Pfluwe und auf der anderen Seite zum Sattel wieder hinunter.
Nach einer weiteren Stunde Wanderzeit erreichen wir gegen 17:00 Uhr das herrliche Berghaus Flue.
Müde sinken wir auf der Terasse in die Liegestühle, entledigen uns der stinken Stiefel und Socken und versorgen uns mit einer kühle Coca-Cola und einem starken Espresso!
Tolle Tour, die wirklich anstrengend war und von ihrer Länge und den Höhenmetern nicht zu unterschätzen ist.
Wir übernachten wieder im Berghaus Flue, frühstücken am nächsten Morgen in Ruhe und wechseln dann über die JuHe in Zermatt, via Schwarzsee zur Hörnlihütte, um am Samstag unserem großen Traum, dem Matterhorn auf`s Haupt zu steigen!
Ich kann allen Matterhornaspiranten das Rimfischhorn als Testtour wirklich empfehlen.
Die Kletterei, das Couloir und die Länge der Tour sorgen für eine guten Einstimmung - und wer sich hier nicht wirklich wohl fühlt, der sollte sich das mit dem Horu nochmal überlegen!
Hans-Gerd
Tourengänger:
hgu
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