Wösterspitzen - Rüfispitze - alle guten Dinge sind 4!


Publiziert von Jackthepot , 1. Oktober 2011 um 22:13.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechtaler Alpen
Tour Datum:24 September 2011
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   Arlberg 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1780 m
Abstieg: 810 m
Strecke:Lech - Tälialpe- Wösterjoch - FranzMayerWeg - Östl. / Mittl. / Nördl. Wösterspitze; Nördl. / Mittl. / Östl. Wösterspitze - Ochsengümple- durch Rüfispitze Nordflanke - Rüfispitze - Monzabonjoch - Rüfikopf - Bergstation
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Rheintalautobahn A14 - Arlbergpassstrasse - Flexenpass - Lech - und zurück
Kartennummer:DAV Alpenvereinskarte Nr. 3/2 Lechtaler Alpen, Arlberggebiet

Der Alpenraum - unendliche Weiten.
Dies' sind die Abenteuer des hikrs Jackthepot, der auszog,
um neue Welten zu entdecken und neue Zivilisationen.
Dabei dringt Jackthepot in Regionen vor, die ein hikr nie zuvor gesehen hat.

Logbuch des Captains: Wir schreiben das Jahr 2011, Bergzeit: 24.September 08:00h
Die Brücke nahm einen Funkspruch auf, mit folgendem Wortlaut:
"Hikr.org hat noch keinen Tourenbericht für diesen Wegpunkt. Du kannst jetzt einen Tourenbericht eintragen,...".
Der Funkspruch kam von einem Planeten Erde im Solarsystem. Dort existiert eine noch wenig
erhikrte Region, genannt: Lechtaler Alpen. Wir beschlossen der Sache auf den Grund zu gehen und gingen mit Warp3 auf neuen Kurs " Rheintalautobahn A14, Arlberg-Passstraße, Flexenpass -Lech".
Ein erster Scan aus der Umlaufbahn bestätigt, es gab dort eine Rot-Weiß-Rote Zivilisation - mit merkwürdigen Sitten und Gebräuchen: sie trieben zum Beispiel dicke vierbeinige Säugetiere über die Straßen, die sie mit Blumen schmückten und mit dicken Glocken behingen.  Vieles erschien unserem 1. Offizier unlogisch, die Säugetiere konnte die Blumen nicht fressen, da diese ja zwischen den Hörnern festgebunden waren; die Glocken läuteten ununterbrochen, obwohl es keine volle Stunde war, kein wildes Tier in der Nähe, kein Feueralarm und auch kein Verkehr auf der Straße, der gewarnt hätte werden müssen; obwohl weiter oben viele Wiesen waren, benutzten sie die Straßen, die sie kurz danach mit Maschinen wieder reinigten....
Wenig oberhalb lokalisierten die Scanner die 4 Orte [ der Kategorie: Tourenberichte(0) ] von denen mit hoher Wahrscheinlichkeit der Funkspruch gesendet wurde. 2 der Orte waren mit einem besonderen, kreuzartigem Symbol gekennzeichnet. Ich wählte den Ort an dem die Umgebung weniger lebensfeindlich aussah und der 2558m über dem Meer lag, ging in den Transporterraum und sagte: "Scotty - Energie" und materialisierte neben einem Kreuz....

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Dies ist die plausible Erklärung, warum meine Tourenfotos mit dem Gipfelkreuz der Nördlichen Wösterspitze beginnen. Die Begründung, dass nach mehrstündigem Aufstieg im Sattel vor der Nördl. Wösterspitze mein Fotoapparat "SPEICHER VOLL" anzeigte, ich etwas hektisch entdeckte, dass keine SD Speicherkarte drin war, ich folglich ein paar Aufstiegsfotos löschen wollte und dann wohl die Auswahl "Alle Fotos löschen" versehentlich mit JA bestätigte ... hätte mir ohnehin keiner geglaubt, oder?

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Aufstieg: Von Lech ober halb der Kirche auf dem gekennzeichneten Weg 645 zuerst relativ flach nordostwärt Richtung Unterstubenbach, dann rechts (ostwärts) ins Wöstertäli hinein, die Brücke queren, und weiter auf Almewgen bergauf zur Tälialpe. Vor der Hütte, links abbiegen und nun jetzt geht's zunehmend steil einen guten Bergpfad hinauf Richtung Wöstersattel. Kurz vor dem Sattel (Kreuz/ca. ) unterhalb der schroffen, felsigen Nordwand der Nördl. Wösterspitze zweigt nun der gut markierte Wanderweg "Friedrich-Mayer-Weg" nach Süden ab. Nur noch wenig an Höhe gewinnend wandert hoch über dem Wöstertal, schier endlos lang (ca. 2km) man nun unterhalb der 3 Wösterspitzen hindurch und daran vorbei, bis man am Talschluß des Wöstertäli in schroffiges, felsigere Gelände kommt. Dort verzweigt sich der Weg (Punkt 2192m): rechts steil hinunter in eine Senke Richtung Rüfikopf - links weiter leicht ansteigen auf schmalen, erdigem Steiglein südostwärts - immer unterhalb einer blockigen Schroffen-Felsflanke. Man erreicht bald ein steiles Bächlein in seinen fein-schiefrigem Einschnitt, das auf Trittspuren einfach überquert werden kann. Dierkt rechts des Bacheinschnitts zuerst weglos, sehr steil über grasige Flanken solange bergauf, bis man den blau-weiß-blau, alpinen Steig zuden Wösterspitzen erreicht. auf diesem über grasige Hochalmhügel der felsigen Südostflanke, des östlichen Wösterkopfs entgegen. Auf teilweise sehr steilem Steiglein (immer gut begehbar) hinauf, bis zum Steinmann auf der östlichen Wösterspitze (2537m). Ab jetzt am schmalen felsigen Gipfelgrat entlang, später wieder bequem leicht bergauf zur Mittleren Wösterspitze (2557m), die nur mit einer Holzstange geschmückt ist. Eben weiter auf schmalem Grat bis fast zu dessen Ende. Hier links steil hinab durch eine Mulde zum flachen grasigen Sattel und dort auf Trittspuren hinauf zum Gipfelkreuz auf der Nördlichen Wösterspitze (2558m). Ich war bis hierher mit einer kurzen Rast knapp 3:45h unterwegs.

Übergang zur Rüfispitze:
Nach längerer Gipfelrast -wieder etwas erholt- zurück über den gleichen Weg - Mittlere -> dann Östliche Wösterspitze, die steile SO-Flanke hinunter und auf dem Anstiegssteig die Fels- und Schroffenbarriere umkurvend - das steile Bächlein querend und ca. 300m auf dem Steiglein weitergehen. Dann links über eine steile Wiese hinunter zum stark begangenen Wanderweg zwischen Rüfikopf - Rauhe Kopfscharte - Stuttgarter Hütte.
Schon beim Abstieg über die östl. Wösterspitze versuchte ich einen möglichen Anstiegsweg durch die steilen Geröllfelder in der schneebedeckten Nordflanke der Rüfispitze zu finden, denn -um ehrlich zu sein- ich war zu faul um das ganze Tal vorlatschen, um an dessen Ende, oben auf dem Nordrücken der Rüfispitze das ganze lange Stück wieder zurückzugehen. Weiter oben zeichneten sich im Schnee deutliche Wegspuren ab, ab wie dort hinaufkommen - dazwischen ein paar flachere Geländestufen, über diese sollte es möglich sein.
Fast am tiefsten Punkt des Wanderweges vom Rüfikopf (im Ochsengümple) angekommen, entschied ich mich einfach in die steile Schneeflanke einzusteigen - zuerst gings ganz gut, der Schnee war harschig, doch mit zunehmender Steilheit und dem losen Geröll darunter nicht mehr wirklich begehbar. Ich wich in die Kerbe eines herabrauschenden Schmelzwasserbächleins aus - mit Erfolg und sicher - konnte ich die erste Geländestufe gewinnen. Steil und steiler, Schritte für Schritt, Stufe für Stufe gings durch die tiefverschneite Geröllflanke hinauf - staunend beobachtet von reichlich Wandervolk tief drunten am Wanderweg....Natürlich kann man darüber streiten, ob es die richtige Wahl war. Die Nutzung der markierten Wanderwege wäre definitiv schneller, sicherer und weniger anstrengend gewesen...aber ganz bestimmt nicht so >>CRAZY<<  ;-))   Das wars wert!! 
Nach 50min ab Einstieg entstieg ich dem nordseitigen Schneefeld knapp unterhalb der senkrechten Felsbarriere der Rüfispitznordflanke. Hier (oberhalb einer immer deutlich sichtbaren Sendeanlage) endet abrupt der schmale grasige Nord(west)rücken der Rüfispitze, der vom Monzabonjoch heraufzieht und empfängt den etwas geschlauchten Jackthepot mit einer senkrechten Felsstufe und herabhängenden Stahlseil. Danach über die mit ziemlich viel Schutt bedeckte, sehr steile (Nord-)Westflanke nach oben, durch eine Gratlücke weiter in der Flanke ziemlich gerade den Gipfelkreuz entgegen (2x weitere Steilstufen noch seilgesichert). Das Kreuz steht auf dem etwas niedrigerem Westgipfel (2632m). Der ca. 8m höhere Hauptgipfel ist von hier nur durch zwei extrem steile Geröllscharten mit Kletterei zu erreichen.

Der Abstieg von der Rüfispitze auf gleichem Wege durch die, mit losem Schutt bedeckte Flanke - ich empfehle hier eindeutig die Mitnahme (und Benutzung) von Teleskopstöcken. Nach dem letzten felsigen Absatz, geht auf dem gras-grünen Nordrücken auf erdigem Pfad hinunter ins Monzabonjoch, wo man wieder aufs 'normale' Wandervolk trifft. Auf bezeichnetem Weg hinüber zur Bergstation am Rüfikopf - kurz vorher noch einen Abstecher auf den Rüfikopf (5min), wo man (fast) die ganze Tagesetappe ab Tälialpe nochmals nachvollziehen kann. Den eigentlich geplanten Talabstieg nach Lech - habe ich zwecks Schonung meiner Knie und wegen der ohnehin schon müden Knochen zugunsten von 60min Rast auf der Sonnenterrasse des Gasthauses bei der Rüfikopfbahn und einer Gondelfahrt hinunter nach Lech eingetauscht.

Bilanz:
Lech - Nördl. Wösterspitze: ca. 8,3km,  knapp 1200mH Anstieg
Nördl. Wösterspitze - Rüfispitze: ca. 3,7km, knapp 370mH Abstieg und 445mH Anstieg
Rüfispitze - Rüfikopf /Bergbahn): ca. 2,3km, knapp 440mH Abstieg und 140mH Anstieg

Tourengänger: Jackthepot


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Kommentare (1)


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alpstein hat gesagt:
Gesendet am 2. Oktober 2011 um 05:19
Hallo Harald,

Du bringst es fertig den geneigten Leser schon am frühen Morgen zum Schmunzeln zu bringen.

Eine klasse Tour und Fotos.

Grüße
Hanspeter

...in den Startlöchern für 2 Tage Alpstein


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