eindrücklich über den Höllental Ferner und -KS zur Zugspitze
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Jumbo steht mehr als eine Stunde vor dem Morgenessen auf, sichtet dafür in der Dunkelheit vor der Hütte einen Fuchs - auch wir warten sehnlichst aufs Frühstück ...
Etwa um fünf Uhr schliesst der Hüttenwart der Höllentalangerhütte den grossen Essraum auf - pünktlich ab 5.30 Uhr gibt es für die ersten Tourengänger einen der vier zur Auswahl stehenden Frühstücksteller - das "Müesli" schmeckt ausgezeichnet! Die Gruppe der Ecuadorianer mit ihren deutschen Führern und ein Schweizer Ehepaar (davon später) starten nebst wenigen andern vor uns - kurz vor Tagesanbruch. Es benötigt keine Stirnlampen mehr - es zeichnet sich bereits jetzt ein wolkenloser Himmel ab; auch wenn die Sonne erst später zur Geltung kommen wird. Über den hier kein Wasser führenden Hammers Bach geht es erst flach dem Talschluss zu, im lichten Wäldchen steigt er etwas an, bevor kurz vor der Felsrunde die KS-Ausrüstung angelegt wird. Hier treffen wir noch einmal das erwähnte Schweizer Paar: es stellt sich im kurzen Gespräch heraus, dass die Frau einst mit einer Tourenleiterin unseres Clubs zusammengearbeitet hat (weitere Verbindungen tauchen später auf ...)
Erst erwartet uns eine nur einfachste Kraxelstelle, ab welcher nun beinahe durchgehend das Fixseil montiert ist, anschliessend geht es mehrfach eher über Gehgelände weiter hoch in Fels-Gras-Umgebung - weit oben sind die Spitzen der Ausläufer der Riffelköpfe bereits knallig bestrahlt. Bereits wartet nun eine anregende steile Felswand, welche mittels vieler Eisenbügel (einer davon ist knapp am "Ausbrechen") luftig, doch problemlos, überwunden werden kann. Noch einmal folgen auf schmalen Bändern luftige, querende Abschnitte, bevor das bekannte Brett in Sichtweite kommt. Tatsächlich ist die Reihe von Eisenstiften an einer sehr abfallenden Felswand montiert - doch beinahe zu kurz kommt uns diese erste "richtige" Tiefblickstelle vor ... In einer angenehmen Rinne erreichen wir schliesslich das nun wieder einfache Wanderambiente - wenn nun doch mit sehr alpinem Charakter: Vor uns strahlt uns weit weg und weit oben die Anlage der Zugspitze entgegen - die den Höllental Ferner abschliessenden steilen Felswände ergänzen das prächtige Stimmungsbild.
Nach einer Rast noch im mehrheitlich grasigen Umfeld wechselt jedoch das Ambiente: ein längerer meist wenig steiler Aufstieg im Schutt steht uns bevor (eine kurze Steilstufe kann schnell überwunden werden), bevor wir dann (endlich) den Höllental Ferner in seiner gesamten Grösse (oder was davon übrigbleibt) zu Gesicht bekommen - herrlich, diese Talschluss-Runde eine Etage höher! Und dies bei besten Wetterverhältnissen - so haben wir es uns gewünscht! Noch eine kurze Strecke im Geröll, welches sich bald einmal mit der Neuschneeauflage vermischt, und wir kommen an den nordöstlichen Rand des Gletschers, wo wir und alle andern Tourengänger die Steigeisen montieren. Dies zahlt sich spätestens bei der ersten grösseren Neigung des Gletschers aus: unter der Schneeauflage schimmert oft blankes Eis durch ... Die Spur ist jedoch ausgeprägt - und führt mehrheitlich weit um die teilweise grösseren Spalten herum; eine kleinere ist schneegefüllt und kann so gut übergangen werden. Eine der grossen Spalten ist gegen Ende des Gletschermarsches doch von nahe gut und eindrücklich einsehbar. Alles in allem eine leichte, doch bezaubernde Gletscherbegehung - auch die Überwindung des Bergschrundes selbst stellt schliesslich keine Schwierigkeit dar; hingegen ist der Gletscher bereits derart abgeschmolzen, dass die ersten Dutzend Meter im Fels zur Schlüsselstelle werden ...
Insgesamt beginnt nun erst der ernsthafte Teil unserer Unternehmung:
Die frühere Aufstiegsmöglichkeit über Metallsprossen endet ca. 5 Meter über dem Gletscher; deshalb ist etwas weiter oben eine neue Zustiegshilfe montiert worden: weder Stifte noch Sprossen helfen dabei, die hier relativ glatte Wand auf den ersten Metern zu überwinden - ein unten loses Seil hilft, auf den wenigen kleinen Absätzen Halt zufinden, bevor man weiter oben sich ein ein Fixseil einklinken kann; die Tritte sind jedoch von geringen Ausmasse ... Nun beginnt er erst eigentlich, der Höllental Klettersteig, mit einer luftigen Querung auf Bügeln hinüber zum ehemaligen Sprossenaufstieg. Anschliessend wird das Steigen wieder etwas "gängiger", bevor dann abwechslungsweise guttrittige Steilstufen, Aufstiege über Stifte oder luftige Querungen zu bewältigen sind - alles bestens gesichert. Atemberaubend dazwischen die Tiefblicke auf den bald einmal weit unten liegenden Ferner; diese hätte ich vor zwei Jahren nicht ausgehalten ... Wie imposant die Kulisse: gegen oben der nun allmählich näher erscheinende Gipfel, gegen unten die Spur auf dem Gletscher zum Bergschrund, mit Tourengängern, welche kaum auszumachen sind ... Und dazu eröffnet sich immer prächtiger der Ausblick übers Höllental in die weiteren Täler und Ebenen. Insgesamt geniesse ich das Erlebnis (trotz der Tiefblicke) - der KS als solcher ist nicht schwierig; anspruchsvoll ist seine Länge: immer wieder geht es um einen Felsaufschwung herum und auf den nächsten los - und der Gipfel scheint kaum näherzurücken. Noch unter der von
gero beschriebenen Irmer-Scharte müssen wir einen kurzen Verpflegungshalt einschalten, bevor wir nun, leicht einfacher, zu dieser hinauf gelangen. Bis jetzt hatten wir in den südlich ausgerichteten Felsen keinen Schneekontakt - dies ändert sich nun schlagartig. Ebenso verändert sich nun hier das Panorama: "grauslich" steil fällt hier die Nordwand der Zugspitze gegen den Eibsee ab - dieser leuchtet in den schönsten Farben von weit unten herauf. Auch wenn nun in den Rinnen, welche die letzten paar Hundert Höhenmeter hinauf zum Gipfel führen, nur wenig Schnee liegt - er ist meistens vereist; so gilt noch einmal höchste Konzentration - ein Gehen ohne Fixseil wäre für mich unvorstellbar.
So schaffen wir bald einmal auch die letzten Meter bis zur Einmündung des Jubiläumsgrates - das grosse goldene Gipfelkreuz prangt nun mächtig. Und mächtig ist nun bereits die Menschenmenge, welche ab der Bergstation die wenigen Meter da hinauf schaffen wollen (auch am Fixseil). Wir sind überaus stolz und glücklich, da oben zu stehen - auch wenn unzählige Touristen dasselbe geniessen wollen ... Wir stehen auf der Zugspitze - und haben wohl einen der schönsten Anstiege da hinauf bewältigt! Berge zu "gewinnen", zu erleben, ist eines der schönsten Gefühle - doch so kurz nach meiner Traumerfüllung mit dem Urirotstock (mit meinen drei Töchtern), reiht sich unser Zugspitze-Projekt bestens in die Ausnahme-Erlebnisse ein.
Da auf dem Gipfel ein starker, kühler Wind weht ("Zug"-Spitze") verlegen wir unser Mittagsessen auf die riesigen Terrassen der Anlage (mit enormen Menschenmassen) - hier geniesst Jumbo ein für AV-Mitglieder verbilligtes Mittagessen (Wurst mit Sauerkraut und Kartoffelstock für 7.50 Euro); bevor wir - nachdem uns die freundliche Bahnangestellte den entscheidenden Tipp gegeben hat - direkt in die Drahtseil-Zahnradbahn einzusteigen und abfahren können (sogar ohne Umsteigen in Eibsee); andernfalls hätten wir ca. 40 min auf die Luftseilbahn in der Menge warten müssen ...
Nachtrag: Im nachhinein stellte sich heraus, dass der männliche Part des Schweizer Ehepaares Urs41 war, mit welchem Ursi seit ca. 1 1/2 Jahren sich ausgiebig über Bergaspekte (über bergtour.ch) austauscht - und ich zu Beginn meiner Studienzeit bei ihm den Psychodiagnostik-Lehrgang besucht habe ...
Etwa um fünf Uhr schliesst der Hüttenwart der Höllentalangerhütte den grossen Essraum auf - pünktlich ab 5.30 Uhr gibt es für die ersten Tourengänger einen der vier zur Auswahl stehenden Frühstücksteller - das "Müesli" schmeckt ausgezeichnet! Die Gruppe der Ecuadorianer mit ihren deutschen Führern und ein Schweizer Ehepaar (davon später) starten nebst wenigen andern vor uns - kurz vor Tagesanbruch. Es benötigt keine Stirnlampen mehr - es zeichnet sich bereits jetzt ein wolkenloser Himmel ab; auch wenn die Sonne erst später zur Geltung kommen wird. Über den hier kein Wasser führenden Hammers Bach geht es erst flach dem Talschluss zu, im lichten Wäldchen steigt er etwas an, bevor kurz vor der Felsrunde die KS-Ausrüstung angelegt wird. Hier treffen wir noch einmal das erwähnte Schweizer Paar: es stellt sich im kurzen Gespräch heraus, dass die Frau einst mit einer Tourenleiterin unseres Clubs zusammengearbeitet hat (weitere Verbindungen tauchen später auf ...)
Erst erwartet uns eine nur einfachste Kraxelstelle, ab welcher nun beinahe durchgehend das Fixseil montiert ist, anschliessend geht es mehrfach eher über Gehgelände weiter hoch in Fels-Gras-Umgebung - weit oben sind die Spitzen der Ausläufer der Riffelköpfe bereits knallig bestrahlt. Bereits wartet nun eine anregende steile Felswand, welche mittels vieler Eisenbügel (einer davon ist knapp am "Ausbrechen") luftig, doch problemlos, überwunden werden kann. Noch einmal folgen auf schmalen Bändern luftige, querende Abschnitte, bevor das bekannte Brett in Sichtweite kommt. Tatsächlich ist die Reihe von Eisenstiften an einer sehr abfallenden Felswand montiert - doch beinahe zu kurz kommt uns diese erste "richtige" Tiefblickstelle vor ... In einer angenehmen Rinne erreichen wir schliesslich das nun wieder einfache Wanderambiente - wenn nun doch mit sehr alpinem Charakter: Vor uns strahlt uns weit weg und weit oben die Anlage der Zugspitze entgegen - die den Höllental Ferner abschliessenden steilen Felswände ergänzen das prächtige Stimmungsbild.
Nach einer Rast noch im mehrheitlich grasigen Umfeld wechselt jedoch das Ambiente: ein längerer meist wenig steiler Aufstieg im Schutt steht uns bevor (eine kurze Steilstufe kann schnell überwunden werden), bevor wir dann (endlich) den Höllental Ferner in seiner gesamten Grösse (oder was davon übrigbleibt) zu Gesicht bekommen - herrlich, diese Talschluss-Runde eine Etage höher! Und dies bei besten Wetterverhältnissen - so haben wir es uns gewünscht! Noch eine kurze Strecke im Geröll, welches sich bald einmal mit der Neuschneeauflage vermischt, und wir kommen an den nordöstlichen Rand des Gletschers, wo wir und alle andern Tourengänger die Steigeisen montieren. Dies zahlt sich spätestens bei der ersten grösseren Neigung des Gletschers aus: unter der Schneeauflage schimmert oft blankes Eis durch ... Die Spur ist jedoch ausgeprägt - und führt mehrheitlich weit um die teilweise grösseren Spalten herum; eine kleinere ist schneegefüllt und kann so gut übergangen werden. Eine der grossen Spalten ist gegen Ende des Gletschermarsches doch von nahe gut und eindrücklich einsehbar. Alles in allem eine leichte, doch bezaubernde Gletscherbegehung - auch die Überwindung des Bergschrundes selbst stellt schliesslich keine Schwierigkeit dar; hingegen ist der Gletscher bereits derart abgeschmolzen, dass die ersten Dutzend Meter im Fels zur Schlüsselstelle werden ...
Insgesamt beginnt nun erst der ernsthafte Teil unserer Unternehmung:
Die frühere Aufstiegsmöglichkeit über Metallsprossen endet ca. 5 Meter über dem Gletscher; deshalb ist etwas weiter oben eine neue Zustiegshilfe montiert worden: weder Stifte noch Sprossen helfen dabei, die hier relativ glatte Wand auf den ersten Metern zu überwinden - ein unten loses Seil hilft, auf den wenigen kleinen Absätzen Halt zufinden, bevor man weiter oben sich ein ein Fixseil einklinken kann; die Tritte sind jedoch von geringen Ausmasse ... Nun beginnt er erst eigentlich, der Höllental Klettersteig, mit einer luftigen Querung auf Bügeln hinüber zum ehemaligen Sprossenaufstieg. Anschliessend wird das Steigen wieder etwas "gängiger", bevor dann abwechslungsweise guttrittige Steilstufen, Aufstiege über Stifte oder luftige Querungen zu bewältigen sind - alles bestens gesichert. Atemberaubend dazwischen die Tiefblicke auf den bald einmal weit unten liegenden Ferner; diese hätte ich vor zwei Jahren nicht ausgehalten ... Wie imposant die Kulisse: gegen oben der nun allmählich näher erscheinende Gipfel, gegen unten die Spur auf dem Gletscher zum Bergschrund, mit Tourengängern, welche kaum auszumachen sind ... Und dazu eröffnet sich immer prächtiger der Ausblick übers Höllental in die weiteren Täler und Ebenen. Insgesamt geniesse ich das Erlebnis (trotz der Tiefblicke) - der KS als solcher ist nicht schwierig; anspruchsvoll ist seine Länge: immer wieder geht es um einen Felsaufschwung herum und auf den nächsten los - und der Gipfel scheint kaum näherzurücken. Noch unter der von

So schaffen wir bald einmal auch die letzten Meter bis zur Einmündung des Jubiläumsgrates - das grosse goldene Gipfelkreuz prangt nun mächtig. Und mächtig ist nun bereits die Menschenmenge, welche ab der Bergstation die wenigen Meter da hinauf schaffen wollen (auch am Fixseil). Wir sind überaus stolz und glücklich, da oben zu stehen - auch wenn unzählige Touristen dasselbe geniessen wollen ... Wir stehen auf der Zugspitze - und haben wohl einen der schönsten Anstiege da hinauf bewältigt! Berge zu "gewinnen", zu erleben, ist eines der schönsten Gefühle - doch so kurz nach meiner Traumerfüllung mit dem Urirotstock (mit meinen drei Töchtern), reiht sich unser Zugspitze-Projekt bestens in die Ausnahme-Erlebnisse ein.
Da auf dem Gipfel ein starker, kühler Wind weht ("Zug"-Spitze") verlegen wir unser Mittagsessen auf die riesigen Terrassen der Anlage (mit enormen Menschenmassen) - hier geniesst Jumbo ein für AV-Mitglieder verbilligtes Mittagessen (Wurst mit Sauerkraut und Kartoffelstock für 7.50 Euro); bevor wir - nachdem uns die freundliche Bahnangestellte den entscheidenden Tipp gegeben hat - direkt in die Drahtseil-Zahnradbahn einzusteigen und abfahren können (sogar ohne Umsteigen in Eibsee); andernfalls hätten wir ca. 40 min auf die Luftseilbahn in der Menge warten müssen ...
Nachtrag: Im nachhinein stellte sich heraus, dass der männliche Part des Schweizer Ehepaares Urs41 war, mit welchem Ursi seit ca. 1 1/2 Jahren sich ausgiebig über Bergaspekte (über bergtour.ch) austauscht - und ich zu Beginn meiner Studienzeit bei ihm den Psychodiagnostik-Lehrgang besucht habe ...
Communities: Europäische Höhepunkte
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