Sigriswiler Rothorn (2051 m)
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An diesem Tag holten wir die Tour nach, die ursprünglich für den letzten Sonntag geplant war. Gegen 6:00 Uhr trafen sich Thomas und Jochen in Wolfenweiler. Nach einer gut 2stündigen Fahrt kamen wir am Thuner See an. Nun hieß es erstmal anhalten. um die prächtige Bergkulisse am See zu genießen. Danach fuhren wir zum Augsgangspunkt in Sagi, eine Ortschaft in 1070 m Höhe, die auf der nördlichen Seite des Thuner See liegt. Von Anfang an war der Weg zum Rothorn vorbildlich nach Schweizer Manier markiert. Der Weg führte uns anfangs durch Weiden oberhalb der Ortschaft. Wir hatten einen herrlichen Blick auf die schneebedeckten Berge des Berner Oberlands. Nach einer Weile liefen wir an einem Flachmoor mit seinen typischen Pflanzen wie Gewöhnliches Fettkraut, Trollblume und Breitblättriges Knabenkraut vorbei. Diese Flachmoore sind im Gegensatz zu den Hochmoorgebieten vom Grundwasser abhängig. Danach erreichten wir schnell die Willeralmi (1205 m), wo sich ein großer Bergbauernhof befand. Von der Alm ab wurden die Wiesen steiler und vor dem beginnenden Steilaufstieg genehmigten wir uns erstmal eine ausgiebige Rast. Der Weg führte uns jetzt in den Wald und wurde merklich steiler. So gewannen wir schnell an Höhe und sahen an den felsigen Stellen im Wald die ersten Alpenblumen. Ab einer Höhe von ca. 1600 m erreichten wir die Baumgrenze und liefen ohne großen Anstieg zur Alm Unterbergli (1676 m). Der Weg zu dieser Alm war sehr reizvoll - wir konnten einige schönen Alpenblumen wie den Enzian oder die Arnika bewundern und hatten eine schöne Sicht zur gegenüberliegenden Niederhornkette. Von dort stieg der Weg wieder leicht an und wir kamen erstmals an größeren Felsen vorbei. Wir durchquerten eine ursprüngliche Alpenlandschaft mit großen Blockhalden, kleineren Bäumen wie die Bergkiefer und vielen verschiedenen Zwergsträuchern. Diese Gegend war besonders reizvoll und auch reich an schönen Pflanzen. Auch am Oberbergli (1818 m) stand wieder eine kleine Alm. Hier beginnt der eigentliche Aufstiegsweg zum Rothorn und auch hier verzweigt sich später der Abstiegsweg. wir kamen rasch unterhalb der Bergspitze in ca. 1970 m Höhe an. Der Gipfelaufstieg führte uns durch Schutthalden mit lückenhaften Grasbewuchs und an den letzten Schneeresten vorbei. An den schattigen Stellen fanden wir die Aurikel und das Alpenglöcken, die zu den ersten Frühlingsboten der Alpen gehören und in den tieferen Lagen schon verblüht waren. Nach einer kurzen Kletterpassage erreichten wir schließlich den Gipfel des Sigriswiler Rothorns (2051 m), das aber durch leichten Nebel verhüllt war. Nun machten wir unsere zweite große Rast und auch der Nebel verzog sich langsam wieder - wir hatten ein herrlichen Blick auf den Thuner See und auf die höchsten Berge der Berner Alpen. Danach stiegen wir wieder zügig bis zur Wegverzweigung beim Oberbergli ab. Der Weg führte uns durch eine urwüchsige Landschaft mit vielen verschiedenen Zwergsträuchern. So sahen wir beide Alpenrosenarten, die noch nicht blühten und einige verschiedene Weiden. Der Abstieg war genau wie der Aufstieg sehr steil und führte uns wieder in den Wald. An einigen Stellen gab es noch größere Grasflächen, hier fanden wir das Narzissenblütige Windröschen, ein schönes Läusekraut und die Mehlprimel. Nachdem der steile Teil geschafft war, kamen wir an der Alm Bodmi (1422 m) an. Auf breitem Wirtschaftsweg erreichten wir die kleine Siedlung Stampf (1265 m). Von dort ging es auf breitem Wiesenweg zurück zum Ausgangspunkt.
Die reine Wanderzeit betrug knappe 5 Stunden - allerdings kamen noch weitere 4 Stunden für Pausen und vor allem für das Fotografieren der Pflanzen dazu.
Nach einer knappen Fahrzeit von zwei Stunden waren wir wieder in Deutschland angekommen. Die Schlusseinkehr fand in Berner´s Straußi in Mauchen bei Schliengen statt.
Fazit: Die heutige Wanderung war die bisher wohl schönste Tour der Straußenclique. Vor allem als Botaniker konnte man heute voll auf seine Kosten kommen: Wir sahen praktisch alle Alpenblumen, die für einen Bergfrühling in den nördlichen Kalkalpen typisch sind.
Hier geht´s zu den Bildern von Thomas
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