Acherkogl (3008 m) - nördlichster Dreitausender Tirols
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Der Acherkogl ist ein charakteristischer, formschöner Berg und ihm steht das Attribut des nördlichsten Dreitausenders von ganz Tirol zu. Er gilt als "Wächter des Ötztals" und er macht seinem Beinamen alle Ehre: Steil ragt ihr am Eingang desselben im Osten auf - konkurrenzlos, wie es scheint. Genauso felsig wie sein Erscheinungsbild vom Ötztal betrachtet ist, so rustikal und unnahbar gibt er sich auch von den anderen Seiten. Steiler, dunkler Fels... wo ist da nur die Schwachstelle?!? Aber die gibt es.
Start im Sellrain, genauer gesagt am Ausgleichsspeicher Längental. Die Dammkrone wird überschritten und man wandert hinein ins Mittertal, das mit der Zeit immer gerölliger wird. Einige schöne Seeaugen bereichern das Landschaftsbild und so leitet der gut markierte Weg - zuletzt ab und zu versichert - hinauf in die Mittertalscharte. Dort tut sich ein schöner Blick ins nördliche Ötztal auf.
Unten sieht man schon den kleinen Maningsee, das nächste Ziel der Tour. Am besten erreicht man ihn, wenn man dem Weg berab folgt (anfangs versichert, da im Frühsommer heikle Schneefelder möglich), bis linkerhand eine markierte Wegspur (nicht beschildert) abzweigt. Vom See hinauf zu den Felsen, wo sich eine kleine Tafel befindet, die zu Recht vor Steinschlag warnt. Auf guten Trittspuren geht es die erste Felsstufe aufwärts, wobei der erste Teil davon im Schutt links umgangen werden kann. In dieser Stufe ist der Steig nur mit Steinmännern bezeichnet, bei etwas Aufmerksamkeit aber gut zu finden. So gelangt man zu einem Geröllbecken, das der Gletscher, dessen Reste noch existieren, ausgehoben hat.
Jetzt wird's ernst! Rechts des Gletschers beginnt die Rippe, die den weiteren Aufstieg bis zum Grat vermittelt. Ab hier ist der Anstieg markiert (kein offizieller Weg!) und geht sehr direkt in der Nordwand hinauf zum Grat. Es folgt zwar Markierungspunkt auf Markierungspunkt, aber die Steilheit und Ausgesetztheit sind nicht zu unterschätzen. Die Hauptgefahr besteht - wie auf dem Schild am Einstieg beschrieben - im Steinschlag, denn auf dem meist festen, gut kletterbaren Fels liegt nahezu überall eine Schicht mit Geröll. Größte Vorsicht beim Steigen! Ansonsten ist es aber ein genussvolles Klettern (II) zwischen Himmel und Erde mit fantastischen Tiefblicken.
Man erreicht den Grat, der den zum Ötztal vorgeschobenen Vorgipfel mit Kreuz (rechts) mit dem Hauptgipfel (links) verbindet. Also nach links hinauf zum höchsten Punkt, wobei eine Felsplatte günstigerweise rechts umgangen wird. Ebenfalls von rechts wird der Gipfel durch eine Rinne erstiegen (Signalstange, kleines "self-made-Kreuz" und Gipfelbuch unter anderem mit den Einträgen von gero und ADI).
Der Abstieg erfolgt bis zum Maningsee auf der Anstiegsroute, wobei man hier noch vorsichtiger steigen muss, um das Geröll (und sich selbst) nicht abzuräumen. Vom See wieder hinauf in Richtung Mittertalscharte. Am Abzweig des Wegs zum Wetterkreuz stellt sich die Frage, ob man noch genug Zeit für einen Schlenker hat. Dazu folgt man dem Weg nach links, die Flanke der brüchigen Wörgegratspitze querend, zum Grat und auf diesem unschwierig (trotz anders lautendem Warnschild) hinauf zum Großen Windegg. Weiter geht's über das Kleine Windegg zum Wetterkreuzkogl, dem letzten Gipfel der Tour. Von hier hat man einen besonders schönen Tiefblick ins Inntal.
Ein bestens markierter Wanderweg leitet ohne jegliche Schwierigkeiten durch das lange Wörgetal in Richtung Norden. Am Ende des Tals zweigt man rechts ab, der Beschilderung zum Ausgleichsspeicher Längental folgend. Ein häßlicher Gegenanstieg bringt uns nun durch lichten Wald mit ergibigen Blaubeersträuchen zurück zum Speichersee, dem Ausgangspunkt der Tour.
Schwierigkeiten:
Anstieg zur Mittertalscharte durch's Mittertal: T3, I.
Abstieg zum Maningsee: T3, I.
Gipfelanstieg zum Acherkogl: T5, II.
Abstecher über Großes und Kleines Windegg zum Wetterkreuzkogl: T3, I.
Abstieg vom Wetterkreuzkogl via Wörgetal: T1.
Fazit:
Der Acherkogl ist einer der besten Aussichtsberge Tirols und hat einen guten Ruf. Zurecht, aber der schneidige Berg will erkämpft werden. Der steile, felsige Nordanstieg duldet keinen Fehler und ist hochgradig steinschlaggefährdet. Vermutlich ist der Anstieg auch häufig vereist. Die Markierungen im oberen Teil dürfen nicht zu dem Irrglauben verleiten, es handle sich um einen gewarteten Weg. Die Markierungen dienen primär dazu, Kletterer beim Abstieg durch die unübersichtliche Nordwand hinunter zu leiten.
Ist man den Anforderungen gewachsen, erlebt man eine grandiose 5*-Tour, die man sicher nicht so schnell vergessen wird. Ein schöner Ausklang ist der Rückweg über Wetterkreuzkogl und Wörgetal, lediglich der Gegenanstieg am Ende ist unangenehm.
Mit auf Tour: Bäda und Hermann.
Kategorien: Stubaier Alpen, 5*-Tour, 3000er, T5.
Start im Sellrain, genauer gesagt am Ausgleichsspeicher Längental. Die Dammkrone wird überschritten und man wandert hinein ins Mittertal, das mit der Zeit immer gerölliger wird. Einige schöne Seeaugen bereichern das Landschaftsbild und so leitet der gut markierte Weg - zuletzt ab und zu versichert - hinauf in die Mittertalscharte. Dort tut sich ein schöner Blick ins nördliche Ötztal auf.
Unten sieht man schon den kleinen Maningsee, das nächste Ziel der Tour. Am besten erreicht man ihn, wenn man dem Weg berab folgt (anfangs versichert, da im Frühsommer heikle Schneefelder möglich), bis linkerhand eine markierte Wegspur (nicht beschildert) abzweigt. Vom See hinauf zu den Felsen, wo sich eine kleine Tafel befindet, die zu Recht vor Steinschlag warnt. Auf guten Trittspuren geht es die erste Felsstufe aufwärts, wobei der erste Teil davon im Schutt links umgangen werden kann. In dieser Stufe ist der Steig nur mit Steinmännern bezeichnet, bei etwas Aufmerksamkeit aber gut zu finden. So gelangt man zu einem Geröllbecken, das der Gletscher, dessen Reste noch existieren, ausgehoben hat.
Jetzt wird's ernst! Rechts des Gletschers beginnt die Rippe, die den weiteren Aufstieg bis zum Grat vermittelt. Ab hier ist der Anstieg markiert (kein offizieller Weg!) und geht sehr direkt in der Nordwand hinauf zum Grat. Es folgt zwar Markierungspunkt auf Markierungspunkt, aber die Steilheit und Ausgesetztheit sind nicht zu unterschätzen. Die Hauptgefahr besteht - wie auf dem Schild am Einstieg beschrieben - im Steinschlag, denn auf dem meist festen, gut kletterbaren Fels liegt nahezu überall eine Schicht mit Geröll. Größte Vorsicht beim Steigen! Ansonsten ist es aber ein genussvolles Klettern (II) zwischen Himmel und Erde mit fantastischen Tiefblicken.
Man erreicht den Grat, der den zum Ötztal vorgeschobenen Vorgipfel mit Kreuz (rechts) mit dem Hauptgipfel (links) verbindet. Also nach links hinauf zum höchsten Punkt, wobei eine Felsplatte günstigerweise rechts umgangen wird. Ebenfalls von rechts wird der Gipfel durch eine Rinne erstiegen (Signalstange, kleines "self-made-Kreuz" und Gipfelbuch unter anderem mit den Einträgen von gero und ADI).
Der Abstieg erfolgt bis zum Maningsee auf der Anstiegsroute, wobei man hier noch vorsichtiger steigen muss, um das Geröll (und sich selbst) nicht abzuräumen. Vom See wieder hinauf in Richtung Mittertalscharte. Am Abzweig des Wegs zum Wetterkreuz stellt sich die Frage, ob man noch genug Zeit für einen Schlenker hat. Dazu folgt man dem Weg nach links, die Flanke der brüchigen Wörgegratspitze querend, zum Grat und auf diesem unschwierig (trotz anders lautendem Warnschild) hinauf zum Großen Windegg. Weiter geht's über das Kleine Windegg zum Wetterkreuzkogl, dem letzten Gipfel der Tour. Von hier hat man einen besonders schönen Tiefblick ins Inntal.
Ein bestens markierter Wanderweg leitet ohne jegliche Schwierigkeiten durch das lange Wörgetal in Richtung Norden. Am Ende des Tals zweigt man rechts ab, der Beschilderung zum Ausgleichsspeicher Längental folgend. Ein häßlicher Gegenanstieg bringt uns nun durch lichten Wald mit ergibigen Blaubeersträuchen zurück zum Speichersee, dem Ausgangspunkt der Tour.
Schwierigkeiten:
Anstieg zur Mittertalscharte durch's Mittertal: T3, I.
Abstieg zum Maningsee: T3, I.
Gipfelanstieg zum Acherkogl: T5, II.
Abstecher über Großes und Kleines Windegg zum Wetterkreuzkogl: T3, I.
Abstieg vom Wetterkreuzkogl via Wörgetal: T1.
Fazit:
Der Acherkogl ist einer der besten Aussichtsberge Tirols und hat einen guten Ruf. Zurecht, aber der schneidige Berg will erkämpft werden. Der steile, felsige Nordanstieg duldet keinen Fehler und ist hochgradig steinschlaggefährdet. Vermutlich ist der Anstieg auch häufig vereist. Die Markierungen im oberen Teil dürfen nicht zu dem Irrglauben verleiten, es handle sich um einen gewarteten Weg. Die Markierungen dienen primär dazu, Kletterer beim Abstieg durch die unübersichtliche Nordwand hinunter zu leiten.
Ist man den Anforderungen gewachsen, erlebt man eine grandiose 5*-Tour, die man sicher nicht so schnell vergessen wird. Ein schöner Ausklang ist der Rückweg über Wetterkreuzkogl und Wörgetal, lediglich der Gegenanstieg am Ende ist unangenehm.
Mit auf Tour: Bäda und Hermann.
Kategorien: Stubaier Alpen, 5*-Tour, 3000er, T5.
Tourengänger:
83_Stefan
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