Mount Whitney (4.421 m) - Auf den höchsten Berg der "contiguous" USA - mit Bär und weiteren Extras
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Der Mount Whitney ist mit 4.421 m (14.505 ft) nicht nur höchster Gipfel der kalifornischen Sierra Nevada, sondern auch der sogenannten contiguous (zusammenhängenden) United States. Nur in Alaska geht’s bekanntermaßen noch höher hinaus. Entsprechend gehört der Mount Whitney zu den beliebtesten Tourenzielen der USA überhaupt.
Grundsätzlich gibt es mehrere Möglichkeiten, den Mount Whitney zu besteigen. Zum einen existieren von Westen her mehrtägige Routen über den Pacific Crest Trail bzw. den John Muir Trail. Andererseits gibt es von Osten aus die Möglichkeit, den Gipfel über den Whitney Trail zu erreichen. Darüber hinaus stehen noch einige technisch anspruchsvollere Routen zur Verfügung, von denen sicherlich die sogenannte Mountaineer’s Route die größte Bedeutung besitzt. Einen guten Überblick gibt es hierzu auf www.summitpost.org. Gern verweisen wir auch auf den
Bericht zur Tour von
freeman.
Für alle möglichen Routen sind bestimmte Genehmigungen erforderlich, über die man sich zuvor ausführlich erkundigen sollte, da sich die Modalitäten durchaus ändern können. Für die eigentliche Mount Whitney Zone, zu der u. a. auch der Mount Muir und der Mount Russell gehören, ist in diesem Zusammenhang ein Besuch der Website des Inyo National Forest www.fs.usda.gov/inyo eigentlich Pflicht. Wer im Rahmen längerer Trekkingtouren weitere Gebiete - wie z. B. den Sequoia National Park - durchwandert, benötigt entsprechende zusätzliche Genehmigungen.
Im Zeitraum 01. Mai bis 01. November gibt es zudem für die Mount Whitney Zone eine Quotenregelung für alle Tagestouren und über den Whitney Trail startende Mehrtagestouren. Es werden 100 „Day Use Permits“ und „60 Overnight Permits“, also 100 Genehmigungen für Ein-Tages-Nutzung und 60 für Touren mit Übernachtung(en) erteilt. Ab 01.02. sind dazu entsprechende im Internet herunter zu ladende Anträge per Brief (anders nicht möglich!) an die Mount Whitney Lottery zu senden. Auf dem Antragsformular sind auch Ausnahmefälle vermerkt, für die die Teilnahme an der Lotterie nicht nötig ist - der Whitney Trail erfordert diese aber in jedem Fall. Die Lotterie beginnt dann am 16.02. und dauert etwa 6 Wochen, alle Anträge werden gezogen - wenn am Wunschtermin noch genügend Kapazität ist, hat man „gewonnen“. Ab 01.04. werden die Ergebnisse per Brief bekannt gegeben - wenn alles gut läuft, bekommt man eine Reservierung für ein Permit und ein kleines Infofaltblatt zugesendet sowie 15,- Dollar pro Person als Gebühr von seiner Kreditkarte abgezogen. Alles Vorstehende: Stand 2011.
Whitney Trail
Der „Normalweg“ zum Mount Whitney startet am Whitney Portal (2.548 m), ca. 13 Meilen (21 km) westlich von Lone Pine gelegen und über eine asphaltierte Straße zu erreichen. Für den Aufstieg zum Mount Whitney und wieder zurück werden immerhin ca. 36 km Wegstrecke und etwa 2.000 Höhenmeter auf- und abwärts (durch Gegenanstiege und einige kurze Abstecher, z. B. zum Lone Pine Lake) fällig. Das reicht zwar noch nicht für die hiesige Monstertouren-Community. Eine Whitney-Besteigung als Tagestour ist aber trotzdem keinesfalls ein Wellness-Programm, zumal man sich durchaus längere Zeit auf über 4.000 m Höhe aufhält. Eine vorherige Akklimatisierung ist deshalb auf jeden Fall angebracht - schöne Bergziele hierfür gibt es reichlich in der Umgebung.
Grundsätzlich bewegt man sich während der kompletten Tour auf einem guten Bergpfad, dessen Verlauf normalerweise immer klar ist. Schnee, Eis, reichlich Wasser in den zu querenden Bächen oder gar auf dem Weg (wie in unserem Fall nach voran gegangenen Unwettern) erfordern aber gegebenenfalls selbst im Hochsommer erhöhte Aufmerksamkeit. Große Gefahren können von Gewittern ausgehen. Deshalb ist bei Durchführung als Tagestour ein früher Aufbruch (bis 04.00 Uhr) angebracht, um mittags am Gipfel anzukommen.
Der Trail führt an folgenden Stationen entlang, ein Infoblatt mit einer ähnlichen Aufstellung wird auch bei Übergabe der Permits im Visitor Center in Lone Pine ausgehändigt:
Um nachzuvollziehen, wie man im „Rennen“ liegt, lohnt sich sicherlich hin und wieder ein Blick auf diese Daten und eine Uhr samt Höhenmesser. Einerseits sollte man die Besteigung des Mount Whitney auf Grund der relativ großen Höhe auf jeden Fall ruhig angehen, andererseits ist eine übermäßige Bummelei auch nicht angebracht - sonst dauert die Tour zu lange. Das Gewitterrisiko nimmt außerdem i. d. R. im Tagesverlauf zu.
Campingplätze stehen am Whitney Portal zur Verfügung. Hier gibt’s auch den Whitney Portal Store, in dem man neben dem Shoppingangebot auch nützliche aktuelle Infos bekommen kann. Außerdem hängt eine Skizze mit am Trail verfügbaren Trinkwasserstellen aus. Zu empfehlen ist im Vorfeld der Tour auf jeden Fall auch ein Blick auf die gute Homepage mit Webcam, Forum u. s. w. (www.whitneyportalstore.com).
Unterwegs kann man - mit entsprechendem Permit für eine Tour mit Übernachtung(en) - auch am Outpost Camp oder Trail Camp übernachten. Das entspannt natürlich den Zeitplan für die Gipfelbesteigung erheblich, andererseits muss man mehr mitschleppen - wie so oft eine philosophische Frage.
Die früher wohl vorhandenen „Solar“-Toilettenhäuschen an den Camps gibt’s übrigens nicht mehr - dafür hat man jetzt den „poop bag“ - siehe weiter unten.
Außerdem sei noch auf mögliche Begegnungen mit „Wildlife“ hingewiesen. Schwarzbären erfordern bei Mehrtagestouren eine Verwendung von Bärenkanistern. Aber auch Erdhörnchen und Murmeltiere vergreifen sich durchaus am Rucksackinhalt, deshalb sollte man seine Vorräte immer im Auge (oder im Mund :-) haben.
Mount Whitney und wir
Januar 2011
Wohin im Sommer? Südosteuropa und der Nahe Osten als Urlaubsziel stoßen nicht auf ungeteilte Zustimmung. Die Nahziele geben keine Schönwettergarantie (Beweise sind mittlerweile reichlich vorhanden). Also wieder USA. Dann aber auch zum Mount Whitney. Wir buchen schon mal Flüge.
01.02.2011
Beim heimischen Postamt wird der Brief mit unserem Antrag für ein Day Use Permit (Tagestour) aufgegeben. Wir hoffen, dass unser Antrag pünktlich zum Start der Mount Whitney Lottery in Bishop ankommt. Ein zu früher Versand (nur Poststempel im Zeitraum 01.02. bis 15.03. werden akzeptiert) und unkorrekt ausgefüllte Formulare führen übrigens zur „Disqualifikation“. Wir geben vorrangig Wochentage auf dem Antrag als Wunschtermine an (10 Termine können genannt werden).
April 2011
Hurra. Wir haben im „Lotto“ gewonnen. Die Reservierung für das Permit trifft per Brief ein. Unser Termin: 01.08.2011. Von 8.173 Anträgen insgesamt sind übrigens 4.183, d. h. etwa die Hälfte erfolgreich. Das frühe Absenden des Antrags und Wunschtermine an Wochentagen waren also keine schlechte Taktik.
29./30.07.2011
Unsere letzte Akklimatisierungs-Tour zum Mount Dana beenden wir bei beginnendem Gewitter. Wir recherchieren im Internet die aktuelle Lage am Mount Whitney. Hier wütet ein Unwetter. Am Weg entstehen zahlreiche Schäden, viele Hiker kommen in Schwierigkeiten, der Whitney Trail wird vorübergehend gesperrt, Hubschrauber sind im Einsatz. Das sind keine guten Nachrichten.
31.07.2011
08.00 Uhr
Wir verlegen unser "Base Camp" von Mammoth Lakes (2.400 m) nach Lone Pine (1.130 m), um morgen vor Tour-Start eine möglichst kurze Anfahrt zum Whitney Portal zu haben.
11.00 Uhr
Im Eastern Sierra InterAgency Visitor Center in Lone Pine (Kreuzung US 395/SR 136) erhalten wir gegen Vorlage unserer „Reservierung“ das Permit ausgehändigt. Der Whitney Trail ist wieder geöffnet, laut Rangerin aber „feucht“ - also wie zu Hause?
Wir bekommen ein allgemeines Infoblatt und eines zum Verhalten bei Gewittern, passend dazu donnert es draußen. Hat das was zu bedeuten?
Und nun endlich erhalten wir auch unser neues Lieblings-Ausrüstungsteil: „poop bag“. Darin sollen wir unseren „human waste“ sammeln. Das übersetzen wir mal lieber nicht. Nur so viel sei verraten: Die früher wohl vorhandenen „Solar“-Toilettenhäuschen an den Camps am Trail gibt’s nicht mehr und in der Natur darf nichts hinterlassen werden. Ok.
12.00 Uhr
Wir erkunden das Whitney Portal, um in der Nacht zügig einen Parkplatz und den Beginn des Whitney Trail zu finden. Einige Unwetterschäden sind auch hier noch zu erkennen (Ausspülungen im Gelände, verschmutzte Straße, …).
13.00 - 17.00 Uhr
In Lone Pine und am Whitney Portal ist schlechtes Wetter, vom Mount Whitney ist nicht viel zu sehen. Da wir aber auch noch nicht ins Hotel können, fahren wir nochmal „schnell“ in den nicht allzu weit entfernten Death Valley National Park. Auch hier Wolken und Regentropfen, aber wenigstens einige Kaktus-Fotos springen heraus.
18.30 Uhr
Die Rucksäcke für den nächtlichen Tourenstart sind gepackt. Nachtruhe (Versuch).
20.30 Uhr
Das Licht im Motel-Zimmer geht im Sekundentakt an und aus. Draußen hupt eine Pkw-Alarmanlage im Dauerbetrieb. Ein Traum. Nein Tatsache. Wie in einem Roadmovie. Nur das Herausdrehen der Glühbirne hilft. Die Alarmanlage macht fröhlich weiter. Geister? Gewitter? Was ist hier los?
01.08.2011 - Gipfeltag
00.30 Uhr
Wecken. Vorhergesagt sind Gewitter mit 40 % Wahrscheinlichkeit, voraussichtlich nach 11.00 Uhr. Um in diesem Fall schon auf dem Rückweg vom Gipfel zu sein, wollen wir früh starten. Draußen sind Sterne am Himmel zu sehen, das sieht erst mal gut aus.
01.15 Uhr
Abfahrt mit dem Pkw am Motel in Lone Pine.
01.35 Uhr
Ankunft am Whitney Portal. Als wir den Parkplatz erreichen, läuft ca. 20 m entfernt gerade ein Bär davon. Naja, den werden wir wohl vertrieben haben.
01.40 Uhr
Wir sind abmarschbereit und holen unsere Rucksäcke aus dem Kofferraum.
Da grinst uns einer durch die Fahrertür entgegen:
Meister Petz.
Das gibt’s doch nicht.
Herzinfarkt? - Nein, nicht schon vor der Tour.
Foto? - Nein. Schwarzer Bär in schwarzer Nacht.
Außerdem, besser keine Experimente.
Also: Schreien. Black Bear verschwindet.
Jetzt sind wir zumindest richtig wach.
Wir räumen nochmal unser Auto auf, damit auch kein Krümel darin bleibt und der Bär mit seiner guten Nase nicht noch Lust bekommt, die Türen aufzubrechen.
01.50 Uhr
Tourstart. Meister Petz schleicht mittlerweile um die eigentlich massiven aber offensichtlich gut riechenden Müllbehälter. Dort kann er von uns aus bleiben.
03.00 Uhr
Wir sind etwas mehr als eine Stunde unterwegs und haben ca. 4 km und gut 400 Höhenmeter zurück gelegt. Eine Bachquerung zwischendurch war durchaus spannend. Jetzt sind wir aber an einer Stelle angekommen, wo auf sicherlich 30 m knietiefes Wasser vor uns liegt. Links und rechts Gestrüpp - der Weg muss also hier durch führen. Über Baumstämme - offensichtlich von der ehemaligen Wegkonstruktion - balancieren wir im Licht unserer Stirnlampen an das andere Ufer. Einer der Baumstämme schwimmt sogar nur - wir überwinden aber die erste Stelle mit größeren Unwetterschäden trockenen Fußes.
03.25 Uhr
Kurz nach unserem „Balanceakt“ passieren wir den Abzweig zum Lone Pine Lake.
03.50 Uhr
Wo ist der Weg? Wir sind kurz vor dem Outpost Camp auf einer mit Gestrüpp bewachsenen Fläche namens Bighorn Park (gemäß Karte). Wieder knietiefes Wasser, links vom vermeintlichen Weg steiler Fels, rechts davon der überfüllte Bach und die Büsche. Übermütig durch unsere bisherigen „Läufe über das Wasser“, behalten wir unsere Schuhe an und wollen durch die Sträucher weiter gehen.
03.51 Uhr
Ein lauter Fluch in dunkler Nacht:
Tourengänger 1 - Wassereinbruch in einem Schuh.
03.52 Uhr
Noch ein Fluch in dunkler Nacht, noch lauter:
Tourengänger 2 - ein Schuh ebenfalls geflutet.
Was soll man dazu sagen?
Geteiltes Leid …
Übermutet tut selten …
Zumindest ist die Laune erst mal rückläufig.
Nach notdürftiger Bekämpfung der Wasserschäden geht’s weiter. Wir haben zwar alles doppelt und dreifach mit, halt nur keine Socken und Schuhe. Dabei hatte uns die Rangerin doch vor „feuchten“ Wegen gewarnt ;-(.
04.18 Uhr
Nach der Überwindung weiterer „feuchter“ Stellen erreichen wir das Outpost Camp. Hier hat es offensichtlich auch größere Schäden gegeben. Der Weg ist im Dunklen kaum noch nachzuvollziehen. Wir halten uns aber nach einem Blick in die Karte rechts. Vorbei an (nur) zwei Zelten - finden wir dann an einem kleinen Nebenbach, der vom Mirror Lake kommt, den Trail wieder.
05.30 Uhr
Morgendämmerung. Die Stimmung steigt wieder. Wir müssen kurz vor dem Trail Camp und damit längst am Mirror Lake vorbei sein, gesehen haben wir ihn in der Dunkelheit aber nicht. Nach weiteren - weniger problematischen - Bachquerungen sind wir mittlerweile eher auf felsigen Pfaden unterwegs. Auch hier erfordern Wasser, aber auch schon Schneereste und Eis auf dem Weg erhöhte Aufmerksamkeit.
06.00 - 06.30 Uhr
Trail Camp. Pause. Wir treffen das erste Mal auf weitere Hiker. Offensichtlich haben hier viele Gipfelaspiranten übernachtet, es gibt zumindest mehr Zelte als am Outpost Camp.
06.30 - 08.20 Uhr
„Switchbacks“. Die „legendären“ etwa 100 Serpentinen überwinden ca. 500 Höhenmeter hinauf zum Trail Crest und sollen nach verschiedenen Literatur- und Internetquellen die einzige „Prüfung“ auf dem Whitney Trail sein. Wir behaupten eher das Gegenteil. An einigen überschwemmten und vereisten Stellen sowie in kurzen Abschnitten durch Schneefelder sollte man zwar wirklich aufpassen. Ansonsten macht der Aufstieg allerdings halbwegs Freude: Es ist mittlerweile hell, der Kamm zwischen Trail Crest und Mount Whitney erstrahlt in der Morgensonne. Es gibt herrliche Ausblicke. Der Weg hat moderate Steigung. Ein kurzes Wegstück ist auch mit Stahlseil-Geländer gesichert. Unser Aufstieg dauert hauptsächlich deshalb so lange, weil wir unterwegs unzählige Fotos schießen, neben der Gebirgslandschaft gibt’s zahlreiche Murmeltiere und auch Pikas. Um eines, unserer hier irgendwie seltenen und scheuen Lieblingstiere aufs Foto zu bekommen, muss man eben auch mal stehen bleiben.
08.20 Uhr
Trail Crest. Wir haben den Kamm erreicht und befinden uns jetzt auch im Sequoia National Park. Es gibt nun herrliche Ausblicke nach Westen in den National Park, vor allem der Mount Hitchcock und die Hitchcock Lakes fallen als erstes auf. Wir sprechen kurz mit einem Paar aus den USA, das bereits 22.00 Uhr gestartet ist und hier pausiert.
08.30 Uhr
Nach einigen Höhenmetern bergab erreichen wir die Einmündung des John Muir Trail in den Whitney Trail. Hier lagern mehrere Rucksäcke, die vor allem von den Langstrecken-Hikern zwischengeparkt werden.
08.30 - 10.15 Uhr
Den letzten Wegabschnitt - immerhin noch gut 3 km Wegstrecke und 300 Höhenmeter - legen wir anfangs westlich des mit vielen Felstürmen - u. a. Mount Muir und Keeler Needle - versehenen Kamms zurück. Südwestlich des Gipfels geht’s dann durch ein größeres Schneefeld und abschließend über einen flach geneigten Rücken hinauf zum Gipfel.
10.15 Uhr
Gipfel. 4.421 m. Unser Zeitplan hat funktioniert. Auf dem Gipfel befinden sich bereits einige Hiker, vor allem Amerikaner, die ihren „Triumph“, aber auch unsere Ankunft mit „You did it“-Rufen feiern.
Manch einer würde jetzt einen Handstand machen - wir setzen uns traditionsgemäß erst mal hin - eine Amerikanerin lässt einen Hula-Hoop-Reifen kreisen - auch nicht schlecht.
Die Ausblicke vom Gipfel nach Süden, Osten und Norden sind grandios. Zu diesen Seiten bricht der Mount Whitney steil ab. In westliche Richtung blickt man über das leicht geneigte Gipfelplateau und zur Gipfelhütte (Smithsonian Hut Shelter), die in der Regel offensichtlich verschlossen ist.
Wir schießen viele Fotos. Da der Gipfelbereich aus losen, teilweise sogar wackligen Platten und Blöcken besteht, ist beim Annähern an die Abbruchkante auf jeden Fall Vorsicht geboten.
11.15 Uhr
Mittlerweile ziehen einige Wolken auf. Die beiden Wanderer aus den USA, die wir am Trail Crest überholt haben, erreichen den Gipfel nach 13 Stunden - für die beiden wird’s sicher noch ein langer Tag. Wir beginnen den Abstieg.
11.15 - 17.30 Uhr
Während des Abstiegs (auf bekanntem Weg) ziehen zwar immer wieder Wolken durch - dann wird’s sofort auch merklich kühler. Ein Gewitter gibt’s heute aber zum Glück nicht. Uns begegnen noch viele Wanderer im Aufstieg zum Gipfel und zum Trail Camp. Mit den meisten wird kurz geplauscht. Wir lichten noch einige Stellen ab, die wir nachts nicht sehen konnten - wie den Mirror und Lone Pine Lake. Zwischendurch rasten wir noch mehrmals.
17.30 Uhr
Zurück am Whitney Portal. Nach etwa 15,5 Stunden (einschließlich aller Pausen) haben wir unsere 36 km-Tour mit 2.000 Höhenmetern beendet. Das geht sicher auch schneller, aber wie oben erwähnt, sollte man lieber nicht „überpacen“.
Es gibt freudige Erkenntnisse:
Der Bär hat unser Auto verschont - guter Petz.
Wir haben über 13 Stunden ohne Socken zurück gelegt und trotzdem keine Blasen - da gibt’s wohl Einsparpotential bei der Ausrüstung ;-).
Etwas später
… essen wir noch ein ortsübliches, „belegtes Brötchen“ und begeben uns anschließend ins Bett.
02.08.2011
Bevor wir Lone Pine verlassen, besuchen wir die nahen Alabama Hills mit herrlicher Felslandschaft und endlich mal guten Ausblicken zur Sierra Nevada und natürlich zum Mount Whitney.
pika8x14 sind heute: A. + A.
Grundsätzlich gibt es mehrere Möglichkeiten, den Mount Whitney zu besteigen. Zum einen existieren von Westen her mehrtägige Routen über den Pacific Crest Trail bzw. den John Muir Trail. Andererseits gibt es von Osten aus die Möglichkeit, den Gipfel über den Whitney Trail zu erreichen. Darüber hinaus stehen noch einige technisch anspruchsvollere Routen zur Verfügung, von denen sicherlich die sogenannte Mountaineer’s Route die größte Bedeutung besitzt. Einen guten Überblick gibt es hierzu auf www.summitpost.org. Gern verweisen wir auch auf den


Für alle möglichen Routen sind bestimmte Genehmigungen erforderlich, über die man sich zuvor ausführlich erkundigen sollte, da sich die Modalitäten durchaus ändern können. Für die eigentliche Mount Whitney Zone, zu der u. a. auch der Mount Muir und der Mount Russell gehören, ist in diesem Zusammenhang ein Besuch der Website des Inyo National Forest www.fs.usda.gov/inyo eigentlich Pflicht. Wer im Rahmen längerer Trekkingtouren weitere Gebiete - wie z. B. den Sequoia National Park - durchwandert, benötigt entsprechende zusätzliche Genehmigungen.
Im Zeitraum 01. Mai bis 01. November gibt es zudem für die Mount Whitney Zone eine Quotenregelung für alle Tagestouren und über den Whitney Trail startende Mehrtagestouren. Es werden 100 „Day Use Permits“ und „60 Overnight Permits“, also 100 Genehmigungen für Ein-Tages-Nutzung und 60 für Touren mit Übernachtung(en) erteilt. Ab 01.02. sind dazu entsprechende im Internet herunter zu ladende Anträge per Brief (anders nicht möglich!) an die Mount Whitney Lottery zu senden. Auf dem Antragsformular sind auch Ausnahmefälle vermerkt, für die die Teilnahme an der Lotterie nicht nötig ist - der Whitney Trail erfordert diese aber in jedem Fall. Die Lotterie beginnt dann am 16.02. und dauert etwa 6 Wochen, alle Anträge werden gezogen - wenn am Wunschtermin noch genügend Kapazität ist, hat man „gewonnen“. Ab 01.04. werden die Ergebnisse per Brief bekannt gegeben - wenn alles gut läuft, bekommt man eine Reservierung für ein Permit und ein kleines Infofaltblatt zugesendet sowie 15,- Dollar pro Person als Gebühr von seiner Kreditkarte abgezogen. Alles Vorstehende: Stand 2011.
Whitney Trail
Der „Normalweg“ zum Mount Whitney startet am Whitney Portal (2.548 m), ca. 13 Meilen (21 km) westlich von Lone Pine gelegen und über eine asphaltierte Straße zu erreichen. Für den Aufstieg zum Mount Whitney und wieder zurück werden immerhin ca. 36 km Wegstrecke und etwa 2.000 Höhenmeter auf- und abwärts (durch Gegenanstiege und einige kurze Abstecher, z. B. zum Lone Pine Lake) fällig. Das reicht zwar noch nicht für die hiesige Monstertouren-Community. Eine Whitney-Besteigung als Tagestour ist aber trotzdem keinesfalls ein Wellness-Programm, zumal man sich durchaus längere Zeit auf über 4.000 m Höhe aufhält. Eine vorherige Akklimatisierung ist deshalb auf jeden Fall angebracht - schöne Bergziele hierfür gibt es reichlich in der Umgebung.
Grundsätzlich bewegt man sich während der kompletten Tour auf einem guten Bergpfad, dessen Verlauf normalerweise immer klar ist. Schnee, Eis, reichlich Wasser in den zu querenden Bächen oder gar auf dem Weg (wie in unserem Fall nach voran gegangenen Unwettern) erfordern aber gegebenenfalls selbst im Hochsommer erhöhte Aufmerksamkeit. Große Gefahren können von Gewittern ausgehen. Deshalb ist bei Durchführung als Tagestour ein früher Aufbruch (bis 04.00 Uhr) angebracht, um mittags am Gipfel anzukommen.
Der Trail führt an folgenden Stationen entlang, ein Infoblatt mit einer ähnlichen Aufstellung wird auch bei Übergabe der Permits im Visitor Center in Lone Pine ausgehändigt:
Whitney Portal | km 0,0 | 2.548 m |
Lone Pine Lake | km 4,0 | 3.002 m |
Outpost Camp | km 5,8 | 3.159 m |
Mirror Lake | km 6,4 | 3.243 m |
Trail Camp | km 9,6 | 3.658 m |
Switchbacks | ||
Trail Crest | km 13,6 | 4.199 m |
Einmündung John Muir Trail | km 14,4 | 4.110 m |
Gipfel Mount Whitney | km 17,7 | 4.421 m. |
Um nachzuvollziehen, wie man im „Rennen“ liegt, lohnt sich sicherlich hin und wieder ein Blick auf diese Daten und eine Uhr samt Höhenmesser. Einerseits sollte man die Besteigung des Mount Whitney auf Grund der relativ großen Höhe auf jeden Fall ruhig angehen, andererseits ist eine übermäßige Bummelei auch nicht angebracht - sonst dauert die Tour zu lange. Das Gewitterrisiko nimmt außerdem i. d. R. im Tagesverlauf zu.
Campingplätze stehen am Whitney Portal zur Verfügung. Hier gibt’s auch den Whitney Portal Store, in dem man neben dem Shoppingangebot auch nützliche aktuelle Infos bekommen kann. Außerdem hängt eine Skizze mit am Trail verfügbaren Trinkwasserstellen aus. Zu empfehlen ist im Vorfeld der Tour auf jeden Fall auch ein Blick auf die gute Homepage mit Webcam, Forum u. s. w. (www.whitneyportalstore.com).
Unterwegs kann man - mit entsprechendem Permit für eine Tour mit Übernachtung(en) - auch am Outpost Camp oder Trail Camp übernachten. Das entspannt natürlich den Zeitplan für die Gipfelbesteigung erheblich, andererseits muss man mehr mitschleppen - wie so oft eine philosophische Frage.
Die früher wohl vorhandenen „Solar“-Toilettenhäuschen an den Camps gibt’s übrigens nicht mehr - dafür hat man jetzt den „poop bag“ - siehe weiter unten.
Außerdem sei noch auf mögliche Begegnungen mit „Wildlife“ hingewiesen. Schwarzbären erfordern bei Mehrtagestouren eine Verwendung von Bärenkanistern. Aber auch Erdhörnchen und Murmeltiere vergreifen sich durchaus am Rucksackinhalt, deshalb sollte man seine Vorräte immer im Auge (oder im Mund :-) haben.
Mount Whitney und wir
Januar 2011
Wohin im Sommer? Südosteuropa und der Nahe Osten als Urlaubsziel stoßen nicht auf ungeteilte Zustimmung. Die Nahziele geben keine Schönwettergarantie (Beweise sind mittlerweile reichlich vorhanden). Also wieder USA. Dann aber auch zum Mount Whitney. Wir buchen schon mal Flüge.
01.02.2011
Beim heimischen Postamt wird der Brief mit unserem Antrag für ein Day Use Permit (Tagestour) aufgegeben. Wir hoffen, dass unser Antrag pünktlich zum Start der Mount Whitney Lottery in Bishop ankommt. Ein zu früher Versand (nur Poststempel im Zeitraum 01.02. bis 15.03. werden akzeptiert) und unkorrekt ausgefüllte Formulare führen übrigens zur „Disqualifikation“. Wir geben vorrangig Wochentage auf dem Antrag als Wunschtermine an (10 Termine können genannt werden).
April 2011
Hurra. Wir haben im „Lotto“ gewonnen. Die Reservierung für das Permit trifft per Brief ein. Unser Termin: 01.08.2011. Von 8.173 Anträgen insgesamt sind übrigens 4.183, d. h. etwa die Hälfte erfolgreich. Das frühe Absenden des Antrags und Wunschtermine an Wochentagen waren also keine schlechte Taktik.
29./30.07.2011
Unsere letzte Akklimatisierungs-Tour zum Mount Dana beenden wir bei beginnendem Gewitter. Wir recherchieren im Internet die aktuelle Lage am Mount Whitney. Hier wütet ein Unwetter. Am Weg entstehen zahlreiche Schäden, viele Hiker kommen in Schwierigkeiten, der Whitney Trail wird vorübergehend gesperrt, Hubschrauber sind im Einsatz. Das sind keine guten Nachrichten.
31.07.2011
08.00 Uhr
Wir verlegen unser "Base Camp" von Mammoth Lakes (2.400 m) nach Lone Pine (1.130 m), um morgen vor Tour-Start eine möglichst kurze Anfahrt zum Whitney Portal zu haben.
11.00 Uhr
Im Eastern Sierra InterAgency Visitor Center in Lone Pine (Kreuzung US 395/SR 136) erhalten wir gegen Vorlage unserer „Reservierung“ das Permit ausgehändigt. Der Whitney Trail ist wieder geöffnet, laut Rangerin aber „feucht“ - also wie zu Hause?
Wir bekommen ein allgemeines Infoblatt und eines zum Verhalten bei Gewittern, passend dazu donnert es draußen. Hat das was zu bedeuten?
Und nun endlich erhalten wir auch unser neues Lieblings-Ausrüstungsteil: „poop bag“. Darin sollen wir unseren „human waste“ sammeln. Das übersetzen wir mal lieber nicht. Nur so viel sei verraten: Die früher wohl vorhandenen „Solar“-Toilettenhäuschen an den Camps am Trail gibt’s nicht mehr und in der Natur darf nichts hinterlassen werden. Ok.
12.00 Uhr
Wir erkunden das Whitney Portal, um in der Nacht zügig einen Parkplatz und den Beginn des Whitney Trail zu finden. Einige Unwetterschäden sind auch hier noch zu erkennen (Ausspülungen im Gelände, verschmutzte Straße, …).
13.00 - 17.00 Uhr
In Lone Pine und am Whitney Portal ist schlechtes Wetter, vom Mount Whitney ist nicht viel zu sehen. Da wir aber auch noch nicht ins Hotel können, fahren wir nochmal „schnell“ in den nicht allzu weit entfernten Death Valley National Park. Auch hier Wolken und Regentropfen, aber wenigstens einige Kaktus-Fotos springen heraus.
18.30 Uhr
Die Rucksäcke für den nächtlichen Tourenstart sind gepackt. Nachtruhe (Versuch).
20.30 Uhr
Das Licht im Motel-Zimmer geht im Sekundentakt an und aus. Draußen hupt eine Pkw-Alarmanlage im Dauerbetrieb. Ein Traum. Nein Tatsache. Wie in einem Roadmovie. Nur das Herausdrehen der Glühbirne hilft. Die Alarmanlage macht fröhlich weiter. Geister? Gewitter? Was ist hier los?
01.08.2011 - Gipfeltag
00.30 Uhr
Wecken. Vorhergesagt sind Gewitter mit 40 % Wahrscheinlichkeit, voraussichtlich nach 11.00 Uhr. Um in diesem Fall schon auf dem Rückweg vom Gipfel zu sein, wollen wir früh starten. Draußen sind Sterne am Himmel zu sehen, das sieht erst mal gut aus.
01.15 Uhr
Abfahrt mit dem Pkw am Motel in Lone Pine.
01.35 Uhr
Ankunft am Whitney Portal. Als wir den Parkplatz erreichen, läuft ca. 20 m entfernt gerade ein Bär davon. Naja, den werden wir wohl vertrieben haben.
01.40 Uhr
Wir sind abmarschbereit und holen unsere Rucksäcke aus dem Kofferraum.
Da grinst uns einer durch die Fahrertür entgegen:
Meister Petz.
Das gibt’s doch nicht.
Herzinfarkt? - Nein, nicht schon vor der Tour.
Foto? - Nein. Schwarzer Bär in schwarzer Nacht.
Außerdem, besser keine Experimente.
Also: Schreien. Black Bear verschwindet.
Jetzt sind wir zumindest richtig wach.
Wir räumen nochmal unser Auto auf, damit auch kein Krümel darin bleibt und der Bär mit seiner guten Nase nicht noch Lust bekommt, die Türen aufzubrechen.
01.50 Uhr
Tourstart. Meister Petz schleicht mittlerweile um die eigentlich massiven aber offensichtlich gut riechenden Müllbehälter. Dort kann er von uns aus bleiben.
03.00 Uhr
Wir sind etwas mehr als eine Stunde unterwegs und haben ca. 4 km und gut 400 Höhenmeter zurück gelegt. Eine Bachquerung zwischendurch war durchaus spannend. Jetzt sind wir aber an einer Stelle angekommen, wo auf sicherlich 30 m knietiefes Wasser vor uns liegt. Links und rechts Gestrüpp - der Weg muss also hier durch führen. Über Baumstämme - offensichtlich von der ehemaligen Wegkonstruktion - balancieren wir im Licht unserer Stirnlampen an das andere Ufer. Einer der Baumstämme schwimmt sogar nur - wir überwinden aber die erste Stelle mit größeren Unwetterschäden trockenen Fußes.
03.25 Uhr
Kurz nach unserem „Balanceakt“ passieren wir den Abzweig zum Lone Pine Lake.
03.50 Uhr
Wo ist der Weg? Wir sind kurz vor dem Outpost Camp auf einer mit Gestrüpp bewachsenen Fläche namens Bighorn Park (gemäß Karte). Wieder knietiefes Wasser, links vom vermeintlichen Weg steiler Fels, rechts davon der überfüllte Bach und die Büsche. Übermütig durch unsere bisherigen „Läufe über das Wasser“, behalten wir unsere Schuhe an und wollen durch die Sträucher weiter gehen.
03.51 Uhr
Ein lauter Fluch in dunkler Nacht:
Tourengänger 1 - Wassereinbruch in einem Schuh.
03.52 Uhr
Noch ein Fluch in dunkler Nacht, noch lauter:
Tourengänger 2 - ein Schuh ebenfalls geflutet.
Was soll man dazu sagen?
Geteiltes Leid …
Übermutet tut selten …
Zumindest ist die Laune erst mal rückläufig.
Nach notdürftiger Bekämpfung der Wasserschäden geht’s weiter. Wir haben zwar alles doppelt und dreifach mit, halt nur keine Socken und Schuhe. Dabei hatte uns die Rangerin doch vor „feuchten“ Wegen gewarnt ;-(.
04.18 Uhr
Nach der Überwindung weiterer „feuchter“ Stellen erreichen wir das Outpost Camp. Hier hat es offensichtlich auch größere Schäden gegeben. Der Weg ist im Dunklen kaum noch nachzuvollziehen. Wir halten uns aber nach einem Blick in die Karte rechts. Vorbei an (nur) zwei Zelten - finden wir dann an einem kleinen Nebenbach, der vom Mirror Lake kommt, den Trail wieder.
05.30 Uhr
Morgendämmerung. Die Stimmung steigt wieder. Wir müssen kurz vor dem Trail Camp und damit längst am Mirror Lake vorbei sein, gesehen haben wir ihn in der Dunkelheit aber nicht. Nach weiteren - weniger problematischen - Bachquerungen sind wir mittlerweile eher auf felsigen Pfaden unterwegs. Auch hier erfordern Wasser, aber auch schon Schneereste und Eis auf dem Weg erhöhte Aufmerksamkeit.
06.00 - 06.30 Uhr
Trail Camp. Pause. Wir treffen das erste Mal auf weitere Hiker. Offensichtlich haben hier viele Gipfelaspiranten übernachtet, es gibt zumindest mehr Zelte als am Outpost Camp.
06.30 - 08.20 Uhr
„Switchbacks“. Die „legendären“ etwa 100 Serpentinen überwinden ca. 500 Höhenmeter hinauf zum Trail Crest und sollen nach verschiedenen Literatur- und Internetquellen die einzige „Prüfung“ auf dem Whitney Trail sein. Wir behaupten eher das Gegenteil. An einigen überschwemmten und vereisten Stellen sowie in kurzen Abschnitten durch Schneefelder sollte man zwar wirklich aufpassen. Ansonsten macht der Aufstieg allerdings halbwegs Freude: Es ist mittlerweile hell, der Kamm zwischen Trail Crest und Mount Whitney erstrahlt in der Morgensonne. Es gibt herrliche Ausblicke. Der Weg hat moderate Steigung. Ein kurzes Wegstück ist auch mit Stahlseil-Geländer gesichert. Unser Aufstieg dauert hauptsächlich deshalb so lange, weil wir unterwegs unzählige Fotos schießen, neben der Gebirgslandschaft gibt’s zahlreiche Murmeltiere und auch Pikas. Um eines, unserer hier irgendwie seltenen und scheuen Lieblingstiere aufs Foto zu bekommen, muss man eben auch mal stehen bleiben.
08.20 Uhr
Trail Crest. Wir haben den Kamm erreicht und befinden uns jetzt auch im Sequoia National Park. Es gibt nun herrliche Ausblicke nach Westen in den National Park, vor allem der Mount Hitchcock und die Hitchcock Lakes fallen als erstes auf. Wir sprechen kurz mit einem Paar aus den USA, das bereits 22.00 Uhr gestartet ist und hier pausiert.
08.30 Uhr
Nach einigen Höhenmetern bergab erreichen wir die Einmündung des John Muir Trail in den Whitney Trail. Hier lagern mehrere Rucksäcke, die vor allem von den Langstrecken-Hikern zwischengeparkt werden.
08.30 - 10.15 Uhr
Den letzten Wegabschnitt - immerhin noch gut 3 km Wegstrecke und 300 Höhenmeter - legen wir anfangs westlich des mit vielen Felstürmen - u. a. Mount Muir und Keeler Needle - versehenen Kamms zurück. Südwestlich des Gipfels geht’s dann durch ein größeres Schneefeld und abschließend über einen flach geneigten Rücken hinauf zum Gipfel.
10.15 Uhr
Gipfel. 4.421 m. Unser Zeitplan hat funktioniert. Auf dem Gipfel befinden sich bereits einige Hiker, vor allem Amerikaner, die ihren „Triumph“, aber auch unsere Ankunft mit „You did it“-Rufen feiern.
Manch einer würde jetzt einen Handstand machen - wir setzen uns traditionsgemäß erst mal hin - eine Amerikanerin lässt einen Hula-Hoop-Reifen kreisen - auch nicht schlecht.
Die Ausblicke vom Gipfel nach Süden, Osten und Norden sind grandios. Zu diesen Seiten bricht der Mount Whitney steil ab. In westliche Richtung blickt man über das leicht geneigte Gipfelplateau und zur Gipfelhütte (Smithsonian Hut Shelter), die in der Regel offensichtlich verschlossen ist.
Wir schießen viele Fotos. Da der Gipfelbereich aus losen, teilweise sogar wackligen Platten und Blöcken besteht, ist beim Annähern an die Abbruchkante auf jeden Fall Vorsicht geboten.
11.15 Uhr
Mittlerweile ziehen einige Wolken auf. Die beiden Wanderer aus den USA, die wir am Trail Crest überholt haben, erreichen den Gipfel nach 13 Stunden - für die beiden wird’s sicher noch ein langer Tag. Wir beginnen den Abstieg.
11.15 - 17.30 Uhr
Während des Abstiegs (auf bekanntem Weg) ziehen zwar immer wieder Wolken durch - dann wird’s sofort auch merklich kühler. Ein Gewitter gibt’s heute aber zum Glück nicht. Uns begegnen noch viele Wanderer im Aufstieg zum Gipfel und zum Trail Camp. Mit den meisten wird kurz geplauscht. Wir lichten noch einige Stellen ab, die wir nachts nicht sehen konnten - wie den Mirror und Lone Pine Lake. Zwischendurch rasten wir noch mehrmals.
17.30 Uhr
Zurück am Whitney Portal. Nach etwa 15,5 Stunden (einschließlich aller Pausen) haben wir unsere 36 km-Tour mit 2.000 Höhenmetern beendet. Das geht sicher auch schneller, aber wie oben erwähnt, sollte man lieber nicht „überpacen“.
Es gibt freudige Erkenntnisse:
Der Bär hat unser Auto verschont - guter Petz.
Wir haben über 13 Stunden ohne Socken zurück gelegt und trotzdem keine Blasen - da gibt’s wohl Einsparpotential bei der Ausrüstung ;-).
Etwas später
… essen wir noch ein ortsübliches, „belegtes Brötchen“ und begeben uns anschließend ins Bett.
02.08.2011
Bevor wir Lone Pine verlassen, besuchen wir die nahen Alabama Hills mit herrlicher Felslandschaft und endlich mal guten Ausblicken zur Sierra Nevada und natürlich zum Mount Whitney.
pika8x14 sind heute: A. + A.
Tourengänger:
pika8x14

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