Gsang o Xsund ..ZO bi Räge u Wind


Publiziert von Henrik , 11. August 2011 um 21:02.

Region: Welt » Schweiz » Zürich
Tour Datum: 9 August 2011
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Zürcher Oberland   CH-ZH 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 100 m
Abstieg: 240 m
Strecke:Russikon Platte - Furtbüel - Neschwil - Tobelbrücke - Kolbrunn
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ÖV
Zufahrt zum Ankunftspunkt:ÖV
Kartennummer:map wanderland

 .... im Starbuck Coffee-Shop in Oerlikon sass ich bei einem Doppelespresso, die NZZ vor mir und liess die Minuten verstreichen. Ich freute mich über die Ruhe, die ich in diesem Lokal vorfand, draussen wird die Tram-Haltestelle z. Z. erneuert. Durch ein Zwischenfenster sah ich von meinem Platz aus hinein ins Foyer des swissôtels, Menschen mit Turbanen und Saris wandelten zum Desk – irgendwie verbreitete sich eine Stimmung  ferner Welten. Dazu passte auch Edith’s Vorhaben, sich vor einer anstehenden Reise nach Moskau bzw. St. Petersburg noch Rubel besorgen zu wollen, weder bei der UBS noch bei der CS war dies von Erfolg gekrönt. Wir trafen uns in der S 5, die uns wieder nach Wetzikon brachte, stiegen um nach Pfäffikon und nahmen dort den Bus nach Russikon. An der Bushaltestelle fiel mir ein Range Rover auf, der dort parkierte, eins meiner Modelle von eh – ich steckte die drittletzte Visitenkarte, die ich noch hatte, an die Frontscheibe ...ich suche manchmal noch Classics!
 
 .... als wir dem Bus entstiegen, begann es zu regnen, zuerst einzelne lose Tropfen, noch verblieb der Knirps im Rucksack, am Waldrand oberhalb Russikon Platte, setzte  lang anhaltender Regen ein,  die Kamera in der einen Hand, der Schirm in der andern. Wir nahmen den Waldweg unter die Füsse und erreichten zuerst das Wasserreservoir am Furtbüel, den „Gipfel“ eroberten wir nicht, da mir diese Angelegenheit eindeutig zu nass wirkte – ich hoffe auf  Verständnis der Community. Durch Mischwald und Tannenschonungen, weichem Waldboden, mit giftigen Pilzen und sattgrünen Moosbänklis, Richtung Neschwil,  verblieben wir auf einer breiten Waldstrasse, wo uns die erste halbe Stunde niemand entgegenkam. Der Regen prasselte unablässig herunter – s’Edith war heute schuhmässig besser ausgerüstet, meine Merrells hielten nicht dicht. Während ich darüber gerade nachsinnte, liess der Regen kurz nach – einige Schritte weiter fanden wir sogar trockene Partien unter ausladenden Buchen, am Wegesrand Brom- und Himbeeren, oberhalb des Hundewedels...
 
 .... auf dem Gemeindeboden von Russikon liegen verschiedenen Naturschutzzonen, so auch das Waldried Gsang Süd mit überkommunaler Bedeutung, das entsprechende Hinweisschild lag allerdings im Gebüsch, aber die beiden kleinen Seen liessen uns doch an- und innehalten. Der Regen hielt an, aber der Schirm verschwand in meinem Rucksack, denn die Seerosen, die ich hier antraf, verzauberten uns immens. Ich begann Edith ein wenig von der Entstehungsgeschichte solcher Plätze zu erzählen, vom Verganden solcher Landschaften und rief in Erinnerung, dass noch vor 200 Jahren in Europa riesige Landstriche genau so aussahen, mit den entsprechenden Wild- und Raubtieren, deren Wiederansiedlung sehr kontrovers behandelt wird.
 
  .... bei der Waldlichtung oberhalb Leisibüel war Weite angesagt: einen beachtlichen Teil des Kantonsgebietes ist einzusehen, auch die Südanflüge, die uns den restlichen Nachmittag mehrfach dezibelstark nicht unbeeindruckt liessen (...). Kurz nach Pt. 682 folgt man einer Treppe hinunter nach Neschwil, die Beizen hatten geschlossen. Die Vorgärten nicht ganz aufgeräumt, umso mehr opulent und in kräftigen Farben die Blumen.  Wir wählten den WW Richtung Wildberg, der zuerst in den Tobel führt. Kurz nach der Abzweigung imponierende Droh- und Lautgebärden eines massig kolossalen Munis, die Kühe sich im Hintergrund haltend. Eine steile, nass-glitschige Passage und am Talboden...endlich die Sonne und über uns BLAU! 

 .... das so genannte Tobel ist ein romantisches Seitental der Töss, welches südlich von Rikon dem Tobelbach entlang zur Bläsimühle auf Wildberger Gemeindegebiet führt (so stehts auf der Homepage von Zell/ZH). Die Spazier- und Wanderwege, die durch dieses hindurchführen, sind auf private Initiativen entstanden, so mehrere alte Hinweisschilder. Zurzeit wird auch gebaut, ein Presslufthammer zerriss die glucksende „Stille“.... die Einzigsten, denen wir jetzt begegneten, waren zwei Jogger, die ihre Runde durch den nassen Wald zogen. Es gibt einen eigentlichen Flurnamen Tobel  mit einem Bauerngut, darüber entdeckt man tibetanische Gebetsfahnen, ich erwähne das Tibet-Institut und erhalte dafür sogar von einem Einheimischen später die Bestätigung dessen mit dem Hinweis, das sei übrigens das einzige tibetanische Kloster in Europa – heute morgen Turbane und Saris, jetzt tibetanische Gebetsfahnen und Edith auf dem Sprung nach Moskau: Cosmopolitan!
 
 .... Rikon lassen wir rechts liegen, und folgen dem Tobelbach bis zu dessen Mündung in die Töss: orografisch links führt der Uferweg schliesslich unterhalb des Dettenrieder Waldes nach Kolbrunn. Wenn ich mir jetzt die verschiedenen Wanderungen der letzten Monate im Tösstal vergegenwärtige, kommt Stolz auf: als Basler Bebbi im ZO bin ich dank Edith so häufig unterwegs, dass ich diesen Landstrich gern bekomme, gäll ossi, weisch no din Kommentar vor zwei-ne Johr? 

 .... keine 5 Minuten warten wir in Kolbrunn am Bahnhof, flitzt der Thurbo heran. Statt wie üblich ins „National“ am Bahnhofsplatz einen Schlossberg die Kehle herunter fliessen zu lassen, flanieren wir wie alle Sonnenhungrigen in der Fussgängercity von Winti – endlich ist der Sommer eingetroffen! Den Flaneuren zuzuschauen, setzen wir uns untertorseitig im Stella del Centro an einen kleinen runden Tisch und geniessen einen Chardonnay. Später fahren wir zusammen zum Flughafen, wo die kleine SBB unproblematisch für Edith Rubel zur Verfügung hat, die sie dank meines GA-1.-Klasse gebührenfrei erhält! Eine kleine Wanderung im ZO gewinnt damit globale Züge bzw. Flüge...im mehrfachen Sinne.
 
 ....Желаем Вам приятного полетав Москву,и вернутьсяздоровым,Эдит! 


Mit Edith unterwegs

 


Tourengänger: Henrik


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