Der lange (Grat-)Weg vom Schanfigg ins Prättigau: Komplett-Überschreitung der Hochwangkette


Publiziert von marmotta , 17. Juli 2011 um 15:46. Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Schanfigg
Tour Datum:16 Juli 2011
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 11:00
Aufstieg: 3220 m
Abstieg: 1805 m
Strecke:Chur - Mittenberg - Ochsenberg - Fürhörnli - Montalin - Gromser Chopf - Ful Berg - Lüener Grat - Tüfelsch Chopf - Hochwang - Ratoser Stein - Dängelstöck - Cunggel - Mittagspitz - Faninpass - Astserhöreli - Mattjisch Horn - Zenji (P. 2373 - P. 2430) - Strassberger Fürggli - Chistenstein - Obersäss - Fideriser Heuberg
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Chur
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Jenaz
Kartennummer:LK 248 Prättigau (1:50.000) oder Wanderkarte Schanfigg (1:25.000) von Arosa Tourismus

Meine erste "Monstertour"!
 
Liest man die einleitenden Worte des SAC-Clubführers "Bündner Alpen 1" zur Hochwangkette, drängt sich einem die komplette Überschreitung des langen, aussichtsreichen Grates zwischen Schanfigg und Prättigau geradezu auf: "…Der Grat verläuft von Westen (Chur) nach Osten (Durannapass) mit einigen Richtungsänderungen, aber mit nur geringen Höhenunterschieden. Kaum je liegt eine Kulmination mehr als 200 m über der benachbarten Depression, ein Umstand, der Gratwanderungen sehr begünstigt."
 
Zugegeben: Der aktuelle Monstertouren-Hype auf Hikr.org hat auch mich neugierig gemacht. Mehr als 3000 Hm im Aufstieg und mindestens 30 km - ist das auf einer Tagestour gut zu schaffen und wie fühlt man sich dabei? Der Umstand, dass just an diesem Wochenende zwischen Freitagabend und Samstagmittag mit klarem, wolkenlosem Himmel und Vollmond perfekte Bedingungen für eine Nachtwanderung herrschten, bewog mich dazu, den ersten, schweisstreibenden Aufstieg von Chur auf den Montalin (auf dem immerhin knapp 1.700 Hm überwunden werden) in den kühlen Nachtstunden zu bewältigen, um anschliessend über den langen Grat der gesamten Hochwang-Kette in die aufgehende Sonne und den erwachenden Tag hineinzuwandern. Dies bescherte mir eine in jeglicher Hinsicht überwältigende und unvergessliche Tour - und die Erkenntnis, dass vieles möglich ist, wenn man sich mental entsprechend darauf einstellt.
 
An meiner Seite sollte kein geringerer als der Mann sein, der gerne längere Sonntagsspaziergänge unternimmt und nebenbei die inoffizellen (Hikr-)Weltrekorde über Brienzergrat und die klassische Rigi-Gesamtüberschreitung hält. Was konnte da noch schief gehen?
 
Es war schon ein wenig merkwürdig und speziell, als ich um kurz vor 22.00 Uhr über den Seerhein zum Kreuzlinger Bahnhof radelte - unterwegs zu einer Bergtour! Der Himmel klarte zunehmend auf, der Vollmond leuchtete vielversprechend über dem See, zahlreiche Menschen flanierten durch die Stadt - und wunderten sich möglicherweise über diese Gestalt, die sich da mit grossem Rucksack und Wanderklamotten zu einer Zeit auf den Weg machte, wo andere allenfalls gerade zurückkehren und sich auf die (wohlverdiente) Nachtruhe freuen…
 
Um kurz vor 1.00 Uhr entliess uns der Interregio IR 1797 im für einmal fast menschenleeren Bahnhof Chur in eine lange Nacht - begleiten sollte uns nur der Vollmond, der nicht nur für eine ganz spezielle Stimmung und (nächtliche) Aussicht sorgte, sondern uns auch in der Ausleuchtung der Route tatkräftig unterstützte. Zeitweise (ausserhalb des Waldes) war es so hell, dass wir sogar unsere Stirnlampen ausschalten konnten!
 
Im Aufstieg zum Montalin über Mittenberg ist lange Zeit das Lichtermeer der hell erleuchteten Alpenstadt tief unter uns allgegenwärtig. Dann irgendwann umgibt uns nur noch der dunkle Wald, über uns der Sternenhimmel. Die Route ist auch in den dunklen Abschnitten dank dem Lichtkegel unserer Stirnlampen nicht zu verfehlen. Berglurch mahnt mich zu gemässigtem, gleichmässigen Tempo - der Weg ist noch weit! Nach gut 2,5 h ist das Fürhörnli (1888 m) erreicht, im Dunklen ist nur zu erahnen, dass es links der Gratkante, entlang derer wir uns nun bewegen, schauerlich in die Tiefe geht. War es anfangs noch so warm gewesen, dass wir im T-Shirt schwitzten, mussten wir nun wärmende Kleidung anlegen, um uns vor dem empfindlich kalten Wind zu schützen.
 
Der letzte Abschnitt des (weiss-blau-weiss markierten) Wanderwegs auf den Montalin ist sehr steil und das Gelände abschüssig (T3+), was im Dunkeln und angesichts der nächtlichen Feuchtigkeit eine vorsichtige und konzentrierte Gangart verlangt. Auf dem Gipfel, den wir nach insgesamt 3,5 h erreichen, empfängt uns eine Szenerie, die uns fast umhaut: Über uns strahlt noch der Vollmond, während sich der Himmel im Osten am Horizont zu einem fast unwirklich schönen Orange verfärbt, vor dem sich die Gipfelsilhouette des Rätikons scherenschnittartig abzeichnet. Minutenlang stehen wir einfach nur da und lassen die einzigartige Stimmung kurz vor Sonnenaufgang auf uns wirken. Dann (nach einigen obligaten Fotos) machen wir uns auf den Weiterweg - und staunen nicht schlecht, als uns kurz vor dem Gromser Chopf (2258 m) bereits ein Berggänger entgegenkommt. Und er sollte nicht der Einzige (Frühaufsteher) sein, der uns begegnet: Zwischen Gromser Chopf und Ful Berg baut ein älterer Herr mit weissem Haar gerade sein Kamerastativ auf, um die eindrückliche Stimmung und den Sonnenaufgang fotografisch festzuhalten. Wenig später hat uns der Senior überholt und lässt uns in beeindruckender Gewandtheit keine Chance, ihn bis zum Hochwang noch einmal einzuholen. Gut, meine Fitness ist derzeit nicht über alle Zweifel erhaben, aber dass mich ein mindestens 20 Jahre älterer Senior derart abhängt, ist mir selten passiert…
 
Der weglose Abschnitt zwischen Gromser Chopf und Tüfelsch Chopf (2480 m) bietet keine besonderen Schwierigkeiten, verlangt aber im teils abschüssigen Gratgelände ein gewisses Mass an Trittsicherheit und Schwindelfreiheit (T4). Es finden sich fast überall Wegspuren bzw. Steinwildwechsel, einige Felsabbrüche können gut südseitig umgangen werden.
 
Auf dem Hochwang, mit 2.534 m die höchste Erhebung der Hochwangkette, machen wir am riesigen Gipfelsteinmann eine kurze Pause. Wäre nicht ringsum alles grün, hätte es auch gut ein Januarmorgen sein können, der da gerade anbrach: Frostige Temperaturen und ein eisiger Wind lassen uns mit Mütze und Handschuhen nur kurz verweilen - beim Blick zu dem in weiter Ferne liegenden Gipfel des Chistenstein (2473 m), der die Hochwang-Kette im Osten markant abschliesst, kommen gewisse Zweifel auf, ob wir tatsächlich den anvisierten Zug um 12.48 Uhr in Küblis erreichen werden...
 
Es folgt ein sanfter, jedoch landschaftlich und der Aussicht wegen reizvoller Abschnitt über Ratoser Stein (2474 m), Cunggel (2413 m), Faninpass und Arflinafurgge bis zum Mattjisch Horn (2460 m) - T2. Den etwas nach Norden versetzten Gipfel des Mittagspitz (2382 m) nehmen wir "en passant" mit.
 
Im Aufstieg zum Mattjisch Horn, der von P. 2277 m nun doch zäher ist, als es noch von weitem vom Cunggel aus den Anschein hatte, spüre ich meine Beine schon ziemlich. Die Höhenmeter und vor allem auch die beträchtliche Distanz zwischen den einzelnen Gipfeln in auch nicht immer topfebenem Gelände sind nicht spurlos an uns vorübergegangen. Dennoch wittere ich beim Anblick der gar nicht mehr sooo weit entfernten Graterhebungen bzw. Gipfel bis zum Durannapass Morgenluft. Die jeweiligen Auf- und Abstiege bis zum Strassberger Fürggli sind nicht allzu lang und mindestens 2 Grathögger kann ich durch Querung auf Gamsspuren in der Südflanke umgehen - und dabei den unermüdlichen Berglurch, der den Grat "exakt" begeht, schamlos austricksen… ;-)
 
Nach Besteigung des zuoberst felsigen Hauptgipfels (P. 2430) der Zenji, den wir auf der Südseite verlassen und so um den steilen Ost-Abbruch herumgehen (Schafpfade), stehen wir schon bald in der Einsattlung des Strassberger Fürgglis (2308 m). Hier deponieren wir unsere Rucksäcke, um den letzten bzw. östlichsten Gipfel der Hochwang-Kette, den Chistenstein (2473 m) zu erklimmen. Am Strassberger Fürggli mahnt uns eine Frau zur Aufmerksamkeit wegen Greifvögeln, die im Blockgelände unterhalb des Gipfels ihren Horst haben sollen. Und tatsächlich segelt im Aufstieg über den Südgrat ein riesiger Vogel (Adler?) über meinen Kopf hinweg in Richtung Fideriser Heuberg. Die letzten Meter durch bzw. über riesige Felsblöcke erfordern kurz den Einsatz der Hände, ansonsten finden sich bis zum Gipfelsteinmann Wegspuren (T4).
 
Ziemlich ausgetrocknet (es war zwischenzeitlich sehr warm geworden) sind wir froh, unsere Flaschen an einem Brunnen unterhalb des Strassberger Fürgglis auffüllen zu können. Wir haben uns entgegen unserem ursprünglichen Plan für einen Abstieg zum Fideriser Heuberg (2000 m) entschieden, da hier gegenüber dem Abstieg nach Conters bzw. Küblis deutlich weniger Höhenmeter im Abstieg vernichtet werden müssen und wir auch den Zeitaufwand für geringer erachten. Vom Mattjisch Horn aus hatten wir zuvor beobachtet, dass einige Autos zum oberen Berggasthaus des Fideriser Heubergs fuhren, so dass wir hofften, allenfalls per Anhalter in den Talgrund des Prättigaus und damit zur Bahnlinie der Rhätischen Bahn zu gelangen. Der Abstieg zum Heuberg zieht sich dann aber doch ein wenig (45 min), beschert mir jedoch die wohl naheste Begegnung mit Murmeltieren, die ich jemals hatte: Eine ganze Murmeltierfamilie beäugte mich neugierig vom sicheren Eingang ihres Baus aus. Ich musste mich noch nicht einmal besonders vorsichtig nähern - eines war so frech (oder neugierig), dass es noch immer sitzen bzw. stehen blieb und mich anschaute, obwohl ich mich bereits bis auf 2 m (!) genähert hatte. Es hätte fast an meinen Schuhen schnuppern können… :-)
 
Vor lauter Murmeltieren verpasste ich dann den Abzweig des Wanderwegs zum Berggasthaus Arflina (2000 m) und stieg -über saftige Blumenwiesen abkürzend- bis zum (geschlossenen) Skihaus Heuberg (1939 m) ab. Mein Tourenpartner war unterdessen noch weiter talwärts gelaufen um an der Fahrstrasse nach Fideris hinab nach einer Mitfahrgelegenheit Ausschau zu halten. Wir hatten diesbezüglich kein Glück, jedoch empfahl mir ein Alphüttenbesitzer, doch erst einmal hinauf zum Berggasthaus Arflina zu laufen, dort hätte es Trottinettes, mit denen man ins Tal runter rollen könne. Ausserdem könne ich dort ja erst einmal gemütlich etwas (Kühles) trinken…
 
Nachdem ich mit letzter Kraft unter der sengenden Mittagssonne auch noch diese (unnötigen) 70 Höhenmeter hinter mich gebracht hatte, war nach dem ersten köstlichen Schluck Saft klar, dass es mit den parat stehenden Trottinettes ins Tal gehen würde! Und das wurde zu einem der abenteuerlichsten Erlebnisse, die ich jemals auf einer Bergtour hatte: Der Wirt vom Arflina hatte uns noch gewarnt, mit den Dingern nicht schneller als 30 km/h zu fahren und ständig zu bremsen. Auf die Frage von Berglurch, wie lange man denn durchschnittlich hätte, um bis an den Bahnhof in Jenaz zu rollen, meinte die Wirtin, dass auch die Schnellsten mindestens 1 h Stunde unterwegs wären, immerhin sind knapp 1300 Höhenmeter auf etlichen Kilometern zu vernichten. Die Warnung des Wirts war schnell vergessen, bald hatten wir uns an das Gefährt gewöhnt, das angesichts der völlig unzureichenden Bremsen schlicht als gemeingefährlich bezeichnet werden muss. Da wir ja noch den Zug der Rhätischen Bahn um 13.51 Uhr erwischen wollten, bretterten wir wie die Henker die holprige Fahrstrasse Richtung Fideris hinunter, entgegenkommende Autos oder (noch schlimmer) breite landwirtschaftliche Fahrzeuge, die oft erst im letzten Moment hinter einer Kurve hervorschossen, zwangen immer wieder zu haarsträubenden Brems- und Ausweichmanövern. Da wir mehrmals anhalten mussten, um unsere Gliedmassen ein wenig zu strecken (die Tretroller zwingen zu einer sehr unnatürlichen Haltung), verpassten wir den Zug nach Landquart im einstelligen Minutenbereich - die Strecke vom Gasthaus Arflina bis nach Jenaz hatten wir in einer halben Stunde zurückgelegt…
 
Rückblickend lässt sich sagen, dass die Fahrt mit dem Trottinett eine lustige Sache ist, der Preis von CHF 11.00 ist angesichts der langen Fahrtstrecke angemessen. Die Trottinettes sollten jedoch unbedingt mit besseren Bremsen ausgestattet werden -ansonsten wäre evtl. ein Hinweis à la "…der Gebrauch dieses Produkts kann Ihre Gesundheit gefährden"  angebracht.
 
Fazit:
 
Eine der eindrücklichsten Touren, die ich bislang unternommen habe, speziell die Stimmung während der (Vollmond-)Nacht und kurz vor bzw. während des Sonnenaufgangs haben mich sehr berührt. Die komplette Überschreitung der Hochwang-Kette ist auch gut als Tagestour mit frühem Start in Chur möglich (wir benötigten exkl. aller Pausen 11 h bis zum Fideriser Heuberg), jedoch erfordert die Ausnutzung des Tageslichtfensters im Sommer eine gewisse Hitzeresistenz bzw. das Mitführen grösserer Getränkevorräte. Unter Umständen kann auf dem zweiten Abschnitt an verschiedenen Quellen Wasser aufgefüllt werden, verlässliche Angaben kann ich hierzu allerdings nicht machen. Unterhalb des Strassberger Fürgglis hat es einen Brunnen, der aus einer Wasserleitung vom Fideriser Heuberg her gespeist wird. 
 
        

Tourengänger: Berglurch, marmotta
Communities: Monstertouren


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Kommentare (11)


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Berglurch hat gesagt: Herman Munster
Gesendet am 17. Juli 2011 um 16:01
Eine nette Murmeltour war das - obwohl für Hoch(sch)wang(ere) vielleicht nicht zu empfehlen! Dass in die Fideriser Heuberge keine Postautos fahren, ist natürlich eine Sauerei is des. Aber nun, das Trotti war ja eine spannende alterna Möglichkeit, in die Tive zu gelangen.
Nächstes Mal nehmen wir mehr Tranksame und ggf. auch ein Mattjischbrötchen mit, dann stehen wir ob Hunger und Durst nicht mehr so rat(l)os auf dem Stein und können auf dem Zenjit unserer Leistungsfähigkeit noch ein wenig Fulenzen...

B.
Lurch

MunggaLoch hat gesagt: RE:Herman Munster
Gesendet am 17. Juli 2011 um 16:21
;-)

Gratulation euch beiden zu dieser "Monstertour"... Ich hätte es mal geplant. Aber in zwei Tagen ;-)

alpstein hat gesagt:
Gesendet am 17. Juli 2011 um 17:08
Man liest und staunt!

Wirklich grandiose Tour und Leistung und dann die tollen Fotos....

Gruß
Hanspeter

Alpin_Rise hat gesagt: Wa(h)n(g)sinn!
Gesendet am 17. Juli 2011 um 17:42
Tolle Tour, fast habe ich den Eindruck, ich wäre mit von der Party gewesen, so packend der Text. Und die Lurchlyrische Ader scheint auch angeregt -
G, ratUlation, Rise

xaendi hat gesagt:
Gesendet am 18. Juli 2011 um 14:23
Gratulation zu eurer Monstertour und den unzähligen beeindruckenden Fotos!
Im Winter wird aus dem Trottispass von den Fideriser Heubergen nach Fideris jeweils ein halsbrecherisches, meist eisiges Schlittel-Abenteuer.

Tobi hat gesagt: Bravo
Gesendet am 18. Juli 2011 um 20:23
Eine schöne Tour habt ihr da gemacht und dokumentiert. Eine Gratwanderung mit nur maximal 200Hm zwischen den Gipfeln, das findet man nicht überall. Vielen Dank für den Tipp.
Die Nacht vom Freitag auf den Samstag war wirklich toll, ich durfte auch wieder mal einen unglaublich traumhaften Sonnenaufgang in den Bergen erleben (Bericht folgt bei Gelegenheit).

Gruss Tobi

marmotta hat gesagt: Danke!
Gesendet am 18. Juli 2011 um 20:43
Ein Lob von DEM Hikr-Gratmonster schlechthin - das ehrt mich natürlich! Wenngleich es für Dich schon nur ein Halbtagespensum gewesen wäre... ;-)

Bin schon sehr gespannt, was DU diesmal wieder aufgeboten hast - bitte spann uns nicht so lange auf die Folter!

Ein Dankeschön an dieser Stelle auch, dass Du diese (nicht ganz unumstrittene) Community ins Leben gerufen hast. Auch wenn ich persönlich eher "kleinere Brötchen" backe, finde ich es interessant, von solchen Unternehmungen zu lesen!

G.
marmotta

Tobi hat gesagt: Leider nein
Gesendet am 20. Juli 2011 um 22:42
Zunächst mal vielen Dank zurück für deine Worte.

Bezüglich meiner Unternehmung in der Vollmondnacht muss ich dich leider enttäuschen. Diesmal war es nur eine vergleichsweise kurze Wanderung, um den Sonnenaufgang zu erleben. Der Bericht ist nun online: *Sonnenaufgang auf dem Mittaggüpfi.

Vielleicht lasse ich mich beim nächsten Vollmond wieder zu einer längeren Tour hinreissen...

Gruss Tobi

Jorrig hat gesagt:
Gesendet am 21. August 2011 um 20:05
Wir haben diese Tour mal an diesem Wochenende nachgemacht - naja, ich übertreibe, wir haben viele der Gipfel ausgelassen, weil wir offenbar einfach nicht so fit sind wie marmotta und Berglurch. Wir hatten das als 2-Tages-Tour geplant und unter dem Gipfel des Montadin übernachtet - sehr schönes Panorama bei Sonnenauf- und untergang.
Einige Sachen hatten wir dann aber doch anders erlebt. Den Grat zwischen Gromser Chopf und Tüfelsch Chopf empfanden wir als ziemlich schwierig. Besonders um den Ful Berg herum muss man aufpassen, den richtigen Weg zu erwischen (wir sind vor dem grossen Gipfelturm links ausgewichen und auf einen Seitengrat gestiegen). Oft gibt es abschüssiges Gelände und brüchigen Fels, nichts zum Festhalten. Das mit der Trittsicherheit und Schwindelfreiheit ist definitiv ernst zu nehmen!
Wasser ist ein Problem der Wanderung. Zwischen ca. 1600m am Montalin und der Kuhtränke später am erwähnten Heuberg gibt es nichts.
Wir sind an der Aflinafurgga nach unten abgebogen, weil wir in der Sommersonne schon sehr erschöpft waren (nochmal Respekt vor der Leistung der beiden, das schien uns schier unmöglich!), der Abstieg ist sehr schön. Die Trottinetts wiederum haben uns den Tag gerettet, die Dinger sind einfach super! Lediglich die Hände tun irgendwann weh vom Dauerbremsen. Die Bewegungsart ist irgendwo zwischen Velo und Snowboard, bremsen muss man halt vorausschauend. Wir haben es in ca. 40 Minuten geschafft, 8 Minuten bis zum Zug nach Landquart. Ein perfekter Abschluss!

marmotta hat gesagt: RE:
Gesendet am 21. August 2011 um 20:29
Danke für Deinen interessanten Kommentar! Die Schwierigkeiten können natürlich individuell unterschiedlich empfunden werden - dennoch denke ich, dass unter objektiven Gesichtspunkten die Bewertung T4 für den Abschnitt zwischen Gromser Chopf und Ful Berg gerechtfertigt ist. Es hat eigentlich immer Wegspuren, an einigen Stellen ist es einfach etwas ausgesetzt - Euren Verhauer kann ich nicht ganz nachvollziehen.

Was das Wetter bzw. die Temperaturen anbelangt, hatten wir damals bis zum späten Vormittag nahezu perfekte Bedingungen. Bei der derzeitigen Hitze hätte ich es nicht mal bis zur Arflinafurgga geschafft!

Und ja, die Trotti-Abfahrt von den Fideriser Heubergen ist ihr Geld wert. Hattet Ihr in dem Fall nicht so viel Gegenverkehr wie wir?

G.
marmotta

Jorrig hat gesagt: RE:
Gesendet am 21. August 2011 um 20:38
Oh, es gab einige PKWs, aber die konnte man meist schon im Voraus sehen. Wir sind aber wohl auch nicht so schnell gefahren. Unten den Veloweg kann ich nicht empfehlen - nur Schotter, und man muss oft schieben.
Wir sind heute ja früh losgezogen, um 7 waren wir schon unterwegs. Den grössten Teil des Grates hatten wir noch Schatten, auf dem Hochwang waren wir um ca. 10 Uhr. Danach ist es dann ja weniger anstrengend.
Besagter Ausweg mag daran liegen, dass wir vor dem grossen Fels dort vor uns einfach zu viel Respekt hatten. Wie gesagt, der Fels ist oft brüchig, und wir hatten ja die grossen Rucksäcke auf. Zum Seitengrat führte auch eine Spur, das war also schon in Ordnung.
Uns hatte auch beeindruckt, dass am Abend zuvor und auch heute selbst beim Montalin immer wieder grössere Felsabbrüche auftraten, samt grosser Staubwolke, die dann über den Kamm stieg. Da hat man einfach mehr Respekt. Im Nachhinein gebe ich euch aber Recht - die Tour ist absolut machbar und gar nicht soo schwer. Man darf nur nicht danebentreten...


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