Simeli- und Mattwaldhorn: reizvoller Anstieg auf zwei prächtige Walliser Dreitausender
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Im Wallis verhiessen die Meteos die besten Wetterbedingungen; so suchten wir nach einer zünftigen Tour in relativer Nähe des Lötschbergtunnels-Ausgangs. Unser auserwähltes Ziel vermittelten wir auch Jumbo - so starteten wir zu dritt um 4 Uhr im Emmental, um mit dem ersten Autozug durch den Lötschberg zu fahren - es sollte ein langer Tourentag werden ...
Mit einer der ersten Fahrten der Luftseilbahn ab Stalden über Staldenried gelangten wir nach Gspon, 1890 mü.M. - bereits Shepherd hat auf den vorzüglich frühen Betriebsbeginn (die Bahn seilt Werktätige ab dem autofreien Dorf nach Stalden hinunter) hingewiesen (übrigens haben wir seine Abstiegsroute für unseren interessanten, lange im Schatten liegenden Aufstieg benutzt). Während der Fahrt beobachteten wir oberhalb von Staldenried einen stark abbruchgefährdeten Felshang - da war schon einiges hinuntergestürzt - weiteres wird folgen; Markierungen in den lockeren riesigen Gesteinsmassen - und einige, unterhalb errichtete Schutzwälle - zeugen von der drohenden Gefahr.
Wir geniessen den frühen Start - und die Schattseite, welche ein angenehmes Wandern ermöglicht; an den gegenüberliegenden Bergflanken scheint seit längerer Zeit schon die Sonne: so leuchten Balfrin, Weiss- und Bishorn und die Barrhörner hell. Ab dem schmucken Dorf nehmen wir den Weg zur Suone hoch, lassen also den Höhenweg unbenutzt. An einer kleinen Herde der drolligen Schwarznasen-Schafe vorbei gewinnen wir gemächlich den Waldrand, wo wir schnell die erste Suone antreffen. Ihr entlang wandern wir kurz Richtung Gspon zurück; nehmen dann bei der Bergstation des Skiliftes den nicht markierten, anfangs steilen Weg nach Sänntum hoch.
Hier verlassen wir den schönen Föhren- und Lärchenwald und streben gemütlich Häüschbiele zu. Über ein gutes Weglein, ebenfalls unmarkiert, visieren wir das Hüttchen bei P. 2418 an - nun wandern wir bei blauem Himmel und angenehmen Temperaturen unserem Znüniplatz zu. Nebst der Zwischenverpflegung geniessen wir hier in aller Ruhe die bereits tolle Sicht auf viele hohe Walliser. Wir befinden uns hier in der Region der höchsten Waldgrenze in den Alpen - die letzten Bäume haben wir kurz unterhalb passiert. Ab dem kleinen Hüttchen führt erst eine knapp sichtbare Spur direkt aufwärts; gelegentlich steuern wir weglos dem Wasserbecken genau auf der 2500er-Höhenkurve zu. Hier weist anfänglich wieder eine Wegspur den Weiterweg; sie verliert sich jedoch - so gehen wir relativ steil die Ze Wiedlinu hoch, bis wir wieder eine Spur antreffen, welche zeitweilig den Schlussanstieg zum Sattel der Lägunde Tschuggo, P. 2781, kennzeichnet.
Hier oben angekommen, präsentiert sich nun eine weitere Sicht: der Bergkamm rund ums Galehorn ist zwar wolkenverhüllt, doch Simeli- und Mattwaldhorn heben sich klar vor dem blauen Himmel ab - so ist auch der Weiterweg gut einzusehen. Er führt erst wenige Dutzend Höhenmeter hinab Richtung Nanztal, dann direkt auf den erst noch recht begrünten Gratausläufer des Simelihorns. Das scheint eine rechte Geröll- und Schuttwanderung zu werden, dünkt es uns. Doch immer wieder treffen wir unterschiedliche, schönste Blumen und Pölsterchen an - und vielfach können wir auf einer zeitweise sichtbaren Spur wandern. Es ist ein herrliches Gehen, stets den Gipfel des näheren Simelihorns vor Augen - noch scheint er zwar weit weg, doch mit Beginn der nun wirklich gerölligeren, steileren Passagen rückt er immer näher. Wo keine Spur mehr erkenntlich ist, weisen stets Steinmänner oder weiss-rote Markierungen den Weg.
Schliesslich steilt die Route merklich auf, vorbei an den schönen Türmchen geht es nun an den recht stotzigen, manchmal etwas rutschigen Gipfel-Schlusshang; meist ist es einfacher, über die Gesteinsbrocken den besten "Weg" zu suchen. Herrlich, einfach toll, wieder einmal in der speziellen Walliser Gebirgswelt einen Dreitausender zu erwandern - und ein gutes Gefühl, oben anzukommen und das neue, nun noch umfangreichere Panorama geniessen zu dürfen! Wir stehen oben, lassen uns nieder auf dem Gipfel des Simelihorns - und sind glücklich; und der Weiterweg scheint uns weitere Freude zu bescheren!
Nach unserer vormittäglichen ersten Gipfelrast nehmen wir uns das weitere Graterlebnis vor - es ist effektiv sehr prächtig: nicht nur treffen wir, wie bereits im Aufstieg zum Simelihorn, wieder erstaunlich viele, das Auge erfreuende Alpenblumen an - es ist zwar sehr felsig, doch das Gehen über oder am Grat bereitet nur Spass und Freude! Auch der letzte Anstieg auf die kleine "Hochebene" des Horns ist einfach zu bewältigen - der flache Gang über den hier nun ziemlich breiten Rücken zu den zahlreichen "Steinzähnen" und zum sehr einfachen, metallenen Gipfelkreuz die reinste Kür: wir stehen nun auf dem zweiten Gipfel: das Mattwaldhorn hat uns!
Auch hier geniessen wir das Panorama - zwischenzeitlich zeigen sich sogar Fletsch-, Lagginhorn und Weissmies aus den tendenziell zunehmenden Wolkengebilden - unsere Mittagsrast, und den Prosecco aus Kristallgläsern ... Umfassende Bergerlebnisse: etwas vom Schönsten und Befriedigsten - wir geniessen und schätzen sie enorm.
Im Bewusstsein eines längeren Rückmarsches müssen wir die Gipfelidylle doch nach gut einer Stunde abbrechen; wir wählen den direkten Abstieg Richtung Chatzulecher. (Eine anderes Mal würden wir wohl zum Simelipass absteigen, um schneller auf die grasigen Abschnitte zu gelangen - ist doch der steile, von uns gewählte Abstieg über viel Geröll und Gestein doch anstrengend ...) Doch wir schaffen auch diese etwas mühsamere Etappe und gelangen ins flachere, grasigere Weidegebiet (Schafe grasen hier oben) und erreichen bald die erste Suone. Ihr entlang folgen wir einige wenige Meter talauswärts: ein kurzes, doch lauschiges Wandern entlang der viel Wasser führenden Suone. Diejenige wenig unterhalb ist bereits ausser Dienst gesetzt; sie überschreitend, nehmen wir den wieder steilen, weglosen, gesteinsdurchsetzten Abstieg zu den Gesteinspferchen in Angriff: auf Färiga angelangt, gönnen wir uns bei der kleinen Hütte einen weiteren kurzen Halt.
Wir wandern anschliessend auf dem bestens und schön angelegten Höhenweg Richtung Gspon zurück, immer wieder mal Wald, dann offenes Gelände passierend, und immer wieder in eine Runse hinein ... diese sind gelegentlich von sehr instabilem Charakter oder die Wegführung durch sie hindurch etwas luftig und entsprechend gesichert. Nach der Hütte auf Obere Schwarze Wald, wo man einfach bewirtet werden könnte, treffen wir auf eine eindrückliche Szenerie: da muss einst ein gröberer Rutsch zu Tale gegangen sein - liegt doch die ehemalige Suonen-Röhre defekt am Hang, während etwas weiter oben, die neue elegant übers Tal gespannt ist.
Wir wandern nun auf dem hier noch als Bergweg gekennzeichneten Höhenweg weiter und hinunter nach Ober Finilu. Die schmucke kleine Kappelle muss auch von innen besichtigt werden - und der dazugehörige Brunnen spendet frisches Wasser. Je länger wir nun Gspon entgegen gehen, desto flacher und breiter wird der Weg; wiederum begleiten uns lichte Wälder und Blumen - eine Erlebnisvielfalt erleben wir heute, die uns die lange und schliesslich doch anstrengende Tour als grosse Befriedigung erleben lässt. Auch die letzten dreissig Höhenmeter nach Gspon zum Luftseilbähnchen hoch schaffen wir rasch; einige wenige Regentröpfchen meinen wir zu verspüren: das tut dem Genuss keinen Abbruch - hatten wir - wie nach Voraussage und den abendlichen Berichten zufolge, doch den wetterbesten Teil der Schweiz für unsere Unternehmung ausgewählt. Die Bahn fährt schliesslich ununterbrochen - da sitzen wir bald einmal beim Schluss-Bier in Stalden ...
Herrlich; empfehlenswert, diese zwei Gipfel - den Aufstieg vorzugsweise in der von uns gewählten Art, oder über Wyssgrat oder Ochsehorn wählen - nicht jedoch so wie im 3000er Buch ("Freie Sicht aufs Gipfelmeer").
Mit einer der ersten Fahrten der Luftseilbahn ab Stalden über Staldenried gelangten wir nach Gspon, 1890 mü.M. - bereits Shepherd hat auf den vorzüglich frühen Betriebsbeginn (die Bahn seilt Werktätige ab dem autofreien Dorf nach Stalden hinunter) hingewiesen (übrigens haben wir seine Abstiegsroute für unseren interessanten, lange im Schatten liegenden Aufstieg benutzt). Während der Fahrt beobachteten wir oberhalb von Staldenried einen stark abbruchgefährdeten Felshang - da war schon einiges hinuntergestürzt - weiteres wird folgen; Markierungen in den lockeren riesigen Gesteinsmassen - und einige, unterhalb errichtete Schutzwälle - zeugen von der drohenden Gefahr.
Wir geniessen den frühen Start - und die Schattseite, welche ein angenehmes Wandern ermöglicht; an den gegenüberliegenden Bergflanken scheint seit längerer Zeit schon die Sonne: so leuchten Balfrin, Weiss- und Bishorn und die Barrhörner hell. Ab dem schmucken Dorf nehmen wir den Weg zur Suone hoch, lassen also den Höhenweg unbenutzt. An einer kleinen Herde der drolligen Schwarznasen-Schafe vorbei gewinnen wir gemächlich den Waldrand, wo wir schnell die erste Suone antreffen. Ihr entlang wandern wir kurz Richtung Gspon zurück; nehmen dann bei der Bergstation des Skiliftes den nicht markierten, anfangs steilen Weg nach Sänntum hoch.
Hier verlassen wir den schönen Föhren- und Lärchenwald und streben gemütlich Häüschbiele zu. Über ein gutes Weglein, ebenfalls unmarkiert, visieren wir das Hüttchen bei P. 2418 an - nun wandern wir bei blauem Himmel und angenehmen Temperaturen unserem Znüniplatz zu. Nebst der Zwischenverpflegung geniessen wir hier in aller Ruhe die bereits tolle Sicht auf viele hohe Walliser. Wir befinden uns hier in der Region der höchsten Waldgrenze in den Alpen - die letzten Bäume haben wir kurz unterhalb passiert. Ab dem kleinen Hüttchen führt erst eine knapp sichtbare Spur direkt aufwärts; gelegentlich steuern wir weglos dem Wasserbecken genau auf der 2500er-Höhenkurve zu. Hier weist anfänglich wieder eine Wegspur den Weiterweg; sie verliert sich jedoch - so gehen wir relativ steil die Ze Wiedlinu hoch, bis wir wieder eine Spur antreffen, welche zeitweilig den Schlussanstieg zum Sattel der Lägunde Tschuggo, P. 2781, kennzeichnet.
Hier oben angekommen, präsentiert sich nun eine weitere Sicht: der Bergkamm rund ums Galehorn ist zwar wolkenverhüllt, doch Simeli- und Mattwaldhorn heben sich klar vor dem blauen Himmel ab - so ist auch der Weiterweg gut einzusehen. Er führt erst wenige Dutzend Höhenmeter hinab Richtung Nanztal, dann direkt auf den erst noch recht begrünten Gratausläufer des Simelihorns. Das scheint eine rechte Geröll- und Schuttwanderung zu werden, dünkt es uns. Doch immer wieder treffen wir unterschiedliche, schönste Blumen und Pölsterchen an - und vielfach können wir auf einer zeitweise sichtbaren Spur wandern. Es ist ein herrliches Gehen, stets den Gipfel des näheren Simelihorns vor Augen - noch scheint er zwar weit weg, doch mit Beginn der nun wirklich gerölligeren, steileren Passagen rückt er immer näher. Wo keine Spur mehr erkenntlich ist, weisen stets Steinmänner oder weiss-rote Markierungen den Weg.
Schliesslich steilt die Route merklich auf, vorbei an den schönen Türmchen geht es nun an den recht stotzigen, manchmal etwas rutschigen Gipfel-Schlusshang; meist ist es einfacher, über die Gesteinsbrocken den besten "Weg" zu suchen. Herrlich, einfach toll, wieder einmal in der speziellen Walliser Gebirgswelt einen Dreitausender zu erwandern - und ein gutes Gefühl, oben anzukommen und das neue, nun noch umfangreichere Panorama geniessen zu dürfen! Wir stehen oben, lassen uns nieder auf dem Gipfel des Simelihorns - und sind glücklich; und der Weiterweg scheint uns weitere Freude zu bescheren!
Nach unserer vormittäglichen ersten Gipfelrast nehmen wir uns das weitere Graterlebnis vor - es ist effektiv sehr prächtig: nicht nur treffen wir, wie bereits im Aufstieg zum Simelihorn, wieder erstaunlich viele, das Auge erfreuende Alpenblumen an - es ist zwar sehr felsig, doch das Gehen über oder am Grat bereitet nur Spass und Freude! Auch der letzte Anstieg auf die kleine "Hochebene" des Horns ist einfach zu bewältigen - der flache Gang über den hier nun ziemlich breiten Rücken zu den zahlreichen "Steinzähnen" und zum sehr einfachen, metallenen Gipfelkreuz die reinste Kür: wir stehen nun auf dem zweiten Gipfel: das Mattwaldhorn hat uns!
Auch hier geniessen wir das Panorama - zwischenzeitlich zeigen sich sogar Fletsch-, Lagginhorn und Weissmies aus den tendenziell zunehmenden Wolkengebilden - unsere Mittagsrast, und den Prosecco aus Kristallgläsern ... Umfassende Bergerlebnisse: etwas vom Schönsten und Befriedigsten - wir geniessen und schätzen sie enorm.
Im Bewusstsein eines längeren Rückmarsches müssen wir die Gipfelidylle doch nach gut einer Stunde abbrechen; wir wählen den direkten Abstieg Richtung Chatzulecher. (Eine anderes Mal würden wir wohl zum Simelipass absteigen, um schneller auf die grasigen Abschnitte zu gelangen - ist doch der steile, von uns gewählte Abstieg über viel Geröll und Gestein doch anstrengend ...) Doch wir schaffen auch diese etwas mühsamere Etappe und gelangen ins flachere, grasigere Weidegebiet (Schafe grasen hier oben) und erreichen bald die erste Suone. Ihr entlang folgen wir einige wenige Meter talauswärts: ein kurzes, doch lauschiges Wandern entlang der viel Wasser führenden Suone. Diejenige wenig unterhalb ist bereits ausser Dienst gesetzt; sie überschreitend, nehmen wir den wieder steilen, weglosen, gesteinsdurchsetzten Abstieg zu den Gesteinspferchen in Angriff: auf Färiga angelangt, gönnen wir uns bei der kleinen Hütte einen weiteren kurzen Halt.
Wir wandern anschliessend auf dem bestens und schön angelegten Höhenweg Richtung Gspon zurück, immer wieder mal Wald, dann offenes Gelände passierend, und immer wieder in eine Runse hinein ... diese sind gelegentlich von sehr instabilem Charakter oder die Wegführung durch sie hindurch etwas luftig und entsprechend gesichert. Nach der Hütte auf Obere Schwarze Wald, wo man einfach bewirtet werden könnte, treffen wir auf eine eindrückliche Szenerie: da muss einst ein gröberer Rutsch zu Tale gegangen sein - liegt doch die ehemalige Suonen-Röhre defekt am Hang, während etwas weiter oben, die neue elegant übers Tal gespannt ist.
Wir wandern nun auf dem hier noch als Bergweg gekennzeichneten Höhenweg weiter und hinunter nach Ober Finilu. Die schmucke kleine Kappelle muss auch von innen besichtigt werden - und der dazugehörige Brunnen spendet frisches Wasser. Je länger wir nun Gspon entgegen gehen, desto flacher und breiter wird der Weg; wiederum begleiten uns lichte Wälder und Blumen - eine Erlebnisvielfalt erleben wir heute, die uns die lange und schliesslich doch anstrengende Tour als grosse Befriedigung erleben lässt. Auch die letzten dreissig Höhenmeter nach Gspon zum Luftseilbähnchen hoch schaffen wir rasch; einige wenige Regentröpfchen meinen wir zu verspüren: das tut dem Genuss keinen Abbruch - hatten wir - wie nach Voraussage und den abendlichen Berichten zufolge, doch den wetterbesten Teil der Schweiz für unsere Unternehmung ausgewählt. Die Bahn fährt schliesslich ununterbrochen - da sitzen wir bald einmal beim Schluss-Bier in Stalden ...
Herrlich; empfehlenswert, diese zwei Gipfel - den Aufstieg vorzugsweise in der von uns gewählten Art, oder über Wyssgrat oder Ochsehorn wählen - nicht jedoch so wie im 3000er Buch ("Freie Sicht aufs Gipfelmeer").
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