Grattour um Ahornen - mein erster T6er
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Für passionierte Alpinwanderer gibt es wohl kaum was Schöneres, als über ausgesetzte Grate zu kraxeln. Besonders lohnenswert an der Umrundung von Ahornen ist, dass man durch die Kessellage fast permanent die gesamte Route vor Augen hat.
Ahornen - Bärensolspitz (75min, T4-)
Ich fahre ab Obersee auf der Forststrasse Richtung Vorder Ahornen bis circa 1200müM (Fahrverbotstafel, einige Parkplätze). Dank an Ivo66 für den Tipp. Ein wenig begangener Wanderweg führt mich rasch zur Alp Stäfeli (1469m), wo's mit der morgendlichen Gemütlichkeit vorbei ist. Ab sofort geht's weglos den steilen Hang in die Höhe. Zunächst über Wiesen ist es einfach nur anstrengend. Weiter oben vergandet das Gelände zunehmend und das Fortkommen wird auch noch mühsam. Nach kurzer Zeit sind meine Hosen bis über die Knie völlig durchnässt. Der Bärensolspitz (1831m) ist dann kein eigentlicher Gipfel, sondern eher ein Grat mit mehreren Erhebungen. Er geniesst auf Hikr kein grosses Renommee, nicht zu unrecht: mühsamer Aufstieg und stark verwachsen. Und um ihn einfach schnell "mitzunehmen", liegt er zu abgelegen.
Bärensolspitz - Tierberg (45min, T4)
Die Passage über den Söligrat bleibt mühsam. Oder um aus dem Alpinführer von PStraub zu zitieren: "Weitgehend vergandet [...] Der Pfad wird von den dort oben zahlreichen Gämsen freigehalten und folgt deshalb nicht der Grathöhe [...]". Erst ab P.1870, wo der Weg von Hinter Ahornen hochkommt, ist fertig mit dem Gestrüpp. Über einen guten Gratweg erreich ich bald darauf den Tierberg (1989m).
Tierberg - Bockmattli (40min, T4+)
Eigentlich wäre die Passage zum Bockmattli ein Schmankerl für jeden Grataficionado. Rechts bricht die felsige Nordflanke quasi senkrecht ab und die Grashänge im Süden sind nur unmerklich flacher. Doch der Weg ist kaum ausgeprägt und mit hohem Gras verwachsen, zumindest im Abstieg eine mühselige Angelegenheit. Dies ist insofern erstaunlich, als der Tierberg gemäss Gipfelbuch ein beliebtes Wanderziel zu sein scheint. Erst im Wiederaufstieg zum Bockmattli - einem Drahtseil entlang - werden die Trittspuren besser. Die Aussicht vom beliebten Wandergipfel Bockmattli (1932m) bildet zweifellos einen ersten Höhepunkt. Den Gipfel selber würde ich jedoch eher in die Kategorie "Langweiler" einreihen.
Bockmattli - Bockmattlihütte (25min, T3)
Zum Abstieg durch die Chälen via Bockmattlipass (1809m) gibt's wenig zu berichten. Eindrücklich ist jedoch die Umgebung: die Nordwestflanke des Schiberg linkerhand und rechterhand das beliebte Klettergebiet der Bockmattlitürme. Wenige Meter vor der Bockmattlihütte (1500m) treffe ich auf den Einstieg in die Brennaroute, dem absoluten Höhepunkt des heutigen Tages.
Bockmattlihütte - Schiberg Nordgipfel (Brennaroute, 100min, T6- / II)
Den heikelsten Moment erlebe ich gleich in der Einstiegsrippe. Anfangsnervosität und eine ungeschickte Routenwahl führen mitten in der Wand zu einem kurzen "Knieschlotteri". Anschliessend verläuft mein erstes T6-Abenteuer jedoch ausschliesslich im Plaisir-Bereich. Die Brennaroute ist zweifellos eine ganz feine Sache: schönste Gratkraxeleien wechseln sich ab mit leichter Kletterei und wilden Pfaden durch lichte Nadelwälder. Abgerundet wird das ganze durch ein fantastisches Panorama auf vier Seen! Bei der Orientierung helfen Wegspuren und blaue Punkte/Pfeile. Letztere sind jedoch spärlich gesetzt und teils ziemlich vergilbt, also Augen offen halten. Auf circa 1800m gelangt man zu einem Felsaufschwung. Diesen kann man direkt ersteigen, sofern man gewillt ist, anschliessend eine kurze III-Stelle abzuklettern. Ich folge lieber der Brennaroute, welche über ein Grasband horizontal durch die Westwand führt. Durch eine Geröllrunse, die oben stark verengt, steigt man nach gut 5 Minuten wieder aufwärts. Nun folgt man praktisch immer der Falllinie bis auf den Schiberg (2044m).
Schiberg Nordgipfel - Plattenberg (50min, T5 bis Schiberg Südgipfel, dann T4)
Über schönsten, griffigen Kalkfels kraxle ich zum Schiberg Südgipfel (2043m) rüber, wobei in einer ausgeprägten Gratsenke nochmals Konzentration gefordert ist. Ab Furgge (1927m) folge ich einem schwachen Pfad, der mich mehr oder weniger direkt, teils über Geröllfelder, auf den Plattenberg (2082m) bringt. Zum ersten Mal am heutigen Tag geniesse ich das Gipfelglück in Gesellschaft.
Plattenberg - Ahornen (115min, T4)
In wenigen Minuten stehe ich wieder unten bei der Furgge, wo ich durch die Schneeschmelzi traversiere. Keine Freude bereitet den Beinen, dass ab Bockmattlipass nochmals gut 100Hm aufgestiegen werden muss. Noch mühsamer gestaltet sich der Abstieg durch die steile Grasflanke nach Hinter Ahornen (1390m). Im Aufstieg mag der Weg ein Kinderspiel sein, doch im Abstieg mit müden Beinen wird er zur Qual. Schliesslich wird es mir zu bunt und ich "laufrutsche" der Falllinie folgend direkt ins Tal. Dem Forstweg entlang gelange ich im Laufschritt (die Migros in Näfels schliesst bald...) über Vorder Ahornen (1374m) zurück zum Ausgangspunkt.
Tour im Alleingang
Ahornen - Bärensolspitz (75min, T4-)
Ich fahre ab Obersee auf der Forststrasse Richtung Vorder Ahornen bis circa 1200müM (Fahrverbotstafel, einige Parkplätze). Dank an Ivo66 für den Tipp. Ein wenig begangener Wanderweg führt mich rasch zur Alp Stäfeli (1469m), wo's mit der morgendlichen Gemütlichkeit vorbei ist. Ab sofort geht's weglos den steilen Hang in die Höhe. Zunächst über Wiesen ist es einfach nur anstrengend. Weiter oben vergandet das Gelände zunehmend und das Fortkommen wird auch noch mühsam. Nach kurzer Zeit sind meine Hosen bis über die Knie völlig durchnässt. Der Bärensolspitz (1831m) ist dann kein eigentlicher Gipfel, sondern eher ein Grat mit mehreren Erhebungen. Er geniesst auf Hikr kein grosses Renommee, nicht zu unrecht: mühsamer Aufstieg und stark verwachsen. Und um ihn einfach schnell "mitzunehmen", liegt er zu abgelegen.
Bärensolspitz - Tierberg (45min, T4)
Die Passage über den Söligrat bleibt mühsam. Oder um aus dem Alpinführer von PStraub zu zitieren: "Weitgehend vergandet [...] Der Pfad wird von den dort oben zahlreichen Gämsen freigehalten und folgt deshalb nicht der Grathöhe [...]". Erst ab P.1870, wo der Weg von Hinter Ahornen hochkommt, ist fertig mit dem Gestrüpp. Über einen guten Gratweg erreich ich bald darauf den Tierberg (1989m).
Tierberg - Bockmattli (40min, T4+)
Eigentlich wäre die Passage zum Bockmattli ein Schmankerl für jeden Grataficionado. Rechts bricht die felsige Nordflanke quasi senkrecht ab und die Grashänge im Süden sind nur unmerklich flacher. Doch der Weg ist kaum ausgeprägt und mit hohem Gras verwachsen, zumindest im Abstieg eine mühselige Angelegenheit. Dies ist insofern erstaunlich, als der Tierberg gemäss Gipfelbuch ein beliebtes Wanderziel zu sein scheint. Erst im Wiederaufstieg zum Bockmattli - einem Drahtseil entlang - werden die Trittspuren besser. Die Aussicht vom beliebten Wandergipfel Bockmattli (1932m) bildet zweifellos einen ersten Höhepunkt. Den Gipfel selber würde ich jedoch eher in die Kategorie "Langweiler" einreihen.
Bockmattli - Bockmattlihütte (25min, T3)
Zum Abstieg durch die Chälen via Bockmattlipass (1809m) gibt's wenig zu berichten. Eindrücklich ist jedoch die Umgebung: die Nordwestflanke des Schiberg linkerhand und rechterhand das beliebte Klettergebiet der Bockmattlitürme. Wenige Meter vor der Bockmattlihütte (1500m) treffe ich auf den Einstieg in die Brennaroute, dem absoluten Höhepunkt des heutigen Tages.
Bockmattlihütte - Schiberg Nordgipfel (Brennaroute, 100min, T6- / II)
Den heikelsten Moment erlebe ich gleich in der Einstiegsrippe. Anfangsnervosität und eine ungeschickte Routenwahl führen mitten in der Wand zu einem kurzen "Knieschlotteri". Anschliessend verläuft mein erstes T6-Abenteuer jedoch ausschliesslich im Plaisir-Bereich. Die Brennaroute ist zweifellos eine ganz feine Sache: schönste Gratkraxeleien wechseln sich ab mit leichter Kletterei und wilden Pfaden durch lichte Nadelwälder. Abgerundet wird das ganze durch ein fantastisches Panorama auf vier Seen! Bei der Orientierung helfen Wegspuren und blaue Punkte/Pfeile. Letztere sind jedoch spärlich gesetzt und teils ziemlich vergilbt, also Augen offen halten. Auf circa 1800m gelangt man zu einem Felsaufschwung. Diesen kann man direkt ersteigen, sofern man gewillt ist, anschliessend eine kurze III-Stelle abzuklettern. Ich folge lieber der Brennaroute, welche über ein Grasband horizontal durch die Westwand führt. Durch eine Geröllrunse, die oben stark verengt, steigt man nach gut 5 Minuten wieder aufwärts. Nun folgt man praktisch immer der Falllinie bis auf den Schiberg (2044m).
Schiberg Nordgipfel - Plattenberg (50min, T5 bis Schiberg Südgipfel, dann T4)
Über schönsten, griffigen Kalkfels kraxle ich zum Schiberg Südgipfel (2043m) rüber, wobei in einer ausgeprägten Gratsenke nochmals Konzentration gefordert ist. Ab Furgge (1927m) folge ich einem schwachen Pfad, der mich mehr oder weniger direkt, teils über Geröllfelder, auf den Plattenberg (2082m) bringt. Zum ersten Mal am heutigen Tag geniesse ich das Gipfelglück in Gesellschaft.
Plattenberg - Ahornen (115min, T4)
In wenigen Minuten stehe ich wieder unten bei der Furgge, wo ich durch die Schneeschmelzi traversiere. Keine Freude bereitet den Beinen, dass ab Bockmattlipass nochmals gut 100Hm aufgestiegen werden muss. Noch mühsamer gestaltet sich der Abstieg durch die steile Grasflanke nach Hinter Ahornen (1390m). Im Aufstieg mag der Weg ein Kinderspiel sein, doch im Abstieg mit müden Beinen wird er zur Qual. Schliesslich wird es mir zu bunt und ich "laufrutsche" der Falllinie folgend direkt ins Tal. Dem Forstweg entlang gelange ich im Laufschritt (die Migros in Näfels schliesst bald...) über Vorder Ahornen (1374m) zurück zum Ausgangspunkt.
Tour im Alleingang
Tourengänger:
Bergamotte
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