Archa-Tor-Pass (3930m) - Teleti-Pass (3750m) - Ala-Kol-Pass (3920m) - Aschuu-Tor-Pass (3650m)
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Eine wunderschöne Hochgebirgstour über 4 relativ leichte Pässe, sofern sie eis- und schneefrei sind. Bei Schnee und Vereisung kann es sein, dass man mindestens Steigeisen benötigt. ca 11. Tage fast ohne Versorgungsmöglichkeit, nur in Altyn-Araschan kann man sich mit dem nötigsten versorgen oder auch bei einer der gastfreundlichen Bauernfamilie unterkommen und sich bekochen lassen. Außerdem gibt es dort entspannende heiße Radonquellen, in denen man relaxen kann. Ansonsten muss man alles packen und tragen.
1.Tag: Von Karakol aus mit der Marschrutka bis Kyzyl-Suu, von dort entweder ins Chong-Kyzyl-Suu Tal hineinlaufen oder die ersten Kilometer Anhalter versuchen. - Wir haben Glück und werden bis Dschylu-Suu mitgenommen. Ab hier gehts aufwärts ins Tal am Karabatak entlang bis zu einer alten Klimastation auf 2550m. Etwas weiter, oberhalb der Station muss man sich nordöstlich durch ein Wacholderfeld schlagen oder man umgeht es geschickterweise oberhalb, muss aber dann wieder die richtige Route zum Pass finden. Unterhalb des Archa-Tor auf den letzten geraden Wiesen auf 3400m Höhe kann man abends sein Zelt aufstellen. Wir haben bei wunderschönem Wetter einen fantastischen Ausblick.
2.Tag: Früh morgens Aufstieg zum Archa Tor. Der letzte Anstieg in der Schotterregion ist sehr sehr steil und es lohnt sich unterhalb des Passes den Tierweg durch die Steine mit einem Fernglas zu suchen.Es sind ausgetretene Spuren im Schotter, die uns den Aufstieg erleichtern. Auf halber Höhe vom Kessel zum Pass kreist ein Steinadler direkt über unseren Köpfen. Wir hören das Rauschen seiner Flügel. - Auf dem Pass früh morgens ein sensationeller Ausblick auf die Hauptkette des Terskej-Alatoo vor uns und das Karabatak-Tal hinter uns. - Die Waschküche des Terskej-Alatoo bestimmt unseren Tagesplan: Vom Issyk-Kul-See ziehen zu Mittag sehr gerne Regenwolken in die Berge, dringen bis zum Hauptkamm durch die Täler vor, regnen dort ab und ziehen wieder zurück zum See. Ein fast tägliches Hin und Her. Wir ersteigen die Pässe also so früh wie möglich, pausieren im Mittagsregen, um abends das Etappenziel zu erreichen. - Der Abstieg vom Archa-Tor ist noch steiler als der Anstieg. Bei Schneelage ist größte Vorsticht geboten. Wir haben den Pass schneefrei, orientieren uns in Gehrichtung links und finden einen günstigen Weg durch die Schotterregion. Auf halber Höhe sehen wir rechts einen Gletschersee, aus dem sich ein Wasserfall in unser Tal ergießt. Weiter unten wieder der Kampf mit den Wacholdergewächsen (Archa-Tor bedeutet Wacholderpass). Ab hier sind aber die Hirtenpfade gut erkennbar. Die Einsamkeit der Gegend ist überwältigend. Im oberen Tal des Asan-Tukum beobachten wir die Jagd eines Adlers auf eine Bergdohle, über eine Stunde lang vollzieht sich über unseren Köpfen ein Drama. - Abends erreichen wir das Haupttal. Am Yeti Oguz errichten wir unser Lager. Wir sitzen mit 2 Hirten aus dem benachbarten Yurtendorf zusammen bei Tee und Suppe. Bei der großen Gastfreundlichkeit der Menschen ist es schwer, die frische Milch oder andere Frischprodukte abzulehnen, aber wir möchten auf keinen Fall eine Darmerkrankung riskieren, dieser tagelange Durchfall, den Westeuropäer in Zentralasien schnell bekommen. - Ein paar Russen schlagen ihre Zelte neben uns auf, und sie bieten uns Wodka an, auch das lehnen wir ab, und so trinken sie ihren Alkohol alleine, mit den Kirgisen am Zelt ist es bei Tee und Brot geselliger. - Der Sonnenuntergang verwandelt das Tal in ein Kulissentheater, minütlich wechselt die Beleuchtung, die Farben und die prachtvolle Szenerie.
3. Tag: Abwärts früh morgens durch das Haupttal bis zum Zusammenfluss von Yeti-Oguz und Teleti. Einer der Hirten wartet, wie abends vorher abgesprochen, am Fluss bei einer Furt und bringt uns mit allem Gepäck in mehreren Etappen mit seinem Pferd auf die andere Seite. Das erspart uns mehr als 5 km Fußweg zur nächsten Brücke und kostet uns nur 200 Som und ein paar Tabletten gegen Fieber. Medikamente sind ein gutes Tauschmittel, fast besser noch als Zigaretten oder Benzin. - Ins Teleti-Tal führt uns der Weg vorbei an ein paar Yurten über Wiesen immer höher hinauf ins obere Tal. Und schließlich die Brücke: Um zum Teletipass zu kommen muss man an dieser Stelle den Fluss queren, auf die in Gegenflussrichtung linke Seite wechseln. Diese Brücke beseht bei unserer Ankunft aus zwei dünnen Baustämmen, wackelig und federnd, rutschig von der aufspritzenden Gischt unter uns. Der kleine Fluss ist ziemlich reißend und strudelig. Keine andere Möglichkeit ihn zu queren. Jeder Felsgrad oder eine ausgesetzte Felskante wäre mir lieber, als diese Brücke. Ca. 12 Meter lang über tosendem Wasser zu ballancieren auf zwei wackeligen Stämmen ist eine Probe, die den Rest der Tour "einfach" erscheinen lässt. Schließlich sind wir wohlbehalten auf der anderen Seite. Der Aufstieg geht wieder weiter durch Wachholderbüsche auf eine große Wiese im Talkessel. Hier auf bereits 3250m Höhe befindet sich ein Klettercamp, ein kleines BC für Klettertouren am Hauptkamm des Terkej-Alatoo, vor dessen riesiger Steilwand wir nun stehen: eine atemberaubende Kulisse. Nachts fängt es an zu regnen.
4.Tag: Es regnet den ganzen Tag durch. Wir bleiben im Zelt, kochen in der Absiss und haben Kontakt zu ein paar netten Engländern.
5.Tag: Um 4 Uhr früh ist der Himmel sternenklar. Wir packen zusammen, sodass wir beim Aufstieg zum Pass die ersten sind. In nordöstlicher Richtung geht es steil bergauf in den felsigen, völlig unbelebt erscheinenden Kessel unterhalb des Teletipasses. So früh morgens sind die Felsen stellenweise noch vereist. Auf dem Pass (3750m) wieder ein wunderbarer Ausblick. In Wanderrichtung rechts der Passhöhe befindet sich ein großes Schotterplateau, das man in ein paar Minuten bequem erreichen kann. Ein wunderschöner Rastplatz für einige Momente um die Aussicht zu genießen. - Vom Teleti-Pass führt der Weg ins Karakol-Tal. Hier im Haupttal gibt es viele Zeltplätze und einige Urlauber aus Russland oder Kasachstan. Nach den wirklich einsamen Tagen kommt uns das Tal regelrecht überlaufen vor. Wir rasten bei einer russischen Familie aus Sibirien und werden zu einer Pilzsuppe eingeladen, die allerdings erst in 3 Stunden fertig sein sollte. Nun, da wir noch Zeit und Energie haben, beschließen wir, die Tagesetappe zu verlängern und machen uns - statt der Einladung zur Pilzsuppe zu folgen - auf zum Alakol-See. Wir Campen nicht, wir Trekken. - Flussabwärts geht es in raschem Tempo durch das Haupttal bis zu einem ehemaligen Alplager aus der Sowjetzeit. Ein paar Betonruinen erinnern daran. Hier queren wir den Fluss auf einer neuen Holzbrücke und steigen auf gen Osten durch dichten Wald und steile Felsenmeere zum Lagerplatz auf 3050m Höhe unterhalb des Wasserfalls, der sich aus dem Alakolsee ergießt. - Der Ala-Kol ist wegen seiner Höhe und der exponierten Lage touristisches Ziel vieler Leute. Der Aufstieg zum See ab Ayu-Tor ist allerdings schon recht schwierig, sodass wir beim Aufstieg viele Touristen, ganze Familien, mit völlig ungeeigneter Ausrüstung, zum Teil Badeschlappen oder Turnschuhen, erschöpft und fertig scheitern sahen. - Diese Etappe ist der einzige Moment auf der Tour, an der es nach unserem Geschmack "zu viele" Menschen gibt. Aber die Landschaft und die Herausforderung sind extrem schön.
6.Tag: Wiedermal ganz früh ab 5 Uhr morgens brechen wir das Zelt ab und machen uns auf den Weg durch die letzten Wälder zum Fuße des Wasserfalls auf 3200m. Ab hier Klettern wir neben den Wasserkaskaden stetig nach oben. Eine Passage, die ohne Dreipunkttechnik nicht wirklich sicher machbar ist. Schließlich stehe wir auf dem natürlichen Damm, der den See aufstaut. Vor uns der himmelsfarbene Ala-Kol, der auf einer Höhe von 3500m von Piks, Pässen und Gletschern eingeschlossen ist. Ein herrlich schöner und beeindruckender See. Nach einer kurzen Rast nördlich am See entlang Richtung Pass. Über Schotter und Geröll ein weiterer Anstieg von über 400m. Es ist fast Mittag und die ersten Wolken ziehen auf. Im Anstieg zum Ala-Kol-Pass geraten wir in den übelsten Hagel. Vom Pass aus könnte man den Pik Pobeda und den Khan-Tengri sehen, wir sehen davon leider nichts, es regnet Eis. Also machen wir uns an den Abstieg, Richtung Altyn-Araschan. Dort gibt es feste Häuser, die in den 50ern von den Sowjets gebaut wurden, die sozialistische Alternative zur Yurte. Eigentlich ist dieses Dorf ein Kurort. Jedes Haus hat einen eigenen Anschluss an die heiße Radonquelle, die hier sprudelt. Wir nehmen uns bei einem Bauern ein Zeltplatz vor seinem Haus mit Blick auf den Pik Palatka, genießen das heiße Bad in einem Pool, bestellen auch ein kräftiges Essen und entspannen nach einem ziemlich anstrengenden Tag.
7. Tag: Von Altyn-Araschan auf steigen wir auf in das malerische Anyr-Tor-Tal. Die Berge sind hier weniger schroff und das weite Tal erinnert eher an eine weite Grassteppe als an den Hohen Tien-Shan. Wir begegnen halb wilden Pferden und haben einen langsamen aber stetigen Aufstieg ins Hochtal. Kurz nach dem Zusammenfluss von Anyr-Tor und Kara-Suu sieht man rechts einen rötlich eingefärbten Bergrücken, dahinter einen Bergkegel. Der Sattel rechts neben dem Kegel ist der angestrebte Aschuu-Tor-Pass auf 3650m Höhe. Der Pass ist relativ moderat zu besteigen, über ein paar Stufen auf eine Hochwiese, von da an am Geröllhang entlang zum Sattel. Auf dieser Höhe wachsen hier noch Alpine Blumen und Moose. - Abwärts geht es in das rechte (in Laufrichtung) südliche Tal über ein Schotterplateau. Ab da geht es recht steil hinunter ins Ak-Suu-Tal. Ab dort folgen wir dem Ak-Suu flussabwärts und nehmen die erste schöne Möglichkeit zum Lagern.
8.Tag: Früh morgens wieder Aufbruch, der letzte Teil der Tour. Von hier geht es nur nach talabwärts am Fluss entlang, zuerst dem Tierweg folgend, dann schließlich einem Jeepweg, vorbei an ein paar Yurten und schließlich den ersten Dörfern. Nach der ersten neu errichteten Brücke wandern wir auf der Schotterstraße immer weiter bis nach Ak-Suu, auch hier gibt es heiße Radonquellen. Das alte Sanatorium ist recht verfallen, aber noch in Betrieb. Wir mieten uns für eine Nacht in einer der neueren Gasthäuser ein und planen während wir uns erholen die nächste Tour.
1.Tag: Von Karakol aus mit der Marschrutka bis Kyzyl-Suu, von dort entweder ins Chong-Kyzyl-Suu Tal hineinlaufen oder die ersten Kilometer Anhalter versuchen. - Wir haben Glück und werden bis Dschylu-Suu mitgenommen. Ab hier gehts aufwärts ins Tal am Karabatak entlang bis zu einer alten Klimastation auf 2550m. Etwas weiter, oberhalb der Station muss man sich nordöstlich durch ein Wacholderfeld schlagen oder man umgeht es geschickterweise oberhalb, muss aber dann wieder die richtige Route zum Pass finden. Unterhalb des Archa-Tor auf den letzten geraden Wiesen auf 3400m Höhe kann man abends sein Zelt aufstellen. Wir haben bei wunderschönem Wetter einen fantastischen Ausblick.
2.Tag: Früh morgens Aufstieg zum Archa Tor. Der letzte Anstieg in der Schotterregion ist sehr sehr steil und es lohnt sich unterhalb des Passes den Tierweg durch die Steine mit einem Fernglas zu suchen.Es sind ausgetretene Spuren im Schotter, die uns den Aufstieg erleichtern. Auf halber Höhe vom Kessel zum Pass kreist ein Steinadler direkt über unseren Köpfen. Wir hören das Rauschen seiner Flügel. - Auf dem Pass früh morgens ein sensationeller Ausblick auf die Hauptkette des Terskej-Alatoo vor uns und das Karabatak-Tal hinter uns. - Die Waschküche des Terskej-Alatoo bestimmt unseren Tagesplan: Vom Issyk-Kul-See ziehen zu Mittag sehr gerne Regenwolken in die Berge, dringen bis zum Hauptkamm durch die Täler vor, regnen dort ab und ziehen wieder zurück zum See. Ein fast tägliches Hin und Her. Wir ersteigen die Pässe also so früh wie möglich, pausieren im Mittagsregen, um abends das Etappenziel zu erreichen. - Der Abstieg vom Archa-Tor ist noch steiler als der Anstieg. Bei Schneelage ist größte Vorsticht geboten. Wir haben den Pass schneefrei, orientieren uns in Gehrichtung links und finden einen günstigen Weg durch die Schotterregion. Auf halber Höhe sehen wir rechts einen Gletschersee, aus dem sich ein Wasserfall in unser Tal ergießt. Weiter unten wieder der Kampf mit den Wacholdergewächsen (Archa-Tor bedeutet Wacholderpass). Ab hier sind aber die Hirtenpfade gut erkennbar. Die Einsamkeit der Gegend ist überwältigend. Im oberen Tal des Asan-Tukum beobachten wir die Jagd eines Adlers auf eine Bergdohle, über eine Stunde lang vollzieht sich über unseren Köpfen ein Drama. - Abends erreichen wir das Haupttal. Am Yeti Oguz errichten wir unser Lager. Wir sitzen mit 2 Hirten aus dem benachbarten Yurtendorf zusammen bei Tee und Suppe. Bei der großen Gastfreundlichkeit der Menschen ist es schwer, die frische Milch oder andere Frischprodukte abzulehnen, aber wir möchten auf keinen Fall eine Darmerkrankung riskieren, dieser tagelange Durchfall, den Westeuropäer in Zentralasien schnell bekommen. - Ein paar Russen schlagen ihre Zelte neben uns auf, und sie bieten uns Wodka an, auch das lehnen wir ab, und so trinken sie ihren Alkohol alleine, mit den Kirgisen am Zelt ist es bei Tee und Brot geselliger. - Der Sonnenuntergang verwandelt das Tal in ein Kulissentheater, minütlich wechselt die Beleuchtung, die Farben und die prachtvolle Szenerie.
3. Tag: Abwärts früh morgens durch das Haupttal bis zum Zusammenfluss von Yeti-Oguz und Teleti. Einer der Hirten wartet, wie abends vorher abgesprochen, am Fluss bei einer Furt und bringt uns mit allem Gepäck in mehreren Etappen mit seinem Pferd auf die andere Seite. Das erspart uns mehr als 5 km Fußweg zur nächsten Brücke und kostet uns nur 200 Som und ein paar Tabletten gegen Fieber. Medikamente sind ein gutes Tauschmittel, fast besser noch als Zigaretten oder Benzin. - Ins Teleti-Tal führt uns der Weg vorbei an ein paar Yurten über Wiesen immer höher hinauf ins obere Tal. Und schließlich die Brücke: Um zum Teletipass zu kommen muss man an dieser Stelle den Fluss queren, auf die in Gegenflussrichtung linke Seite wechseln. Diese Brücke beseht bei unserer Ankunft aus zwei dünnen Baustämmen, wackelig und federnd, rutschig von der aufspritzenden Gischt unter uns. Der kleine Fluss ist ziemlich reißend und strudelig. Keine andere Möglichkeit ihn zu queren. Jeder Felsgrad oder eine ausgesetzte Felskante wäre mir lieber, als diese Brücke. Ca. 12 Meter lang über tosendem Wasser zu ballancieren auf zwei wackeligen Stämmen ist eine Probe, die den Rest der Tour "einfach" erscheinen lässt. Schließlich sind wir wohlbehalten auf der anderen Seite. Der Aufstieg geht wieder weiter durch Wachholderbüsche auf eine große Wiese im Talkessel. Hier auf bereits 3250m Höhe befindet sich ein Klettercamp, ein kleines BC für Klettertouren am Hauptkamm des Terkej-Alatoo, vor dessen riesiger Steilwand wir nun stehen: eine atemberaubende Kulisse. Nachts fängt es an zu regnen.
4.Tag: Es regnet den ganzen Tag durch. Wir bleiben im Zelt, kochen in der Absiss und haben Kontakt zu ein paar netten Engländern.
5.Tag: Um 4 Uhr früh ist der Himmel sternenklar. Wir packen zusammen, sodass wir beim Aufstieg zum Pass die ersten sind. In nordöstlicher Richtung geht es steil bergauf in den felsigen, völlig unbelebt erscheinenden Kessel unterhalb des Teletipasses. So früh morgens sind die Felsen stellenweise noch vereist. Auf dem Pass (3750m) wieder ein wunderbarer Ausblick. In Wanderrichtung rechts der Passhöhe befindet sich ein großes Schotterplateau, das man in ein paar Minuten bequem erreichen kann. Ein wunderschöner Rastplatz für einige Momente um die Aussicht zu genießen. - Vom Teleti-Pass führt der Weg ins Karakol-Tal. Hier im Haupttal gibt es viele Zeltplätze und einige Urlauber aus Russland oder Kasachstan. Nach den wirklich einsamen Tagen kommt uns das Tal regelrecht überlaufen vor. Wir rasten bei einer russischen Familie aus Sibirien und werden zu einer Pilzsuppe eingeladen, die allerdings erst in 3 Stunden fertig sein sollte. Nun, da wir noch Zeit und Energie haben, beschließen wir, die Tagesetappe zu verlängern und machen uns - statt der Einladung zur Pilzsuppe zu folgen - auf zum Alakol-See. Wir Campen nicht, wir Trekken. - Flussabwärts geht es in raschem Tempo durch das Haupttal bis zu einem ehemaligen Alplager aus der Sowjetzeit. Ein paar Betonruinen erinnern daran. Hier queren wir den Fluss auf einer neuen Holzbrücke und steigen auf gen Osten durch dichten Wald und steile Felsenmeere zum Lagerplatz auf 3050m Höhe unterhalb des Wasserfalls, der sich aus dem Alakolsee ergießt. - Der Ala-Kol ist wegen seiner Höhe und der exponierten Lage touristisches Ziel vieler Leute. Der Aufstieg zum See ab Ayu-Tor ist allerdings schon recht schwierig, sodass wir beim Aufstieg viele Touristen, ganze Familien, mit völlig ungeeigneter Ausrüstung, zum Teil Badeschlappen oder Turnschuhen, erschöpft und fertig scheitern sahen. - Diese Etappe ist der einzige Moment auf der Tour, an der es nach unserem Geschmack "zu viele" Menschen gibt. Aber die Landschaft und die Herausforderung sind extrem schön.
6.Tag: Wiedermal ganz früh ab 5 Uhr morgens brechen wir das Zelt ab und machen uns auf den Weg durch die letzten Wälder zum Fuße des Wasserfalls auf 3200m. Ab hier Klettern wir neben den Wasserkaskaden stetig nach oben. Eine Passage, die ohne Dreipunkttechnik nicht wirklich sicher machbar ist. Schließlich stehe wir auf dem natürlichen Damm, der den See aufstaut. Vor uns der himmelsfarbene Ala-Kol, der auf einer Höhe von 3500m von Piks, Pässen und Gletschern eingeschlossen ist. Ein herrlich schöner und beeindruckender See. Nach einer kurzen Rast nördlich am See entlang Richtung Pass. Über Schotter und Geröll ein weiterer Anstieg von über 400m. Es ist fast Mittag und die ersten Wolken ziehen auf. Im Anstieg zum Ala-Kol-Pass geraten wir in den übelsten Hagel. Vom Pass aus könnte man den Pik Pobeda und den Khan-Tengri sehen, wir sehen davon leider nichts, es regnet Eis. Also machen wir uns an den Abstieg, Richtung Altyn-Araschan. Dort gibt es feste Häuser, die in den 50ern von den Sowjets gebaut wurden, die sozialistische Alternative zur Yurte. Eigentlich ist dieses Dorf ein Kurort. Jedes Haus hat einen eigenen Anschluss an die heiße Radonquelle, die hier sprudelt. Wir nehmen uns bei einem Bauern ein Zeltplatz vor seinem Haus mit Blick auf den Pik Palatka, genießen das heiße Bad in einem Pool, bestellen auch ein kräftiges Essen und entspannen nach einem ziemlich anstrengenden Tag.
7. Tag: Von Altyn-Araschan auf steigen wir auf in das malerische Anyr-Tor-Tal. Die Berge sind hier weniger schroff und das weite Tal erinnert eher an eine weite Grassteppe als an den Hohen Tien-Shan. Wir begegnen halb wilden Pferden und haben einen langsamen aber stetigen Aufstieg ins Hochtal. Kurz nach dem Zusammenfluss von Anyr-Tor und Kara-Suu sieht man rechts einen rötlich eingefärbten Bergrücken, dahinter einen Bergkegel. Der Sattel rechts neben dem Kegel ist der angestrebte Aschuu-Tor-Pass auf 3650m Höhe. Der Pass ist relativ moderat zu besteigen, über ein paar Stufen auf eine Hochwiese, von da an am Geröllhang entlang zum Sattel. Auf dieser Höhe wachsen hier noch Alpine Blumen und Moose. - Abwärts geht es in das rechte (in Laufrichtung) südliche Tal über ein Schotterplateau. Ab da geht es recht steil hinunter ins Ak-Suu-Tal. Ab dort folgen wir dem Ak-Suu flussabwärts und nehmen die erste schöne Möglichkeit zum Lagern.
8.Tag: Früh morgens wieder Aufbruch, der letzte Teil der Tour. Von hier geht es nur nach talabwärts am Fluss entlang, zuerst dem Tierweg folgend, dann schließlich einem Jeepweg, vorbei an ein paar Yurten und schließlich den ersten Dörfern. Nach der ersten neu errichteten Brücke wandern wir auf der Schotterstraße immer weiter bis nach Ak-Suu, auch hier gibt es heiße Radonquellen. Das alte Sanatorium ist recht verfallen, aber noch in Betrieb. Wir mieten uns für eine Nacht in einer der neueren Gasthäuser ein und planen während wir uns erholen die nächste Tour.
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