auf dem östlichen Grat-Weg zum Pizzo Ruscada
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Wir trauten unseren Augen und Ohren kaum: um sieben Uhr morgens giesst es wie aus Kübeln ... glücklicherweise ist das Frühstück erst gegen acht Uhr angesagt - so verstreicht die Zeit - und der Regen lässt nach; neblig-düster und kühl bleibt es dennoch. Wir beschliessen, so weit zu gehen, wie es uns machbar scheint ...
So verlassen wir Monte di Comino, Alla Capanna, Richtung Pizzin, dessen von hier aus sichtbarer Umsetzer uns zu dieser Zeit als das Maximalziel erscheint - an durchnässten Wiesenblumen vorbei. Der Wanderweg, welcher unmittelbar an unserem zwischenzeitlichen Domizil vorbeiführt, leitet uns in wenigen Minuten über diese Blumenwiesen und Wald zur schönen Waldkapelle Madonna della Segna. Hier beginnt nun der steilere Anstieg - im hübschen Buchenwald, durchsetzt mit ebenso dekorativen Birken. Ein ausgezeichnet angelegter Weg, teilweise mit Platten ausgestattet, führt lange hoch zu einer Zwischenebene, Pianascio.
Während wir bereits im Wald einzelne Alpenrosen-Stauden beobachten konnten, zeigen sie sich auf der offenen Wiesenfläche noch häufiger und leuchtender. Das Wetter ist unverändert neblig, doch trocken; so wandern wir weiter - wiederum hoch durch walddurchzogenes Gelände, welches unterbrochen wird von skurrilen Felsformationen und Ginsterbüschen. Auf dem Pizzin angekommen, machen wir einen Marschhalt; wir beschliessen, bei gleichbleibenden Wetterverhältnissen, weiterzuwandern. Dies umso mehr, als der Weg interessant zu einem ersten Nebengipfel und um den zweiten herumführt.
In der Tat ist es sehr anregend und unterhaltsam, diesen - markierten - Wegabschnitt zu begehen: nach der Überschreitung des ersten Hubels folgt ein kurzer Abstieg und eine nur leicht luftige Querung des zweiten auf einem ansteigenden Band. Nichts hindert uns daran, den Weg fortzusetzen, umso mehr als das Auf (und Ab) uns eher ins Schwitzen kommen lässt - dies verstärkt sich noch mehr im grösseren Ab- und Gegenanstieg nach Pescia Lunga. Hier bestünde eine ausgeschilderte Abstiegsmöglichkeit ins Centovalli - doch uns zieht es weiter Richtung Pizzo Ruscada; nun beginnen wir an ihn zu glauben ... Hier, wie auf dem bald erreichten Corte Nuova beeindrucken uns die kunstvoll aus Steinen errichteten Alphütten. Auch hier könnte ins Tal abgestiegen werden - dieser Weg ist wohl neu ausgebaut worden (in der LK sind erst Teilstücke eines Weges angegeben). Sachte aufwärts geht es weiter unter der immer noch geschlossenen Wolkendecke - es scheint jedoch, als könnte sie sich zu einer leichten Auflösung entschliessen. Ein Grund mehr dafür, bei der Ruine auf gut 1700 Metern den schmalen Pfad zu nehmen, welcher direkt auf dem Ostgrat zum Gipfel hoch führt - der markierte Bergweg zweigt hier in die NE-Flanke ab.
Und was für eine Trouvaille wir hier finden: stets schmal, mal durch regennasses hüfthohes Gras- und Strauchwerk, dann wieder, die Hände etwas einsetzend, über minimale Felsstufen, zur Linken oft Tiefblicke ins Tal, welche die nun sich verziehenden Nebelschwaden und die etwas aufgelockerte Bewölkung freigeben. Oft halten wir inne und werfen Blicke zurück auf unsere bereits absolvierten lauschigen Gratabschnitte - der Pizzo Ruscada verhüllt sich noch lange. Erst kurz vor dessen Erreichen, können wir ihn wahrnehmen - welch ein genussreiches Ankommen! Und, es ist windstill und recht angenehm warm; dieses Gefühl verstärkt sich, weil während unserer Mittagsrast auf dem Gipfel (ohne Gipfelkreuz) des Pizzo Ruscada sich sogar die ersten blauen "Löcher" zeigen. Da passt es bestens, dass wir über dem Südgrat einen Adler kreisen sehen ...
Für den Abstieg nehmen wir die markierte Route; sie verläuft problemlos und sanft absteigend erst Richtung Cappellone und biegt ab in die teils schuttige, teils strauch-, gras- oder baumbesetzte NE-Flanke. Bald erreichen wir unsere Abzweigung bei der Ruine (wo übrigens ein kleiner Steinmann auf die Spur über den Ostrgrat hinweist) und kommen zurück zu Corte Nuovo. Nach dem Queren des Nebengipfels wird's beim Aufstieg zum Vorgipfel des Pizzin immer blauer, schöner - wärmer. Derart, dass wir bei überraschend gefreutem Wetter auf dem Pizzin eine "Zusatzpause" einlegen - sogar unseren gestern besuchten Gridone dürfen wir nun gegenüber sichten. Auch während unserer Schlussabstieges zurück nach Monte di Comino, Alla Capanna, hält das Wetter, so dass wir Blumen, Schmetterlinge und einen letzten Aufenthalt auf der Terrasse geniessen können.
Wenn es heute zu Beginn gar nicht danach aussah: die besondere Stimmung mit dem mystisch wirkenden Wetter zu Beginn und die grossartige Entwicklung zum Strahletag, die unerwartet bezaubernde Gratbegehung zum Pizzo Ruscada, die exzellente Aussichtsterrasse des Alla Capanna - die Reise ins Tessin war es wert!
So verlassen wir Monte di Comino, Alla Capanna, Richtung Pizzin, dessen von hier aus sichtbarer Umsetzer uns zu dieser Zeit als das Maximalziel erscheint - an durchnässten Wiesenblumen vorbei. Der Wanderweg, welcher unmittelbar an unserem zwischenzeitlichen Domizil vorbeiführt, leitet uns in wenigen Minuten über diese Blumenwiesen und Wald zur schönen Waldkapelle Madonna della Segna. Hier beginnt nun der steilere Anstieg - im hübschen Buchenwald, durchsetzt mit ebenso dekorativen Birken. Ein ausgezeichnet angelegter Weg, teilweise mit Platten ausgestattet, führt lange hoch zu einer Zwischenebene, Pianascio.
Während wir bereits im Wald einzelne Alpenrosen-Stauden beobachten konnten, zeigen sie sich auf der offenen Wiesenfläche noch häufiger und leuchtender. Das Wetter ist unverändert neblig, doch trocken; so wandern wir weiter - wiederum hoch durch walddurchzogenes Gelände, welches unterbrochen wird von skurrilen Felsformationen und Ginsterbüschen. Auf dem Pizzin angekommen, machen wir einen Marschhalt; wir beschliessen, bei gleichbleibenden Wetterverhältnissen, weiterzuwandern. Dies umso mehr, als der Weg interessant zu einem ersten Nebengipfel und um den zweiten herumführt.
In der Tat ist es sehr anregend und unterhaltsam, diesen - markierten - Wegabschnitt zu begehen: nach der Überschreitung des ersten Hubels folgt ein kurzer Abstieg und eine nur leicht luftige Querung des zweiten auf einem ansteigenden Band. Nichts hindert uns daran, den Weg fortzusetzen, umso mehr als das Auf (und Ab) uns eher ins Schwitzen kommen lässt - dies verstärkt sich noch mehr im grösseren Ab- und Gegenanstieg nach Pescia Lunga. Hier bestünde eine ausgeschilderte Abstiegsmöglichkeit ins Centovalli - doch uns zieht es weiter Richtung Pizzo Ruscada; nun beginnen wir an ihn zu glauben ... Hier, wie auf dem bald erreichten Corte Nuova beeindrucken uns die kunstvoll aus Steinen errichteten Alphütten. Auch hier könnte ins Tal abgestiegen werden - dieser Weg ist wohl neu ausgebaut worden (in der LK sind erst Teilstücke eines Weges angegeben). Sachte aufwärts geht es weiter unter der immer noch geschlossenen Wolkendecke - es scheint jedoch, als könnte sie sich zu einer leichten Auflösung entschliessen. Ein Grund mehr dafür, bei der Ruine auf gut 1700 Metern den schmalen Pfad zu nehmen, welcher direkt auf dem Ostgrat zum Gipfel hoch führt - der markierte Bergweg zweigt hier in die NE-Flanke ab.
Und was für eine Trouvaille wir hier finden: stets schmal, mal durch regennasses hüfthohes Gras- und Strauchwerk, dann wieder, die Hände etwas einsetzend, über minimale Felsstufen, zur Linken oft Tiefblicke ins Tal, welche die nun sich verziehenden Nebelschwaden und die etwas aufgelockerte Bewölkung freigeben. Oft halten wir inne und werfen Blicke zurück auf unsere bereits absolvierten lauschigen Gratabschnitte - der Pizzo Ruscada verhüllt sich noch lange. Erst kurz vor dessen Erreichen, können wir ihn wahrnehmen - welch ein genussreiches Ankommen! Und, es ist windstill und recht angenehm warm; dieses Gefühl verstärkt sich, weil während unserer Mittagsrast auf dem Gipfel (ohne Gipfelkreuz) des Pizzo Ruscada sich sogar die ersten blauen "Löcher" zeigen. Da passt es bestens, dass wir über dem Südgrat einen Adler kreisen sehen ...
Für den Abstieg nehmen wir die markierte Route; sie verläuft problemlos und sanft absteigend erst Richtung Cappellone und biegt ab in die teils schuttige, teils strauch-, gras- oder baumbesetzte NE-Flanke. Bald erreichen wir unsere Abzweigung bei der Ruine (wo übrigens ein kleiner Steinmann auf die Spur über den Ostrgrat hinweist) und kommen zurück zu Corte Nuovo. Nach dem Queren des Nebengipfels wird's beim Aufstieg zum Vorgipfel des Pizzin immer blauer, schöner - wärmer. Derart, dass wir bei überraschend gefreutem Wetter auf dem Pizzin eine "Zusatzpause" einlegen - sogar unseren gestern besuchten Gridone dürfen wir nun gegenüber sichten. Auch während unserer Schlussabstieges zurück nach Monte di Comino, Alla Capanna, hält das Wetter, so dass wir Blumen, Schmetterlinge und einen letzten Aufenthalt auf der Terrasse geniessen können.
Wenn es heute zu Beginn gar nicht danach aussah: die besondere Stimmung mit dem mystisch wirkenden Wetter zu Beginn und die grossartige Entwicklung zum Strahletag, die unerwartet bezaubernde Gratbegehung zum Pizzo Ruscada, die exzellente Aussichtsterrasse des Alla Capanna - die Reise ins Tessin war es wert!
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