Rigi-Gesamtüberschreitung


Publiziert von Bergamotte , 22. Mai 2011 um 23:32.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum:21 Mai 2011
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Rigigebiet   CH-SZ   CH-LU 
Zeitbedarf: 9:30
Aufstieg: 2800 m
Abstieg: 2800 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Schwyz (Seewen)
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Immensee
Kartennummer:1151, evtl. 1152

Was dem Bergsteiger das Matterhorn ist dem Alpinwanderer die Rigi-Überschreitung - man muss sie einfach mal gemacht haben. Und während der wilde Osten immer wieder einen Besuch wert ist, bin ich froh, den touristischen Westen in einem Schuss durchwandert zu haben.

Eine Beschreibung der Route ist überflüssig. Zahlreiche Hikr haben dies bereits vorzüglich erledigt. Besonders gut hat mir der *Bericht von Freeman gefallen.

Zünggelenflue
Nach Unterqueren der Autobahn biege ich rechts auf den Forstweg ab (Wegweiser "Rundweg"). Da, wo der Weg für circa 50m flach wird, steige ich in den Wald ein. Steil und weglos kämpfe ich mich durch teils dichtes Unterholz, eine mühsame Angelegenheit. Auf circa 600müM kreuzt man einen guten Pfad, der leider den Hang nur quert, also weiter querfeldein. Auf circa 735müM treffe ich auf einen schwachen Pfad, dem ich folge. Der Wald wird nun lichter, so dass das Fortkommen fast angenehm und der Grat endlich einfach zu erkennen ist. Der Pfad, der sich vereinzelt auch wieder verläuft, führt mich mehrheitlich dem Grat entlang bis auf das Gipfelplateau der Zünggelenflue. Der Abstieg nach Ränggen auf dem wilden Gratweg ist für mich Genuss pur. Die viel diskutierte Schlüsselstelle vor der Scharte ist m.E. problemlos zu meistern und weniger heikel als einzelne Stellen an der Hochflue und am Bänderweg. Ist man dann in der Scharte, kann man entweder wieder direkt auf den Grat hochklettern (II-) oder den Felsklotz südseitig umgehen.

Bemerkungen
  • Der wilde und teils einsame Osten der Rigi ist immer wieder einen Besuch wert. Hierzu zähle ich Zünggelenflue, Urmiberg, Bütziflue, Stockflue, Gottertli, Rigi Hochflue und Vitznauerstock.
  • Der sanfte Westen der Rigi ist geprägt durch satte Wiesen. Doch Bausünden und touristischer Kitsch beeinträchtigen den durchaus vorhanden Reiz.
  • Der Bänderweg macht im Aufstieg wohl mehr Spass. Doch bei trockenen Verhältnissen lässt er sich auch im Abstieg problemlos meistern - solange man das Seil in der Schlüsselstelle nicht loslässt...
  • Verpflegungsmöglichkeiten: Gätterli, Burggeist, Scheidegg, First, Staffel, Kulm, Seebodenalp. Brunnen habe ich keinen einzigen gesehen. Wer zu geizig fürs Restaurant ist, kann die Wasserflasche unauffällig im Restaurant Scheidegg oder der öffentlichen Toilette am gleichen Ort auffüllen.
  • Auch im überlaufenen Westen finden sich ruhige Plätzchen für eine Pause, besonders empfehlenswert ist der Schild.
  • Der Abstieg von Rigi Kulm nach Immensee zieht sich ganz schön in die Länge, nur dank Laufschritt ab Seebodenalp hab ich es unter 2h geschafft.
  • Zwar nicht streckenmässig, aber sicher psychologisch hat man beim Gätterli die Hälfte geschafft. Die anstrengenden, aber interessanten Kraxelpassagen hat man hinter sich (ausser Bänderweg), was nun folgt ist laufen, laufen, laufen.
  • Idealerweise unternimmt man die Tour bei kühlerem Wetter. Die bis zu 25° heute waren für mich an der Grenze.

Höhepunkte
  • Abstieg Zünggelenflue
  • Gratweg Ränggen-Urmiberg (P. 1253)
  • Aussicht von Gottertli & Spitz
  • Aufstieg Rigi Hochflue
  • Rundsicht von Rigi Kulm
  • Abstieg Bänderweg

Tiefpunkte
  • Aufstieg Zünggelenflue
  • Bausünden (v.a. First, Staffel, Kulm, Kaltbad)

Durchgangszeiten
  • 06:55  Bahnhof Schwyz
  • 08:30  Zünggelenflue (10min Pause)
  • 09:05  Ränggen
  • 09:40  Urmiberg (P. 1253)
  • 10:40  Gottertli
  • 11:20  Hochflue (45min Pause)
  • 12:20  Gätterli
  • 12:55  Höcheli
  • 13:25  Rigi Scheidegg (15min Pause)
  • 14:20  Dosse
  • 14:35  Würzestock
  • 14:55  Schild (15min Pause)
  • 15:40  Rotstock
  • 16:15  Rigi Kulm (20min Pause)
  • 17:35  Seebodenalp
  • 18:10  Bahnhof Immensee

Marschzeit: 9:15
Gesamtzeit: 11:15

Tourengänger: Bergamotte


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Kommentare (6)


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Henrik hat gesagt: Mit deinen grenz-(enlos)en
Gesendet am 22. Mai 2011 um 23:38
Unternehmungen, sei es am Stadtrand oder über die Kreten, markierst du Innovation Marke Bergamotte!

Spektakulär, da bis auf die zweite Kommastelle...zeitlich dokumentiert.

Wow!

Bergamotte hat gesagt: RE:Mit deinen grenz-(enlos)en
Gesendet am 23. Mai 2011 um 18:40
Herzlichen Dank, aber das ist nun zu viel der Ehre... Tobi zum Beispiel startete die Überschreitung kurzerhand in Luzern, das nenn ich innovativ.

Tobi hat gesagt: RE:Mit deinen grenz-(enlos)en
Gesendet am 24. Mai 2011 um 13:52
Mit deiner Stadtumrundung hast du hier auf hikr.org ein innovatives Glanzlicht gesetzt, da darf man sich zur Abwechslung mal von anderen Berichten "inspirieren" lassen und einfach einen schon vielfach durchgeführten Hikr-Klassiker nachwandern.
Ich habe ja im Prinzip nichts anderes gemacht und einfach zusätzlich noch ein anderes pendentes Projekt vorangehängt. Auch die Idee mit dem Hinzufügen des Vitznauerstocks zur Überschreitung ist nicht auf meinem Mist gewachsen, diese Variante wurde mal hier auf hikr.org in einem Kommentar geäussert.

Weiterhin gelungene und unfallfreie Touren, egal ob innovativ oder nicht ;-)

Gruss Tobi

Bergamotte hat gesagt: RE:Mit deinen grenz-(enlos)en
Gesendet am 24. Mai 2011 um 19:25
Schlussendlich dürfen wir nicht vergessen, dass wohl schon (fast) alles irgendwann mal gemacht wurde. Aber es macht trotzdem Spass, immerhin auf Hikr was Einzigartiges zu posten.

Pfaelzer hat gesagt: Knapp verpasst...
Gesendet am 23. Mai 2011 um 17:56
...oder unbekannterweise aneinander vorbei gelaufen.
Wir sind gegen 15:00 auf der Seebodenalp losgelaufen, den Bänderenweg hinauf.

Viele Grüsse,

Wolfgang

Bergamotte hat gesagt: RE:Knapp verpasst...
Gesendet am 23. Mai 2011 um 18:20
Ja, da müssten wir uns irgendwo zwischen Heustock und Kulm gekreuzt haben. Tatsächlich herrschte da vorübergehend ziemlicher Verkehr. Beste Grüsse


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