Allalinhorn 4027m / Fluchthorn 3791m Schneeschuhtour
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Nachdem wir neben einer super Tour rund um und auf den Wildstrubel und einigen anderen schönen Schneeschuhtouren bereits warmgelaufen waren (jaja, die Berichte schulden wir Hikr noch :) wurden wir ambitiöser: der Gedanke keimte schon länger nach Saas-Fee zu fahren und da Allalin- und Strahlhorn zu machen...in Eigenregie.
Am 6 April schien das Timing perfekt: wenig Schneeschuhschnee in tiefen Lagen, bestes Wetter, keine Ostern...also Do/Fr freigenommen und am Mi Abend nach Saas-Fee gefahren.
Nachdem das Lawinenbulletin in der Zwischenzeit das Risiko auf "erheblich" hochgestuft hat und mir gesagt wurde dass in Saas-Fee dieses Jahr 4m (!!!) weniger Schneefall auf den Gletschern verzeichnet wurde machte sich bei mir etwas Unsicherheit breit. Mit Schneeschuhen hat man einen weitaus schmaleren und tiefreichenderen Druckkegel im Schnee...das Spaltansturz-Risiko ist bedeuten höher als mit Skiern.
Daher haben wir kurzfristig für das Allalinhorn einen Führer engagiert, eine Entscheidung die sich als goldrichtig herausgestellt hat: ein motivierter Führer hat uns sicher auf's Allalinhorn gebracht und uns wertvolle Tips für unsere Tour in Eigenregie am nächsten Tag gegeben: das Fluchthorn. Also ich habe im Leben Geld schon viel dümmer ausgegeben...
Tag 1: Allalinhorn ab Mittel Allalin.
Distanz: 8.8km
Aufstieg: 676m
Gestartet sind wir um 9:30 ab Mittel Allalin. Zuerst folgt man der Skipiste bis zu den Skiliften am äussersten Ende des Skigebiets. Danach kann man eigentlich bis zum Feejoch nicht mehr viel falsch machen, es hat eine gute Spur.....aber denkste: unser Führer hat sich entschieden oberhalb des Abbruches oberhalb der Spaltenzpone zu queren. D.h. steiler Aufstieg und danach etwas heikel in steilem Gelände direkt oberhalb des Abbruches queren. Hier sollte man nicht ausrutschen!
Die Skitourenfahrer sind allesamt unterhalb des Abbruches direkt durch die Spaltenzone gegangen und haben sich da teilweise ziemlich verhaspelt...wärenddem wir zügig vorankamen.
Angekommen am Feejoch erwartet einen bereits eine schier unglaubliche Aussicht. Rasch etwas Tee getrunken, der Existenz eines Biberlis ein Ende gesetzt und weiter gings. Danach praktisch Luftlinie Richtung Gipfel, immer den Blankeisstellen ausweichend. Durch etwas Geröll bis zum Plateau vor dem Gipfel. Schneeschuhe abgezogen und über den Grat bis zum Gipfelkreuz....was für eine Aussicht! Wir konnten von der Berninagruppe bis zum Mont Blanc sehen....gut und gerne 500km!!
Am PicNic-Plateau waren bereits zwei Türler am Vespern, aber sonst: keine Menschenseele! Wir hatten den Gipfel für fast 20min für uns ganz alleine...eine Seltenheit wir uns der Führer versicherte. Wir konnten im Aufstieg mit den Schneeschuhen alle Skitourengruppen überholen...beim Abstieg sahs dann aber wieder ganz anders aus :)
Den Abstieg haben wir komplett mit den Steigeisen gemacht. Man könnte ab Feejoch auch wieder die Schneeschuhe nehmen, aber Wechseln hätte wohl länger gedauert als der Zeitverlust mit den Steigeisen im immer noch gut gefrorernen Schnee.
Angekommen am Mittel-Allalin um 13:30 gings mit der Bahn nach Felskinn, dann ein Käffchen, den Bergführer verabschiedet und dann mit den Schneeschuhen wunderschön entlang dem "Hochalpinen Winterwanderweg" zur Britanniahütte wo wir komfortabel genächtigt haben.
Tag 2: Fluchthorn ab Britanniahütte.
Distanz: 13.7km
Aufstieg: 1108m
Vom Allalin konnten wir praktisch die gesamte Route Britanniahütte-Strahlhorn einsehen und mir wurde klar dass dies mit Schneeschuhen nur schwer zu machen ist wenn man vor 12 noch den Gletscher verlassen habn will. Nach meinen Berechnungen hätten wir um ca. 4 Uhr starten müssen um dies zu bewerkstelligen.
Daher field die Wahl auf das etwas nähere und weniger hohe Fluchthorn für unsere erste richtige Gletschertour mit Schneeschuhen in totaler Eigenregie. Und wie sich herausstellen wird: ein sehr lohnendes Ziel!
Wecken 5 Uhr mit Musik....wie schön! Um 6:30 Abmarsch...meine bessere (Seil)Hälfte konnte die ganze Nacht nicht schlafen und hatte daher verständlicherweise etwas Mühe in Gang zu kommen und so starteten wir als fast Letzte in die Morgendämmerung.
Den Abstieg zum Hohlaubgletscher haben wir gleich mit Steigeisen gemacht, mit Schneeschuhen wäre dieser querende Abstieg im eisigen Schnee kein Vergnügen. Gleich am Gletscher haben wir und angeseilt und sind der Route 563 Richtung Strahlhorn gefolgt. Irgendwo nach Pt. 3200 sieht man linkerhand einen grossen, markanten Stein. Da zieht man links weg in direkter Linie durch eine Senke quer über den Allalingletscher. Nahe vorbei am Felskopf bei Pt. 3451 kann man dann direkt Richtung Fluchtpass aufsteigen und dann über diesen auf den Gipfel.
Das Panorama ist einmal mehr aller Mühe wert. Leider hatten wir starke Böen so dass wir schon den ganzen Aufstieg praktisch ohne Pause gemacht haben....es hat einen fast weggeblasen und man wähnte sich in der Antarktis. Daher blieben wir nur 2min auf dem Gipfel und stiegen wieder zum Fluchtpass ab wo wir nahe einer Felskante Windschutz fanden. Aber auch hier: wir waren einige Zeit komplett alleine am Gipfel...das nenne ich Luxus! Irgendwann stiess eine sympathische Zweierschaft Skitürler zu uns...aber sonst....niemand! Erst im Abstieg haben wir dann wieder Leute angetroffen.
Der Abstieg bis zurück Pt. 3200 machte richtig Spass...toller Schnee und super Wetter. Danach zog es sich in die Länge und ich war froh nicht auf das Strahlhorn gegangen zu sein. Um Punkt 12 Uhr haben wir den Gletscher verlassen. Zum Glück, den der Schnee war zu dieser Zeit schon arg weich und einmal hat er sogar unter meinen Schneeschuhen nachgegeben. Ich würde mit Schneeschuhen nur ungern noch später auf dem Gletscher unterwegs sein.
Auf der Station Felskinn gingen unsere Tourentage mit Bier und Rivella zu Ende....es war wunderschön und wir kommen sicher wieder!
Am 6 April schien das Timing perfekt: wenig Schneeschuhschnee in tiefen Lagen, bestes Wetter, keine Ostern...also Do/Fr freigenommen und am Mi Abend nach Saas-Fee gefahren.
Nachdem das Lawinenbulletin in der Zwischenzeit das Risiko auf "erheblich" hochgestuft hat und mir gesagt wurde dass in Saas-Fee dieses Jahr 4m (!!!) weniger Schneefall auf den Gletschern verzeichnet wurde machte sich bei mir etwas Unsicherheit breit. Mit Schneeschuhen hat man einen weitaus schmaleren und tiefreichenderen Druckkegel im Schnee...das Spaltansturz-Risiko ist bedeuten höher als mit Skiern.
Daher haben wir kurzfristig für das Allalinhorn einen Führer engagiert, eine Entscheidung die sich als goldrichtig herausgestellt hat: ein motivierter Führer hat uns sicher auf's Allalinhorn gebracht und uns wertvolle Tips für unsere Tour in Eigenregie am nächsten Tag gegeben: das Fluchthorn. Also ich habe im Leben Geld schon viel dümmer ausgegeben...
Tag 1: Allalinhorn ab Mittel Allalin.
Distanz: 8.8km
Aufstieg: 676m
Gestartet sind wir um 9:30 ab Mittel Allalin. Zuerst folgt man der Skipiste bis zu den Skiliften am äussersten Ende des Skigebiets. Danach kann man eigentlich bis zum Feejoch nicht mehr viel falsch machen, es hat eine gute Spur.....aber denkste: unser Führer hat sich entschieden oberhalb des Abbruches oberhalb der Spaltenzpone zu queren. D.h. steiler Aufstieg und danach etwas heikel in steilem Gelände direkt oberhalb des Abbruches queren. Hier sollte man nicht ausrutschen!
Die Skitourenfahrer sind allesamt unterhalb des Abbruches direkt durch die Spaltenzone gegangen und haben sich da teilweise ziemlich verhaspelt...wärenddem wir zügig vorankamen.
Angekommen am Feejoch erwartet einen bereits eine schier unglaubliche Aussicht. Rasch etwas Tee getrunken, der Existenz eines Biberlis ein Ende gesetzt und weiter gings. Danach praktisch Luftlinie Richtung Gipfel, immer den Blankeisstellen ausweichend. Durch etwas Geröll bis zum Plateau vor dem Gipfel. Schneeschuhe abgezogen und über den Grat bis zum Gipfelkreuz....was für eine Aussicht! Wir konnten von der Berninagruppe bis zum Mont Blanc sehen....gut und gerne 500km!!
Am PicNic-Plateau waren bereits zwei Türler am Vespern, aber sonst: keine Menschenseele! Wir hatten den Gipfel für fast 20min für uns ganz alleine...eine Seltenheit wir uns der Führer versicherte. Wir konnten im Aufstieg mit den Schneeschuhen alle Skitourengruppen überholen...beim Abstieg sahs dann aber wieder ganz anders aus :)
Den Abstieg haben wir komplett mit den Steigeisen gemacht. Man könnte ab Feejoch auch wieder die Schneeschuhe nehmen, aber Wechseln hätte wohl länger gedauert als der Zeitverlust mit den Steigeisen im immer noch gut gefrorernen Schnee.
Angekommen am Mittel-Allalin um 13:30 gings mit der Bahn nach Felskinn, dann ein Käffchen, den Bergführer verabschiedet und dann mit den Schneeschuhen wunderschön entlang dem "Hochalpinen Winterwanderweg" zur Britanniahütte wo wir komfortabel genächtigt haben.
Tag 2: Fluchthorn ab Britanniahütte.
Distanz: 13.7km
Aufstieg: 1108m
Vom Allalin konnten wir praktisch die gesamte Route Britanniahütte-Strahlhorn einsehen und mir wurde klar dass dies mit Schneeschuhen nur schwer zu machen ist wenn man vor 12 noch den Gletscher verlassen habn will. Nach meinen Berechnungen hätten wir um ca. 4 Uhr starten müssen um dies zu bewerkstelligen.
Daher field die Wahl auf das etwas nähere und weniger hohe Fluchthorn für unsere erste richtige Gletschertour mit Schneeschuhen in totaler Eigenregie. Und wie sich herausstellen wird: ein sehr lohnendes Ziel!
Wecken 5 Uhr mit Musik....wie schön! Um 6:30 Abmarsch...meine bessere (Seil)Hälfte konnte die ganze Nacht nicht schlafen und hatte daher verständlicherweise etwas Mühe in Gang zu kommen und so starteten wir als fast Letzte in die Morgendämmerung.
Den Abstieg zum Hohlaubgletscher haben wir gleich mit Steigeisen gemacht, mit Schneeschuhen wäre dieser querende Abstieg im eisigen Schnee kein Vergnügen. Gleich am Gletscher haben wir und angeseilt und sind der Route 563 Richtung Strahlhorn gefolgt. Irgendwo nach Pt. 3200 sieht man linkerhand einen grossen, markanten Stein. Da zieht man links weg in direkter Linie durch eine Senke quer über den Allalingletscher. Nahe vorbei am Felskopf bei Pt. 3451 kann man dann direkt Richtung Fluchtpass aufsteigen und dann über diesen auf den Gipfel.
Das Panorama ist einmal mehr aller Mühe wert. Leider hatten wir starke Böen so dass wir schon den ganzen Aufstieg praktisch ohne Pause gemacht haben....es hat einen fast weggeblasen und man wähnte sich in der Antarktis. Daher blieben wir nur 2min auf dem Gipfel und stiegen wieder zum Fluchtpass ab wo wir nahe einer Felskante Windschutz fanden. Aber auch hier: wir waren einige Zeit komplett alleine am Gipfel...das nenne ich Luxus! Irgendwann stiess eine sympathische Zweierschaft Skitürler zu uns...aber sonst....niemand! Erst im Abstieg haben wir dann wieder Leute angetroffen.
Der Abstieg bis zurück Pt. 3200 machte richtig Spass...toller Schnee und super Wetter. Danach zog es sich in die Länge und ich war froh nicht auf das Strahlhorn gegangen zu sein. Um Punkt 12 Uhr haben wir den Gletscher verlassen. Zum Glück, den der Schnee war zu dieser Zeit schon arg weich und einmal hat er sogar unter meinen Schneeschuhen nachgegeben. Ich würde mit Schneeschuhen nur ungern noch später auf dem Gletscher unterwegs sein.
Auf der Station Felskinn gingen unsere Tourentage mit Bier und Rivella zu Ende....es war wunderschön und wir kommen sicher wieder!
Tourengänger:
Vauacht
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