Kronberg bei Mondschein
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Eine Vollmond-Abendwanderung, mit wenig Schnee und viel Aussicht!
Netterweise hat cf die Tour organisiert und gleich auch einen Bericht geschrieben:
Um halb sechs lud uns das letzte Postauto des Tages auf der Schwägalp aus. Wir stärkten uns im Berghotel mit einer Gerstensuppe und beobachteten im Fersehbild der Säntis-Gipfelkamera, wie um 17:54 Uhr die Sonne unterging.
In der Abenddämmerung machten wir uns um halb sieben auf den Weg. Nach einer halben Stunde begegneten wir bei der Chammhaldenhütte einer Gruppe Schneeschuhgänger, die offenbar eine Route gefunden hatten, auf der noch einigermassen genügend Schnee lag für ihr Vergnügen. Auf sie wartete nun wohl ein Fondueplausch in der Hütte. Aufgrund der unübersichtlichen Situation mit den vielen Leuten um die Hütte verlor sich unsere Gruppe kurz aus den Augen. Zwei Handyanrufe später waren wir aber wieder beisammen.
Unentbehrlich waren nun unsere Stirnlampen, denn die Dunkelheit brach herein und unser Weg führte durch den Wald. Wieder auf freiem Feld löschten wir unterhalb des Schutzenälpli die Lichter und genossen den Blick ins Sternenzelt: Grosser Wagen, Polarstern, Orion, Kassiopeia und die Pleiaden schauten auf uns herab.
Nun begann der kontinuierliche Anstieg von 1320 m auf 1650 m. Um Viertel vor acht passierten wir das Langälpli. Um 19:53 war Mondaufgang, und prompt bemerkten wir gegen acht einen Schimmer hinter dem Hohen Kasten. Ein Wolkenband verdeckte den Mond die ersten Minuten, doch dann präsentierte er sich rund und hell und leuchtete uns die letzte Wegstrecke bis zum Kronberg.
Um halb neun standen wir vor dem Restaurant. Die zwei Raucher, die wir antrafen, stellten sich uns als die beiden Köche vor, die hier übernachten, damit der Sonntagsbrunch pünktlich bereit sein kann. Eigentlich hatte das Restaurant geschlossen, da sich ausser uns drei Vollmondwanderern kein Knochen hier hinauf verirren würde nach der letzten Luftseilbahnfahrt. Aber die beiden jungen Herren bewirteten uns gerne, und so genossen wir im warmen Inneren einen feinen, hausgemachten Öpfelflade.
Man sei problemlos schneller unten in Jakobsbad, als der Wegweiser angebe, meinte der Koch. So pressierten wir mit dem Abmarsch nicht besonders. Denn obwohl die Nacht relativ mild und praktisch windstill war, wollten wir nicht an der Bahnstation in der Kälte allzu lange auf den Zug warten. Um Viertel nach neun schnallten wir uns den Rucksack wieder an. Der Mond stand nun schon hoch am Himmel, rund um ihn nur wenige kleine Wolken, und beleuchtete den meist breiten Weg. Teils war der Schnee hartgefroren und man musste vorsichtig gehen, um nicht auszugleiten.
Die Stimmung war wunderschön: vom Tal unten schienen die Lichter der Siedlungen durch leichte Nebelchen, die dunkle Silhouette des Alpsteins hob sich deutlich vom Nachthimmel ab, auf dem Hohen Kasten und dem Säntis blinkten die roten Lampen, über uns funkelten die Sterne.
Da wir dann doch die auf dem Wegweiser angekündigten 45 Minuten bis zur Scheidegg benötigt hatten und die gelbe Tafel verbleibende 1 h 15 Min bis zur Bahn auswies, gab's auf dem Weg hinunter nur noch einen kurzen Halt für Tee aus der Thermosflasche. Als wir an einem Waldrand - offenbar ein paar Meter links des Wanderwegs - von einem Stacheldraht aufgehalten wurden und uns entschieden, ein paar Meter zurück, hinauf zur Strasse zu gehen, wurde es bereits knapp für unsere letzte ÖV-Verbindung. So verfielen wir auf den letzten 1.5 Kilometern in leichten Trab. Dieser Extra-Effort war's wert, denn so standen wir alle pünktlich zur Zugseinfahrt um 23:12 Uhr in Jakobsbad auf dem Perron. Etwas verschwitzt und ausser Atem, aber glücklich und zufrieden.
Die Verhältnisse, wie wir sie an diesem Abend angetroffen hatten, waren schlussendlich optimal. Trocken, mild, gute Sicht, kaum Bewölkung, keine besonderen Gefahren ausser vereisten Stellen, spannender und relativ klarer Wegverlauf.
War sehr schön! Kein Wunder, dass wir uns überlegen, in einem Monat wieder eine Vollmondwanderung zu machen! :-)
Noch einige Worte von KraxelDani:
Mondwandern, das ist immer wieder ein besonderes Erlebnis. Ich kanns nicht lassen und versuche die Stimmungen fotografisch festzuhalten. Nicht ganz einfach, bei den langen Belichtungszeiten, ich habe mir dazu neu ein Mini-Gorilla-Stativ gekauft. Hat sich bewährt. Trotzdem muss ich noch etwas üben, und dafür sorgen, dass sich auch das Stativ nicht bewegt...
Ja und dann war da noch das Schluss-Jogging. Es kann nicht genug betont werden: Im Dunkeln ist die Orientierung schwierig (insbesondere auf unbekannten Abkürzungen)! Ein frühzeitiger und ruhiger Blick auf die Karte kann manchen Laufschritt verhindern. Auch ich kann immer wieder dazulernen. Wenn ich das nächste Mal die ganze Nacht durchwandere (letztmals hier), entfällt wenigstens der Zeitdruck...
Tour zu dritt.
Unterwegs von 18.30 Uhr bis 23.15 Uhr.
Wegfindung: Markierter Wanderweg. Bei (alt-)Schnee einfach den ausgetretenen Spuren nach. Bei Nacht wählt man besser eine Route, die man bereits kennt..
Sollte Dich diese Tourenbeschreibung zu einer Nachahmung animiert haben oder falls Du bei einer ähnlichen Begehung ein besonderes Erlebnis hattest, so freue ich mich auf ein Echo!
Sende mir eine Nachricht über hikr.org oder per Mail.
Netterweise hat cf die Tour organisiert und gleich auch einen Bericht geschrieben:
Um halb sechs lud uns das letzte Postauto des Tages auf der Schwägalp aus. Wir stärkten uns im Berghotel mit einer Gerstensuppe und beobachteten im Fersehbild der Säntis-Gipfelkamera, wie um 17:54 Uhr die Sonne unterging.
In der Abenddämmerung machten wir uns um halb sieben auf den Weg. Nach einer halben Stunde begegneten wir bei der Chammhaldenhütte einer Gruppe Schneeschuhgänger, die offenbar eine Route gefunden hatten, auf der noch einigermassen genügend Schnee lag für ihr Vergnügen. Auf sie wartete nun wohl ein Fondueplausch in der Hütte. Aufgrund der unübersichtlichen Situation mit den vielen Leuten um die Hütte verlor sich unsere Gruppe kurz aus den Augen. Zwei Handyanrufe später waren wir aber wieder beisammen.
Unentbehrlich waren nun unsere Stirnlampen, denn die Dunkelheit brach herein und unser Weg führte durch den Wald. Wieder auf freiem Feld löschten wir unterhalb des Schutzenälpli die Lichter und genossen den Blick ins Sternenzelt: Grosser Wagen, Polarstern, Orion, Kassiopeia und die Pleiaden schauten auf uns herab.
Nun begann der kontinuierliche Anstieg von 1320 m auf 1650 m. Um Viertel vor acht passierten wir das Langälpli. Um 19:53 war Mondaufgang, und prompt bemerkten wir gegen acht einen Schimmer hinter dem Hohen Kasten. Ein Wolkenband verdeckte den Mond die ersten Minuten, doch dann präsentierte er sich rund und hell und leuchtete uns die letzte Wegstrecke bis zum Kronberg.
Um halb neun standen wir vor dem Restaurant. Die zwei Raucher, die wir antrafen, stellten sich uns als die beiden Köche vor, die hier übernachten, damit der Sonntagsbrunch pünktlich bereit sein kann. Eigentlich hatte das Restaurant geschlossen, da sich ausser uns drei Vollmondwanderern kein Knochen hier hinauf verirren würde nach der letzten Luftseilbahnfahrt. Aber die beiden jungen Herren bewirteten uns gerne, und so genossen wir im warmen Inneren einen feinen, hausgemachten Öpfelflade.
Man sei problemlos schneller unten in Jakobsbad, als der Wegweiser angebe, meinte der Koch. So pressierten wir mit dem Abmarsch nicht besonders. Denn obwohl die Nacht relativ mild und praktisch windstill war, wollten wir nicht an der Bahnstation in der Kälte allzu lange auf den Zug warten. Um Viertel nach neun schnallten wir uns den Rucksack wieder an. Der Mond stand nun schon hoch am Himmel, rund um ihn nur wenige kleine Wolken, und beleuchtete den meist breiten Weg. Teils war der Schnee hartgefroren und man musste vorsichtig gehen, um nicht auszugleiten.
Die Stimmung war wunderschön: vom Tal unten schienen die Lichter der Siedlungen durch leichte Nebelchen, die dunkle Silhouette des Alpsteins hob sich deutlich vom Nachthimmel ab, auf dem Hohen Kasten und dem Säntis blinkten die roten Lampen, über uns funkelten die Sterne.
Da wir dann doch die auf dem Wegweiser angekündigten 45 Minuten bis zur Scheidegg benötigt hatten und die gelbe Tafel verbleibende 1 h 15 Min bis zur Bahn auswies, gab's auf dem Weg hinunter nur noch einen kurzen Halt für Tee aus der Thermosflasche. Als wir an einem Waldrand - offenbar ein paar Meter links des Wanderwegs - von einem Stacheldraht aufgehalten wurden und uns entschieden, ein paar Meter zurück, hinauf zur Strasse zu gehen, wurde es bereits knapp für unsere letzte ÖV-Verbindung. So verfielen wir auf den letzten 1.5 Kilometern in leichten Trab. Dieser Extra-Effort war's wert, denn so standen wir alle pünktlich zur Zugseinfahrt um 23:12 Uhr in Jakobsbad auf dem Perron. Etwas verschwitzt und ausser Atem, aber glücklich und zufrieden.
Die Verhältnisse, wie wir sie an diesem Abend angetroffen hatten, waren schlussendlich optimal. Trocken, mild, gute Sicht, kaum Bewölkung, keine besonderen Gefahren ausser vereisten Stellen, spannender und relativ klarer Wegverlauf.
War sehr schön! Kein Wunder, dass wir uns überlegen, in einem Monat wieder eine Vollmondwanderung zu machen! :-)
Noch einige Worte von KraxelDani:
Mondwandern, das ist immer wieder ein besonderes Erlebnis. Ich kanns nicht lassen und versuche die Stimmungen fotografisch festzuhalten. Nicht ganz einfach, bei den langen Belichtungszeiten, ich habe mir dazu neu ein Mini-Gorilla-Stativ gekauft. Hat sich bewährt. Trotzdem muss ich noch etwas üben, und dafür sorgen, dass sich auch das Stativ nicht bewegt...
Ja und dann war da noch das Schluss-Jogging. Es kann nicht genug betont werden: Im Dunkeln ist die Orientierung schwierig (insbesondere auf unbekannten Abkürzungen)! Ein frühzeitiger und ruhiger Blick auf die Karte kann manchen Laufschritt verhindern. Auch ich kann immer wieder dazulernen. Wenn ich das nächste Mal die ganze Nacht durchwandere (letztmals hier), entfällt wenigstens der Zeitdruck...
Tour zu dritt.
Unterwegs von 18.30 Uhr bis 23.15 Uhr.
Wegfindung: Markierter Wanderweg. Bei (alt-)Schnee einfach den ausgetretenen Spuren nach. Bei Nacht wählt man besser eine Route, die man bereits kennt..
Sende mir eine Nachricht über hikr.org oder per Mail.
Tourengänger:
KraxelDani
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