Mont de l'Etoile, 3370 m
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Es war der falsche Tag für diesen Berg, der seit vielen Jahren auf meiner Wunschliste steht. Ich wollte es bevorzugt im Herbst versuchen, wenn das Val d`Herens dank der Lärchen in wunderschönes Orange getaucht wird.
Im Winter mit Ski dünkte mich auch attraktiv. So entschied ich heute sehr spontan, einen Versuch zu unternehmen. Allerdings habe ich die Südost-Ausrichtung der Hänge unterschätzt. Die Abfahrt, soviel vorne weg, war Kehricht.
Die Anfahrt nach La Gouille dauert aus dem Berner Oberland lange. Nach 8:30 Uhr startete ich Richtung Lac Bleu. Der Tarif wurde sofort durchgegeben. Schneearmut wird heute ein Thema sein. Durch den engen Wald, auf dem Wanderweg war der Schnee hart, aber gut aufsteigbar. An den freien Stellen lag aber kein Schnee mehr. Ich musste die Ski etwa 50Hm tragen. Ab der Siedlung Louche hatte es dann wieder Schnee, aber oh weh, der Hang bis Remointse du Sex Blanc lag in den letzten Winterzügen.
Im Aufstieg ging das noch, wenngleich auch hier bereits über so manches Alpenröseli hinweggestiegen werden musste. Ich stellte nun fest, dass ich meine Karte vergessen hatte. Das Gelände glaubte ich aber noch ausreichend im Gedächtnis zu haben.
Die Sonne heizte fürchtelich ein. Bald sulzten die Hänge etwas an. Die Aufstiegsspur hielt aber top. Ich war langsam, müde und durstig. Ich hatte mal wieder zu wenig zu trinken dabei und musste meine Vorräte gut einteilen. Lange dauerte es, als ich endlich P.2824m nahe der Cabane des Aig. Rouges erreichte.
Ursprünglich wollte ich über die Südflanke und Südgrat aufsteigen. Nun rächte sich, dass ich meine Karte vergessen hatte. Die Südostflanke machte auch einen guten Eindruck und ich entschied mich diese anzugehen, da gut einsehbar. Ich wurde immer langsamer und durstiger. Der Schnee war in der Südostflanke ziemlich knapp. Niemand war ausser mir unterwegs. Ich erreichte den Nordostgrat nach 4:30 Stunden. Ich löste mich von den Skier und stieg mit zunehmenden Zweifeln auf dem kurzen Grat zum Gipfelfesblock zu. Nun die böse Überraschung. Die letzten 5m lassen sich nur in sehr ausgesetzter Kletterei überwinden. Mit Skistiefel für mich indiskutabel. Auch ohne wäre es sehr heikel. Der Heldentod ist nicht mein Ding. Da lasse ich anderen den Vortritt. Die Aussicht ist dadurch zwar ein wenig eingeschränkt, aber es taugt mir allemal. Wunderschön der Blick auf Pointe de Vouasson. Die Bergwelt rund um Arolla ist oberhalb von 3000m eine Schau. Eindrücklich auch Dent Blache, Weisshorn, die Berner und Waadtländer Alpen...
Am Gipfel sehe ich nun zwei Personen, die vom Südgrat aufgestiegen sein müssen. Ich nerv mich ein wenig, aber schon okay.
Nun ging es an die Abfahrt und die nächste böse Überraschung wartete auf mich. Zunächst sah ich eine 20-köpfige Gruppe aufsteigen, was nicht störte. Der Schnee in der Südostflanke war der reinste Terror. Fürchterlicher Bruchharsch. Kaum fahrbar. Zwischen 3100 und 2900 war es ganz gut. Die unverspurten Hänge sulzten leicht an und waren angenehm. Der Hang unterhalb der Hütte bzw. P. 2824 dann wieder ein Desaster. Grausamer Bruchharsch. Es sollte noch schlimmer kommen. Die Hänge unterhalb von 2450m bis zum Lac Bleu war ich nah dran abzuschnallen (was natürlich noch schlimmer gewesen wäre). Ich stürzte mehrfach über Alpenrosen, Steine, Sträucher ... Eine Horde Gämsen sah in mir keine Gefahr und blickten mir vergnügt zu.
Die letzte Herausforderung dann durch den engen Wald von Louche nach Lac Gouille. Ohne Worte.
Im Nachhinein wäre die Abfahrt vom Mont de l`Etoile über die Nordosthänge nach Les Lattes vielleicht doch klüger gewesen. Ich hatte dies ursprünglich auch so geplant. Da ich den Gipfel später erreichte als kalkuliert, hätte ich dann aber mindestens 2 Stunden auf ein Postauto zurück Richtung Arolla warten müssen. Deshalb entschied ich mich, die Aufstiegsroute wieder zurück zum Auto abzufahren.
Lawinengefahr: 1 (gering)
Bewertung: für mich heute objektiv schwierig zu beurteilen. Bei brauchbaren Schnee vermutlich WS+. Der anspruchsvollste Teile dürfte dann im engen Wald zwischen Lac Bleu und La Gouille liegen.
Im Winter mit Ski dünkte mich auch attraktiv. So entschied ich heute sehr spontan, einen Versuch zu unternehmen. Allerdings habe ich die Südost-Ausrichtung der Hänge unterschätzt. Die Abfahrt, soviel vorne weg, war Kehricht.
Die Anfahrt nach La Gouille dauert aus dem Berner Oberland lange. Nach 8:30 Uhr startete ich Richtung Lac Bleu. Der Tarif wurde sofort durchgegeben. Schneearmut wird heute ein Thema sein. Durch den engen Wald, auf dem Wanderweg war der Schnee hart, aber gut aufsteigbar. An den freien Stellen lag aber kein Schnee mehr. Ich musste die Ski etwa 50Hm tragen. Ab der Siedlung Louche hatte es dann wieder Schnee, aber oh weh, der Hang bis Remointse du Sex Blanc lag in den letzten Winterzügen.
Im Aufstieg ging das noch, wenngleich auch hier bereits über so manches Alpenröseli hinweggestiegen werden musste. Ich stellte nun fest, dass ich meine Karte vergessen hatte. Das Gelände glaubte ich aber noch ausreichend im Gedächtnis zu haben.
Die Sonne heizte fürchtelich ein. Bald sulzten die Hänge etwas an. Die Aufstiegsspur hielt aber top. Ich war langsam, müde und durstig. Ich hatte mal wieder zu wenig zu trinken dabei und musste meine Vorräte gut einteilen. Lange dauerte es, als ich endlich P.2824m nahe der Cabane des Aig. Rouges erreichte.
Ursprünglich wollte ich über die Südflanke und Südgrat aufsteigen. Nun rächte sich, dass ich meine Karte vergessen hatte. Die Südostflanke machte auch einen guten Eindruck und ich entschied mich diese anzugehen, da gut einsehbar. Ich wurde immer langsamer und durstiger. Der Schnee war in der Südostflanke ziemlich knapp. Niemand war ausser mir unterwegs. Ich erreichte den Nordostgrat nach 4:30 Stunden. Ich löste mich von den Skier und stieg mit zunehmenden Zweifeln auf dem kurzen Grat zum Gipfelfesblock zu. Nun die böse Überraschung. Die letzten 5m lassen sich nur in sehr ausgesetzter Kletterei überwinden. Mit Skistiefel für mich indiskutabel. Auch ohne wäre es sehr heikel. Der Heldentod ist nicht mein Ding. Da lasse ich anderen den Vortritt. Die Aussicht ist dadurch zwar ein wenig eingeschränkt, aber es taugt mir allemal. Wunderschön der Blick auf Pointe de Vouasson. Die Bergwelt rund um Arolla ist oberhalb von 3000m eine Schau. Eindrücklich auch Dent Blache, Weisshorn, die Berner und Waadtländer Alpen...
Am Gipfel sehe ich nun zwei Personen, die vom Südgrat aufgestiegen sein müssen. Ich nerv mich ein wenig, aber schon okay.
Nun ging es an die Abfahrt und die nächste böse Überraschung wartete auf mich. Zunächst sah ich eine 20-köpfige Gruppe aufsteigen, was nicht störte. Der Schnee in der Südostflanke war der reinste Terror. Fürchterlicher Bruchharsch. Kaum fahrbar. Zwischen 3100 und 2900 war es ganz gut. Die unverspurten Hänge sulzten leicht an und waren angenehm. Der Hang unterhalb der Hütte bzw. P. 2824 dann wieder ein Desaster. Grausamer Bruchharsch. Es sollte noch schlimmer kommen. Die Hänge unterhalb von 2450m bis zum Lac Bleu war ich nah dran abzuschnallen (was natürlich noch schlimmer gewesen wäre). Ich stürzte mehrfach über Alpenrosen, Steine, Sträucher ... Eine Horde Gämsen sah in mir keine Gefahr und blickten mir vergnügt zu.
Die letzte Herausforderung dann durch den engen Wald von Louche nach Lac Gouille. Ohne Worte.
Im Nachhinein wäre die Abfahrt vom Mont de l`Etoile über die Nordosthänge nach Les Lattes vielleicht doch klüger gewesen. Ich hatte dies ursprünglich auch so geplant. Da ich den Gipfel später erreichte als kalkuliert, hätte ich dann aber mindestens 2 Stunden auf ein Postauto zurück Richtung Arolla warten müssen. Deshalb entschied ich mich, die Aufstiegsroute wieder zurück zum Auto abzufahren.
Lawinengefahr: 1 (gering)
Bewertung: für mich heute objektiv schwierig zu beurteilen. Bei brauchbaren Schnee vermutlich WS+. Der anspruchsvollste Teile dürfte dann im engen Wald zwischen Lac Bleu und La Gouille liegen.
Tourengänger:
akka
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Kommentare (3)