Vorfrühlingstage im Tessin: Caval Drossa (1.632 m) und Monte Bar (1.816 m)
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hikr.org ist irgendwie schon genial: Hätte ich nicht anderthalb Wochen zuvor diesen Bericht Monte Bar mt 1814 von turistalpi gelesen, wäre mir wohl verborgen geblieben, wie wenig Schnee bereits jetzt auf der Alpensüdseite liegt und wie attraktiv die Gegend um den Monte Bar doch ist. Und ich wäre nie auf die Idee gekommen, so früh im Jahr für einige Tage in den Tessin zu fahren.
Nach dem Salmone am Vortag stand heute also der Monte Bar auf dem Programm.
Zuvor hatte ich intensiv überlegt, wo ich am sinnvollsten starte. Ein Ausgangspunkt nahe Tesserete wäre mit öV nur nach einem Umweg über Lugano erreichbar. Lieber wollte ich stattdessen einen etwas längeren Fußmarsch in Kauf nehmen. Der Haltepunkt Mezzovico an der S-Bahnstrecke Bellinzona-Lugano schien mir unter den gegebenen Umständen daher ideal.
Nach der aussichtsreichen Zugfahrt von Giubiasco zum Ceneri hinauf war ich Viertel vor 10 Uhr in Mezzovico, d.h. an der Haltestelle gleichen Namens. Der Ort selbst liegt ca. 1 km weiter westlich.
Zunächst ging es parallel, aber abseits der Fahrstraße auf einem Wanderweg nur leicht ansteigend nach Camignolo.
Dort dann rechts den Berg hoch. Am Ende des Dorfes wurde noch ein Bauernhof mit bellenden Hunden und quiekenden Schweinen passiert. Dann war es wieder gewohnt einsam (auf den Bergwanderungen der beiden vorangegangenen Tagen war mir doch tatsächlich kein einziger anderer Berggänger begegnet).
Der Laubwald war licht. Das Laub bedeckte stattdessen stellenweise dezimeterhoch den Weg und verdeckte das Geröll und Wurzelwerk darunter.
Nach knapp 2 Stunden war der Sattel von Gola di Lago erreicht. Erstmals kam der Rücken des Caval Drossa in Sicht und der Blick nach Süden weitete sich erheblich.
Weiter ging es auf gut markierten Wegen an einigen Alphütten, oder vermutlich eher Ferienhäusern vorbei auf teils offenem Gelände teils durch kleinere Birkenwäldchen gemächlich nach oben. Schließlich war nach einer Gesamtgehzeit von 3 Stunden gegen 13 Uhr der Motto della Croce erreicht.
Zeit für eine Mittagspause und zugleich ein geeigneter Ort dafür. Mittlerweile herrschte nämlich ein unangenehm kräftiger Nordwind. Der einzige einigermaßen windgeschützte Ort weit und breit befand sich hinter dem breiten Unterbau des Kreuzes. Praktischerweise der Sonne zugewandt und mit prächtigem Ausblick.
Zu diesem Zeitpunkt hielt sich der Dunst über Lugano, dem Mendrisiotto und der Po-Ebene noch in Grenzen. In weiter Ferne war sogar noch die markante Gestalt des Monte Viso erkennbar.
Die Mittagsrast wurde verkürzt durch eine angeregte Plauderei mit einem zwischenzeitlich von Süden heraufgestiegenen deutschsprachigen, aber wie sich herausstellte schon länger ortsansäßigen Wanderers. Ich meinte einen österreichischen Migrationshintergrund leicht herauszuhören.
Nach einer Dreiviertelstunde mußte ich weiter, denn ich hatte ja noch einiges vor. Der Gipfel des Caval Drossa war rasch erreicht, die Aussicht von dort nicht wesentlich anders als vom Croce, nur noch etwas umfassender.
Danach kurz den Grat weiter und anschließend zu dem Fahrsträßchen gequert, das zur Capanna Monte Bar führte. Dieses Fahrsträßchen war in der bergseitigen Mulde noch schneebedeckt. Nur auf der Talseite. kam ein schmaler Streifen aperer Asphalt hervor.
Punkt 3 Uhr war die Hütte erreicht. Die schöne Sonnenterrasse im oberen Stock war von einigen locals bevölkert. Und auch ich wollte zumindest für ein knappes halbes Stündchen dort Rast machen.
Die von mir nicht wirklich ernsthaft erwogene Variante für den Abstieg über die Nordseite nach Isone hinab war nach kurzer Rücksprache mit den Einheimischen rasch vom Tisch.
Also doch zurück nach Mezzovico. Aber erst noch zum Gipfel vom Monte Bar.
Es hatte eine geschlossene Schneedecke, doch guter Trittschnee, Einsinken kein Thema, lediglich an einigen Stellen ein wenig glatt.
Am Gipfel dann prächtige 360-Grad-Aussicht, kein Kreuz (!) und ein unbarmherziger Wind. Einige Fotos aufgenommen sowie eine (etwas verwackelte) Video-Sequenz .
Lange hätte ich es an diesem Ort bei diesen Verhältnissen ohnehin nicht ausgehalten, aber es war mittlerweile 4 Uhr geworden und die Aussicht, etwa bei Dunkelheit den laubbedeckten Geröllweg von Gola di Lage nach Camignolo hinunterstolpern zu müssen, machte mir etwas Sorge. Auf jeden Fall mußte ich mich etwas beeilen.
Der Abstieg bis Gola di Lago zog sich etwas in die Länge, aber letztlich gelang es mir doch Camignolo gegen 18 Uhr zu erreichen. Da war es dann tatsächlich fast stockdunkel, der weitere Weg zur Bahnstation war aber auch bei diesen Bedingungen kein Problem.
Nochmals ein wunderschöner Tag und kaum mehr zu toppen - zumindest nicht mehr in den darauffolgenden Tagen
Nach dem Salmone am Vortag stand heute also der Monte Bar auf dem Programm.
Zuvor hatte ich intensiv überlegt, wo ich am sinnvollsten starte. Ein Ausgangspunkt nahe Tesserete wäre mit öV nur nach einem Umweg über Lugano erreichbar. Lieber wollte ich stattdessen einen etwas längeren Fußmarsch in Kauf nehmen. Der Haltepunkt Mezzovico an der S-Bahnstrecke Bellinzona-Lugano schien mir unter den gegebenen Umständen daher ideal.
Nach der aussichtsreichen Zugfahrt von Giubiasco zum Ceneri hinauf war ich Viertel vor 10 Uhr in Mezzovico, d.h. an der Haltestelle gleichen Namens. Der Ort selbst liegt ca. 1 km weiter westlich.
Zunächst ging es parallel, aber abseits der Fahrstraße auf einem Wanderweg nur leicht ansteigend nach Camignolo.
Dort dann rechts den Berg hoch. Am Ende des Dorfes wurde noch ein Bauernhof mit bellenden Hunden und quiekenden Schweinen passiert. Dann war es wieder gewohnt einsam (auf den Bergwanderungen der beiden vorangegangenen Tagen war mir doch tatsächlich kein einziger anderer Berggänger begegnet).
Der Laubwald war licht. Das Laub bedeckte stattdessen stellenweise dezimeterhoch den Weg und verdeckte das Geröll und Wurzelwerk darunter.
Nach knapp 2 Stunden war der Sattel von Gola di Lago erreicht. Erstmals kam der Rücken des Caval Drossa in Sicht und der Blick nach Süden weitete sich erheblich.
Weiter ging es auf gut markierten Wegen an einigen Alphütten, oder vermutlich eher Ferienhäusern vorbei auf teils offenem Gelände teils durch kleinere Birkenwäldchen gemächlich nach oben. Schließlich war nach einer Gesamtgehzeit von 3 Stunden gegen 13 Uhr der Motto della Croce erreicht.
Zeit für eine Mittagspause und zugleich ein geeigneter Ort dafür. Mittlerweile herrschte nämlich ein unangenehm kräftiger Nordwind. Der einzige einigermaßen windgeschützte Ort weit und breit befand sich hinter dem breiten Unterbau des Kreuzes. Praktischerweise der Sonne zugewandt und mit prächtigem Ausblick.
Zu diesem Zeitpunkt hielt sich der Dunst über Lugano, dem Mendrisiotto und der Po-Ebene noch in Grenzen. In weiter Ferne war sogar noch die markante Gestalt des Monte Viso erkennbar.
Die Mittagsrast wurde verkürzt durch eine angeregte Plauderei mit einem zwischenzeitlich von Süden heraufgestiegenen deutschsprachigen, aber wie sich herausstellte schon länger ortsansäßigen Wanderers. Ich meinte einen österreichischen Migrationshintergrund leicht herauszuhören.
Nach einer Dreiviertelstunde mußte ich weiter, denn ich hatte ja noch einiges vor. Der Gipfel des Caval Drossa war rasch erreicht, die Aussicht von dort nicht wesentlich anders als vom Croce, nur noch etwas umfassender.
Danach kurz den Grat weiter und anschließend zu dem Fahrsträßchen gequert, das zur Capanna Monte Bar führte. Dieses Fahrsträßchen war in der bergseitigen Mulde noch schneebedeckt. Nur auf der Talseite. kam ein schmaler Streifen aperer Asphalt hervor.
Punkt 3 Uhr war die Hütte erreicht. Die schöne Sonnenterrasse im oberen Stock war von einigen locals bevölkert. Und auch ich wollte zumindest für ein knappes halbes Stündchen dort Rast machen.
Die von mir nicht wirklich ernsthaft erwogene Variante für den Abstieg über die Nordseite nach Isone hinab war nach kurzer Rücksprache mit den Einheimischen rasch vom Tisch.
Also doch zurück nach Mezzovico. Aber erst noch zum Gipfel vom Monte Bar.
Es hatte eine geschlossene Schneedecke, doch guter Trittschnee, Einsinken kein Thema, lediglich an einigen Stellen ein wenig glatt.
Am Gipfel dann prächtige 360-Grad-Aussicht, kein Kreuz (!) und ein unbarmherziger Wind. Einige Fotos aufgenommen sowie eine (etwas verwackelte) Video-Sequenz .
Lange hätte ich es an diesem Ort bei diesen Verhältnissen ohnehin nicht ausgehalten, aber es war mittlerweile 4 Uhr geworden und die Aussicht, etwa bei Dunkelheit den laubbedeckten Geröllweg von Gola di Lage nach Camignolo hinunterstolpern zu müssen, machte mir etwas Sorge. Auf jeden Fall mußte ich mich etwas beeilen.
Der Abstieg bis Gola di Lago zog sich etwas in die Länge, aber letztlich gelang es mir doch Camignolo gegen 18 Uhr zu erreichen. Da war es dann tatsächlich fast stockdunkel, der weitere Weg zur Bahnstation war aber auch bei diesen Bedingungen kein Problem.
Nochmals ein wunderschöner Tag und kaum mehr zu toppen - zumindest nicht mehr in den darauffolgenden Tagen
Tourengänger:
dulac
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