Nach den Schneefällen in der Deutschschweiz und den hervorragenden Wetteraussichten für den Süden, war der Entschluss ins Tessin zu fahren schnell gefasst. Roveredo ist mit dem öV innert nützlicher Frist gut erreichbar.
Der Aufstieg beginnt bei der schönen Kirche S. Anna. Bis Pianasc leider auf einer betonierten Waldstrasse. Weiter dann auf gutem Wanderweg via Monti di Lava - La Bola Richtung Cima Grande. Markierungen sind relativ spärlich, und im Wald braucht es manchmal ein bisschen Fantasie um die Spur im dichten Laub zu finden. Auf ca 1500m habe ich den Wanderweg verlassen und bin weglos zur Cima Grande aufgestiegen. Durch hohes Gras und Farn ist der Gipfel über einige Felsen schnell erreicht. Wegspuren habe ich im Aufstieg keine gesehen. Vom Gipfel einfach geradeaus, leicht absteigend, und schon bald trifft man wieder auf den Weg der zur Alpe Luarn führt. Bis hierhin T2.
Ab dem Rifugio di Luarn führt ein unmarkierter Pfad zum Sasso della Guardia. Manchmal verlieren sich die Spuren im hohen Gras, aber man findet sie immer wieder. Ist man bei den Felsen angekommen, bestehen zwei Möglichkeiten den Gipfel zu erreichen. Die einfachere Variante folgt der nun gut sichtbaren Spur durch eine steilere Grasflanke unterhalb des Gipfels. Bei einer Einsattelung kann dann der Gipfel von der Ostseite her in wenigen Metern erreicht werden. (T3) Die interessantere Variante ist bei den Felsen direkt auf den Grat aufzusteigen, und so von der Westseite in schöner Kraxelei zum Gipfel zu gelangen. (T4)
Da ich für den Abstieg nicht wieder der Aufstiegsroute folgen wollte, beschloss ich einen weglosen Abstieg zum Wanderweg der von M. di Lanés herkommt zu versuchen. Es war kein weiser Entscheid. Sehr steil gehts in absolut unwegsamen Gelände nach unten. Mehrmals musste ich bei unüberwindbaren Felsbarrieren wieder hochkraxeln um eine neue Route zu finden. An einigen Stellen wäre ein Ausrutscher unverzeihbar. Bei diesem Abstieg habe ich dann auch viel Zeit eingebüsst. (T5)
Bei ca 1600m war ich dann echt froh auf den Wanderweg zu treffen. Diesem bin ich gefolgt bis man kurz vor der Alpe di Luern auf eine gute, unmarkierte Wegspur nach Stavél trifft. In Stavél habe ich die Spur wieder verloren, und bin wiederum weglos im dichten, sehr steilen Wald, südlich einer Felsbarriere abgestiegen. Auch hier war ich froh als ich auf den von M. di Volin herkommenden Weg stiess. Nun folgte der nicht endend wollende Abstieg auf der betonierten Waldstrasse nach Roveredo.
Eine schöne Tour die viele Möglichkeiten bietet. Folgt man immer den Pfaden, bewegt man sich eigentlich immer im T3 Bereich.
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