Ötztaler Wildspitze (3.772 m) von der Vernagthütte.
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Urlaub im Ötztal 3. Etappe
Dies ist meine zweite Besteigung des höchsten Punktes Nordtirols und höchster Punkt der Ötztaler Alpen von der Vernagthütte aus.
Ein kurzer Abriss meiner ersten Besteigung am Ende dieses Berichtes.
Und wieder ist es ein wunderschöner Morgen, der Morgen des 15. August 1973, als ich meine zweite Gletschertour mit Karri unternehme. Ich habe an diesem Tag gleich zweimal Glück. Zum ersten, weil das Wetter wieder exorbitant schön ist, und weil wir zweitens dann auch noch genau den Weg einschlagen, der uns die farblich besten Bilder beschert, die sich ein Fotograf wünschen kann.
Wir stehen an diesem Morgen gegen fünf Uhr auf, frühstücken kurz und machen uns auf den Weg von der Hütte am westlichen Rand der Moräne in 10 Min. zum Vernagtferner, den wir auf etwa 2850 m Höhe betreten. Von hier aus geht es nun über 900 Höhenmeter über Gletscher. Da der Gletscher im unteren Teil völlig schneefrei ist, schnallen wir die Steigeisen an. Achtung, die auf dem Gletscher befindlichen Stangen sind keine Wegmarkierung, sondern Vermessungsstangen des Vernagtferners. Wir gehen auf einen roten Felskopf zu, den wir rechts liegen lassen, auch der Gletscherbruch bleibt rechts liegen. Nun zieht sich der Anstieg leicht ansteigend in Richtung des S-Sporn der Petersenspitze entgegen; rechts an ihm vorbei und über spaltenlosen Firn zuletzt sehr steil hoch zum Brochkogeljoch.
Über lange Zeit begleitete uns das Panorama des Vorderen Brochkogels (rechts), bis wir auf 3423 m das Brochkogeljoch passieren. Bis hier haben wir bereits den größten Teil des Aufstiegs hinter uns. Bis hierher brauchten wir knapp 2 Stunden. Kurz nach dem Joch befinden sich einige harmlose Spalten. Unter dem Hinteren Brochkogel zieht sich die Spur nun in Richtung der Wildspitze, die jetzt ständig vor uns steht. Auch die Anstiegswege sind gut zu erkennen. Auch zeichnen sich auf dem Gletscher die Spuren der Besteiger der letzten Tage ab, sowie die derjenigen, die von näher gelegenen Hütten unterwegs sind. Nach einem ständigen flach ansteigenden Anstieg im Gegenlicht erreichen wir schließlich das Mitterkarjoch, über das wir später absteigen wollen.
Wir lassen das Mitterkarjoch rechts liegen und streben dem Gipfelgrat der Südspitze zu. Der Grat zieht steil hoch zum Kreuz geschmückten Südgipfel der Wildspitze. Wir erreichen den Gipfel nach weiteren knapp 2 Stunden. Am Gipfel ist wie üblich viel Trubel. Wir gehen deshalb gleich weiter über den Verbindungsgrat zum 2 Meter höheren Nordgipfel (3772 m). Der 300 m lange Gart ist gut begehbar, die Wächten können leicht umgangen werden. Wir brauchen für für den Übergang eine viertel Stunde. Auch hier ist der Trubel noch sehr hoch. Deshalb steigen wir gleich wieder ab und halten unsere Gipfelrast unter der Westwand des Gipfels.
Weiter geht es wieder zurück zum Mitterkarjoch. Der Abstieg über das sehr steile Schneefeld schaut nicht gerade einfach aus. Karri, mein Begleiter hat viel Angst vor einem Abrutsch. Ich sichere oben an der Kante und er hangelt sich am Seil die ersten 40 m runter. Als ich auch die ersten 40 m geschafft habe, finden wir Fixseile, die mehrere Bergführer für ihre Kundschaft gespannt haben. Nach kurzer Rücksprache benutzen wir auch diese Hilfe und kommen nach einer halben Stunde wieder in flacheres Gelände und das Ende des Schneefeldes. Über die lange Reise erreichen wir Breslauer Hütte in 1 Stunde ab Mitterkarjoch.
Nach einer kurzen Radlermaß-Pause geht es weiter über den „Seufertweg“ zurück zur Vernagthütte.
Von der Breslauer Hütte gehen wir westlich durch die Moränen des Mitterkarferners und über einzelne Einschnitte des Hanges. Der Weg wendet sich um einen Ausläufer des Vorderen Brochkogels herum. Wir überschreiten die Quellen des Platteibaches und erreichen immer leicht auf- und absteigend das Obere Platteieck. Hier schwenken wir nach Norden um den Rücken herum und erreichen das wilde und öde Tal des Vernagtbaches. Wir gehen leicht absteigend hinunter zum Vernagtbach und über die Brücke des Baches. Am letzten Anstieg über die Moräne zur Vernagthütte meinte ich zu Karri, „und jetzt mit einem fröhlichen Lied zur Hütte“. Er schaute mich nur an und sagte kein Wort. Ich glaube er hätte mich am liebsten gefressen. Wir waren jetzt immerhin schon über 10 Stunden unterwegs. Für den Seufertweg benötigten wir 2 Stunden.
Achtung: Der Abstieg vom Mitterkarjoch zur Breslauer Hütte hat sich total verändert, ebenso der Anstieg zum Gipfel der Wildspitze siehe Bericht von
Alpensucht im Jahre 2011.
Region: Ötztaler Alpen
Bergsteiger: Karri und Karl
1. Etappe
Hintergraslspitze
2. Etappe
Fluchtkogel
3. Etappe
Wildspitze
4. Etappe
Hochvernagtspitze
5. Etappe
Weißseespitze
Meine erste Besteigung der Wildspitze erfolgte am 29.7.1969:
Am Tag zuvor feierten wir bis 2 Uhr in der Früh Geburtstag, jeder hatte mindestens 2 Liter Rotwein in sich. Laut Hüttenwirt braucht man auf die Wildspitze 4 Std. Aufstieg und 4 Std. Abstieg. Früh um 6 Uhr gingen wir an der Hütte los.
Nach 4 Std.! erreichten wir das Brochkogeljoch. Ich glaube, bis dahin war der Rauch wohl langsam weg, denn bis zum Wildspitzgipfel brauchten wir weitere 2 Std., obwohl am Gipfelgrat Blankeis war. Am Gipfel hatten wir es plötzlich eilig, da uns Bergführer sagten, wir sollen sofort zurück, da ein Unwetter gemeldet war.
Jetzt waren wir plötzlich total nüchtern, denn nach 2 1/2 Std. waren wir wieder an der Vernagthütte. Auch der Hüttenwirt warnte vor dem herannahenden Wetter. Wir stiegen trotzdem sofort ab nach Vent. Kurz vor den Rofenhöfen erreichte uns das Wetter mit Blitz, Donner und Hagel. Wir gingen trotzdem weiter nach Vent. Völlig durchnässt erreichen wir das Auto und fuhren übers Ötztal wieder nach FFB. Bei der Auffahrt zum Zirler Berg gab der Radio durch, dass heute in der Similaun-Nordwand kurz unterm Gipfel 7 Bergsteiger abgestürzt sind, da durch das Unwetter von der Gipfelwächte ein Teil abgerissen war.
Bergsteiger: Karl u. Brandy
Tour 16 <--- Tour 17 ---> Tour 18 (Tournummern nach Einstellungsdatum der Touren)
Dies ist meine zweite Besteigung des höchsten Punktes Nordtirols und höchster Punkt der Ötztaler Alpen von der Vernagthütte aus.
Ein kurzer Abriss meiner ersten Besteigung am Ende dieses Berichtes.
Und wieder ist es ein wunderschöner Morgen, der Morgen des 15. August 1973, als ich meine zweite Gletschertour mit Karri unternehme. Ich habe an diesem Tag gleich zweimal Glück. Zum ersten, weil das Wetter wieder exorbitant schön ist, und weil wir zweitens dann auch noch genau den Weg einschlagen, der uns die farblich besten Bilder beschert, die sich ein Fotograf wünschen kann.
Wir stehen an diesem Morgen gegen fünf Uhr auf, frühstücken kurz und machen uns auf den Weg von der Hütte am westlichen Rand der Moräne in 10 Min. zum Vernagtferner, den wir auf etwa 2850 m Höhe betreten. Von hier aus geht es nun über 900 Höhenmeter über Gletscher. Da der Gletscher im unteren Teil völlig schneefrei ist, schnallen wir die Steigeisen an. Achtung, die auf dem Gletscher befindlichen Stangen sind keine Wegmarkierung, sondern Vermessungsstangen des Vernagtferners. Wir gehen auf einen roten Felskopf zu, den wir rechts liegen lassen, auch der Gletscherbruch bleibt rechts liegen. Nun zieht sich der Anstieg leicht ansteigend in Richtung des S-Sporn der Petersenspitze entgegen; rechts an ihm vorbei und über spaltenlosen Firn zuletzt sehr steil hoch zum Brochkogeljoch.
Über lange Zeit begleitete uns das Panorama des Vorderen Brochkogels (rechts), bis wir auf 3423 m das Brochkogeljoch passieren. Bis hier haben wir bereits den größten Teil des Aufstiegs hinter uns. Bis hierher brauchten wir knapp 2 Stunden. Kurz nach dem Joch befinden sich einige harmlose Spalten. Unter dem Hinteren Brochkogel zieht sich die Spur nun in Richtung der Wildspitze, die jetzt ständig vor uns steht. Auch die Anstiegswege sind gut zu erkennen. Auch zeichnen sich auf dem Gletscher die Spuren der Besteiger der letzten Tage ab, sowie die derjenigen, die von näher gelegenen Hütten unterwegs sind. Nach einem ständigen flach ansteigenden Anstieg im Gegenlicht erreichen wir schließlich das Mitterkarjoch, über das wir später absteigen wollen.
Wir lassen das Mitterkarjoch rechts liegen und streben dem Gipfelgrat der Südspitze zu. Der Grat zieht steil hoch zum Kreuz geschmückten Südgipfel der Wildspitze. Wir erreichen den Gipfel nach weiteren knapp 2 Stunden. Am Gipfel ist wie üblich viel Trubel. Wir gehen deshalb gleich weiter über den Verbindungsgrat zum 2 Meter höheren Nordgipfel (3772 m). Der 300 m lange Gart ist gut begehbar, die Wächten können leicht umgangen werden. Wir brauchen für für den Übergang eine viertel Stunde. Auch hier ist der Trubel noch sehr hoch. Deshalb steigen wir gleich wieder ab und halten unsere Gipfelrast unter der Westwand des Gipfels.
Weiter geht es wieder zurück zum Mitterkarjoch. Der Abstieg über das sehr steile Schneefeld schaut nicht gerade einfach aus. Karri, mein Begleiter hat viel Angst vor einem Abrutsch. Ich sichere oben an der Kante und er hangelt sich am Seil die ersten 40 m runter. Als ich auch die ersten 40 m geschafft habe, finden wir Fixseile, die mehrere Bergführer für ihre Kundschaft gespannt haben. Nach kurzer Rücksprache benutzen wir auch diese Hilfe und kommen nach einer halben Stunde wieder in flacheres Gelände und das Ende des Schneefeldes. Über die lange Reise erreichen wir Breslauer Hütte in 1 Stunde ab Mitterkarjoch.
Nach einer kurzen Radlermaß-Pause geht es weiter über den „Seufertweg“ zurück zur Vernagthütte.
Von der Breslauer Hütte gehen wir westlich durch die Moränen des Mitterkarferners und über einzelne Einschnitte des Hanges. Der Weg wendet sich um einen Ausläufer des Vorderen Brochkogels herum. Wir überschreiten die Quellen des Platteibaches und erreichen immer leicht auf- und absteigend das Obere Platteieck. Hier schwenken wir nach Norden um den Rücken herum und erreichen das wilde und öde Tal des Vernagtbaches. Wir gehen leicht absteigend hinunter zum Vernagtbach und über die Brücke des Baches. Am letzten Anstieg über die Moräne zur Vernagthütte meinte ich zu Karri, „und jetzt mit einem fröhlichen Lied zur Hütte“. Er schaute mich nur an und sagte kein Wort. Ich glaube er hätte mich am liebsten gefressen. Wir waren jetzt immerhin schon über 10 Stunden unterwegs. Für den Seufertweg benötigten wir 2 Stunden.
Achtung: Der Abstieg vom Mitterkarjoch zur Breslauer Hütte hat sich total verändert, ebenso der Anstieg zum Gipfel der Wildspitze siehe Bericht von

Region: Ötztaler Alpen
Bergsteiger: Karri und Karl
1. Etappe

2. Etappe

3. Etappe

4. Etappe

5. Etappe

Meine erste Besteigung der Wildspitze erfolgte am 29.7.1969:
Am Tag zuvor feierten wir bis 2 Uhr in der Früh Geburtstag, jeder hatte mindestens 2 Liter Rotwein in sich. Laut Hüttenwirt braucht man auf die Wildspitze 4 Std. Aufstieg und 4 Std. Abstieg. Früh um 6 Uhr gingen wir an der Hütte los.
Nach 4 Std.! erreichten wir das Brochkogeljoch. Ich glaube, bis dahin war der Rauch wohl langsam weg, denn bis zum Wildspitzgipfel brauchten wir weitere 2 Std., obwohl am Gipfelgrat Blankeis war. Am Gipfel hatten wir es plötzlich eilig, da uns Bergführer sagten, wir sollen sofort zurück, da ein Unwetter gemeldet war.
Jetzt waren wir plötzlich total nüchtern, denn nach 2 1/2 Std. waren wir wieder an der Vernagthütte. Auch der Hüttenwirt warnte vor dem herannahenden Wetter. Wir stiegen trotzdem sofort ab nach Vent. Kurz vor den Rofenhöfen erreichte uns das Wetter mit Blitz, Donner und Hagel. Wir gingen trotzdem weiter nach Vent. Völlig durchnässt erreichen wir das Auto und fuhren übers Ötztal wieder nach FFB. Bei der Auffahrt zum Zirler Berg gab der Radio durch, dass heute in der Similaun-Nordwand kurz unterm Gipfel 7 Bergsteiger abgestürzt sind, da durch das Unwetter von der Gipfelwächte ein Teil abgerissen war.
Bergsteiger: Karl u. Brandy
Tour 16 <--- Tour 17 ---> Tour 18 (Tournummern nach Einstellungsdatum der Touren)
Tourengänger:
Gemse

Communities: Hochtouren in den Ostalpen
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