Mürtschenstock - vom Fulen zum Ruchen über Nordgrat
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Dieser Bericht soll folgende Routen aus dem Alpinführer Glarner Alpen etwas detaillierter beschreiben und mit hilfreichen Bildern unterlegen:
Route 1032 - Ruchen über den Nordgrat
Route 1028 - Ruchen über die Ostflanke
An diesem wunderschönen Herbsttag sind wir ab Hüttenberge über den Robmen und Bigaas auf den Fulen Mürtschen aufgestiegen. Nach kurzem Gipfelbesuch sind wir wieder abgestiegen bis in die Scharte zwischen Fulen und Nordgrat vom Ruchen. Dort haben wir die Sonne genossen, gegessen und uns auf den Nordgrat vorbereitet. Dabei wurden wir von einem Bartgeier direkt überflogen! Etwa 20 Meter über unseren Köpfen ist der Dicke vorbeigeflogen! Was für ein Vogel...
Nordgrat
Es führen zwei Wege über den Nordgrat. Der etwas Schwierigere (ganz kurze 5er Kletterstellen) ist im Alpinführer beschrieben. Es handelt sich dabei um die gelb markierte Route auf dem angehängten Foto. Diese Route benutze ich jeweils für den Abstieg vom Ruchen Richtung Fulen. Die Abseilstellen sind überall von mir erneuert worden. Zwischensicherungen im gelb markierten Teil sind nicht vorhanden.
Hier folgt nun die Beschreibung der rot markierten Route, bei welcher auch Haken zur Zwischensicherung vorhanden sind. Man steigt am Ende der Scharte westlich im schuttigen Coloir etwa 30 Meter ab, hält dann sofort wieder links hoch unter die markante braune Felswand. Dieser entlang folgt man dem Schuttband. Am Ende der Wand klettert man links im Riss ca. 10 Meter hoch und umsteigt die Kante und hält dann südlich bis man zum griffarmen Turm kommt, wo sich ein Stand befindet. Nun wechselt man auf die Ostseite des Grates und quert ca. 30 Meter in kombiniertem Gelände in eine Scharte zwischen zwei Türmen hinein. Der linke Turm wird nun auf dessen Nordkante bestiegen und nach etwa 20 Metern kommt man zum Stand vor dem Gendarm. Die Übersteigung des luftigen Gendarms ist sicher ein Highlight der Route. Nach dem Gendarm ca. 10 Meter südlich befindet sich ein Ringhaken für einen Stand. Der anschliessende Kamin wird dann relativ einfach eher linkshaltend erklettert. Nach ca. 10 Metern befindet sich ein Bohrhaken und oben angekommen findet man auch einen Stand. Dann hält man etwas westlich und übersteigt zwei Zacken. Anschliessend steigt man etwas ab auf der Westseite und wieder auf zum Vorgipfel. Über den Vorgipfel muss man erneut etwa 20 Meter südlich absteigen um anschliessend einfach den Gipfel zu erklimmen.
Zeitbedarf: ca. 2 Stunden ab Scharte zwischen Fulen und Ruchen
Schwierigkeit: S, Klettern IV
Ostflanke (Gchassetten)
Diese Route haben wir gewählt, da hier noch ein Bericht davon fehlt. Bei der Ostflanke handelt es sich um den schnellsten Abstieg (oder auch Aufstieg) vom Ruchen. Die Route ist enorm brüchig, steinschlägig und ziemlich steil. Es ist vorteilhaft, wenn sonst niemand in der Gegend ist! Und Helm ist sowieso Pflicht am Mürtschen! Auf dem Foto erkennt man den Routenverlauf. Vom Gipfel geht man etwa 40 Meter südlich dem Grat entlang und steigt dann links ab. Nach 10 Meter kommt man an einen Felsblock mit Bohrhaken und Karabiner. Da geht dann der Spass los! Wer sich nicht wohl fühlt auf dem brüchigen Untergrund kann sich etwas Abseilen die ersten Meter (das sind die Schlimmsten). Nun steigt man nördlich zur Felswand haltend ab, und geht immer der Felswand entlang! Im mittleren Teil steigt man am Einfachsten ziemlich gerade in der Nähe des Couloirs ab. Im untersten Teil, ca. 20 Meter vor dem Ausstieg, quert man dann rechts rüber auf einem Band und kann dann einfach auf die Schnee- oder Geröllfläche absteigen. Die Route ist nicht schön, aber schnell!
Zeitbedarf: Abstieg, ca. 1 Stunde bis Robmen - Aufstieg, ca. 2 Stunden ab Robmen
Schwierigkeit: T6
Speziell an diesem Tag war noch, dass sich im ganzen Glarnerland zäher Nebel bis über 1000 Meter eingenistet hatte, während über dem Walensee und im Sarganserland das schönste Wetter herrschte.
Hoffe die Bilder helfen zusätzlich bei der Routenfindung!
Anmerkung zur Ostflanke (1028) von PStraub:
Zusatz zur Beschreibung von Stockloch:
Ich bin im unteren Teil deutlich anders gegangen. Es ist zwar schon eine Weile her (06-08-1992 und 11-09-1999), aber hier ein Beschrieb, so wie ich mich erinnere.
Route:
Wenn man von Gchassetten aufsteigt, sieht man auf ca. 2250 m linkerhand eine Ausbuchtung im Fels. Durch deren Flanke, die nach Nordosten - also vom Ruchen weg! - zeigt, klettert man auf plattigem, nicht gerade gut gestuftem Fels hinauf. Die Kletterstelle ist vielleicht gut 10 m hoch.
Dann erreicht man eine recht grosse Schutthalde. Auf dieser zuerst recht flach, dann zunehmend steiler hinauf zu einem auffälligen Turm. Von dort erreicht man das Band, das zum Grat hinauf führt, wie es Stockloch beschreibt.
Der Vorteil dieser Linienführung: Sobald man auf der Schutthalde oben steht, sieht man die ganze Flanke bis zum Grat hinauf, der weitere Anstieg ist offensichtlich.
Zu den Bemerkungen bezüglich Steinschlag ist nur anzufügen: Wer diese Route nicht allein begeht, muss wirklich koordiniert gehen. Es ist praktisch nicht zu vermeiden, auch richtig grosse Steine loszutreten!
Route 1032 - Ruchen über den Nordgrat
Route 1028 - Ruchen über die Ostflanke
An diesem wunderschönen Herbsttag sind wir ab Hüttenberge über den Robmen und Bigaas auf den Fulen Mürtschen aufgestiegen. Nach kurzem Gipfelbesuch sind wir wieder abgestiegen bis in die Scharte zwischen Fulen und Nordgrat vom Ruchen. Dort haben wir die Sonne genossen, gegessen und uns auf den Nordgrat vorbereitet. Dabei wurden wir von einem Bartgeier direkt überflogen! Etwa 20 Meter über unseren Köpfen ist der Dicke vorbeigeflogen! Was für ein Vogel...
Nordgrat
Es führen zwei Wege über den Nordgrat. Der etwas Schwierigere (ganz kurze 5er Kletterstellen) ist im Alpinführer beschrieben. Es handelt sich dabei um die gelb markierte Route auf dem angehängten Foto. Diese Route benutze ich jeweils für den Abstieg vom Ruchen Richtung Fulen. Die Abseilstellen sind überall von mir erneuert worden. Zwischensicherungen im gelb markierten Teil sind nicht vorhanden.
Hier folgt nun die Beschreibung der rot markierten Route, bei welcher auch Haken zur Zwischensicherung vorhanden sind. Man steigt am Ende der Scharte westlich im schuttigen Coloir etwa 30 Meter ab, hält dann sofort wieder links hoch unter die markante braune Felswand. Dieser entlang folgt man dem Schuttband. Am Ende der Wand klettert man links im Riss ca. 10 Meter hoch und umsteigt die Kante und hält dann südlich bis man zum griffarmen Turm kommt, wo sich ein Stand befindet. Nun wechselt man auf die Ostseite des Grates und quert ca. 30 Meter in kombiniertem Gelände in eine Scharte zwischen zwei Türmen hinein. Der linke Turm wird nun auf dessen Nordkante bestiegen und nach etwa 20 Metern kommt man zum Stand vor dem Gendarm. Die Übersteigung des luftigen Gendarms ist sicher ein Highlight der Route. Nach dem Gendarm ca. 10 Meter südlich befindet sich ein Ringhaken für einen Stand. Der anschliessende Kamin wird dann relativ einfach eher linkshaltend erklettert. Nach ca. 10 Metern befindet sich ein Bohrhaken und oben angekommen findet man auch einen Stand. Dann hält man etwas westlich und übersteigt zwei Zacken. Anschliessend steigt man etwas ab auf der Westseite und wieder auf zum Vorgipfel. Über den Vorgipfel muss man erneut etwa 20 Meter südlich absteigen um anschliessend einfach den Gipfel zu erklimmen.
Zeitbedarf: ca. 2 Stunden ab Scharte zwischen Fulen und Ruchen
Schwierigkeit: S, Klettern IV
Ostflanke (Gchassetten)
Diese Route haben wir gewählt, da hier noch ein Bericht davon fehlt. Bei der Ostflanke handelt es sich um den schnellsten Abstieg (oder auch Aufstieg) vom Ruchen. Die Route ist enorm brüchig, steinschlägig und ziemlich steil. Es ist vorteilhaft, wenn sonst niemand in der Gegend ist! Und Helm ist sowieso Pflicht am Mürtschen! Auf dem Foto erkennt man den Routenverlauf. Vom Gipfel geht man etwa 40 Meter südlich dem Grat entlang und steigt dann links ab. Nach 10 Meter kommt man an einen Felsblock mit Bohrhaken und Karabiner. Da geht dann der Spass los! Wer sich nicht wohl fühlt auf dem brüchigen Untergrund kann sich etwas Abseilen die ersten Meter (das sind die Schlimmsten). Nun steigt man nördlich zur Felswand haltend ab, und geht immer der Felswand entlang! Im mittleren Teil steigt man am Einfachsten ziemlich gerade in der Nähe des Couloirs ab. Im untersten Teil, ca. 20 Meter vor dem Ausstieg, quert man dann rechts rüber auf einem Band und kann dann einfach auf die Schnee- oder Geröllfläche absteigen. Die Route ist nicht schön, aber schnell!
Zeitbedarf: Abstieg, ca. 1 Stunde bis Robmen - Aufstieg, ca. 2 Stunden ab Robmen
Schwierigkeit: T6
Speziell an diesem Tag war noch, dass sich im ganzen Glarnerland zäher Nebel bis über 1000 Meter eingenistet hatte, während über dem Walensee und im Sarganserland das schönste Wetter herrschte.
Hoffe die Bilder helfen zusätzlich bei der Routenfindung!
Anmerkung zur Ostflanke (1028) von PStraub:
Zusatz zur Beschreibung von Stockloch:
Ich bin im unteren Teil deutlich anders gegangen. Es ist zwar schon eine Weile her (06-08-1992 und 11-09-1999), aber hier ein Beschrieb, so wie ich mich erinnere.
Route:
Wenn man von Gchassetten aufsteigt, sieht man auf ca. 2250 m linkerhand eine Ausbuchtung im Fels. Durch deren Flanke, die nach Nordosten - also vom Ruchen weg! - zeigt, klettert man auf plattigem, nicht gerade gut gestuftem Fels hinauf. Die Kletterstelle ist vielleicht gut 10 m hoch.
Dann erreicht man eine recht grosse Schutthalde. Auf dieser zuerst recht flach, dann zunehmend steiler hinauf zu einem auffälligen Turm. Von dort erreicht man das Band, das zum Grat hinauf führt, wie es Stockloch beschreibt.
Der Vorteil dieser Linienführung: Sobald man auf der Schutthalde oben steht, sieht man die ganze Flanke bis zum Grat hinauf, der weitere Anstieg ist offensichtlich.
Zu den Bemerkungen bezüglich Steinschlag ist nur anzufügen: Wer diese Route nicht allein begeht, muss wirklich koordiniert gehen. Es ist praktisch nicht zu vermeiden, auch richtig grosse Steine loszutreten!
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