Vom Wiggisalpeli nach Aueren


Publiziert von justus , 25. September 2010 um 12:26.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:23 September 2010
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Oberseegruppe 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m

Wenn man  durch Netstal fährt kann man nicht umhin die hochaufragende von wilden Bändern durchzogenen Ostwand des Wiggis-Rautispitz zu bestaunen. Beide Gipfel lassen sich auf Wanderwegen einfach besteigen. Auf etwa halber Höhe liegt von unten nicht so gut sichtbar die grünen Matten der Wiggisalp. Von diesen zu einer Kennenlerntour an unserem neuen Hausberg auf dem Band direkt unter der Felswand bis nach Aueren.

Die Traverse von Näfels über das Wiggisalpeli zum Unterstafel von Aueren ist ausser für Gemsen und Jäger zugegebenermassen nicht gerade eine sich zwingend aufdrängende Wanderung. Aber von hier lässt sich ein wenig mehr Sinn aus dem Labyrinth von Runsen und Bändern machen. Und man kann das Gelände mit ziemlicher Sicherheit alleine mit den Gemsen geniessen.


Es soll fürs erste einer der letzten schönen Herbsttage vor dem zu erwartenden Schneefall sein. Es ist drei Tage lang schön trocken gewesen, das muss man geradezu nutzen. Hoffen wir, dass es noch nicht das Ende der Herbstwandersaison ist.

Von Näfels zuerst auf dem Wanderweg dann auf der Oberseestrasse bis zur ersten südlichen Kehre. Dort zweigt der Weg zum Wiggisalpeli ab. Diesem folge ich bis zum Wiggisboden. Auch von hier ist nicht ganz deutlich, was man in all den Runsen und Bändern überhaupt unternehmen kann. Unter der Felswand entlang weiter bis zu einer Schwachstelle an der man über Schrofen in eine Runse bzw ins Gras gelangt. Ein dort angebrachtes Stahlseil ermutigt, das man nicht ganz auf dem falschen Weg sein kann. Doch kehre ich zweimal wieder um, bevor ich schliesslich mehrheitlich in der Runse und ab und an nach rechts ins steile Gras ausweichend bis unter die Rautispitzostwand aufsteige. Hier sieht man das sich eigentlich nur ein (erreichbares) Band zur Querung anbietet. Vielleicht könnte man auch ganz vom Furggeli aus hierher gelangen.

Die Gemsen die mir auf dem anfangs breiten Band vorausspringen sind hier eindeutig im Vorteil. Kurz bevor man unter dem Einstieg zum Schnüerli (vermute ich zumindest dort) vorbeikommt wird das Band etwas enger und beansprucht die Nerven. Das Schnürli sieht übrigens auch aus der Nähe ziemlich beeindruckend aus. Vielleicht einmal mit Seil und nicht alleine. Wird wohl nächstes Jahr, dann ist auch sissis Fuss sicher wieder für neue Touren bereit.

Eine letztes Stück über nun schattige Runsen ist nochmals recht feucht und es geht nur langsam und sehr vorsichtig vorwärts. Umso näher man zur Trosegg kommt desto einfacher wird das Gelände und im trockenen Gras geht es schnell durch den Trichter unter dem Täli entlang nach Aueren. Natürlich habe ich vergessen, das dieser Trichter mit Brennesseln und Diesteln zugewachsen ist und so bedauere ich die Dreiviertelhosen. Auf dem Wanderweg weiter hinunter nach Netstal.

Tourengänger: justus


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Kommentare (5)


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maesae hat gesagt: Wiggisboden - Auerenalp... geht das?
Gesendet am 29. September 2010 um 08:20
Hallo justus

das habe ich nicht gewusst! Am Ende des Wiggisalpeli (südlich) geht es nicht weiter, ich gehe davon aus, dass Du irgendwo früher aufgestiegen bist. Von der anderen Seite habe ich es auch schon probiert (auf der Suche nach dem Schnüerli / haben ja alle Schiss vor dem Schnüerli ). Ich wollte dieses Jahr mit einem lokalen Bergführer die Schnüerli-Tour machen, aber das Wetter hat leider nicht mitgespielt. Auf jeden Fall... Gratulation zu dieser Rauti-Wiggis-Tour, und ich würde meinen T6 nicht T5 ;-) Gruess Marcel

justus hat gesagt: RE:Wiggisboden - Auerenalp... geht das?
Gesendet am 29. September 2010 um 20:03
hoi marcel,

> ich gehe davon aus, dass Du irgendwo früher aufgestiegen bist.

ja ich bin direkt nach den huetten zur felswand aufgestiegen. an der ersten schrofenstelle bin ich dann hinauf.

> Von der anderen Seite habe ich es auch schon probiert

ich denke von dort ist es einfacher auf der falschen hoehe zu landen, da das gelaende besser zu begehen ist. von norden bietet sich wirklich nur ein band an. wenn man zum schnueerli will sollte auch noch einen schnelleren direkteren aufstieg von usser wiggis her geben. den habe ich mir aber noch nicht angeschaut.

> ich wollte dieses Jahr mit einem lokalen Bergführer die Schnüerli-Tour machen, aber das Wetter hat leider nicht mitgespielt.

mit dem engg? schade, ein detaillierten routenbeschrieb waere toll gewesen. tja, der august war leider nicht berauschend vom wetter her :(

> und ich würde meinen T6 nicht T5 ;-)

es sieht schlimmer aus, als dass es ist. aber das heisst nicht, dass es nicht absolut trocken sein sollte. die feuchten schattigen stellen sind kein spass.

lg
-justus

maesae hat gesagt: RE:Wiggisboden - Auerenalp... geht das?
Gesendet am 30. September 2010 um 09:43
salü justus

ja, vor einem Jahr bin ich mit Engg M. via Schwöschterä auf den Glärnisch gestiegen und habe ihn auf die Schnüerli-Tour angesprochen... Er war hell begeistert und hat die Tour sofort aufs Jahresprogramm genommen.

Die urchigen Glarnertouren sollten wieder häufiger begangen werden, meine ich! ;-)
--> Fronalpstock Nordostgrat
--> Frifad (Glärnischmassiv)
--> Schnüerli
...stehen bei mir momentan auf dem Radar

...nasse Grasplanggen sind nicht so der hit, da bin ich gleicher Meinung!

Gruess Marcel

justus hat gesagt: RE:Wiggisboden - Auerenalp... geht das?
Gesendet am 30. September 2010 um 22:10
hoi marcel,

cool, hatten ihn zu der tour im winter einmal gefragt. leider hatte ich im sommer dann garkeine zeit.

>Die urchigen Glarnertouren sollten wieder häufiger begangen werden, meine ich! ;-)

da kann ich nur zustimmen :)

> --> Frifad (Glärnischmassiv)

wow, habe den bericht im buch vom emil zopfi einmal gelesen. das hat sich nach himmelfahrtskommando angehoert.

viel erfolg auf jeden fall!

nun ja alles leider erst im naechsten jahr anzugehen. der schnee sieht hartnaeckig aus.

lg
-justus


DonMiguel hat gesagt: Abschüssiger als gedacht
Gesendet am 16. Juni 2018 um 20:16
Hey Justus, ich war heute mit meiner Freundin dort oben unterwegs. Die Schafe waren schon oben, jedoch Herdenhunde haben wir nur gehört, jedoch keinen gesehen. Ein totes Schaf das irgendwie gerissen aussah lag tot und aufgebläht herum. Ein Jäger haben wir auch getroffen beim Mittelstaffel, der war gerade bei der Jägerhütte. Ich habe den Weg über die Altigerrus gewählt, was mir eher wie T6 vorkam. Der andere Weg über die Lichbritter kam mir als ziemlicher Umweg vor. Die Leiter bei der Rus liegt unten in der Schutthalde, die hat es wohl abgerissen.

Grüsse Don


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