traumhafte Gratüberscheitungen zum Grossen Sidelhorn
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Ausgerüstet für zwei Tage im Grimsel-Goms-Gebiet: unsere Jubiläumstour sollte ein entsprechendes Ambiente erhalten - doch es kam leicht anders; dies dann im Abschluss des Berichtes ...
Bereits die Anreise zum Grimselpass verhiess einen Traumtag, wettermässig; einzig die zahlreichen Cars auf der Brünig- und Grimselroute bremsten uns ... Doch ab dem Grimselpass herrschte Freude pur:
Das hektische Treiben (den Lärm der Wochenend-Passfahrten zahlreicher schwerer Zweiräder hörten wir noch lange) hinter uns lassend, strebten wir auf dem gut ausgebauten Bergwanderweg über Weidegelände an teilweise riesigen flachgeschliffenen Granitblöcken aufwärts - schnell einmal die Grimselstauseen unter uns erblickend. Und wie sich dann früh auch der Galenstock ins Bild rückt: ein begeisterndes, sich immer weiter öffnendes Panorama begleitete uns während des ganzen Tages!
Schnell einmal steht uns der letzte steilere Aufschwung zum Sidelhorn bevor; wir sind nicht die einzigen, die den Prachtstag nutzen, diesen leicht erklimmbaren Berg über dem Grimselpass zu besteigen: nach der etwas anpsruchsvolleren letzten Passage (wo gesucht, lassen sich bereits hier leichteste Kraxelstellen "miteinbauen"), erwartet uns auf dem aussichtsreichen Passberg eine grosse Gruppe Berggänger - die meisten davon wählen anschliessend jedoch den einfachen, das Sidelhorn umrundenden Abstieg.
Wir ziehen es jedoch nach einer kurzen Gipfelrast vor, den namenlosen, mit einer kleinen Relaisstation ausgestatteten Nachbargipfel auf 2733 m.ü.M. anzugehen. Kurz vor der Triebtenseelicke beginnt nun das grosse Graterlebnis: statt auf dem rot-weiss markierten Weg zur Triebtenseelicke zu wandern, folgen wir den anscheinend neu angebrachten blau-weissen Markierungen - diesen folgen wir schliesslich beinahe stundenlang bis zu deren Abschluss.
Welch ein Genuss eröffnet sich uns! Bis zur Gestlerlicke bewegen wir uns nun im schönsten harten Granit (Gneis) - grobblockig; der Verlauf zwar nicht immer ganz klar, doch immer wieder leiten uns die Farbtupfer weiter, oft können wir im Gratgelände auch nach eigenem Gutdünken weiterkraxeln. Erleichternd kommt hinzu, dass uns oft auf den höchsten Punkten die Markierungen entgegenleuchten - wir geniessen die Ruhe auf dem Grat, die Rundsicht bereits hier (Berner und Walliser 4000er "begleiten" uns)! Nach den Einser-Stellen in der Licke angekommen, folgen wir gern den weiterführenden Wegzeichen auf den nächsten namenlosen Gipfel auf dem Grat zum Grossen Sidelhorn - zum Glück wählen wir die Gratvariante. Allmählich erkennen wir, weshalb im SAC-Führer die Route als WS klassiert ist. Wenige Stellen können als leichtes II betrachtet werden; hauptsächlich jedoch erfreuen wir uns an den gut machbaren Herausforderungen auf dem weiter grobblockigen Grat. Kaum ausgesetzte Stellen, meist auf dem Grat selbst oder leicht auf der besonnten S-Seite ists reine Freude, sich allmählich dem Grossen Sidelhorn zu nähern.
So bildet die Überschreitung der beiden Gipfel (P. 2750 und P. 2752) des Aaregrates die weiteren Höhepunkte - für Kraxelfreunde, Liebhaber von (meist) festem Fels (einige kleinere Blöcke sind auf die Standfestigkeit zu überprüfen) und Geniesser von urigen Landschaften wie im Grimsel-Furka-Gebiet sehr empfehlenswert; ab dem Sidelhorn bis zur Bäregg ist man|frau mit groser Wahrscheinlichkeit alleine unterwegs ...
Kurz vor der Gestlerlicke passieren wir Ruinen, welche wir als Reste einer ehemaligen Standseilbahn einschätzen (die Gäste der Bäregghütte bestätigen dies uns später: für den Kraftwerksbau wurde von der Walliser Seite Material damit hinauftransportiert.).
Eine letzte, bereits verblasste blau-weisse Markierung leitet uns weiter Richtung Grosses Sidelhorn; dieser Abschnitt unserer Tour wird nun mühsamer. Schutt, Geröll, grosse Böcke - mehrheitlich nicht allzu stabil erschweren das Vorwärtskommen und erfordern grössere Konzentration. So dauert es doch geraume Zeit bis wir endlich den E-Gipfel erkennen können. Eine einfache Holzstange und ein Paar alte Skis weisen uns den Weg auf den letzten Metern, hier wieder in festerem Felsgelände. Umfassend die Gipfelrundsicht, herrlich das Gefühl, den langen Grat so gut gemeistert zu haben - und darauf stossen wir mit Prosecco an und geniessen die Mittagsrast; überglücklich und dankbar, den "Weg" zum Grossen Sidelhorn so befriedigend bewältigt zu haben.
Vom W-Gipfel mit einem grossen Steinmann geht es erst leicht dem W-Grat nach abwärts, wenige leicht schneebedeckte Stellen auf der schattigen N-Seite sind nicht wirklich problematisch. Hingegen wird das Einsteigen ins sehr steile Tälchen, welches N-seitig zum grossen Blockfels-Feld führt, und der Abstieg in diesem anspruchsvoller: wie kurz vor dem Grossen Sidelhorn sind die Steilhänge instabil, m.E. auch steinschlaggefährdet, also ist grosse Konzentration, Trittsicherheit und eine gute Geländeeinschätzung nötig. Wir gelangen gut unten an - und suchen nun den imaginären P. 2717 (im Führer erwähnt). Wir folgen unserem Gespür und entdecken auf etwa dieser Höhe einen Steinmann, welcher nun die Aussicht auf die sich weiter unter befindliche Bäregghütte eröffnet. Noch ist jedoch konzentriertes Gehen angesagt - ein Ausrutschen im lockeren Gestein kann missliche Folgen zeitigen (das Steissbein lässt nun das Sitzen beschwerlich machen) ...
Die überaus freundlich-zuvorkommende Festgesellschaft bei der Hütte lädt uns zu erfrischenden Getränken ein (herzlichen Dank!), wir dürften gern länger verweilen ... Doch wir wollen ja zurück auf den Grimselpass - und dort übernachten ... Kurz vor dem Triebtenseewli abseits des Wanderweges ereilt auch mich im hohen Gras ein ähnliches Geschick: nur, dass hier für meine Canon das Ende eintritt ...
Nach dem tiefblauen, hübschen (Stau)-Seewli geht es auf einem alten, gemütlichen Säumerweg nochmals einige Dutzend Meter hoch zu den P. 2441 und P. 2469 - wieder sind wir alleine unterwegs.
Vorbei an der Husegghütte geht es dem nun bereits im Schatten liegenden Grimselpass zu - eine lange, tolle Tour findet hier ihr Ende - und auch bereits unser Bergweekend: die Schmerzen (am Rückenende und an meiner - diesmal rechten - Achillessehne) lassen am folgenden Tag keine weitere Tour zu (das Setzehore hatten wir eingeplant); wir denken, dass in absehbarer Zeit "Bähnliberge" und "Flachwanderungen" folgen werden ...
Bereits die Anreise zum Grimselpass verhiess einen Traumtag, wettermässig; einzig die zahlreichen Cars auf der Brünig- und Grimselroute bremsten uns ... Doch ab dem Grimselpass herrschte Freude pur:
Das hektische Treiben (den Lärm der Wochenend-Passfahrten zahlreicher schwerer Zweiräder hörten wir noch lange) hinter uns lassend, strebten wir auf dem gut ausgebauten Bergwanderweg über Weidegelände an teilweise riesigen flachgeschliffenen Granitblöcken aufwärts - schnell einmal die Grimselstauseen unter uns erblickend. Und wie sich dann früh auch der Galenstock ins Bild rückt: ein begeisterndes, sich immer weiter öffnendes Panorama begleitete uns während des ganzen Tages!
Schnell einmal steht uns der letzte steilere Aufschwung zum Sidelhorn bevor; wir sind nicht die einzigen, die den Prachtstag nutzen, diesen leicht erklimmbaren Berg über dem Grimselpass zu besteigen: nach der etwas anpsruchsvolleren letzten Passage (wo gesucht, lassen sich bereits hier leichteste Kraxelstellen "miteinbauen"), erwartet uns auf dem aussichtsreichen Passberg eine grosse Gruppe Berggänger - die meisten davon wählen anschliessend jedoch den einfachen, das Sidelhorn umrundenden Abstieg.
Wir ziehen es jedoch nach einer kurzen Gipfelrast vor, den namenlosen, mit einer kleinen Relaisstation ausgestatteten Nachbargipfel auf 2733 m.ü.M. anzugehen. Kurz vor der Triebtenseelicke beginnt nun das grosse Graterlebnis: statt auf dem rot-weiss markierten Weg zur Triebtenseelicke zu wandern, folgen wir den anscheinend neu angebrachten blau-weissen Markierungen - diesen folgen wir schliesslich beinahe stundenlang bis zu deren Abschluss.
Welch ein Genuss eröffnet sich uns! Bis zur Gestlerlicke bewegen wir uns nun im schönsten harten Granit (Gneis) - grobblockig; der Verlauf zwar nicht immer ganz klar, doch immer wieder leiten uns die Farbtupfer weiter, oft können wir im Gratgelände auch nach eigenem Gutdünken weiterkraxeln. Erleichternd kommt hinzu, dass uns oft auf den höchsten Punkten die Markierungen entgegenleuchten - wir geniessen die Ruhe auf dem Grat, die Rundsicht bereits hier (Berner und Walliser 4000er "begleiten" uns)! Nach den Einser-Stellen in der Licke angekommen, folgen wir gern den weiterführenden Wegzeichen auf den nächsten namenlosen Gipfel auf dem Grat zum Grossen Sidelhorn - zum Glück wählen wir die Gratvariante. Allmählich erkennen wir, weshalb im SAC-Führer die Route als WS klassiert ist. Wenige Stellen können als leichtes II betrachtet werden; hauptsächlich jedoch erfreuen wir uns an den gut machbaren Herausforderungen auf dem weiter grobblockigen Grat. Kaum ausgesetzte Stellen, meist auf dem Grat selbst oder leicht auf der besonnten S-Seite ists reine Freude, sich allmählich dem Grossen Sidelhorn zu nähern.
So bildet die Überschreitung der beiden Gipfel (P. 2750 und P. 2752) des Aaregrates die weiteren Höhepunkte - für Kraxelfreunde, Liebhaber von (meist) festem Fels (einige kleinere Blöcke sind auf die Standfestigkeit zu überprüfen) und Geniesser von urigen Landschaften wie im Grimsel-Furka-Gebiet sehr empfehlenswert; ab dem Sidelhorn bis zur Bäregg ist man|frau mit groser Wahrscheinlichkeit alleine unterwegs ...
Kurz vor der Gestlerlicke passieren wir Ruinen, welche wir als Reste einer ehemaligen Standseilbahn einschätzen (die Gäste der Bäregghütte bestätigen dies uns später: für den Kraftwerksbau wurde von der Walliser Seite Material damit hinauftransportiert.).
Eine letzte, bereits verblasste blau-weisse Markierung leitet uns weiter Richtung Grosses Sidelhorn; dieser Abschnitt unserer Tour wird nun mühsamer. Schutt, Geröll, grosse Böcke - mehrheitlich nicht allzu stabil erschweren das Vorwärtskommen und erfordern grössere Konzentration. So dauert es doch geraume Zeit bis wir endlich den E-Gipfel erkennen können. Eine einfache Holzstange und ein Paar alte Skis weisen uns den Weg auf den letzten Metern, hier wieder in festerem Felsgelände. Umfassend die Gipfelrundsicht, herrlich das Gefühl, den langen Grat so gut gemeistert zu haben - und darauf stossen wir mit Prosecco an und geniessen die Mittagsrast; überglücklich und dankbar, den "Weg" zum Grossen Sidelhorn so befriedigend bewältigt zu haben.
Vom W-Gipfel mit einem grossen Steinmann geht es erst leicht dem W-Grat nach abwärts, wenige leicht schneebedeckte Stellen auf der schattigen N-Seite sind nicht wirklich problematisch. Hingegen wird das Einsteigen ins sehr steile Tälchen, welches N-seitig zum grossen Blockfels-Feld führt, und der Abstieg in diesem anspruchsvoller: wie kurz vor dem Grossen Sidelhorn sind die Steilhänge instabil, m.E. auch steinschlaggefährdet, also ist grosse Konzentration, Trittsicherheit und eine gute Geländeeinschätzung nötig. Wir gelangen gut unten an - und suchen nun den imaginären P. 2717 (im Führer erwähnt). Wir folgen unserem Gespür und entdecken auf etwa dieser Höhe einen Steinmann, welcher nun die Aussicht auf die sich weiter unter befindliche Bäregghütte eröffnet. Noch ist jedoch konzentriertes Gehen angesagt - ein Ausrutschen im lockeren Gestein kann missliche Folgen zeitigen (das Steissbein lässt nun das Sitzen beschwerlich machen) ...
Die überaus freundlich-zuvorkommende Festgesellschaft bei der Hütte lädt uns zu erfrischenden Getränken ein (herzlichen Dank!), wir dürften gern länger verweilen ... Doch wir wollen ja zurück auf den Grimselpass - und dort übernachten ... Kurz vor dem Triebtenseewli abseits des Wanderweges ereilt auch mich im hohen Gras ein ähnliches Geschick: nur, dass hier für meine Canon das Ende eintritt ...
Nach dem tiefblauen, hübschen (Stau)-Seewli geht es auf einem alten, gemütlichen Säumerweg nochmals einige Dutzend Meter hoch zu den P. 2441 und P. 2469 - wieder sind wir alleine unterwegs.
Vorbei an der Husegghütte geht es dem nun bereits im Schatten liegenden Grimselpass zu - eine lange, tolle Tour findet hier ihr Ende - und auch bereits unser Bergweekend: die Schmerzen (am Rückenende und an meiner - diesmal rechten - Achillessehne) lassen am folgenden Tag keine weitere Tour zu (das Setzehore hatten wir eingeplant); wir denken, dass in absehbarer Zeit "Bähnliberge" und "Flachwanderungen" folgen werden ...
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