Norddeutscher Wanderklassiker: Die komplette Deisterkammwanderung


Publiziert von Alpenorni , 2. September 2010 um 13:29.

Region: Welt » Deutschland » Westliche Mittelgebirge » Weser-/Leinebergland
Tour Datum:31 August 2010
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 850 m
Abstieg: 850 m
Strecke:34,4 Kilometer
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bhf. Holtensen/Linderte
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Bhf. Bantorf
Kartennummer:Offizielle Wanderkarte "Wandern im Deister" ( 1:25.000)

Der Deister ist ein bewaldeter Höhenzug von etwa 23 Km Länge und 4 bis 6 Km Breite vor den Toren Hannovers. Er bildet den nördlichsten Vorposten des Weser-Leine-Berglandes. Nach Norden zu ist er, mit 405m Höhe, bis zur Nord- und Ostseeküste und sogar darüber hinaus bis nach Norwegen/Schweden hin, also auf etliche hunderte von Kilometern Entfernung, die höchste Erhebung !

Über seinen Kamm führt der "Europäische Fernwanderweg Nr.1" ( Nordsee-Mittelmeer). Es handelt sich größtenteils um breite Forstwege, kurze Abschnitte sind auch asphaltiert. Da man die ganze Zeit über mitten im Hochwald unterwegs ist, sind Fernblicke rar, doch gibt es zwei bewirtschaftete Aussichtstürme ( nur bis 17 Uhr, Montags Ruhetag, Türme dann geschlossen) : beidseits des Nienstedter Passes ( 276m) sind dies der Annaturm auf dem Bröhn, dem höchsten Punkt, und der Nordmannsturm westlich vom Pass (s. Karte). Über den Nienstedter Pass verläuft auch die einzige Autostraße über den Deister - am Kamm Bushaltestelle und Motorradfahrer-Treffpunkt.

Günstigerweise sind die Ausgangspunkte für eine Kammwanderung mit dem Regionalzug von Hannover aus schnell erreichbar: Die Ortschaften Bennigsen und Völksen im Osten sowie Bantorf und Bad Nenndorf im Westen. Unter der Woche fahren die Züge sogar halbstündlich, so dass man weitgehend befreit von zeitlichem Druck unterwegs ist.

Dem Deister sind an seinem Ostende noch der Vörier Berg und der Süllberg vorgelagert. Hier hat man viele schöne Aussichten ins flache Land nach Norden und aufs Leinebergland nach Süden. Bei guter Sicht ist sogar der Brocken (1142m) im weit entfernten Harz zu sehen !
Nimmt man diese beiden empfehlenswerten Erhebungen noch mit dazu, so beläuft sich die Wanderstrecke auf formidable 34,4 Km, sozusagen die XXL-Variante des Kammweges.

Abgesehen vom mittleren Abschnitt am Nienstedter Pass hat man beste Chancen auf eine großteils eher einsame Unternehmung, auf der es in ständigem wenn auch gemäßigtem Auf und Ab immer geradewegs durch ausgedehnte Nadel- und Laubwälder geht.

Als Rastplatz möchte ich mal den Bielstein (344m) empfehlen - hier steht eine Schutzhütte und unterhalb liegt eine kleine Bergrutschwand, wo sogar einige kleine Dolomitfelsen zutage treten. ( ca. 30 Hm Abstieg auf Pfad bis zu altem Aussichtsgeländer, im Abstiegssinne links halten)

Damit kein falscher Eindruck entsteht: Die Fotos zu dieser Wandertour zeigen vor allem die Aussichten von den erwähnten Punkten. Die Kammstrecke ist aber eine ausgesprochene Waldwanderung !












Tourengänger: Alpenorni


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Geodaten
 3392.kml

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Kommentare (2)


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Sputnik Pro hat gesagt:
Gesendet am 2. September 2010 um 19:19
Gratuliere, schöne Photos aus Norddeutschland hast Du gemacht. Schöne Touren kann man auch in Landschaften mit kleinen Hügeln unternehmen. Das Schild der heutzutage modernen "Pneumatischen Eiszapfenschleuder" hat mir besoders gefallen!

Viele Grüsse,

Sputnik

Alpenorni hat gesagt: RE:
Gesendet am 8. Oktober 2010 um 18:12
Hallo Sputnik !
Danke - Du hast neben Deinen Hammertouren ja auch eine Menge "Hügel" im Programm ! Ich finde es auch sehr schön, stundenlang durch solche lieblichen Landschaften zu wandern. Man denkt und nimmt da anders wahr als auf anspannenden Hochtouren...nicht so auf das unmittelbare Machen und Tun konzentriert, mehr so "let it flow"...vorgestern war ich wieder mal an der "pneumatischen Zapfenschleuder" - die steht auf dem gerade mal 148 Meter hohen Vörier Berg, Vorposten des 405m hohen Deister und der Blick nach Norden ist eigentlich ENDLOS - denn die nächsten Berge sind irgendwo in Südschweden/Norwegen, aberhunderte Kilometer entfernt hinter der Ostsee - ich muss das tatsächlich mal ganz genau nachschauen - für Dich als "Geostratege" wäre das sicherlich auch ein interessanter Punkt ! :-)
Gruß
Martin


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