Matterhornlauf 2010 - zum Ferienabschluss nochmals ein Höhepunkt
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An einem Lauf teilzunehmen ist immer etwas Besonderes. An einem Berglauf teilzunehmen ist etwas Spezielles.
Aber morgens um 8:15 an der Startlinie am Bahnhof Zermatt zu stehen bei traumhaftem Wetter mit vielen Gleichgesinnten (oder Gleichverückten?) und voller Adrenalin auf den Startschuss zu warten, das ist fast schon erregend.
Es beginnt schon am Vortag beim Abholen der Startnummern und dem Aufsaugen von dem ganzen Drumherum.
Man merkt, es wird langsam "ernst"
Man hat so seine Erfahrungen bezüglich essen am Vorabend, wie lange (oder eher wie kurz) schlafen, was zum Z'morge usw.
Immer die gleichen Rituale.
Abends noch die Startnummer mit Schliessgufen am T-Shirt befestigen, den Kleidersack der vom Heli ins Ziel transportiert wird füllen, sich vornehmen früh schlafen zu gehen was nie klappt...es ist immer wieder schön.
Sich vorkommen wie ein richtiger Läufer, obwohl man meistens Platz 4711 belegt, aber das ist ja nicht so wichtig.
Nach dem Z'morge noch gefühlte 20x aufs WC, mehrmals alles kontrollieren ob man auch wirklich nichts vergessen hat und dann rechtzeitig los.
Man muss sich ja pseudomässig warmlaufen, muss den Kleidersack noch abgeben und natürlich am Bahnhof nochmal aufs WC.
Je näher man dem Bahnhof kommt, desto mehr Läufer kommen von überall her, streben alle ernst oder betont locker in die gleiche Richtung.
Man mustert sich verstohlen, denkt immer dass die anderen sicher viel besser in Form sind, dass sie sich punktgenau vorbereitet haben.
Kurz vor 8:00 kommen wir an, die Nordic-Walker stehen schon stöckeschwingend an der Startlinie, ihr Start wird gleich erfolgen, der Sprecher zählt bereits den Countdown nach unten und los gehts.
Unter lautem Klacken ihrer Stockspitzen auf dem Asphalt machen sie sich auf den Weg die Bahnhofsstrasse hoch.
Die Allermeisten werden wir noch überholen, was so ab Staffelalp gar nicht so einfach ist, da der Bergweg dann teilweise sehr schmal wird.
Unser Start (Volksläufer) ist auf 8:15 angesetzt, also schnell auf das WC, ein paar Minuten noch leicht joggen und sich dehnen und dann am Start aufstellen.
Es riecht nach allen möglichen Massageölen, leider auch nach mehrere Tage altem Schweiss, manche(r) drückt sich noch schnell ein Energie-Gel in den Mund, nimmt noch einen Schluck eines persönlich vorbereiteten Getränkes und dann wird auch schon unser Countdown heruntergezählt.
Startschuss.
Jeder drückt auf den Startknopf seiner Pulsuhr und los gehts.
Die Bahnhofsstrasse hoch, es hat schon einige Zuschauer die auch aufmunternd applaudieren, die meisten sind wohl Angehörige von Läufern.
Am Kirchplatz links hinunter, über die Brücke am japanischen Matterhornfotostandort vorbei und gleich wieder rechts die Schluhmattstrasse hoch, an der Talstation der Bahn vorbei, dann wird es auch gleich etwas steiler.
Einige die aus Übermut oder Unerfahrenheit zu schnell gestartet sind bezahlen dies hier in den steilen Passagen auf der Strasse schon, sie müssen jetzt schon gehen und werden wieder überholt.
Bei Obermoos 1758m wird mitten in der 180°-Kehre der Strasse diese verlassen und es geht nach rechts in einen Bergweg. Und 100m weiter kommt dann die erste richtige Steilstufe, wo für 95% das Joggen vorbei ist.
Hier gilt es schnell einen Steigerhythmus zu finden, Hände in den Hüften oder an den Oberschenkeln und hoch. Kurzes Flachstück, joggen, nächste Steilstufe.
Das geht ein paar Male so bis man wieder bei P 1824 am Restaurant Alm die Strasse erreicht.
Hier ist der erste Verpflegungspunkt, es gibt Wasser, gesüssten warmen Tee und widerliches Isostar.
Für mich Tee...
Die Strasse weiter, jetzt natürlich wieder joggend, ein wenig bergab und dann hoch nach Furi, weiter der ansteigenden Strasse nach bis P 1883
Hier ist joggen erstmal wieder vorbei, es geht links sehr steil die Skipiste hoch.
Das tut schon weh. Also wieder Rhythmus finden, nicht jetzt schon am Anschlag, der Weg ist noch weit.
Es geht jetzt wieder so weiter, Flachstücke im Wechsel mit Steilstufen, immer wieder Rhythmusunterbrechungen. Zwischendurch wieder Verpflegungsstellen. Das anfängliche Feld ist natürlich längst in die Länge gezogen, man überholt, wird überholt, rechts und links heftiges Schnaufen, wir selbst natürlich auch...
Von der Skipiste wechselt man wieder auf die Fahrstrasse bis P 2189, dort biegt man links ab und erreicht bald das Restaurant Staffelalp 2199, den Verpflegungspunkt vor dem Schlussanstieg.
Beim Erreichen der Fahrstrasse taucht links plötzlich die Matterhorn-Nordwand auf.
Gewaltig und wunderschön.
Das entschädigt für die Anstrengungen.
Der Schlussanstieg hat es in sich, 380HM, steil, jetzt in der prallen Sonne und man hat ja schon ein paar Anstrengungen hinter sich.
Nochmal ein halber Becher Tee und los geht's.
An Joggen ist hier nicht zu denken, es würde auch nichts bringen denn bei der Steilheit kommt man zügig steigend schneller voran und kann auch länger durchhalten.
Die Cracks joggen natürlich...
Irgendwann kommt das Schild KM10....nach gefühlter Ewigkeit Km11...aber das Panorama baut auf: von der Mischabelgruppe über Monte-Rosa bis zum Breithorn und natürlich das zum Greifen nahe Matterhorn...
Das Ziel kommt in die Nähe, aber so ein letzter Kilometer berghoch kann sich ganz schön ziehen.
Langsam stehen wieder einige Zuschauer da, in Zielnähe werden es immer mehr, jeder Läufer wird angefeuert und beklatscht, kriegt aufmunternde Worte mit auf den Weg.
Die letzte kleine Steigung merkt man gar nicht mehr, dann nach links und 50m flach ins Ziel. Wieder joggen und so tun als wäre man ganz locker :-)
Im Ziel kriegt man gleich eine schöne Medaille umgehängt, dadurch fühlt man sich fast als Olympiasieger, wenigstens so ein bisschen ;-)
Schnell ist man wieder erholt, viel trinken, den überreichten Joghurt und die Banane essen und ein schönes Plätzchen suchen um den Einlauf der Elite zu verfolgen. Die sind um 9:30 gestartet.
Wir sitzen so da, ein paar Meter neben uns eine grössere Familie, doch halt, der Mann, das ist doch...tatsächlich, Pirmin Zurbriggen. Der ist auch mitgelaufen. Später haben wir dann in den Ergebnislisten gesehen dass er ein paar Minuten schneller war als wir.
Nächstes Jahr werden wir stärker zurückkommen ;-) also vielleicht...
Die Topläufer sind wirklich beeindruckend. Die joggen die ganze Strecke, sogar die sehr steilen Passagen. Mein Puls wäre vierstellig.
Wir geniessen noch ein wenig die Atmosphäre und die Aussicht, müssen uns jedoch irgendwann losreissen.
Auch die schönsten Ferien sind einmal vorbei, unsere genau jetzt...
Es geht wieder nach Zürich.
Aber wir kommen wieder.
Aber morgens um 8:15 an der Startlinie am Bahnhof Zermatt zu stehen bei traumhaftem Wetter mit vielen Gleichgesinnten (oder Gleichverückten?) und voller Adrenalin auf den Startschuss zu warten, das ist fast schon erregend.
Es beginnt schon am Vortag beim Abholen der Startnummern und dem Aufsaugen von dem ganzen Drumherum.
Man merkt, es wird langsam "ernst"
Man hat so seine Erfahrungen bezüglich essen am Vorabend, wie lange (oder eher wie kurz) schlafen, was zum Z'morge usw.
Immer die gleichen Rituale.
Abends noch die Startnummer mit Schliessgufen am T-Shirt befestigen, den Kleidersack der vom Heli ins Ziel transportiert wird füllen, sich vornehmen früh schlafen zu gehen was nie klappt...es ist immer wieder schön.
Sich vorkommen wie ein richtiger Läufer, obwohl man meistens Platz 4711 belegt, aber das ist ja nicht so wichtig.
Nach dem Z'morge noch gefühlte 20x aufs WC, mehrmals alles kontrollieren ob man auch wirklich nichts vergessen hat und dann rechtzeitig los.
Man muss sich ja pseudomässig warmlaufen, muss den Kleidersack noch abgeben und natürlich am Bahnhof nochmal aufs WC.
Je näher man dem Bahnhof kommt, desto mehr Läufer kommen von überall her, streben alle ernst oder betont locker in die gleiche Richtung.
Man mustert sich verstohlen, denkt immer dass die anderen sicher viel besser in Form sind, dass sie sich punktgenau vorbereitet haben.
Kurz vor 8:00 kommen wir an, die Nordic-Walker stehen schon stöckeschwingend an der Startlinie, ihr Start wird gleich erfolgen, der Sprecher zählt bereits den Countdown nach unten und los gehts.
Unter lautem Klacken ihrer Stockspitzen auf dem Asphalt machen sie sich auf den Weg die Bahnhofsstrasse hoch.
Die Allermeisten werden wir noch überholen, was so ab Staffelalp gar nicht so einfach ist, da der Bergweg dann teilweise sehr schmal wird.
Unser Start (Volksläufer) ist auf 8:15 angesetzt, also schnell auf das WC, ein paar Minuten noch leicht joggen und sich dehnen und dann am Start aufstellen.
Es riecht nach allen möglichen Massageölen, leider auch nach mehrere Tage altem Schweiss, manche(r) drückt sich noch schnell ein Energie-Gel in den Mund, nimmt noch einen Schluck eines persönlich vorbereiteten Getränkes und dann wird auch schon unser Countdown heruntergezählt.
Startschuss.
Jeder drückt auf den Startknopf seiner Pulsuhr und los gehts.
Die Bahnhofsstrasse hoch, es hat schon einige Zuschauer die auch aufmunternd applaudieren, die meisten sind wohl Angehörige von Läufern.
Am Kirchplatz links hinunter, über die Brücke am japanischen Matterhornfotostandort vorbei und gleich wieder rechts die Schluhmattstrasse hoch, an der Talstation der Bahn vorbei, dann wird es auch gleich etwas steiler.
Einige die aus Übermut oder Unerfahrenheit zu schnell gestartet sind bezahlen dies hier in den steilen Passagen auf der Strasse schon, sie müssen jetzt schon gehen und werden wieder überholt.
Bei Obermoos 1758m wird mitten in der 180°-Kehre der Strasse diese verlassen und es geht nach rechts in einen Bergweg. Und 100m weiter kommt dann die erste richtige Steilstufe, wo für 95% das Joggen vorbei ist.
Hier gilt es schnell einen Steigerhythmus zu finden, Hände in den Hüften oder an den Oberschenkeln und hoch. Kurzes Flachstück, joggen, nächste Steilstufe.
Das geht ein paar Male so bis man wieder bei P 1824 am Restaurant Alm die Strasse erreicht.
Hier ist der erste Verpflegungspunkt, es gibt Wasser, gesüssten warmen Tee und widerliches Isostar.
Für mich Tee...
Die Strasse weiter, jetzt natürlich wieder joggend, ein wenig bergab und dann hoch nach Furi, weiter der ansteigenden Strasse nach bis P 1883
Hier ist joggen erstmal wieder vorbei, es geht links sehr steil die Skipiste hoch.
Das tut schon weh. Also wieder Rhythmus finden, nicht jetzt schon am Anschlag, der Weg ist noch weit.
Es geht jetzt wieder so weiter, Flachstücke im Wechsel mit Steilstufen, immer wieder Rhythmusunterbrechungen. Zwischendurch wieder Verpflegungsstellen. Das anfängliche Feld ist natürlich längst in die Länge gezogen, man überholt, wird überholt, rechts und links heftiges Schnaufen, wir selbst natürlich auch...
Von der Skipiste wechselt man wieder auf die Fahrstrasse bis P 2189, dort biegt man links ab und erreicht bald das Restaurant Staffelalp 2199, den Verpflegungspunkt vor dem Schlussanstieg.
Beim Erreichen der Fahrstrasse taucht links plötzlich die Matterhorn-Nordwand auf.
Gewaltig und wunderschön.
Das entschädigt für die Anstrengungen.
Der Schlussanstieg hat es in sich, 380HM, steil, jetzt in der prallen Sonne und man hat ja schon ein paar Anstrengungen hinter sich.
Nochmal ein halber Becher Tee und los geht's.
An Joggen ist hier nicht zu denken, es würde auch nichts bringen denn bei der Steilheit kommt man zügig steigend schneller voran und kann auch länger durchhalten.
Die Cracks joggen natürlich...
Irgendwann kommt das Schild KM10....nach gefühlter Ewigkeit Km11...aber das Panorama baut auf: von der Mischabelgruppe über Monte-Rosa bis zum Breithorn und natürlich das zum Greifen nahe Matterhorn...
Das Ziel kommt in die Nähe, aber so ein letzter Kilometer berghoch kann sich ganz schön ziehen.
Langsam stehen wieder einige Zuschauer da, in Zielnähe werden es immer mehr, jeder Läufer wird angefeuert und beklatscht, kriegt aufmunternde Worte mit auf den Weg.
Die letzte kleine Steigung merkt man gar nicht mehr, dann nach links und 50m flach ins Ziel. Wieder joggen und so tun als wäre man ganz locker :-)
Im Ziel kriegt man gleich eine schöne Medaille umgehängt, dadurch fühlt man sich fast als Olympiasieger, wenigstens so ein bisschen ;-)
Schnell ist man wieder erholt, viel trinken, den überreichten Joghurt und die Banane essen und ein schönes Plätzchen suchen um den Einlauf der Elite zu verfolgen. Die sind um 9:30 gestartet.
Wir sitzen so da, ein paar Meter neben uns eine grössere Familie, doch halt, der Mann, das ist doch...tatsächlich, Pirmin Zurbriggen. Der ist auch mitgelaufen. Später haben wir dann in den Ergebnislisten gesehen dass er ein paar Minuten schneller war als wir.
Nächstes Jahr werden wir stärker zurückkommen ;-) also vielleicht...
Die Topläufer sind wirklich beeindruckend. Die joggen die ganze Strecke, sogar die sehr steilen Passagen. Mein Puls wäre vierstellig.
Wir geniessen noch ein wenig die Atmosphäre und die Aussicht, müssen uns jedoch irgendwann losreissen.
Auch die schönsten Ferien sind einmal vorbei, unsere genau jetzt...
Es geht wieder nach Zürich.
Aber wir kommen wieder.
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