Einsamer Grat über dem Plansee: Von der Kohlbergspitze (2202m) über den Zahn zum Pitzenegg (2174m)
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Heute haben wir bei Kaiserwetter einen von mir seit langem gehegten Tourenplan "abgearbeitet". Inspiriert wurde diese Tour von der sehr präzisen Beschreibung auf AllgaeuerGipfel.de. Abseits des Normalanstiegs auf die Kohlbergspitze haben wir keine weiteren Zweibeiner angetroffen.
In Bichlbach unter den Gleisen durch (Unterführung bei der Kirche). Durch ein Gatter zum Einstieg des Normalwegs zur Kohlbergspitze (Ww.). Auf gutem Steig, der schnell an Höhe gewinnt, bis zu einem Abzweig, dort links (Ww. Kohlbergspitze, Zingerstein, schwarz). Zunächst in flacher Querung, dann steil auf Pfadspuren durch Wald (Markierungen!) und in freies Gelände. Nach der leicht ausgesetzten Querung eines Schutthangs steil und mühsam empor in die Scharte zwischen Zingerstein und Kohlbergspitze. Von dort in sehr exponiertem Gehgelände (Drahtseil) in einer Art "Wendeltreppe" einmal um den Zingerstein bis zum Kreuz. Von Versuchen, den Gipfel direkt über die Felsen zu erreichen, ist eher abzuraten, da diese brüchiger sind, als sie aussehen.
Nach dem kurzen Ausflug auf den Zingerstein in die Schrofenflanke, die sich zum bereits sichtbaren Kreuz der Kohlbergspitze erstreckt. Markierungen weisen auf eine günstige Route hin, die Flanke ist jedoch vielfach gangbar und einen echten "Weg" gibt es sowieso nicht.
Nun zunächst in freundlichem Wiesengelände zum Ostgipfel der Kohlbergspitze (2199m), tolle Tiefblicke in die Nordwand, besonders eindrucksvoll ein riesiger, durch einen tiefen Spalt (ca. 20m) vom Gipfelaufbau getrennter Felsblock.
Abstieg nun immer auf Grathöhe zur tiefsten Einschartung zwischen Zahn und Kohlbergspitze. Es schaut oft so aus, als würde es geradewegs nicht weitergehen, der Eindruck täuscht immer, der Grat ist eine genussvolle Ier-Kraxelei (natürlich nicht ganz zuverlässiger Fels), wenig exponiert. Ausflüge in das Steilgras der Südflanke (teilweise Pfadspuren) sind als heikler zu bewerten.
Der genussreiche Teil ist nun vorbei, nun ist wieder Arbeit angesagt, um einen steilen Grataufschwung zu umgehen. Eine genaue Routenbeschreibung ist weder sinnvoll noch möglich, man "mogelt" sich auf günstiger Route durch die Steilschrofen rechts des Aufschwungs zum Wiesendach des Zahngipfels (2110m).
Vom Zahngipfel rechts der Nord-Abbruchkante, bis es nicht mehr weitergeht. Ein Steinmann zeigt den leichtesten Weiterweg an: durch eine von oben heikel aussehende, aber letztlich nicht ausgesetzte und problemlose Rinne (II-) geht es auf ein geräumiges Band in der Nordflanke und weiter zur nächsten Scharte.
Ähnlich wie der Zahn muss auch der nächste Gipfel, das Kesseljoch, durch eine steile Schrofenflanke rechts eines Grataufschwungs gewonnen werden. Die Schrofen sind nicht ganz so brüchig wie am Zahn, allerdings muss man nach dem Durchstieg durch die steilste Stelle aufpassen, rechtzeitig zum Grat zurückzukehren (steiles Gras), um nicht in steinschlägigem Schottergelände zu landen.
Weiter in brüchiger, aber nicht exponierter Kletterei (I) zum latschenbewachsenen Kesseljoch-Gipfel.
Von dort auf teils exponiertem Grasgrat oder rechts davon (S-Flanke) auf plattigen Felsen zur nächsten Scharte, weiter auf den Pitzenegg-Westgrat. Die Aufschwünge schauen von weitem teils abenteuerlich aus, sind aber alle maximal im unteren II. Grad einzuordnen, zudem ist der Fels hier recht zuverlässig (ohne Gewähr). Schlüsselstelle ist eine Platte, die in die steile Nordwand ausläuft und sicheres Zupacken erfordert, jedoch bei weitem nicht so heikel ist, wie es zunächst aussieht.
Vom Pitzenegg-Gipfel nun auf markiertem, aber dennoch schmalem und selten begangenem Steig zum Wiesjoch, dabei ist eine steile Platte rechts im steilen Gras zu umgehen und noch eine kurze Kletterstelle in der Nordflanke zu überwinden (I). Vom Wiesjoch (tiefster Punkt) zunächst auf Steigspuren, dann teils weglos hinab, bis das Wiesengelände flacher wird (einzelne verwaschene Markierungen im unteren Bereich).
Sobald man eine "gescheite" Markierung erblickt, rechts abbiegen auf den Alpenrosensteig und in genussvoller, aussichtsreicher Wanderung an den Höhepunkten der Tour vorbei zu einer Brotzeitbank, bevor man kurz danach am Abzweig zum Zingerstein auf den Aufstiegsweg trifft.
Fazit: Eindrucksvolle Tour mit tollen Tiefblicken für Ammergauer-Fans, steiles und brüchiges Gelände muss man lieben. Es sollte selbstverständlich sein, diese Tour nur bei stabilem Wetter, guter Sicht und trockenen Verhältnissen zu begehen. Ein Notabstieg ist nur nach dem Zahn (in Richtung Alpenrosensteig) gefahrlos möglich. Die Route darf zeitlich nicht unterschätzt werden.
Hinweise: Diese Tour entspricht NICHT der im AVF "Allgäuer und Ammergauer Alpen" beschriebenen Route, die den Zahngipfel weit unten umgeht und dadurch etwas Schwierigkeit herausnimmt, jedoch von oben betrachtet viel mühsamer und noch länger erscheint.
Die Gehzeit von 9 Std. enthält zahlreiche Brotzeit- und Fotopausen.
In Bichlbach unter den Gleisen durch (Unterführung bei der Kirche). Durch ein Gatter zum Einstieg des Normalwegs zur Kohlbergspitze (Ww.). Auf gutem Steig, der schnell an Höhe gewinnt, bis zu einem Abzweig, dort links (Ww. Kohlbergspitze, Zingerstein, schwarz). Zunächst in flacher Querung, dann steil auf Pfadspuren durch Wald (Markierungen!) und in freies Gelände. Nach der leicht ausgesetzten Querung eines Schutthangs steil und mühsam empor in die Scharte zwischen Zingerstein und Kohlbergspitze. Von dort in sehr exponiertem Gehgelände (Drahtseil) in einer Art "Wendeltreppe" einmal um den Zingerstein bis zum Kreuz. Von Versuchen, den Gipfel direkt über die Felsen zu erreichen, ist eher abzuraten, da diese brüchiger sind, als sie aussehen.
Nach dem kurzen Ausflug auf den Zingerstein in die Schrofenflanke, die sich zum bereits sichtbaren Kreuz der Kohlbergspitze erstreckt. Markierungen weisen auf eine günstige Route hin, die Flanke ist jedoch vielfach gangbar und einen echten "Weg" gibt es sowieso nicht.
Nun zunächst in freundlichem Wiesengelände zum Ostgipfel der Kohlbergspitze (2199m), tolle Tiefblicke in die Nordwand, besonders eindrucksvoll ein riesiger, durch einen tiefen Spalt (ca. 20m) vom Gipfelaufbau getrennter Felsblock.
Abstieg nun immer auf Grathöhe zur tiefsten Einschartung zwischen Zahn und Kohlbergspitze. Es schaut oft so aus, als würde es geradewegs nicht weitergehen, der Eindruck täuscht immer, der Grat ist eine genussvolle Ier-Kraxelei (natürlich nicht ganz zuverlässiger Fels), wenig exponiert. Ausflüge in das Steilgras der Südflanke (teilweise Pfadspuren) sind als heikler zu bewerten.
Der genussreiche Teil ist nun vorbei, nun ist wieder Arbeit angesagt, um einen steilen Grataufschwung zu umgehen. Eine genaue Routenbeschreibung ist weder sinnvoll noch möglich, man "mogelt" sich auf günstiger Route durch die Steilschrofen rechts des Aufschwungs zum Wiesendach des Zahngipfels (2110m).
Vom Zahngipfel rechts der Nord-Abbruchkante, bis es nicht mehr weitergeht. Ein Steinmann zeigt den leichtesten Weiterweg an: durch eine von oben heikel aussehende, aber letztlich nicht ausgesetzte und problemlose Rinne (II-) geht es auf ein geräumiges Band in der Nordflanke und weiter zur nächsten Scharte.
Ähnlich wie der Zahn muss auch der nächste Gipfel, das Kesseljoch, durch eine steile Schrofenflanke rechts eines Grataufschwungs gewonnen werden. Die Schrofen sind nicht ganz so brüchig wie am Zahn, allerdings muss man nach dem Durchstieg durch die steilste Stelle aufpassen, rechtzeitig zum Grat zurückzukehren (steiles Gras), um nicht in steinschlägigem Schottergelände zu landen.
Weiter in brüchiger, aber nicht exponierter Kletterei (I) zum latschenbewachsenen Kesseljoch-Gipfel.
Von dort auf teils exponiertem Grasgrat oder rechts davon (S-Flanke) auf plattigen Felsen zur nächsten Scharte, weiter auf den Pitzenegg-Westgrat. Die Aufschwünge schauen von weitem teils abenteuerlich aus, sind aber alle maximal im unteren II. Grad einzuordnen, zudem ist der Fels hier recht zuverlässig (ohne Gewähr). Schlüsselstelle ist eine Platte, die in die steile Nordwand ausläuft und sicheres Zupacken erfordert, jedoch bei weitem nicht so heikel ist, wie es zunächst aussieht.
Vom Pitzenegg-Gipfel nun auf markiertem, aber dennoch schmalem und selten begangenem Steig zum Wiesjoch, dabei ist eine steile Platte rechts im steilen Gras zu umgehen und noch eine kurze Kletterstelle in der Nordflanke zu überwinden (I). Vom Wiesjoch (tiefster Punkt) zunächst auf Steigspuren, dann teils weglos hinab, bis das Wiesengelände flacher wird (einzelne verwaschene Markierungen im unteren Bereich).
Sobald man eine "gescheite" Markierung erblickt, rechts abbiegen auf den Alpenrosensteig und in genussvoller, aussichtsreicher Wanderung an den Höhepunkten der Tour vorbei zu einer Brotzeitbank, bevor man kurz danach am Abzweig zum Zingerstein auf den Aufstiegsweg trifft.
Fazit: Eindrucksvolle Tour mit tollen Tiefblicken für Ammergauer-Fans, steiles und brüchiges Gelände muss man lieben. Es sollte selbstverständlich sein, diese Tour nur bei stabilem Wetter, guter Sicht und trockenen Verhältnissen zu begehen. Ein Notabstieg ist nur nach dem Zahn (in Richtung Alpenrosensteig) gefahrlos möglich. Die Route darf zeitlich nicht unterschätzt werden.
Hinweise: Diese Tour entspricht NICHT der im AVF "Allgäuer und Ammergauer Alpen" beschriebenen Route, die den Zahngipfel weit unten umgeht und dadurch etwas Schwierigkeit herausnimmt, jedoch von oben betrachtet viel mühsamer und noch länger erscheint.
Die Gehzeit von 9 Std. enthält zahlreiche Brotzeit- und Fotopausen.
Tourengänger:
felixbavaria
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