Vom Maggia ins Verzasca-Tal - Eine wunderschöne Überschreitung des Madom da Sgióf
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Die heutige Wetterlage schreit geradezu nach einer Reise in die Schweizer Sonnenstube. Da das Wetter im Norden auch am Vortag zum Heulen ist, reisen wir schon am Tag zuvor ins Tessin und geniessen dort einen ruhigen, sonnigen Nachmittag und Abend. Dank dieser Konstellation liegt für mich endlich auch einmal eine schon lange geplante Tour drin: die Überschreitung des Madom da Sgióf vom Maggia- ins Verzascatal (oder umgekehrt). Als Tagestour mit öV An- und Rückreise ist das Unterfangen mit einem öV-Fenster von maximal 9 Stunden nämlich unter Umständen etwas knapp, insbesondere bei unsicherer Schneelage.
Mit dem ersten Bus reise ich von Locarno nach
Maggia, Centro und genehmige mir im Café zuerst einmal ein caffé latte mit cornetto. Danach wandere ich dem markierten Weg entlang die unzähligen Stufen via Ovid, Sciresa und Moronzolo hoch zu den Alphütten bei Aiarlo di Dentro. Hier verlasse ich den Weg und wandere in ziemlich direkter Linie - zuerst im Wald, dann über Wiesen - hoch zur Cima di Aiarlo (T3).

Nach einer kurzen Rast geht es dann weiter alles dem Grat entlang zum Cross Pizzitt. Kurz vor dem Gipfel muss ich kurz einmal die Hände aus dem Hosensack nehmen und etwas kraxeln (T4), diese Stelle könnte aber wohl gut auch südlich umgangen werden. Ansonsten ist der Grat nur mässig ausgesetzt und die Schwierigkeiten halten sich in Grenzen. Auch der Weiterweg zur Cima di Nimi gestaltet sich in ähnlichem Stil und wieder kurz vor dem Gipfel muss ein kleiner Abbruch ein wenig ausgesetzt südseitig umgangen werden.
Der Übergang von der Cima di Nimi zur Madom da Sgióf wurde im Zusammenhang mir der Instandstellung der VAVM durchgehend blau/weiss markiert und folgt mehr oder weniger dem Grat. Einzig kurz vor der letzten Senke bei P. 2196 vor dem Gipfel weicht er in die Westflanke aus. Ich versuche jedoch möglichst dem Grat entlang zu turnen, was bis auf eine Ausnahme auch ganz gut geht (T5/II). Folgt man den Markierungen, sind alle exponierten oder schwierigen Stellen mit u-förmigen Eisen ausgestattet, was die Schwierigkeit wohl einiges vermindert. Zu meiner Freude und Erleichterung weist der Grat nur noch wenig Schnee auf, und die Wächten erweisen sich als unproblematisch. Überraschenderweise bin ich der erste, der sich in diesem Jahr ins Gipfelbuch einträgt. Der Behälter für das Buch sollte aber ausgetauscht werden, da sich dieser in miserablem Zustande befindet.
Für meinen Abstieg nach Brione wähle ich dann den Nordostgrat (die ersten 100m auf dem Ostgrat). Dieser Abstieg ist rot/weiss markiert. Ein paar grössere steile Schneefelder zwingen mich zu Beginn etwas weiter südöstlich als markiert abzusteigen. Auf einer Höhe von ca. 2150m gelange ich jedoch auf den NO Grat. Etwa 200m vor P. 2011 umgeht der markierte Weg einen grossen Abbruch in der Nordflanke. Da dort noch ziemlich viel Schnee liegt, versuche ich mich zuerst in der Südflanke des Grates. Dieses Unterfangen gebe ich dann aber ziemlich schnell wieder auf, da mir die Sache etwas zu heikel wird und ich wähle schlussendlich doch den nordseitigen Weg im Schnee. Von P. 2011 an ist es dann definitiv vorbei mit dem Schnee und der Abstieg nach Brione via Piano del Vald ist gut markiert und gestaltet sich problemlos.


Tourengänger:
360

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