Südostwandplatten am Mattstock


Publiziert von Alpin_Rise , 10. Mai 2010 um 19:54.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum: 9 Mai 2010
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: 6a (Französische Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG   Speer-Mattstock   Zürcher Hausberge 
Aufstieg: 800 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Amden Post, weiter Sessellift mit sympathischer Bedienung nach Walau

Erstaunlich, die Südostwandplatten am Mattstock sind auf hikr.org bisher wenig dokumentiert. Sind sie doch eines der am bequemsten erreichbaren Klettergebiete mit einigermassen alpinen Mehrseiilängentouren. Steigt man in Zürich HB in den Zug nach Ziegelbrücke, kann man etwas mehr als zwei Stunden  bereits einsteigen. Sodann noch Routen frei sind, warten um die 6 Seillängen in bestem, rauem Schrattenkalk im fünften Franzosengrad - für viele die ersten Mehrseillängentouren auf dem Sprung aus der Kletterhalle hinaus.
Ebenfalls empfehlenswert für Einsteiger ist die zentralen Platte (
12, 3) Ambitionierte finden am Schibenchnölli, am Vorder Mattstock oder in der nahen Zuma Beach (Bericht folgt irgendwann) steile Felsmeter.

Entspanntes Plaisirklettern in den wohlbekannten Platten am Mattstock

In meinen "frühen" Jahren war ich des öfteren in den Südostwandplatten unterwegs, das Volksfestfeeling durch die zahlreichen Seilschaften (und das mit den Jahren das gestiegene Kletterniveau) hielten mich lange von einem weiteren Besuch ab.
Mehr als Verlegenheitslösung hats heute dennoch gepasst: das schlecht prognostizierte Wetter und tatsächlich halbsonnige Verhältnisse sorgten für wenig Kletternde und handwarmen Fels. Und siehe da: der Fels ist noch rau wie eh und je... und die Borhaken fühlen sich augenscheinlich wohl, sie haben sich seit den 90er Jahren fleissig vermehrt!


Die gemütliche Sesselbahn verkürzt den Zustieg auf eine knappe Stunde, die letzten 100hm zum Einstieg führen über steilere Schrofen, blau markiert (T4-T5). Am Einstieg bequeme Bänder fürs Rucksackdepot.
Alle Touren gleichen sich im Charakter. Mal seichte, mal tiefere Wasserrillen mit steileren, gutgriffigen Aufschwüngen und der einen oder anderen Legföhre für die gute Laune.

Grundsätzlich braucht es braucht etwas Orientierungssinn und ein Topo (Plaisir Ost, GLclimbs), um die entsprechende Bohrhakenreihe zu verfolgen. Man kann auch einfach drauflosklettern, da sich alle Routen in Charakter und Schwierigkeit gleichen.

Im Laufe der Jahre geklettert:
- "Südostwandplatte Variante" 5 Sl, 6a:  mit den schwierigeren Varianten (kurze Stelle knapp 6a) links, wo präzises Stehen in den kompakten Platten hilfreich ist.
- Südostwandplatte 5 Sl, 5a: besonders die erste Seillänge auf Reibung und die letzte über den schönen, ungemein griffigen Aufschwung sind herausragend!
- Die Gelb, 6 Sl, 5c+ eine etwas anspruchsvollere Plattenlänge, sonst ähnlich wie
- Wasserrillenweg 5 Sl, 5b, wunderbare Wasserrillen und raue Platten; Ausstieg am besten über "Die Gelb" oder "Gimmi".


Die Bewertungen sind durchwegs gutmütig, ebenso die Absicherung. Zusätzliches Sicherungsmaterial ist nicht nötig, 10 Express genügen.

Bei Andrang empfiehlt sich der Fussabstieg oder der weiterführende Südwestgrat zum Mattstock Gipfel, nette Kraxelei über die "Gross Nase" an Legföhren und festem Schrattenkalk, ca. T5/II.

Bei vielen Seilschaften wegen Steinschlag gefährlich und im flachen Gelände zeitraubend ist das Abseilen, 7x Piste für 50m Einfachseil in Wandmitte eingerichtet.


Der Zwillingsbruder des Mattstock ist der nicht unähnliche Plattenpanzer am Brüggler (z.B. dies und das) , welcher leider mit ÖV schlecht erreichbar ist.
Im gleichen Stil, aber einen Tick anspruchsvoller die famose Schafbergwand (hier, da und dort.



Tourengänger: Alpin_Rise


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