Stauberenkanzel (1860 m) und Hoher Kasten (1791 m) mit "neuer" Variante am Gipfelkopf
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Der "Geologische Höhenweg" zwischen Hoher Kasten und Stauberenchanzlen zählt zweifellos zu den beliebtesten und bekanntesten Alpsteinwanderungen und muss an einem guten Sommer-Wochenende sicher weit über 100 Wanderhungrige über sich ergehen lassen. Auf- und Abstieg lassen sich kraft- und gelenkschonend durch die Kasten- und/oder die Stauberen-Seilbahn bewerkstelligen und für das leibliche Wohl sorgen die Gasthäuser auf dem Hohen Kasten und vor der Stauberenchanzlen.
Mein letzter Besuch des Hohen Kastens ist Jahrzehnte her und auf der Stauberenkanzel bin ich überraschenderweise bis anhin überhaupt noch nie gewesen. Höchste Zeit also, diesem Top Spot des Alpsteins mal wieder einen Besuch abzustatten. Es galt, die Gunst der Stunde zu nutzen, herrscht doch auf dem Hohen Kasten derzeit eine himmlische Ruhe, nachdem sowohl Seilbahn als auch das neue Gipfel-Drehrestaurant seit dem schweren Unfall bis auf weiteres ausser Betrieb sind. Zudem sind die südseitigen Aufstiege aus dem Rheintal bereits komplett schneefrei, während in den Hochalpen noch viel (nasser) Schnee liegt, so dass sich diese Tour geradezu aufdrängte!
Start an der Talstation der Stauberen-Seilbahn. Nach wenig spannendem, aber sehr schweisstreibendem Aufstieg über die Frümsner Alp erreichten wir nach 1,5 h den aussichtsreichen Stauberenfirst bei P. 1693 und wenige Minuten später das Gasthaus "Stauberen", dessen Lage hoch über dem Rheintal und am Fusse des markanten Felsturmes der Stauberenkanzel kaum schöner sein könnte. Doch auch hier galt: "Ohne Fleiss kein Preis" - bevor ich mir das herbeigesehnte kühle Bier genehmigte, nahm ich den Aufstieg auf die Kanzel in Angriff, während Stephan beschloss, ein ausgedehntes Sonnenbad auf der Terrasse des Gasthauses zu nehmen.
In einer kurzen Unterhaltung mit dem sehr symphatischen Wirt des Gasthauses bestätigte dieser meine Einschätzung, dass ein südseitiger Zustieg zur "Normalroute" am Gipfelaufbau derzeit angenehmer ist, da auf der Nordseite, über den üblicherweise der (stellenweise drahtseilgesicherte) Zustieg erfolgt, noch Schnee liegt.
Zunächst auf ausgeprägtem Pfad, später auf Wegspuren erreichte ich über recht steiles, aber einfach zu begehendes Schrofengelände (T3-T4) das Grätchen westlich der "Kanzel", zuletzt durch Legföhren hindurchschlüpfend. Von hier einige Meter absteigend zur eigentlichen "Normalroute", auf der ich bereits nach wenigen Metern zur einzigen echten Kletter(steig)-Stelle gelangte: ein ca. 5 m hohes senkrechtes Wändchen, das dank einiger Eisenstifte und einem strammen Drahtseil leicht überwunden werden kann. Danach folgt (wieder im Gehgelände) eine etwas ausgesetzte Querung, auch hier hilft ein Drahtseil, die Nerven zu beruhigen. Das Gipfelkreuz bereits in Sicht, bedarf eine letzte kleine Felsstufe nochmals den Einsatz der Hände, dann steht man oben auf der "Kanzel" und geniesst einen herrlichen Tiefblick auf das Gasthaus und natürlich einen schönen Blick in den Alpstein.
Auf dem Abstieg probierte ich den nordseitigen Zustiegsweg, damit ich auch diesen einmal kennenlerne. ;-) Hier hatte es noch hartgefrorene Schneereste und sogar vereiste Passagen, so dass ich in dem abschüssigen und felsigen Gelände 1-2 mal doch froh an dem vorhandenen Drahtseil war, wenngleich dieses bei vorsichtiger Gangart auch aktuell nicht zwingend benötigt wird. Hier war dann auch die "Schlüsselstelle" - denn ich fand unter dem Schnee einen Autoschlüssel, der augenscheinlich bereits seit letzten Herbst dort lag. Wer also einen Autoschlüssel (Subaru) vermisst, bitte beim Gasthaus "Stauberen" melden!
Abschliessend lässt sich sagen, dass der südseitige Zustieg zur Stauberenkanzel aktuell deutlich angenehmer als der nordseitige ist, angesichts der rapiden Schneeschmelze wird sich dies aber bald ausgeglichen haben.
Nach dem wohlverdienten Bier im Gasthaus folgte ich dem "Geologischen Höhenweg" zum Hohen Kasten, während Stephan noch am Gasthaus verweilen und später direkt nach Frümsen absteigen wollte.
Der Höhenweg (T2) folgt nicht immer exakt der Gratschneide, sondern weicht einige Male in die schattige Nordseite aus, wo sich noch immer hartnäckig der Altschnee hält. Trotz mehrerer abschüssiger Querungen stellt dies jedoch bei den aktuellen Temperaturen kein Problem dar, da der Schnee weich ist und somit keine Ausrutschgefahr besteht. Nach einer guten Stunde ist der Gipfelaufbau des Hohen Kasten erreicht, wo ich bereits von weitem ein verlockendes Grasband entdecke, über das der den Gipfel umgebende Felsriegel überwunden und so die Aussichtsplattform in direkter und logischer Linie von Südwesten erreicht werden kann. Gedacht-getan: Kurz bevor der Wanderweg die plattigen Felswände auf der Westseite des Gipfels unterquert, steige ich über steiles Gras bis zum neuralgischen Punkt, einem fussbreiten Band, auf dem eine steile Grasrinne (ca. 60 ° auf 10 m) zu den Grasplanggen unterhalb der Gipfelaufbauten hinaufleitet (kurz T6, sehr ausgesetzt). Nach der ausgesetzten Passage "ums Eck herum" bin ich mir beim herzhaften Griff in die ersten soliden Grasbüschel sicher, hier ohne Probleme raufzukommen. Bei Nässe rate ich von einer Begehung dieser Route ab, überhaupt ist diese Variante, welche kaum einen grossartigen Zeitgewinn gegenüber dem um den Gipfelaufbau herumführenden Wanderweg einbringen dürfte, wohl nur zu empfehlen, solange der Betrieb der Seilbahn ruht, da sonst zuviele Schaulustige von der Aussichtsterrasse, auf die direkt über das Geländer ausgestiegen wird, herunterglotzen. Mich persönlich würde das zumindest stören... :-)
Statt grölender Touristenmassen empfingen mich auf der Aussichtsterrasse nur einige Dohlen, der gesamte Gipfelbereich einschliesslich das wie ein Geisterhaus wirkende Drehrestaurant war menschenleer - wann hat man das auf dem Hohen Kasten schon mal erlebt!
Für den Abstieg benutzte ich dann den "offiziellen" Wanderweg, auf dem ebenfalls noch einige Schneefelder gequert werden mussten und erreichte bald darauf wieder die Abwzeigung bei P. 1590 (Wegweiser), von wo ich auf zunächst stotzigem und teilweise undeutlichem Bergweg, später (ab Alp Rohr) auf einem Fahrweg nach Sennwald im Rheintal hinunterstieg. Hier hätte ich mir ein Mountainbike gewünscht, zieht sich der Fahrweg, welcher übrigens eindrücklich durch 2 kleine Tunnels in die Felswand gesprengt wurde, doch ziemlich in die Länge. In Sennwald, Äugstisriet las mich dann mein Bergkamerad mit dem Auto auf - Danke vielmals!
Tour mit Stephan
Mein letzter Besuch des Hohen Kastens ist Jahrzehnte her und auf der Stauberenkanzel bin ich überraschenderweise bis anhin überhaupt noch nie gewesen. Höchste Zeit also, diesem Top Spot des Alpsteins mal wieder einen Besuch abzustatten. Es galt, die Gunst der Stunde zu nutzen, herrscht doch auf dem Hohen Kasten derzeit eine himmlische Ruhe, nachdem sowohl Seilbahn als auch das neue Gipfel-Drehrestaurant seit dem schweren Unfall bis auf weiteres ausser Betrieb sind. Zudem sind die südseitigen Aufstiege aus dem Rheintal bereits komplett schneefrei, während in den Hochalpen noch viel (nasser) Schnee liegt, so dass sich diese Tour geradezu aufdrängte!
Start an der Talstation der Stauberen-Seilbahn. Nach wenig spannendem, aber sehr schweisstreibendem Aufstieg über die Frümsner Alp erreichten wir nach 1,5 h den aussichtsreichen Stauberenfirst bei P. 1693 und wenige Minuten später das Gasthaus "Stauberen", dessen Lage hoch über dem Rheintal und am Fusse des markanten Felsturmes der Stauberenkanzel kaum schöner sein könnte. Doch auch hier galt: "Ohne Fleiss kein Preis" - bevor ich mir das herbeigesehnte kühle Bier genehmigte, nahm ich den Aufstieg auf die Kanzel in Angriff, während Stephan beschloss, ein ausgedehntes Sonnenbad auf der Terrasse des Gasthauses zu nehmen.
In einer kurzen Unterhaltung mit dem sehr symphatischen Wirt des Gasthauses bestätigte dieser meine Einschätzung, dass ein südseitiger Zustieg zur "Normalroute" am Gipfelaufbau derzeit angenehmer ist, da auf der Nordseite, über den üblicherweise der (stellenweise drahtseilgesicherte) Zustieg erfolgt, noch Schnee liegt.
Zunächst auf ausgeprägtem Pfad, später auf Wegspuren erreichte ich über recht steiles, aber einfach zu begehendes Schrofengelände (T3-T4) das Grätchen westlich der "Kanzel", zuletzt durch Legföhren hindurchschlüpfend. Von hier einige Meter absteigend zur eigentlichen "Normalroute", auf der ich bereits nach wenigen Metern zur einzigen echten Kletter(steig)-Stelle gelangte: ein ca. 5 m hohes senkrechtes Wändchen, das dank einiger Eisenstifte und einem strammen Drahtseil leicht überwunden werden kann. Danach folgt (wieder im Gehgelände) eine etwas ausgesetzte Querung, auch hier hilft ein Drahtseil, die Nerven zu beruhigen. Das Gipfelkreuz bereits in Sicht, bedarf eine letzte kleine Felsstufe nochmals den Einsatz der Hände, dann steht man oben auf der "Kanzel" und geniesst einen herrlichen Tiefblick auf das Gasthaus und natürlich einen schönen Blick in den Alpstein.
Auf dem Abstieg probierte ich den nordseitigen Zustiegsweg, damit ich auch diesen einmal kennenlerne. ;-) Hier hatte es noch hartgefrorene Schneereste und sogar vereiste Passagen, so dass ich in dem abschüssigen und felsigen Gelände 1-2 mal doch froh an dem vorhandenen Drahtseil war, wenngleich dieses bei vorsichtiger Gangart auch aktuell nicht zwingend benötigt wird. Hier war dann auch die "Schlüsselstelle" - denn ich fand unter dem Schnee einen Autoschlüssel, der augenscheinlich bereits seit letzten Herbst dort lag. Wer also einen Autoschlüssel (Subaru) vermisst, bitte beim Gasthaus "Stauberen" melden!
Abschliessend lässt sich sagen, dass der südseitige Zustieg zur Stauberenkanzel aktuell deutlich angenehmer als der nordseitige ist, angesichts der rapiden Schneeschmelze wird sich dies aber bald ausgeglichen haben.
Nach dem wohlverdienten Bier im Gasthaus folgte ich dem "Geologischen Höhenweg" zum Hohen Kasten, während Stephan noch am Gasthaus verweilen und später direkt nach Frümsen absteigen wollte.
Der Höhenweg (T2) folgt nicht immer exakt der Gratschneide, sondern weicht einige Male in die schattige Nordseite aus, wo sich noch immer hartnäckig der Altschnee hält. Trotz mehrerer abschüssiger Querungen stellt dies jedoch bei den aktuellen Temperaturen kein Problem dar, da der Schnee weich ist und somit keine Ausrutschgefahr besteht. Nach einer guten Stunde ist der Gipfelaufbau des Hohen Kasten erreicht, wo ich bereits von weitem ein verlockendes Grasband entdecke, über das der den Gipfel umgebende Felsriegel überwunden und so die Aussichtsplattform in direkter und logischer Linie von Südwesten erreicht werden kann. Gedacht-getan: Kurz bevor der Wanderweg die plattigen Felswände auf der Westseite des Gipfels unterquert, steige ich über steiles Gras bis zum neuralgischen Punkt, einem fussbreiten Band, auf dem eine steile Grasrinne (ca. 60 ° auf 10 m) zu den Grasplanggen unterhalb der Gipfelaufbauten hinaufleitet (kurz T6, sehr ausgesetzt). Nach der ausgesetzten Passage "ums Eck herum" bin ich mir beim herzhaften Griff in die ersten soliden Grasbüschel sicher, hier ohne Probleme raufzukommen. Bei Nässe rate ich von einer Begehung dieser Route ab, überhaupt ist diese Variante, welche kaum einen grossartigen Zeitgewinn gegenüber dem um den Gipfelaufbau herumführenden Wanderweg einbringen dürfte, wohl nur zu empfehlen, solange der Betrieb der Seilbahn ruht, da sonst zuviele Schaulustige von der Aussichtsterrasse, auf die direkt über das Geländer ausgestiegen wird, herunterglotzen. Mich persönlich würde das zumindest stören... :-)
Statt grölender Touristenmassen empfingen mich auf der Aussichtsterrasse nur einige Dohlen, der gesamte Gipfelbereich einschliesslich das wie ein Geisterhaus wirkende Drehrestaurant war menschenleer - wann hat man das auf dem Hohen Kasten schon mal erlebt!
Für den Abstieg benutzte ich dann den "offiziellen" Wanderweg, auf dem ebenfalls noch einige Schneefelder gequert werden mussten und erreichte bald darauf wieder die Abwzeigung bei P. 1590 (Wegweiser), von wo ich auf zunächst stotzigem und teilweise undeutlichem Bergweg, später (ab Alp Rohr) auf einem Fahrweg nach Sennwald im Rheintal hinunterstieg. Hier hätte ich mir ein Mountainbike gewünscht, zieht sich der Fahrweg, welcher übrigens eindrücklich durch 2 kleine Tunnels in die Felswand gesprengt wurde, doch ziemlich in die Länge. In Sennwald, Äugstisriet las mich dann mein Bergkamerad mit dem Auto auf - Danke vielmals!
Tour mit Stephan
Tourengänger:
marmotta

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