Bisse de Mont d'Orge und Bisse de Lentine

Die Schöpfe der Bisse de Lentine befindet sich auf einer Höhe von ca. 840 m im Graben der Sionne. Auf einer Länge von ca. 3.5 km durchfliesst sie dann das Rebgebiet unterhalb der Dörfer Drône, St.-Germain, Roumaz und Ormone. Schliesslich fliesst das restliche Wasser in den romantischen Lac de Mont d'Orge. Dieser See hat natürlich auch einen Ausfluss - nämlich die Bisse de Mont d'Orge. Zwei Bissen, eine Schöpfe, das gleiche Wasser. Es ist deshalb logisch, die beiden Bissen in einem Zug zu betrachten.

Wir starten an diesem prächtigen Frühlingstag in Sion Pont-de-la-Morge  und haben vor, bis zum Pont de la Sionne oberhalb der Schöpfe aufzusteigen. Nach kurzem Anstieg über ein Rebsträsschen erreichen wir schon bald das Weglein, auf dem wir talseitig der Bisse de Mont d'Orge entlang wandern. Gleichmässig ansteigend folgen wir dem sprudelnden Wasser an den Steilhängen am Mont d'Orge. Dabei geniessen wir die Aussicht auf Sion und die dahinter liegenden Alpen. Schwindelfreiheit ist von Vorteil, weil das Gelände unterhalb der Bisse steil abfällt. Und plötzlich steht man oben am Ufer des Lac de Mont d'Orge - eine ganz andere Welt. Ein Ort, der zu gemütlichen Spaziergängen anregt.

Nun ist eine stark befahrene Strasse und dann das Wohngebiet von Diolly zu queren. Aber bald schon hat man die Bisse de Lentine erreicht. Die nach Südosten geneigten Hänge sind praktisch flächendeckend mit Reben bepflanzt. Wir queren einige seitliche Gräben mit schattseitigen Eichenwäldchen. Immer mehr nähern wir uns dem Talgrund der Sionne - und unterhalb des Dorfes Drône erreichen wir die Schöpfe, den Ursprung der Bisse de Lentine und auch der Bisse de Mont d'Or. Der Weiterweg ist schlecht markiert, aber dank des Ausdruckes aus Swiss Map 25 stehen wir bald oben auf der Brücke über der Sionne und beginnen auf der anderen Talseite den Abstieg nach Sion. Natürlich kann man es einfacher haben: ein markierter Weg führt hinüber nach Grimisuat, wo man das Postatuto nach Sion besteigen kann.


Literatur: Wandern an sagenhaften Suonen, Johannes Gerber, Rottenverlag