Neuenalpspitz 1816 m - Frühsaisonstart im Alpstein


Publiziert von Ivo66 , 18. April 2010 um 19:26.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:18 April 2010
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alpstein   CH-SG 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 700 m
Abstieg: 700 m
Strecke:Scharten - Böstritt - Rietegg - Oberstofel - Hoor - Südwestgrat (gleiche Route zurück)
Kartennummer:1:25'000 Blätter "Walensee" und "Nesslau"

"Nüd logg loh gwönnt!". Dieser Spruch stand vor vielen Jahren jeweils bei den Heimspielen des Eishockeyvereins SC Herisau auf der Fantribüne. Auf Deutsch heisst dieser Slogan aus dem Appenzeller Dialekt: "Nicht locker lassen gewinnt". Und auf die heutige Tour traf dies genau zu. Eigentlich hatten wir selbst nicht daran geglaubt, heute den Gipfel des Neuenalpspitzes zu erreichen. Unsere Hartnäckigkeit hat sich letztlich aber ausgezahlt.

Nachdem sich der Wetterbericht für heute Sonntag ganz kurzfristig wieder mal um 180 ° änderte - für das Bündnerland war plötzlich schon am Vormittag Regen angesagt - mussten auch wir unser Wochenendprogramm ganz kurzfristig ändern. Denn für einmal hielt sich auch das Wetter an die Prognosen, wie wir am frühen Morgen feststellen mussten. So traten wir die Heimreise ins Unterland an, aber nicht ohne dem Toggenburg wieder mal einen Besuch abzustatten. Unsere Wahl fiel auf den Neuenalpspitz, dessen Schlussaufstieg über den Süd- bzw. Südwestgrat verläuft. Ob die Restschneeverhältnisse einen Gipfelerfolg bereits an einem 18. April zuliessen?

Beim Aufstieg von Scharten, etwas oberhalb von Alt St. Johann, durch den Böstritt dominierte bereits der Frühling. Dies änderte sich schlagartig mit Erreichen der weiten Alpen auf Gräppelen, was zu dieser Jahreszeit allerdings nicht ungewöhnlich ist. Das Fahrsträsschen Richtung Neuenalp war vollständig mit Schnee bedeckt, der zu weich war, um einen Berggänger zu tragen, aber auch zu hart, um ihn darin wirklich schwimmen zu lassen. Wir versuchten deshalb zunächst, in einem grossen Rechtsbogen auf die Nordseite der Alp Hinter Gräppelen zu gelangen, und dort am unteren Rand des Südhangs hinüber zum Neuenalpspitz zu gelangen. Auch diese Variante schien uns zu mühsam, so dass wir bereits daran dachten, den Rückzug anzutreten und bald wieder beim Böstritt befanden. Das kann es aber doch noch nicht gewesen sein, sagten wir uns, und traten die Kampfstrecke auf dem Strässchen an. Mühsam plagten wir uns vor zur Neuenalp. Nie wusste man, ob man die Schneedecke hielt oder ob man bis zu den Knöcheln oder ab und zu bis zu den Knien einsinken würde. Manchmal ging es 20 Schritte gut und dann - aua!

Der Wille, einen Gipfel zu besteigen, siegte letztlich. Als wir die Hütte Rietegg erreichten, war das Schlimmste hinter uns. Nun ging es auf dem Alpsträsschen leicht ansteigend - hin und wieder einige mehr oder weniger steile Schneefelder querend - hinauf zur Alphütte Hoor und von dort weiter die steile Flanke hinauf auf den Grat, den Schneefeldern so gut wie möglich ausweichend.

Der Grat war heute bereits gut begehbar. Das Spannende heute war, dass man erst ganz kurz vor dem Gipfel sicher sein konnte, ihn auch zu erreichen. Eine von unten bedrohlich scheinende Schneewächte entpuppte sich beim näheren Hintreten als harmloses Schneefeld, so dass wir uns plötzlich und unerwartet auf dem Gipfel befanden. Die Gipfelsicht war heute allerdings nicht lohnenswert - zuviel Gewölk und Dunst hing in der Gegend (und wohl auch noch etwas Vulkanasche). Aber heute war der Weg wieder einmal das Ziel.

Der Rückweg gestaltete sich halb so schlimm, da wir ja bereits wussten, worauf wir uns einzulassen haben.

Tourengänger: Ivo66, Lena


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