Klein aber oho - Kraxelspass im Fels über dem Vierwaldstättersee
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Unsere dritte Tour im Kanton Schwyz unter dem Motto „klein aber oho“ führte uns nach dem Kleinen Mythen und der Rigi-Hochflue wieder an den Vierwaldstätter See, um dort zwei kleine, aber interessante Gipfel zu besteigen. Die schon fast inflationäre Anzahl von Hikr- Berichten zeigt die enorme Beliebtheit der Bützi- und der Stockflue. Seit heute sind auch wir Fans der beiden aus dem Wald ragenden Felsgipfel oberhalb von Brunnen.
Hätte heute auch noch die Fernsicht gestimmt, wäre es der optimale Tag gewesen. Wohl weniger die Vulkanaschewolke über der Schweiz, sondern der Dunst trübte die Aussicht. Aber das war nicht weiter schlimm, da die Routen im Fels heute der Genussfaktor waren.
Im T-Shirt zogen wir morgens an der Talstation der Urmibergbahn (436 m) los. Über Dörfli (579 m) und Stöck (725 m) stiegen wir bergan. Richtung Schränggigen ging es nordostwärts mit einem Höhenverlust von ca. 100 m weiter, bis zum Einstieg in die weiss-blau-weiss markierte Route zur Bütziflue, die von Chräjen hier hoch führt.
Bald haben wir auch den Fels erreicht, über den man entweder an Drahtseilen, guten Griffen oder Wurzelgriffen zum Gipfel (917 m) kommt, einem sehr idyllischen Plätzchen. Den traumhaften Blick auf den Urner- und Vierwaldstättersee, wie auf dem Foto von Felix zu sehen, konnten wir mehr oder weniger leider nur erahnen, aber das tat der guten Laune keinen Abbruch. Nach dem obligatorischen Eintrag in das Gipfelbuch tasteten wir uns mit Respekt an die Schlüsselstelle beim nordseitigen Abstieg heran. Ohne Drahtseile wären wir hier verloren gewesen, aber so war es mental und technisch kein Problem, da wir die Stelle auch nicht besonders ausgesetzt fanden.
Den Aufstieg zur Stockflue (1137 m) über gut gestuften Fels und die Rampe an der Westkante fanden wir dann auch sehr genussreich. Nach gut 2 Stunden standen wir am Gipfelkreuz. Den Gipfelerfolg haben wir ausgiebig genossen. Verwundert waren wir etwas, dass weit und breit kein Mensch zu sehen war.
Schließlich sind wir noch zum Gottertli (1396 m) hinaufgewandert, um von dort die Aussicht zu den sich über dem Dunst erhebenden Gipfeln um den Uri-Rotstock zu bewundern.
Den Abstieg hatten wir über das Tal und das Gasthaus Bärfallen geplant. Wir haben statt des Waldabstiegs dann aber den Rückweg über Obertimpel mit einer Einkehr auf der dortigen Sonnenterrasse vorgezogen. Über Timpel, Stöck und Dörfli kehrten wir zum Ausgangspunkt zurück.
Hinsichtlich des Schwierigkeitsgrades meine ich z.B. nach einem Vergleich mit einer Referenztour im T4-Bereich (Marwees), bei der man kaum die Hände aus der Hosentasche zu nehmen braucht, dass eine T5 für die Abstiegsstelle von der Bütziflue schon gerechtfertig ist.
Der Tag hat wieder mal bewiesen, dass auch kleine Gipfel tollen Berggenuss bieten können. Sicher ist, wir kommen wieder.
Nachträgliche Anmerkung: Den Schwierigkeitsgrad habe ich auf I reduziert. Im Vergleich mit dem Wändchen an der Stauberenchanzel, das trotz Fixseil und Eisenstiften mit II eingestuft wird, empfanden wir die Bützi- und Stockflue als "Spaziergang".
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